ADS-Wocheninformation 30.01.2023

ADS-Wocheninformation 30.01.2023

DDG: „Warnschuss für nationale Gesundheitssysteme“

Lancet-Studie zeigt: Weltweite Verdoppelung der Diabetes Typ 1-Fälle bis 2040

Diabetes mellitus ist global auf dem Vormarsch. Eine aktuelle Lancet-Studie prognostiziert nun, dass sich die Erkrankungszahlen für Diabetes Typ 1 bis 2040 von etwa 8,4 Millionen auf bis zu 17,4 Millionen verdoppeln könnten. Die Studie gibt 201 Ländern konkrete Zahlen zu ihrer derzeitigen nationalen Diabetes-Lage an die Hand und legt eine Basis für gesundheitspolitisches Handeln. Auch Deutschland solle dringend Konsequenzen aus den aktuellen Studienergebnissen ziehen, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Es müsse endlich deutlich mehr in die Diabetesversorgung sowie -prävention investiert werden. Seit Jahren weist die Fachgesellschaft darauf hin, dass die versteckte Diabetes-Pandemie dramatische Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem haben wird. Zur DDG Pressemitteilung

Quelle: NL DDG, 30.01.2023


Demenz und Ehrenamt / 1-2023

Online-Weiterbildung für Multiplikator*innen

Die Zahl der Menschen mit Demenz wird künftig weiter steigen, ebenso der Anteil der alleinlebenden älteren Menschen. Zugehende Hilfen werden daher in den kommenden Jahren in der Seniorenarbeit immer wichtiger. Ehrenamtliche Angebote können in diesem Feld eine große Hilfe sein, wenn sie fachlich und strukturell gut gestaltet werden.

Die BaS bietet 2023 erneut die digitale Weiterbildung zur Arbeit mit älteren Menschen mit den Schwerpunkten Ehrenamt und Demenz an. Damit knüpft sie an die Nationale Demenzstrategie an, die sich u. a. zum Ziel gesetzt hat, das freiwillige Engagement und die informelle Unterstützung zu Demenz zu fördern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziell gefördert.

Quelle und weitere Infos unter: https://seniorenbueros-digital.org/events/demenz-und-ehrenamt-1-2023/


Demenz: Gewohntes Umfeld und soziale Kontakte wirken sich positiv aus

Von Demenz betroffene Menschen, die in ihrem gewohnten Umfeld betreut werden und sozial eingebunden sind, haben eine günstigere Prognose in ihren Krankheitsverläufen – das hat eine aktuelle Studie ergeben. Lesen

Quelle: NL Angehörige pflegen, 27.01.2023


Vogler fordert 10.000 Studienplätze für die Pflege

27.01.2023 | #KongressPflege | Nachrichten – Zum Auftakt des Kongresses Pflege 2023 hat DPR-Präsidentin Christine Vogler Perspektiven und Wege für eine zukunftsfähige Pflege und Versorgung aufgezeigt. Auch die Pflegebildung spielt dabei eine große Rolle.

Der Handlungsbedarf in der Pflege ist riesig. In der Eröffnungsveranstaltung des Kongresses Pflege machte DPR-Präsidentin Christine Vogler einmal mehr deutlich, wie dringlich die Situation bereits heute ist und was trotz vieler Fragezeichen abzusehen ist. In ihrer Videobotschaft erklärte Vogler: „Was wir wissen ist, wir werden morgen nicht mehr Pflegefachpersonen sein. Wir können froh sein, wenn wir genug sein werden, um pflegebedürftige oder kranke Menschen halbwegs versorgen zu können.“ Die Auswirkungen der demographischen Welle, die auf das Gesundheitssystem zurollt, sind aus Sicht der DPR-Präsidentin in ihrer Komplexität noch gar nicht abzuschätzen.

Nach wie vor wartet die Berufsgruppe auf den von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigten „großen Wurf“. Als positives Signal seitens der Politik wertete Vogler die Einführung von Personalbemessungsverfahren für Kliniken und Langzeitpflege ebenso wie das seit September geltende Tariftreuegesetz.

Pflege zukunftssicher aufstellen

Um auch übermorgen Menschen gut versorgen zu können, muss aus Sicht von Vogler aber deutlich mehr passieren. Sie skizzierte, wie es gelingen kann, die Pflege in Deutschland international anschlussfähig zu machen und zukunftssicher aufzustellen.

Neben Selbstverwaltungsstrukturen brauche es erweiterte Handlungskompetenzen für beruflich Pflegende. Die Wege des Leistungsrechts und die Kompetenzen im Gesundheitswesen müssten neu definiert werden. Vogler bekräftigte: „Wir müssen den Pflegeprozess in der Praxis leben können.“

Neue Bildungskultur und 10.000 Studienplätze

Unverzichtbar dafür ist aus Sicht von Vogler eine „andere Bildungskultur“ für die Pflege in Deutschland. Das Bildungsniveau sei auf ein Minimum heruntergebrochen worden. Wenn man über neue Berufsbilder wie Community Health Nurses oder pflegegeleitete Level 1 Krankenhäuser spreche, dann müssten diese Strukturen von der Berufsgruppe auch geleistet werden können.

„Herr Lauterbach hat kürzlich 5.000 Medizinstudienplätze zusätzlich gefordert. Ich fordere mindestens 10.000 Pflegestudienplätze in Deutschland, damit wir überhaupt mal in die Gänge kommen“, erklärte Vogler. Das Bildungssystem in der Pflege müsse über alle Bundesländer hinweg durchgängig sein, das Pflegeberufegesetz über die Weiterbildungs- und Masterstrukturen erweitert werden. Dann sei die Pflege in 10-20 Jahren soweit, dass man über „einen echten Qualifikationsmix“ nachdenken könne.

Notwendig seien aber auch neue Ideen zur Finanzierung von Pflege und zur Unterstützung von Menschen im Schichtdienst. Ungerechtigkeiten im Arbeitsmarkt müssten beseitigt werden. Die Frage sei: „Wie können wir das, was Leasingfirmen anbieten, runterbrechen auf die anderen Einrichtungen.“

Vogler rief die Pflegenden dazu auf, die Zukunft der Pflege  zu gestalten. Sie appellierte: „Setzen Sie sich auseinander, kämpfen Sie weiter für die Profession Pflege, für einen gut ausgebildeten Beruf, der eine Stellung im System hat.“ (ne)

Quelle: https://www.springerpflege.de/-kongresspflege/vogler-fordert-10-000-studienplaetze-fuer-die-pflege/23959870


Pflegefachpersonalmangel

Bochumer Bund lehnt Verbot von Leiharbeit in der Pflege ab

27.01.2023 / News – Der BochumerBund hat sich gegen ein Verbot von Leiharbeit in der Pflege ausgesprochen. Ein solches Verbot bekämpfe lediglich ein Symptom, nicht aber die Ursachen, argumentierte die Pflegegewerkschaft am Donnerstagabend. Die Organisation positioniert sich damit zu aktuellen Diskussionen rund um eine Begrenzung der Leiharbeit in Pflegeberufen.

Bundes- und Landesregierungen schauten seit Jahrzehnten zu, wie die Lohnentwicklung in der Pflege weit hinter dem zurückbleibe, was angemessen und auch notwendig gewesen sei. Das Einstiegsgehalt einer Pflegefachperson müsse aktuell bei rund 4.500 Euro liegen. Doch davon sei man weit entfernt, selbst in den besten Tarifverträgen, heißt es dazu im Pressestatement der Gewerkschaft.

Gerechte Entlohnung als Lösungsweg

Der Lösungsweg könne nur über gerechte Entlohnung für Stammbelegschaften und die Begrenzung des Aufschlags von Leasingfirmen gehen, ist der BochumerBund überzeugt. Mitarbeitenden, die sich auf Zeitarbeit einließen, sei nur mit attraktiven Bedingungen ein Rückkehrangebot zu machen. Im Statement schreibt die Gewerkschaft:

„Wenn die Politiker:innen aber glauben, sie können Pflegende, die aus gutem Grund in Leasingfirmen abgewandert sind, einfach durch Verbote zurückgewinnen, sind sie auf dem Holzweg.“

Eine Begrenzung der Leiharbeit führe lediglich zu noch weniger verfügbaren Pflegefachpersonen. Verbote ohne Angebote seien keine nachhaltigen Lösungen.

Der Einsatz von Leiharbeitnehmerinnen und -nehmern in der Pflege ist nach Auffassung des Deutschen Pflegerats (DPR) „keine nachhaltige Lösung für das Personaldilemma“ in der Branche. Wie Leiharbeit in der Pflege überflüssig werden könnte, hat der DPR in einem Positionspapier zusammengefasst.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/bochumerbund-lehnt-verbot-von-leiharbeit-in-der-pflege-ab


Bundestag will eine Stiftung für die Patientenberatung

Berlin – Der Bundestag will die Unabhängige Patientenberatung (UPD) neu ausrichten und durch eine Stifung eine dauerhafte Finanzierung sicherstellen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde von den Abgeordneten erstmals debattiert…. [mehr]

Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 26.01.2023


Experte: Gefühl von Ungerechtigkeit stark verbreitet

Berlin: (hib/HAU) Rund dreiviertel der Deutschen schätzen die Verteilungsgerechtigkeit in Deutschland sehr skeptisch ein. Das machte Kai Unzicker, Senior Project Manager Demokratie und Zusammenhalt bei der Bertelsmann Stiftung, unter Verweis auf eine im Jahr 2022 gemeinsam mit dem IFO-Institut durchgeführte Studie am Mittwochabend vor dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung deutlich. „43 Prozent bewerten die sozialen Unterschiede als ungerecht, 77 Prozent der Befragten sagen, die wirtschaftlichen Gewinne würden ungerecht verteilt und 60 Prozent sind der Ansicht, dass die Entlohnung in Deutschland nichts mit der eigenen Leistung zu tun hat“, sagte Unzicker.

Zu der öffentlichen Sitzung war auch Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, geladen. Schneider verteidigte vor den Abgeordneten die Armutsdefinition, die all jene erfasst, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen müssen und wandte sich gegen herabsetzende Kritik an Hartz IV-Empfängern.

„Das Gerechtigkeitsempfinden ist in Deutschland insgesamt gering ausgeprägt“, sagte Unzicker zu Beginn der Sitzung. 62 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass Reichtum in Deutschland im Allgemeinen vom Glück beziehungsweise dem Elternhaus abhängt. Anders hätten dieselben Befragten das Zustandekommen des eigenen Wohlstands bewertet. 75 Prozent hätten geäußert, dieser sei das Ergebnis harter Arbeit, so der Vertreter der Bertelsmann Stiftung.

Ebenso skeptisch wie bei der Verteilungsgerechtigkeit sei das Bild bei der Generationengerechtigkeit. Zwei Drittel hielten letztere für nicht gegeben. Lediglich ein Drittel schätze die Chancen der jungen Generation auf dem Arbeitsmarkt und beim Wohlstand vergleichbar mit denen älterer Generationen ein. „Zugespitzt könnte man sagen: Zwei Drittel glauben nicht mehr, dass das Aufstiegsversprechen gilt – dass es also der neuen Generation besser geht als der bisherigen“, sagte Unzicker. „Das Gefühl von Ungerechtigkeit ist in der Gesellschaft stark verbreitet“, konstatierte er.

Eine gerechte Gesellschaft, in der denen geholfen wird, die eine besondere Notlage oder einen besonderen Bedarf haben, befürworteten der Studie zufolge 95 Prozent der Befragten. 85 Prozent unterstützten zugleich das Leistungsprinzip, wonach mehr bekommen soll, wer auch mehr leistet. Das am Ende alle das Gleiche haben sollen, befürworteten indes nur 54 Prozent. „Die Grundprinzipien sozialer Marktwirtschaft werden in der Bevölkerung stark geteilt“, sagte Unzicker.

In einer nachhaltigen Gesellschaft, so der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, müssten die Grundbedürfnisse der Menschen gestillt werden, die es selber nicht können. Es brauche eine kohärentere Gesellschaft, die schlussendlich auch resilienter sei, so Schneider. Die Hebel dafür seien eine anspruchsvolle Wohnpolitik, die Sicherheit schafft, Ressourcenverteilung, also Arbeitsmarkt- und Lohnpolitik, „aber auch Transferleistungen“, und letztlich die Altersversorgung.

Die Menschen bräuchten Aufstiegsperspektiven, sagte Schneider. Bei Pflegekräften beispielsweise seien diese nicht gegeben. Selbst eine Leitungsfunktion in diesem Bereich werde in Deutschland „unterdurchschnittlich bezahlt“.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sprach zudem von einer Altersarmutsquote, die überproportional zur allgemeinen Armutsquote sei. Aus seiner Sicht sei „60 Prozent Median ein gutes Mittel, um Armut einzufangen“, sagte Schneider. Dazu stehe er. Das sei die Grenze, ab der Menschen nicht mehr teilhaben könnten.

Schneider forderte eine Solidaritätsdebatte. Die erreiche man nur, wenn man auf Bashing und auf Zuschreibungen verzichte. „So zu tun, als könnten alle Hartz IV-Empfänger arbeiten, geht an den Realitäten vorbei“, betonte er. Hunderttausende davon pflegten ihre Partner oder ihre Eltern, weitere Hunderttausende hätten ganz kleine Kinder. Hundertausende seien nicht in der Lage, mehr als drei Stunden am Tag zu arbeiten, würden aber als erwerbsfähig gelten. Sie alle stünden dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. „Die kriegen wir nicht vermittelt“, so Schneider. „Wenn wir differenziert mit dem Problem umgehen und die Fakten benennen wie sie sind, bekommt man auch eine Debatte hin, die Solidarität erzeugt und nicht Vorurteile aktiviert, wie das in letzter Zeit passiert ist“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 66, 26.02.2023


Bis zur Rente im Pflegeberuf arbeiten – möglich, wenn die Bedingungen stimmen

25.01.2023  – Im Pflegeberuf älter werden und bis zur Rente bleiben ist für viele Beschäftigte eine Herausforderung. Unter welchen Voraussetzungen das eben doch gelingen kann, damit hat sich ein Forschungsprojekt der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) befasst. Im Mittelpunkt von „Ein Leben lang in der Pflege“ steht die Frage: Welche positiven, gesundheitserhaltenden Aspekte tragen dazu bei, dass Menschen gern und lange in diesem Bereich arbeiten?

In Interviews und Gruppendiskussionen mit 61 Pflegepersonen der Altersgruppe 50 plus wurde deutlich: Besonders wichtig sind gute Rahmenbedingungen wie verlässliche Dienstplanung, Ausstattung mit Personal und Hilfsmitteln, die Entlastung von pflegefremden Tätigkeiten sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Von großer Bedeutung seien auch die Berufsmotivation, die Zusammenarbeit im Team und Anerkennung für die eigene Arbeit, berichten die Projektleitenden Michaela Sorber und Björn Teigelake von der BGW. Zudem betonten die Befragten, wie bedeutsam es sei, Fürsorge durch Arbeitgeber und Vorgesetzte zu erfahren und auch selbstfürsorglich zu handeln.

Berufsmotivation ist entscheidend

Das Projekt zeigt: Die Gründe sich für diesen Beruf zu entscheiden sind wegweisend für ein langes Berufsleben. Abwechslungsreich, fordernd und sinnstiftend sei der Pflegeberuf, so die interviewten Pflegekräfte zu den Vorteilen. Viele von ihnen konnten sich nicht vorstellen, einen anderen Beruf auszuüben, und würden den Pflegeberuf nach wie vor wählen. Wenn die Arbeitsbedingungen nicht mehr vertretbar waren, haben sich die Teilnehmenden eine andere Arbeitsstelle gesucht, nicht aber den Beruf verlassen.

Um lange im Beruf zu bleiben, spielt zudem der Berufseinstieg eine wichtige Rolle, sagt Pflegewissenschaftlerin Michaela Sorber. Dazu zähle einerseits eine fundierte Ausbildung, in der die Neulinge gut angeleitet und auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Auch beim Übergang von der Ausbildung in den Beruf sollten die Anfängerinnen und Anfänger begleitet werden. Eine gute Einarbeitung ist maßgeblich für die weitere Entwicklung des Berufsverlaufs, ergänzt Sorber.

Entwicklungsmöglichkeiten nutzen

Die Befragten waren sich einig: Für einen langen Berufsverbleib ist wesentlich, die zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten des Pflegeberufs zu nutzen. Immer wieder gelte es, die individuell passenden Arbeitsbereiche und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu finden. Wenn man zu Veränderungen bereit sei und sich auf Neues einlasse, könne man auch lange im Beruf tätig sein.

Wer zum Beispiel in körperlich weniger anstrengende Aufgabengebiete oder in Bereiche ohne Schichtarbeit wechseln möchte, sollte das Älterwerden im Beruf rechtzeitig in den Blick nehmen und Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen. Ausschlaggebend ist auch, dass Führungskräfte ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen, eine passende Tätigkeit und tragfähige Arbeitsbedingungen zu finden.

Auf das Team kommt es an

Darüber hinaus finden es die Pflegenden wichtig, Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung zu fördern. In einem guten Team lässt sich vieles erreichen, vieles kompensieren, sagt dazu Björn Teigelake, Gesundheitspädagoge bei der BGW. Eine Mischung aus Beschäftigten unterschiedlichen Alters wird von den Befragten ausdrücklich befürwortet: Ältere profitierten von ihrer Erfahrung und könnten gute Tipps an Neulinge im Beruf geben, gleichzeitig erhielten sie neue Impulse und Ideen von den Jüngeren. So könnten unterschiedliche Stärken gut genutzt werden.

Pflegende müssen aber auch mehr Wertschätzung erfahren, ergänzt Teigelake mit Blick auf die Studienergebnisse. Ihre Person und Expertise muss ernstgenommen werden. Das bedeutet insbesondere, sie in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und zu informieren. Wertschätzung und Anerkennung müssten Pflegende von anderen Berufsgruppen, von Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen und auch gesellschaftlich erfahren.

Mehr erfahren: Der Bericht zum Projekt „Ein Leben lang in der Pflege“ steht auf www.bgw-online.de/media/BGW04-09-017 zum Download bereit. Wichtige Erkenntnisse teilte das Autorenteam auch schon im Laufe des Projekts in einer Folge des BGW-Podcasts „Herzschlag“: www.bgw-online.de/podcast03

Quelle: BGW Pressemitteilung, 25.01.2023

 

Neue pflegewissenschaftliche Promotionsstipendien durch die HBG-Stiftung

Mit der Gründung der HBG Stiftung (https://wissenschaft-der-pflege.de/) im Oktober 2022 ist eine neue Fördermöglichkeit für pflegewissenschaftliche Promotionen ins Leben gerufen worden. In enger Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) fördert die HBG Stiftung pflegewissenschaftliche Promotionen durch Vergabe von Promotionsstipendien.
Die DGP stellt durch Vertreter*innen des Vorstands auch den wissenschaftlichen Beirat der Stiftung. Er berät sie hinsichtlich der Auswahl der Stipendiat*innen.
Der Vorstand der DGP ermutigt Promovend*innen der Pflegewissenschaft sich unter: https://wissenschaft-der-pflege.de/projekte/#stipendien über die Grundsätze und Rahmenbedingungen der Bewerbung auf diese Stipendien zu informieren und sich mit ihren Promotionsarbeiten auf ein entsprechendes Stipendium zu bewerben (Bewerbungszeitraum: 01.01.2023-28.02.2023).

Rahmenbedingungen des Stipendiums:
  • Gefördert werden Promotionsvorhaben in der Pflegewissenschaft
  • Die Dauer der Förderung umfasst höchstens 36 Monate
  • Der Förderumfang umfasst € 300,00/Monat (höchstens € 10.800,00)
  • Pro Jahr werden 3 Stipendien durch die Stiftung vergeben
  • Der Förderzeitraum beginnt jeweils zum 01. Juli eines Jahres
  • Bewerbungen sind vom 1. Januar bis 28. Februar eines Jahres möglich

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft –  Newsletter Januar 2023, 24.01.2023


Neuigkeiten aus der Leitlinienarbeit der DGP

Delegiertensuche

Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP sucht eine*n Delegierte*n zur Mitarbeit an der Entwicklung der S3-Leitlinie zum Thema Vorhofflimmern.

Weitere Informationen unter https://dg-pflegewissenschaft.de/aktuelles-zu-leitlinien/die-deutsche-gesellschaft-fuer-pflegewissenschaft-dgp-e-v-sucht-einen-delegierten-zur-mitarbeit-an-der-entwicklung-der-s3-leitlinie-zum-thema-vorhofflimmern/

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft –  Newsletter Januar 2023, 24.01.2023


Sachsen-Anhalt bekommt Kompetenzzentrum Demenz

Magdeburg/Halle – In Sachsen-Anhalt entsteht ein neues Landeskompetenzzentrum Demenz. Das Modellprojekt soll landesweit die Versorgungsstrukturen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige ausweiten und verbessern. „Demenz ist nicht heilbar und wird… [mehr]

Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 24.01.2023


Sachverständigenrat

Neues Gutachten stärkt professionelle Pflege

23.01.2023 / News – Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege (SVR) hat Ende Januar ein neues Gutachten veröffentlicht und darin die Krisenfestigkeit des Gesundheitssystems in den Blick genommen. Beleuchtet werden einzelne Versorgungsbereiche: der öffentliche Gesundheitsdienst, die Akutversorgung und die Langzeitpflege.

SVR empfhielt Etablierung der Community Health Nurse

Im Kapitel zur Akutversorgung empfiehlt der SVR u. a. die Etablierung des Berufsbilds der Community Health Nurse (CHN) und den Ausbau sektorenübergreifender Versorgungsstrukturen. Angesichts der Fachpersonalengpässe empfiehlt der Rat die Einrichtung einer beruflichen Registrierungspflicht für Pflegefachpersonen. Zudem solle eine pflegewissenschaftlich fundierte Weiterbildungsordnung geschaffen werden.

Um die Attraktivität des Pflegeberufs zu erhöhen, empfiehlt der SVR u. a., bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen und eine in einem gemeinsamen Heilberufegesetz geregelte Neustrukturierung der Arbeitsteilung im Gesundheitssystem anzustreben. Durch die Übernahme bisher Ärztinnen und Ärzten vorbehaltenen Tätigkeiten durch hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen könne „eine interdisziplinäre, teamorientierte Wahrnehmung von Aufgaben erreicht“ werden. Die hochschulische Pflegeausbildung solle in diesem Zusammenhang ausgebaut werden.

Pflegepersonaluntergrenzen für größere Einheiten eines Krankenhauses definieren

Zur Steigerung der Versorgungsqualität empfiehlt der Rat Pflegepersonaluntergrenzen für weitere pflegesensitive Bereiche. Künftig sollten die Untergrenzen für größere Einheiten eines Krankenhauses anstatt für medizinische Fachabteilungen definiert werden.

Zur Entlastung des Pflegepersonals solle in digitale Innovationen investiert werden. Bürokratische Hürden zur Beschäftigung ausländischer Pflegefachpersonen sollten abgebaut werden.

Im Kapitel zur Langzeitpflege finden sich zahlreiche Empfehlungen zur Stärkung des Pflegeberufs, u. a. die Auseinandersetzung mit Möglichkeiten zum berufspolitischen Zusammenschluss Pflegender, die Schaffung einer „durchsetzungsfähigen berufsständischen Selbstverwaltung“ und die „Umsetzung der beruflichen Registrierung“. Pflegeberufekammern seien hierfür eine Option – allerdings sei die „erfolgreiche Implementierung“ von Kammern in allen Bundesländern mittlerweile „kaum realistisch“. Auch „unkonventionelle Lösungen“ müssten daher geprüft werden. Ein Modell wie das britische Nursing and Midwifery Council könne auch ein „strukturelles Vorbild für Deutschland“ sein.

Das britische Nursing and Midwifery Council als Vorbild für Deutschland

Aufgabe des SVR ist es u. a., die Entwicklung im Gesundheitssystem zu analysieren und Wege zur Weiterentwicklung aufzeigen. Der Rat besteht aus 7 Mitgliedern. Ende Januar war darunter die Professorin für Gesundheits- und Pflegewissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gabriele Meyer, die einzige Pflegefachperson. Ihre Amtszeit endete nach 8 Jahren Mitgliedschaft. Ende 2022 wurde durch Änderung des § 142 SGB V klargestellt, dass der SVR auch für die Begutachtung der Entwicklung in der Pflege zuständig ist. Sein Name wurde daher in „Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege“ geändert.

Das knapp 600 Seiten starke Gutachten ist online abrufbar. In der März-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger werden die Empfehlungen zur professionellen Pflege ausführlich vorgestellt.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/neues-gutachten-staerkt-professionelle-pflege


Bayerische Landesärztekammer verkennt die Realität

Deutscher Pflegerat: Heilkundeübertragung stärkt das Gesundheitssystem

Berlin (20. Januar 2023, Nr. 03/2023) – Statement von Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), zur Einschätzung der Bayerischen Landesärztekammer, dass das Gesundheitssystem durch eine Heilkundeübertragung an nichtärztliche Berufe geschwächt werde.

„Die Behauptung der Landesärztekammer Bayern verkennt jede Realität und entspricht nicht den medizinischen und pflegerischen Kenntnissen des aktuellen Jahrhunderts. Gut ausgebildete und mit hoher Kompetenz ausgestattete Pflegefachpersonen sind ein wichtiges Bindeglied und eine tragende Säule des Gesundheitssystems, zu der auch die Ärzte gehören. Es kann nur ein Miteinander der Gesundheitsprofessionen geben, bei gleichzeitiger Kompetenzneuorientierung. Nur wenn uns dies schnellstmöglich gelingt, ist die medizinische und pflegerische Versorgung auch künftig gesichert.

Nicht die Heilkundeübertragung schwächt das Gesundheitssystem, sondern das Festhalten an alten Strukturen und der Ausschluss der Kompetenzen der Pflege- und Therapieberufe in der Versorgung der Bevölkerung.“

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de