ADS-Wocheninformation 23.01.2023

ADS-Wocheninformation 23.01.2023

Neue Struktur für die Unabhängige Patientenberatung

Berlin: (hib/PK) Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) soll neu strukturiert und in einer Stiftung bürgerlichen Rechts verstetigt werden. Das Ziel sei, die UPD in eine dauerhafte, staatsferne und unabhängige Struktur unter Beteiligung der maßgeblichen Patientenorganisationen zu überführen, heißt es in einem Gesetzentwurf (20/5334) der Bundesregierung.

Mit der Stiftung werde eine juristische Person des Privatrechts errichtet, die den Anforderungen an Unabhängigkeit, Staatsferne und Kontinuität umfassend Rechnung trage. Der Stiftungsvorstand soll für die Aufgabe der unabhängigen Information und Beratung der Patienten verantwortlich sein. Der Vorstand soll aus zwei Mitgliedern bestehen und für eine Amtszeit von fünf Jahren bestellt werden.

Der Vorstand wird von einem Stiftungsrat bestellt, der aus 13 Mitgliedern bestehen soll. Bei der Ausgestaltung des Vorstands der Stiftung komme den in der Verordnung nach Paragraf 140g SGB V genannten oder nach der Verordnung anerkannten maßgeblichen Organisationen für die Wahrnehmung der Interessen der Patienten und der Selbsthilfe chronisch kranker und behinderter Menschen eine wesentliche Rolle zu, heißt es in dem Gesetzentwurf weiter. Sie schlagen dem Stiftungsrat zwei Personen zur Berufung in den Vorstand vor.

Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV) und die privaten Krankenversicherungsunternehmen (PKV) sollen der Stiftung mit Jahresbeginn 2024 einen Gesamtbetrag von jährlich 15 Millionen Euro zuweisen. Der Anteil der PKV soll bei sieben Prozent liegen.

Die Tätigkeit der Stiftung soll dem Entwurf zufolge jährlich extern und unabhängig evaluiert werden. Gegenstand der Evaluierung sei die Überprüfung der Zweckerfüllung der Stiftung, der Unabhängigkeit des Informations- und Beratungsangebots, der wissenschaftlichen Qualität des Angebots sowie der Beratungszahlen.

Seit Januar 2016 betreibt die Callcenter-Firma Sanvartis die UPD. Zuvor wurde der Auftrag von einer Bietergemeinschaft aus Sozialverband VdK, Verbraucherzentrale Bundesverband und Verbund unabhängige Patientenberatung (VuP) wahrgenommen.

Der GKV-Spitzenverband hatte sich 2015 im Einvernehmen mit dem Patientenbeauftragten für die Neuvergabe entschieden. Zugleich wurde die Förderphase von fünf auf sieben Jahre verlängert. Die Fördermittel wurden von 5,2 auf 9,0 Millionen Euro jährlich erhöht. Finanziert wird die UPD durch den GKV-Spitzenverband und anteilig die PKV.

Die jüngste Förderphase endete mit dem Jahresende 2022. Das bisherige Vergabeverfahren wurde mit Blick auf die angestrebte Neustrukturierung bereits 2021 aus dem Gesetz gestrichen. Für das Jahr 2023 gilt eine Übergangsregelung nach den bisherigen Rahmenbedingungen.

Die UPD soll Bürger in rechtlichen, medizinischen und psychosozialen Gesundheitsfragen beraten. Zu den thematischen Schwerpunkten gehören Patientenrechte, Behandlungsfehler, psychische Erkrankungen und Leistungen von Kostenträgern.

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 48, 23.01.2023


Aufruf zur Teilnahme am Fotowettbewerb „VielfALT“ zum Leben im Alter

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) lädt zur Teilnahme am Fotowettbewerb „VielfALT“ ein. Gesucht werden Fotografien, die die Vielfalt und Potenziale älterer Menschen in der heutigen Gesellschaft dokumentieren und stereotype Altersbilder hinterfragen.Der Fotowettbewerb findet im Rahmen des „Programms Altersbilder“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) statt und begleitet zugleich die Erarbeitung des Neunten Altersberichts zum Thema „Alt werden in Deutschland – Potenziale und Teilhabechancen“.Der Fotowettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).Fotos können in den folgenden vier Kategorien eingereicht werden:• Das bin ich. Individuell im Alter.• Mittendrin. Aktiv und engagiert bis ins hohe Alter.• Licht und Schatten. Herausforderungen im Alter.• Gemeinsam geht was. Jung und Alt im Austausch.Teilnahmeschluss ist der 21. Mai 2023.Eine unabhängige Jury u. a. aus Mitgliedern der Neunten Altersberichtskommission, des Deutschen Zentrums für Integration und Migration, der Zeitschrift PHOTONEWS, des Berufsverbands FREELENS, des Deutschen Verbands für Fotografie e. V. sowie der BAGSO und des BMFSFJ vergibt Preise in den oben genannten Kategorien im Wert von insgesamt 19.000 Euro.Die Erstplatzierten der Kategorien erhalten jeweils 2.000 Euro, die Zweitplatzierten jeweils 1.500 Euro und die Drittplatzierten jeweils 1.000 Euro. Hinzu kommt ein Publikumspreis in Höhe von 1.000 Euro. Er wird im Zuge einer Online-Abstimmung im Anschluss an die Einreichungsphase vergeben.Die Preisverleihung findet am 12. September 2023 in Berlin statt. Bundesseniorenministerin Lisa Paus wird die Preisträgerinnen und Preisträger persönlich auszeichnen. Die prämierten und alle weiteren eingereichten Fotos werden auf der Wettbewerbsseite und der Webseite zum „Programm Altersbilder“ sichtbar gemacht. Die prämierten Fotos werden zudem im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zum Programm Altersbilder und zum Neunten Altersbericht eingesetzt.

Alle Informationen und Materialien zum Wettbewerb unter: www.bagso.de/fotowettbewerb

Weitere Informationen:https://www.programm-altersbilder.de/https://www.neunter-altersbericht.de/

Quelle: Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums Pressemitteilung 003 Veröffentlicht am 23.01.2023


Übergabe

#01 Wir erklären Pflege – 5,4,3,2,1 Pflegegrad – wie geht’s weiter …

Pflegegrad bestimmen, Verantwortung übernehmen, Alltag managen, um Hilfe bitten. Wo stehe ich? Wir klären es gemeinsam, denn du bist #nichtalleine


Gewaltprävention für professionell Pflegende

Postel: „Gewalt darf kein Berufsrisiko sein“

19.01.2023 / News -Die Politik in Nordrhein-Westfalen (NRW) überlegt, wie Personal in der Gesundheitsbranche besser vor Gewalt zu schützen ist. Denn Gewalt gegenüber systemrelevanten Berufen sei immer noch ein Tabuthema, verdeutlichte die geschäftsführende Vorsitzende der Pflegekammer NRW, Sandra Postel, am Mittwoch während einer Anhörung im Landtag zum Thema Gewaltprävention für professionell Pflegende.

Verschiedene Formen der physischen und psychischen Gewalt gegenüber Pflegefachpersonen seien keine Seltenheit. Im Rahmen der Versorgung pflegebedürftiger Menschen könnten täglich verbale Bedrohungen und körperlichen Gewalttaten gegenüber Pflegenden auftreten. Insbesondere sexuelle Belästigungen und Übergriffe seien „ein besorgniserregender Faktor“. Die Pflegekammer unterstütze deshalb den SPD-Antrag. Postel sagte:

„Ein geschütztes Umfeld und wirkungsvolle Maßnahmen zur Gewaltprävention für die Berufsgruppe der Pflegenden sind daher unabdingbar. Denn Gewalt darf kein Berufsrisiko im Gesundheitswesen sein.“

Stärkung fachlicher und personaler Kompetenzen

Klassische Gewaltstrategien stünden oft im Widerspruch zur Fürsorgepflicht in der Pflegesituation. Unterschiedliche Krankheitsbilder, wie Delir, Demenz, Alkoholismus oder psychische Erkrankungen, könnten eine Gewaltbereitschaft begünstigen. Fachwissen über diese, für ein erhöhtes Gewaltpotenzial bekannte Diagnosen und die Entwicklung einer stärkenden Haltung gebe Betroffenen mehr Sicherheit im Umgang mit grenzüberschreitenten Situationen, so Postel weiter.

Die Pflegekammer NRW wolle deshalb den Erwerb von Fachexpertise zum Schutz vor Gewalt in der Fort- und Weiterbildungsordnung für die Berufsgruppe der Pflegenden ergänzen.

Berufsgruppenübergreifende Leitlinie zur Gewaltprävention erstellen

Darüber hinaus sei das Thema aber auch bei Arbeitgebenden zu enttabuisieren und seien gezielte Deeskalationstrainings – insbesondere für die unterschiedlichen Facetten von Gewalt und „leise Gewaltformen“ – notwendig.

Postel schlägt im Rahmen eines berufsgruppenübergreifenden runden Tisches eine gemeinsame Leitlinie zur Gewaltprävention für den Gesundheitssektor und die Gesundheitsberufe in NRW vor.

Für die Punkte Deeskalation und Beweisführung sind aus Sicht der Pflegekammer NRW geschulte Führungspersonen unverzichtbar, die einen offenen Umgang mit dem Thema Gewalt in den Arbeitsstätten pflegen, Gewalterfahrungen erkennen und eine systematische Aufarbeitung ermöglichen.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/postel-gewalt-darf-kein-berufsrisiko-sein


Die sechs größten Hürden für die Einwanderung von Fachpersonal abbauen

Ein Positionspapier aus der Anwerbepraxis macht deutlich, wo es bei der Einwanderung konkret hakt, und wie Lösungen aussehen können
Anlässlich der Bundestagsdebatte zur Fachkräftestrategie der Bundesregierung begrüßte Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) und Vorsitzender der „Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e.V.“, die Pläne der …

Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/die-sechs-groessten-huerden-fuer-die-einwanderung-von-fachpersonal-abbauen/

Quelle: PM KDA, 20.01.2023


Bessere Arbeitsbedingungen im Pflege- und Gesundheitswesen

Berlin: (hib/HAU) Der Petitionsausschuss plädiert für bessere Arbeitsbedingungen im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen. In der Sitzung am Mittwoch verabschiedeten die Abgeordneten einstimmig die Beschlussempfehlung an den Bundestag, eine darauf abzielende Petition dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) sowie dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit dem zweithöchsten Votum „zur Erwägung“ zu überweisen, „soweit bessere Arbeitsbedingungen im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen gefordert werden“ und das Petitionsverfahren „im Übrigen abzuschließen“.

In der öffentlichen Petition (ID 117701) wird unter dem Motto „Mehr wert als ein ,Danke’“ gefordert, die Arbeitsbedingungen für die Arbeitskräfte im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen „wegen der Corona-Pandemie durch eine solide Finanzierung zu verbessern“. Mit der Unterfinanzierung und der personellen Unterbesetzung müsse Schluss sein, heißt es in der Eingabe. Soziale Arbeit und das Arbeiten im Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen seien Grundpfeiler für das gesellschaftliche Zusammenleben. Teilhabe, Inklusion, Solidarität und Gesundheit seien Werte, die im Grundgesetz verankert und nicht verhandelbar seien. Notwendig seien bessere Arbeitsbedingungen – unter anderem durch mehr Personal, realistische Fach-Quoten und angemessene Personalschlüssel, „damit mehr Zeit für und mit den Menschen bleibt“, heißt es in der Vorlage. Ferner müsse es höhere Leistungsentgelte und mehr Wettbewerb um gute Ideen und Qualität in der Facharbeit geben.

In der Begründung zu seiner Beschlussempfehlung verweist der Petitionsausschuss auf eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die im Gesundheitswesen Beschäftigten, die schon umgesetzt oder in Planung seien. Um eine Verbesserung der Finanzierung von Personalaufwendungen für die Pflegeeinrichtungen zu erreichen, seien beispielsweise bereits mit den Pflegestärkungsgesetzen Regelungen im Bereich des Vertrags- und Vergütungsrechts der Sozialen Pflegeversicherung getroffen worden. Pflegeeinrichtungen hätten danach bei Zahlung von Gehältern bis zur Höhe von Tarif einen Anspruch auf eine vollständige Finanzierung dieser Aufwendungen. Sie seien in den Vergütungsverhandlungen entsprechend zu berücksichtigen und dürften nicht als unwirtschaftlich abgelehnt werden, schreibt der Ausschuss.

In der Altenpflege sei durch die Ergebnisse der Pflegemindestlohnkommission sichergestellt worden, dass ein jeweils nach Qualifikation differenzierter bundeseinheitlicher Mindestlohn in der Pflege gezahlt werde, „wodurch vor allem in den neuen Bundesländern und in ländlichen Gebieten die Löhne, auch für Pflegefachkräfte, im Durchschnitt zum Teil deutlich angehoben werden“.

Ab dem Jahr 2020 würden zudem die Pflegepersonalkosten aus den Entgelten des DRG-Systems ausgegliedert. Kosten für die unmittelbare pflegerische Versorgung am Bett würden den Krankenhäusern seitdem im Rahmen des Pflegebudgets vollständig erstattet. Anreizen, auf Kosten der Pflege zu sparen, solle mit der Einführung des Pflegebudgets die Grundlage entzogen werden, heißt es in der Vorlage.

Weitere Vorhaben seien im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP enthalten. So solle der herausragende Einsatz der Pflegekräfte im Rahmen der Pandemiebewältigung mit einer Prämie honoriert werden. Der Bund stelle hierfür eine Milliarde Euro zur Verfügung. Zusätzlich werde die Steuerfreiheit des Pflegebonus auf 3.000 Euro angehoben.

Trotz der Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die im Gesundheitswesen Beschäftigten hält der Ausschuss das mit der Petition zum Ausdruck gebrachte Anliegen für so bedeutsam, „dass es von der Bundesregierung in die Vorbereitung weiterer Gesetzentwürfe, Verordnungen und Initiativen einbezogen werden sollte“, heißt es in der Beschlussempfehlung

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 32, 18.01.2023


Gesundheitsexperten berichten von überlasteten Notaufnahmen

Berlin: (hib/PK) Die medizinischen Notaufnahmen sind nach Einschätzung von Gesundheitsexperten überlastet und die Patientensteuerung unzureichend organisiert. In einer Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss forderten Vertreter aus der Praxis, von Verbänden und der Wissenschaft am Mittwoch weitreichende Reformen, um die Versorgung der Patienten zu verbessern.

Daniel Labes von der „Aktion: Notaufnahmen retten“ schilderte die Probleme aus der Praxis in Berlin. Im Dezember 2022 habe das System kurz vor dem Zusammenbruch gestanden. Viele Notaufnahmen hätten sich wegen Überlastung abgemeldet, an manchen Tagen sei ein Viertel der Notfallstrukturen geschlossen worden, weil die Einrichtungen an ihre Kapazitätsgrenze gekommen seien.

Labes forderte eine verbindliche Personalbemessung in Notaufnahmen. In seiner Notaufnahme befänden sich im Schnitt 40 bis 60 Patienten, die nicht angemessen versorgt werden könnten. Das sei eine Bankrotterklärung des Systems. Die Personalbemessung müsse sich an den konkreten Patientenkontakten orientieren. Auch müsse die nötige Qualifikation in der Notaufnahme klar definiert werden.

Auch Martin Pin von der Deutschen Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) sprach von einer Überlastung der Notaufnahmen, weil es dort keinen verbindlichen Personalschlüssel gebe. Er warnte, die Überlastung in den Notaufnahmen führe zu einem gefährlichen Overcrowding und einer Gefährdung der Patientensicherheit.

Henriette Neumeyer von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sagte mit Bezug auf eine Umfrage, viele Kliniken hätten sich im Dezember wegen beschränkter Kapazitäten auf Normal- und Intensivstationen von der Notaufnahme abmelden müssen. Es gebe Personalengpässe im pflegerischen und ärztlichen Bereich. In der Pflege sei die Lage teilweise dramatisch. Sie kritisierte die Patientensteuerung. So kämen rund 74 Prozent der Patienten zu Fuß in die Notaufnahme, ohne zuvor einen Notruf gewählt oder eine Einweisung bekommen zu haben. Die Patientensteuerung müsse verbessert werden.

Wulf-Dietrich Leber vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sagte, es gebe keinen bundesweiten Überblick über Rettungseinsätze. Sinnvoll wäre ein Echtzeit-Monitoring. Das Rettungswesen brauche zudem bundeseinheitliche Regeln. Nach Ansicht Lebers gibt es kein Finanzierungsproblem, sondern ein Standardisierungsproblem. Nicht jeder Notruf dürfe dazu führen, dass der Patient auf einer Krankenhausstation lande. Dazu sei an verschiedenen Stellen ein rechtssicheres Steuerungsverfahren nötig. Auch die Informationstechnologie in den Leitstellen müsse verbessert werden.

Der Gesundheitsforscher Ferdinand Gerlach forderte eine qualifizierte, strukturierte, digital unterstützte, einheitliche Ersteinschätzung von Patienten. Möglich sei eine telefonische Beratung durch Ärzte in einer Leitstelle. Internationale Erfahrungen zeigten, dass so rund 30 Prozent der Fälle in guter Qualität abschließend erledigt werden könnten. Diese Patienten landeten dann nicht in der Rettungsstelle.

Zudem könnten Ärzte oder ein Notpflegeteam zu Patienten nach Hause kommen. Ferner könnten Patienten in einer ambulanten Praxis behandelt werden. Dazu würden Notfallslots genutzt, die in den Leitstellen hinterlegt werden. Schließlich könnten Patienten in einem integrierten Notfallzentrum versorgt werden. Gerlach sagte, es gehe nicht nur um mehr Geld oder Personal, sondern um eine bedarfsgerechte Steuerung der Patienten, kürzere Wartezeiten und eine bessere Versorgung.

Quelle: Heute im Bundestag – Arbeit und Soziales, Familie und Gesundheit – Nr. 10, 18.01.2023


Gebt Pflegekräften mehr Kompetenzen!

Das fordern nicht nur die Pflegekräfte selbst, sondern auch Ärzte, Apotheker und Krankenkassen, wie eine Umfrage mit 1.000 Teilnehmern (Care-Klima-Index) ergeben hat  Weiterlesen

Quelle: Pflegebrief Newsletter, 18.01.2023


Fachpersonalmangel

Deutlicher Mehrbedarf an Pflegepersonal in Rheinland-Pfalz

17.01.2023 / News – Aktuelle Modellrechnungen zeigen einen deutlichen Mehrbedarf an Pflegepersonal in den kommenden Jahren. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) – die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit – geht davon aus, dass allein in Rheinland-Pfalz bis 2035 zwischen 22.700 und 31.900 Vollzeitstellen in der Altenpflege neu oder nachzubesetzen sind. Das Wissenschaftsteam rechnet demografiebedingt in diesem Zeitraum mit einer Zunahme an Pflegebedürftigen, die professionelle Pflege benötigen, von 87.390 (Stand 2020) auf 95.900. Zeitgleich würden zwischen 22.440 und 26.130 Beschäftigte in der Pflege in Rente gehen. In Rheinland-Pfalz sind nach IAB-Angaben 40,5 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege im Jahr 2020 50 Jahre und älter gewesen. Das zusammen stelle die Personalrekrutierung in der Pflegebranche vor besondere Herausforderungen, teilte die Bundesarbeitsagentur am Montag mit.

Erschwerte Personalrekrutierung in der Pflege

Die Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, sagte: „Um den künftigen Bedarf an Pflegekräften decken zu können, müssen wir an unterschiedlichen Stellen ansetzen.“ Dazu gehöre zum einen die Qualifizierung, zum anderen die gezielte Fachpersonalgewinnung aus dem Ausland.

Das IAB hat ähnliche Modellrechnungen auch für das Saarland vorgenommen. Hier sind zwischen 5.500 und 8.000 Vollzeitstellen in der Altenpflege neu oder nachzubesetzen. Das Beschäftigungsvolumen müsste den Berechnungen zufolge um bis zu 6,6 % in der ambulanten und 4,3 % in der stationären Pflege wachsen.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/deutlicher-mehrbedarf-an-pflegepersonal-in-rheinland-pfalz


Gewinnstreben in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen

Mai: „Ökonomisierungsdruck ist falsch und giftig“

Im Rheinland-pfälzischen Bad Ems will die Paracelsus Klinik ihren Betrieb einstellen. Grund seien ein „eklatanter Fachkräftemangel“ und „erhebliche Verluste“, teilte die Klinik auf ihrer Webseite mit. Für den Präsidenten der Pflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, steht fest, dass Gewinnstreben und Fachpersonalmangel zu Krankenhausschließungen führen. In einem Statement zur Klinikschließung betonte er vergangenen Freitag: „Ein Fachkräftemangel als auch eine desolate Ausfinanzierung droht auch anderen Kliniken. Wenn dann auch noch Gewinnmaximierungsphantasien hinzukommen, entsteht ein teuflischer Mix.“ Von den betroffenen knapp 270 Beschäftigten seien mehr als 140 Mitglieder der Landespflegekammer. Mai will sich deshalb stark machen für eine mögliche Alternative. Zu prüfen sei, welche Perspektiven der Standort habe und wie die Versorgung der Region ausreichend zu sichern sei. Sonst sei nicht auszuschließen, dass künftig Menschen zu Schaden kämen.

Gewinne in Einrichtungen reinvestieren

Die Rolle von „institutionellen Kapitalinvestoren“ sei kritisch zu bewerten. „Wir können nicht oft genug betonen, dass der Ökonomisierungsdruck falsch und giftig für das gesamte Gesundheitswesen ist! Bei der Gesundheitsversorgung als auch bei der Pflegeversorgung handelt es sich nach unserer Auffassung um staatliche Hoheitsaufgaben.“

Gewinne sollte man künftig „nur noch ganz begrenzt aus dem System herausnehmen“. Stattdessen müssten diese vor allem in die jeweiligen Einrichtungen reinvestiert werden, bevor andere Unterstützungsmaßnahmen zum Tragen kämen, argumentierte Mai. Selbstverständlich müssten geeignete Instrumente auch eine Verschwendung öffentlicher Gelder verhindern.

In der Vorwoche hatte die Gewerkschaft Verdi vor Profitorientierung in der Pflege gewarnt und gefordert, Versorgungsverträge nur noch mit gemeinnützigen bzw. kommunalen Einrichtungen zu schließen.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/mai-oekonomisierungsdruck-ist-falsch-und-giftig


 

Interessante Termine:

 

Hessischer Mittelstand mit dem Rücken zur Wand?

– 31. Januar 12 bis 13 Uhr virtueller IWAK Lunch-Talk

Anmeldungen für diesen IWAK Lunch-Talk am 31. Januar 2023 von 12 bis 13 Uhr sind noch möglich unter: Link zur Einladung und zur Anmeldung.


ZUM (GEMEIN-)WOHL! – Gemeinwohlökonomie als Thema für Kirche, Diakonie und Gesellschaft

30.03.2023 bis 31.03.2023

Detaillierte Informationen zum Tagungsablauf sowie eine Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie hier: http://www.akademie-hofgeismar.de/programm/detailansicht.php?category=start&exnr=23191.


Hauptstadtkongress vom 14. bis 16. Juni 2023 in Berlin

Gesundheitsmanagementkongress (GMK)

Mutige Lösungen für den Systemumbruch auf dem Gesundheitsmanagementkongress

Zum Programm