ADS-Wocheninformation 30.05.2022

ADS-Wocheninformation 30.05.2022

G-BA: Telefonische Krankschreibung läuft aus –

Wiederauflage je nach Pandemiegeschehen möglich

Berlin, 30. Mai 2022 – Die aktuelle Entwicklung der SARS-CoV-2-Pandemie lässt es zu, weitere zeitlich befristete Sonderregelungen in der Gesundheitsversorgung auslaufen zu lassen: Ab 1. Juni 2022 wird eine Krankschreibung nicht mehr telefonisch möglich sein. Dafür müssen Patientinnen und Patienten wieder in die Arztpraxis kommen oder die Videosprechstunde nutzen. Sollte die Corona-Pandemie in den kommenden Monaten jedoch wieder an Fahrt gewinnen, kann der Gemeinsame Bundesausschuss seine Sonderregelungen in Bezug auf seine regulären Richtlinienbestimmungen für bestimmte Regionen oder bei Bedarf auch bundesweit wieder aktivieren.

Videosprechstunde gehört bereits zur Regelversorgung

Unabhängig von den Corona-Sonderregelungen gilt, dass Versicherte aufgrund einer Videosprechstunde eine Krankschreibung erhalten können. Voraussetzung ist, dass die Erkrankung dies zulässt, also zur Abklärung der Arbeitsunfähigkeit keine unmittelbare körperliche Untersuchung notwendig ist.

Wird die Arbeitsunfähigkeit in einer Videosprechstunde festgestellt, gilt: Für Versicherte, die in der Arztpraxis bisher unbekannt sind, kann eine Krankschreibung für bis zu 3 Kalendertage erfolgen; für Versicherte, die in der Arztpraxis bekannt sind, für bis zu 7 Kalendertage. Eine Folgekrankschreibung per Videosprechstunde ist nur dann zulässig, wenn die vorherige Krankschreibung nach einer unmittelbaren persönlichen Untersuchung ausgestellt wurde.

Entlassmanagement nach Krankenhausaufenthalt

Das Bundesgesundheitsministerium plant, seine SARS-CoV-2-Arzneimittelverordung bis zum 25. November 2022 zu verlängern. Dies geht aus einem Referentenentwurf hervor. Kommt diese Verlängerung wie geplant, gelten die Sonderregelungen beim Entlassmanagement nach einem Krankenhausaufenthalt weiter: Krankenhausärztinnen und -ärzte könnten dann eine Arbeitsunfähigkeit für bis zu 14 (statt 7) Kalendertage bescheinigen. Ebenso könnten sie für bis zu 14 Tage häusliche Krankenpflege, spezialisierte ambulante Palliativversorgung, Soziotherapie sowie Hilfs- und Heilmittel verordnen. Auch Arzneimittel könnten weiterhin flexibler verordnet werden.

Quelle: G-BA Infosdienst, 30.05.2022


24. Netzwerk-Workshop „Mundgesundheit in der Pflege“

Ab sofort ist es möglich, sich zum 24. Netzwerk-Workshop am 30. September 2022 in Osnabrück anzumelden. Der ursprüngliche Termin am 23. September musste aufgrund des Ausfalls des Veranstaltungsortes verschoben werden.
Der Schwerpunkt dieses Workshops liegt auf der Ergebnisvorstellung der modellhaften Implementierung des Expertenstandards „Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“. Neben der Vorstellung der Ergebnisse werden Erfahrungen mit der Einführung und Umsetzung des Expertenstandards in mehreren Arbeitsgruppen einrichtungs- und zielgruppenspezifisch diskutiert.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie in der Programmbroschüre.
Hinweise zur Veranstaltung sowie die Möglichkeit zur Anmeldung zur Präsenzveranstaltung finden Sie auf unserer Homepage.

Quelle: DNQP-Newsletter Mai 2022, 30.05.2022


Häusliche Pflege:

Wissen, wo die eigenen Grenzen liegen

Pflegende Angehörige können mit enormen psychischen und körperlichen Belastungen konfrontiert sein. Das ZQP bietet daher auf seinem kosten- und werbefreien Onlineportal „Prävention in der Pflege“ Informationen und Tipps zur Entlastung Pflegender.

Berlin, 30. Mai 2022. Angehörigen kommt eine zentrale Rolle bei der häuslichen Pflege zu. Denn von den hierzulande über 4 Millionen offiziell als pflegebedürftig geltenden Menschen werden die meisten zu Hause durch eine oder mehrere nahestehende Personen gepflegt. Angehörige helfen unter anderem bei der Medikamentenversorgung, der Körperpflege, beim Essen, der Mobilität oder beim Einkaufen. Pflegende Angehörige – insbesondere, wenn sie sich um einen Menschen mit Demenz kümmern – gelten im Durchschnitt als physisch und vor allem psychisch stärker belastet als Menschen ohne eine solche Aufgabe. Nicht selten geht ein Mangel an Schlaf, an freier Zeit oder an sozialen Kontakten mit der Pflegeaufgabe einher. Die Belastungen können zu körperlichen Beschwerden, wie Kopf- oder Rückenschmerzen führen. Und sie können Frustration, Niedergeschlagenheit und Einsamkeitsgefühle verursachen sowie Depressionen begünstigen. Weil also gerade bei länger andauernder, umfangreicher Pflege die Gesundheit von pflegenden Angehörigen gefährdet werden kann, sind vorbeugende Maßnahmen wichtig. Dazu hat das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) Wissen und praxisrelevante Tipps auf seinem Präventionsportal zusammengestellt.

Was zur Entlastung pflegender Angehöriger im Einzelfall beiträgt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem der Pflegegrad der pflegebedürftigen Person sowie die Lebenslage, die Bedürfnisse und die Resilienz der pflegenden Person. „Zwar kommen viele Angehörige mit der Pflegesituation gut zurecht, gleichzeitig ist die Pflegeaufgabe in verschiedener Weise fordernd und kann bis zur völligen Erschöpfung führen. Damit es nicht so weit kommt, ist es wichtig, eigene Belastungsgrenzen zu kennen und die persönlichen Be- und Entlastungsfaktoren so gut wie möglich auszutarieren“, erklärt Daniela Sulmann, Pflegeexpertin und Geschäftsleiterin im ZQP.

Dabei gibt es verschiedene Ansatzpunkte für Entlastung. Die Pflegeversicherung sieht eine Reihe von Leistungen vor, die unter anderem die Pflege erleichtern sollen. Dazu gehören Hilfsmittel wie Pflegebett und Duschhocker, Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen, Tagespflege, Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie professionelle Unterstützung durch Pflegedienste. Zudem haben Pflegebedürftige ab Pflegegrad 1 Anspruch auf den sogenannten Entlastungsbetrag für Alltagshilfen. Außerdem kann ein Pflegekurs körperlich und psychisch entlastend wirken. Die Kosten eines solchen Kurses für Pflegepersonen übernimmt ebenfalls die Pflegeversicherung. Zum Beispiel werden dort Pflegetechniken vermittelt, um den Rücken zu schonen. Oder man kann lernen, entspannter mit dem demenzkranken Angehörigen umzugehen. Emotional entlastend kann auch der Austausch mit anderen in einer Angehörigengruppe sein.

„Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Entlastung ist Beratung zur Pflege. Um herauszufinden, welche Entlastungsangebote im eigenen Fall nützlich wären und wie man an diese gelangt, sollten sich pflegende Angehörige frühzeitig beraten lassen“, rät Daniela Sulmann. Dies kann kostenlos über die gesetzlich geregelte Pflegeberatung beispielsweise in einem Pflegestützpunkt erfolgen. Adressen dazu erhält man im Internet zum Beispiel über die unabhängige Beratungsdatenbank des ZQP oder bei der Pflegekasse beziehungsweise der privaten Pflegeversicherung. Außerdem sollten pflegende Angehörige sich regelmäßig ärztlich untersuchen lassen, spätestens aber wenn Anzeichen für Überlastung bestehen. Der Hausarzt kann auch zu psychologischen und psychotherapeutischen Unterstützungsangeboten oder Rehabilitationsmaßnahmen beraten.

„Pflegende Angehörige sollten so gut wie möglich für sich selbst sorgen“, erklärt Sulmann. „Für die Gesundheit ist es förderlich einen Ausgleich zu haben, eigenen Interessen nachzugehen und sich regelmäßig zu bewegen.“ Ob im Freundkreis, im Verein oder beim Theaterbesuch, wer gerne unter Leute geht, sollte diesen Ausgleich durch Pflege nicht verlieren. Auch körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen oder die Teilnahme an Sportkursen sind geeignet, Stress abzubauen und den Körper zu stärken.

Weitere Tipps zur Entlastung von pflegenden Angehörigen bietet das ZQP auf seinem frei zugänglichen werbefreien Internetportal www.pflege-praevention.de. Dort finden Sie auch Informationen zur Vorbeugung von Gesundheitsproblemen bei Pflegebedürftigen.

Quelle: PM ZQP, 30.05.2022


Übergabe – Der Podcast für die Pflege

ÜG094 – Pflege streikt! (Paula Klaan)


Sonderauswertung des TK-Gesundheitsreports 2022

Pflegepersonal fällt immer häufiger krankheitsbedingt aus

27.05.2022 / News – Beschäftigte in der Altenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflege verzeichnen abermals deutlich mehr Fehltage als andere Erwerbstätige. Während der allgemeine Krankenstand auch im zweiten Coronajahr erneut gesunken sei (14,6 auf 13,9 Fehltage), sei er in der Altenpflege von 2020 auf 2021 sogar gestiegen (24,8 auf 25,8 Tage). Das teilte die Techniker Krankenkasse (TK) am Freitag mit und bezog sich dabei auf eine Sonderauswertung des TK-Gesundheitsreports 2022.

Primär Belastungen für Rücken und Psyche

Demnach seien Altenpflegende2021 durchschnittlich an 25,8 Tage krankgeschrieben gewesen – und damit rd. 12 Tage mehr im Jahr als Berufstätige insgesamt (13,9 Tage). 2020 habe der Unterschied noch bei 10 Tagen gelegen. In der Gesundheits- und Krankenpflege seien es 2021 im Schnitt 22,3 Fehltage gewesen.

Pflegepersonal sei allerdings nicht nur häufiger und insgesamt länger krank, sondern der Pflegeberuf gehe zudem „deutlich stärker“ als andere Berufe auf den Rücken und die Psyche, berichtete die TK weiter. Mit jeweils rd. 5,8 Fehltagen seien psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Beschwerden die Hauptursachen für Fehltage in der Altenpflege, gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems und Verletzungen bzw. Vergiftungen mit jeweils 2,4 Tagen.

Mehr Fehltage als bei anderen Erwerbstätigen

Beschäftigte in der Gesundheits- Krankenpflege hätten im Schnitt 4,8 Fehltage verzeichnet aufgrund von psychischen Erkrankungen und 4,7 Tage aufgrund von Muskel-Skelett-Beschwerden. Krankheiten des Atmungssystems und Verletzungen bzw. Vergiftungen hätten durchschnittlich für 2,2 bzw. 2,3 Fehltage gesorgt.

Zum Vergleich: Bei den Beschäftigten insgesamt mache die Psyche im Schnitt 2,8, das Muskel-Skelett-System 2,6, das Atmungssystem 1,7 und Verletzungen oder Vergiftungen 1,5 Fehltage aus. „Gerade diejenigen, die andere pflegen, sind selbst am meisten krank.“

Der Fachbereichsleiter Pflege der TK, Wolfgang Flemming, sagte: „Gerade diejenigen, die andere pflegen, sind selbst am meisten krank. Seit Jahren sehen wir einen Dauertrend hoher Fehltage, der bestätigt, wie stark die Pflegekräfte belastet sind.“

Für die aktuelle Auswertung hat die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rd. 5,5 Mio. versicherten Erwerbspersonen betrachtet.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/pflegepersonal-faellt-immer-haeufiger-krankheitsbedingt-aus


„Das ist palliativ“ –

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin startet neue Aufklärungskampagne

24.05.2022 – Mit der neuen Kampagne „das ist palliativ“ will die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) zeigen, wie Palliativmedizin und -versorgung Schwerkranken, ihren Angehörigen und Freunden helfen kann. Die Kampagne richte sich v. a. an fachfremdes Publikum, teilte die DGP Anfang Mai zum Auftakt mit.

Regelmäßige Posts auf Instagram und Facebook gäben während der Kampagnenlaufzeit Einblick in die palliative Versorgung in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Hospizen oder im eigenen Zuhause.

Dabei liefere die Kampagne keine Antworten auf die Frage, wie wir sterben wollen, sondern lasse Menschen zu Wort kommen, die mit Engagement haupt- und ehrenamtlich in der Palliativversorgung tätig sind.

Mitarbeitende geben Einblick in die Palliativversorgung

Mitarbeitenden erzählten u. a. von ihren Erfahrungen und erklärten, was „palliativ“ für sie bedeute. DGP-Präsidentin Claudia Bausewein erläuterte: „Der Begriff palliativ ist oft angstbesetzt, dabei kann die Palliativversorgung die Lebensqualität steigern mit ihrem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Betroffenen.“
Die Kampagne nähere sich dem Thema Sterben mit Selbstverständlichkeit und „einer Prise Humor“, so die DGP in der Mitteilung. Dabei rücke sie den Begriff der Würde der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt.

Individuelle Lösungen

Für den Chefarzt für Palliativmedizin am Klinikum Fulda, Sebastian Schiel, bedeute palliativ bspw.: „Begegnung zwischen Menschen – auf Augenhöhe, mit Raum für die Geschichte(n) des Gegenübers. Ich begleite Menschen auf einem Abschnitt ihrer Reise. Manchmal ist es der letzte Abschnitt.“
Palliative Versorgung suche auch in schwierigen Situationen stets kreative und individuelle Lösungen, schreibt die DGP weiter.
Auf der Webseite zur Kampagne stellt die DGP Interessierten niedrigschwellig erklärte Informationen über Palliativmedizin und palliative Versorgung sowie praktische Hilfestellungen und Unterstützungsangebote zur Verfügung.
Zudem sollen die illustrierenden Bildmotive nach Angabe der DGP humorvoll und provokant zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben anregen und veranschaulichen, „was wir uns alle im letzten Lebensabschnitt wünschen“.

Quelle: https://www.angehoerige-pflegen.de/das-ist-palliativ-neue-aufklaerungskampagne-gestartet/


DBfK

Neue Versorgungsformen statt Fortschreiben überholter Strukturen

Berlin, 25. Mai 2022 – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach forderte am Dienstag beim Deutschen Ärztetag die Länder auf, mehr Medizinstudienplätze zu schaffen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe DBfK e.V. bezweifelt, dass die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in der Zukunft mit den alten Antworten sichergestellt werden kann und fordert Reformen in der Versorgung.

Tatsächlich steht das deutsche Gesundheitssystem vor immensen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel, der vorhersehbar sprunghafte Anstieg von chronisch kranken und alten Menschen mit Unterstützungsbedarf und die Sicherung der Gesundheitsversorgung in strukturschwachen Räumen erfordern neue Lösungen. „Aus unserer Sicht ist das Fortschreiben bestehender Strukturen durch Kapazitätserhöhung der Medizinerausbildung nicht der Weg, um die zukünftige Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Ein Umdenken hin zu neuen Formen der Versorgung ist nötiger denn je und jetzt ist dafür der richtige Zeitpunkt“, sagt DBfK-Bundesgeschäftsführerin Dr. Bernadette Klapper.

In den Vordergrund sollte treten, die Krankheitslast insgesamt zu reduzieren und in einer gestärkten Primärversorgung für mehr Gesundheitsförderung und Prävention zu sorgen, die bei den Menschen ankommt. Die Sicherung einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung, die in der demografisch veränderten Gesellschaft weit mehr als medizinische Tätigkeiten umfasst, kann nur im multiprofessionellen Team gelingen. Sie setzt vor Ort an und ermöglicht zum Beispiel in Primärversorgungszentren nach internationalem Vorbild, Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten der professionellen Helfer:innen gezielt an die Bedarfe der Menschen anzupassen. Das multiprofessionelle Team bildet einen Pool an flexibel einsetzbaren Kompetenzen. Qualifizierte Pflegefachpersonen, insbesondere in erweiterten Rollen wie der Community Health Nurse, können wichtige Aufgaben in diesem Bereich übernehmen. Viele Krankenhausaufenthalte könnten voraussichtlich durch den Einsatz von Pflegefachpersonen mit klinischen Kompetenzen in der Langzeitpflege vermieden werden.

„Eine Veränderung unseres Gesundheitssystems in dieser Richtung würde die längst überfällige Krankenhausreform begünstigen, denn dieser Bereich bindet viel ärztliches und pflegerisches Personal“, bekräftigt Klapper und ergänzt: „Der angekündigten Digitalisierungsstrategie kommt dabei große Bedeutung zu, denn wir brauchen eine wirklich ‚smarte‘ Digitalisierung, die die Bereiche vernetzt und die multiprofessionelle Arbeit unterstützt.“

Beachten Sie dazu auch das DBfK-Positionspapier „Weiterentwicklung der Primärversorgung und Aufgabenverteilung der Gesundheitsprofessionen“ (Nov. 2021)

Ivonne Köhler-Roth | Redakteurin Online, Social Media, Print | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e.V.
koehler-roth@dbfk.de| www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77


Pflege in der Ukraine

Wenn der Job im Zufluchtsland zur Heimat auf Zeit wird

24.05.2022 / News – Die stellvertretende Gesundheitsministerin der Ukraine, Irina Mykychak, hat sich für die Unterstützung deutscher Kliniken bedankt, geflüchtete ukrainische Pflegende weiter in ihrem Beruf arbeiten zu lassen. Das betonte sie am Rande eines Besuchs bei Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) vor wenigen Tagen. Es sei gut für die Pflegenden, in Deutschland weitere Berufserfahrung sammeln zu können. Allerdings hoffe Mykychak, dass das Pflegepersonal nach Ende des Kriegs in seine Heimat zurückkehren wird, zitierte die Ärztezeitung die Ministerin.

„Wir verstehen, wenn ein Teil von ihnen in Europa bleiben will, aber wir wünschen uns, dass die Mehrheit zurückkehrt, denn unsere Bevölkerung hat sich als sehr patriotisch erwiesen.“ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe angewiesen, die Gehälter von Pflegepersonal „deutlich“ zu erhöhen.

Selenskyj will Pflegepersonal in der Ukraine besser entlohnen

Woidke sicherte der Ukraine jede mögliche Unterstützung seines Landes zu. Er sehe sich verpflichtet dafür zu sorgen, für Menschen in der Ukraine weiter eine möglichst gute pflegerische und medizinische Versorgung sicherzustellen. Die ukrainische Politikerin hatte während ihres Besuchs davon gesprochen, dass russische Truppen in ihrem Land offenbar systematisch die Ausrüstung ziviler Krankenhäuser stehlen. Zwar gebe es hierzulande einen „sehr hohen Bedarf“ an Pflegepersonal, so Woidke weiter. „Wir werden aber unsere Probleme nicht zu Lasten der Ukraine lösen.“

Bereits seit 2015 bestehen z. B. enge Verbindungen des Klinikums Ernst von Bergmann in Potsdam mit Pflegeeinrichtungen in der Ukraine. Schon vor Kriegsausbruch hatte das Klinikum an seinen Standorten in Brandenburg mehr als 100 ukrainische Pflegende beschäftigt.

Wie ukrainische Pflegende Arbeit finden in der Klinikgruppe Ernst von Bergmann

Der Sprecher der Geschäftsführung der Klinikgruppe Ernst von Bergmann, Hans-Ulrich Schmidt, sagte: „Die engen Verbindungen, die unser Klinikum in die Ukraine hat, haben uns das dramatische Ausmaß dieses unnötigen Krieges von Beginn an sehr real miterleben lassen.“

Wie die Klinikgruppe ukrainischen Pflegenden eine neue berufliche Perspektive bietet, lesen Interessierte in der Juni-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger. Diese titelt: Heimat auf Zeit – Wie deutsche Kliniken Pflegende aus der Ukraine willkommen heißen.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/wenn-der-job-im-zufluchtsland-zur-heimat-auf-zeit-wird


Achtsamkeit – eine kritische Reflexion

-Auf die Schnelle- Einführung: Professionell Pflegende, wie auch Pflegende Angehörigen sind in der Pflege- und Care-Arbeit enorm gefordert und leiden oftmals an chronischen Stress und Erschöpfung. Einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse hierzu bietet hier eine Studie von PsychologInnen und MedizinerInnen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) aus dem Jahre 2020. (1) Im Fazit für die (Pflege-)Praxis stellen die AutorInnen fest: „Trainings zu … Zum Beitrag

Quelle: PM Dialogzentrum Leben im Alter, 24.05.2022


Interessante Veranstaltungen

 

Mitarbeitergesundheit und Wertschätzung im Pflegealltag

Donnerstag, 2. Juni 2022, 16 Uhr:
Danke! – ein Ausdruck, den Pflegekräfte immer noch viel zu selten hören, auch innerhalb des eigenen Betriebs. Währenddessen ist der Pflegealltag vielfach so stressig, dass darunter auch die eigene Gesundheit der Pflegekräfte leiden kann. WERTGESCHÄTZT, eine Initiative der Betriebskrankenkassen, will hier gegensteuern. Sie bietet kostenlose Beratung für ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement. Im Praxisdialog erkärt Annette Weppelmann von WERTGESCHÄTZT, warum sich die Initiative gerade auch für Pflegeeinrichtungen lohnt. Melden Sie sich jetzt an, um die Vorzüge kennenzulernen.

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Let’s talk about Nursing! Grundlagen der Versprachlichung pflegerischen Handelns und deren Wirkung

Dienstag, 14. Juni 2022, 16 Uhr:
Sprache ist unser zentrales Werkzeug der Kommunikation – wie wir über Aspekte schreiben und reden, beeinflusst die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Dabei bildet auch die Pflege keine Ausnahme. Frei nach dem Motto „tu Gutes und rede darüber“ geht der Praxisdialog der Frage nach, wie die Kommunikation der Pflegekräfte über ihre Arbeit und Kompetenzen die Wahrnehmung des Pflegeberufes in der Öffentlichkeit insgesamt beeinflusst. Je deutlicher berufsfremden Personen bewusst wird, was die Pflege täglich leistet, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie dafür Anerkennung und Wertschätzung erhält. Gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Müller, Lehrbereich Pädagogische Aufgaben in der Pflege an der Frankfurt University of Applied Sciences, freuen wir uns auf einen Austausch über Sprache in der und rund um die Pflege. Seien Sie beim Praxisdialog dabei!

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Quelle: Pflegenetzwerk Deutschland, 30.05.2022