ADS-Wocheninformation 16.01.2023

ADS-Wocheninformation 16.01.2023

Januar-Ausgabe der „PflegePositionen“ des Deutschen Pflegerats erschienen

Themen der aktuellen Ausgabe sind:

  • Editorial. Jahr des Pflegepersonals (von Christine Vogler, Präsidentin des DPR)
  • Im Fokus. Chance zur Mitgestaltung (von Irene Maier, Vize-Präsidentin des DPR)
  • Studie Covid-Heim: Drei Viertel des Pflegepersonals mit Burnout. Drama um beruflich Pflegende (DPR, GKV-Spitzenverband)
  • News. Digitalisierung ohne Pflege (DPR) | Einrichtungsbezogene Impfpflicht fällt (DPR) | Pflegestipendium vergeben (Pflegeministerium Bayern)
  • DPR-Mitgliedsverbände stellen sich vor. Bundesverband Pflegemanagement (Bundesverband Pflegemanagement)
  • Aus den Verbänden. Neuer Vorstand gewählt (Bundesverband Pflegemanagement)
  • Veranstaltungsreihe PPR 2.0. Teil 3. Pflegebedarf ermitteln (DPR)

Die Januar-Ausgabe der „PflegePositionen“ können Sie hier abrufen.

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Psychopharmaka in der Altenpflege – eine Handreichung

Bei der Behandlung psychischer Erkrankungen ist ein hohes Maß an Sensibilität gefordert – auch und ganz besonders in der Altenpflege. Forschende am Institut für Gerontologische Forschung e.V. (IGF Berlin) haben zu diesem Thema eine Studie durchgeführt und pflegerische Handlungsfelder für den Umgang mit Psychopharmaka in der stationären und ambulanten Altenpflege analysiert. Aus den Ergebnissen wurde eine Handreichung mit Empfehlungen formuliert.

MEHR ERFAHREN

Quelle: Pflegenetzwerk Deutschland, 16.01.2023


AUFZEICHNUNG

AUFTAKTVERANSTALTUNG DER KONSTITUIERENDEN SITZUNG

Die Pflegekammer NRW hat mit der konstituierenden Sitzung am 16. und 17. Dezember 2022 ihre Arbeit aufgenommen. Die Auftaktveranstaltung zelebriert diesen wichtigen Meilenstein. Die Liveaufzeichnung der Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage. ZUR AUFZEICHNUNG

Quelle: Newsletter Pflegekammer NRW, 13.01.2023


Gewinnstreben und Fachkräftemangel führen zu Krankenhausschließungen

Paracelsus Klinik in Bad Ems stellt bald Klinikbetrieb ein

Mainz, 13.1.2023 – Die Paracelsus Klinik in Bad Ems will den Klinikbetrieb einstellen. Das teilte ein Sprecher der Klinik diese Woche in einer Pressemitteilung mit. Immer wieder sei es aufgrund von Personalmangel und hohem Krankenstand zu Abmeldungen der Notaufnahme oder einzelner Abteilungen gekommen. Neben weiteren Mitarbeitenden sind mehr als 140 Mitglieder der Landespflegekammer von der Schließung betroffen. Dazu Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz:

„Ein Fachkräftemangel als auch eine desolate Ausfinanzierung droht auch anderen Kliniken. Wenn dann auch noch Gewinnmaximierungsphantasien hinzukommen, entsteht ein teuflischer Mix. Es muss dringend geprüft werden, welche Perspektiven der Standort hat und wie die Versorgung der Region ausreichend gesichert wird. Sonst ist nicht auszuschließen, dass in Zukunft Menschen zu Schaden kommen.“

„Wir können nicht oft genug betonen, dass der Ökonomisierungsdruck falsch und giftig für das gesamte Gesundheitswesen ist! Bei der Gesundheitsversorgung als auch bei der Pflegeversorgung handelt es sich nach unserer Auffassung um staatliche Hoheitsaufgaben. Gewinne sollte man zukünftig nur noch ganz begrenzt aus dem System herausnehmen. Stattdessen müssen diese vor allem in die jeweiligen Einrichtungen reinvestiert werden, bevor andere Unterstützungsmaßnahmen zum Tragen kommen“, sagt Mai.

„Dabei muss es selbstverständlich auch Instrumente geben, die eine Verschwendung vermeiden, damit nicht unnötig öffentliche Gelder genutzt werden. Die anstehende Krankenhausreform muss auch eine umfassende Finanzierungsreform werden. Daneben muss auch im deutschen Gesundheitswesen die Rolle von institutionellen Kapitalinvestoren kritisch bewertet werden“, betont Mai weiter.

Quelle: https://www.pflegekammer-rlp.de/index.php/news-lesen-130/gewinnstreben-und-fachkraeftemangel-fuehrt-zu-krankenhausschliessungen.html


Profession Pflege erhält den Hamburger Bürgerpreis

12. Jan 2023 | News – Die CDU in Hamburg hat am Dienstag mit der Verleihung des Hamburger Bürgerpreises die Anstrengungen aller Pflegekräfte während der Pandemie gewürdigt.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat den Preis stellvertretend für alle Hamburger Pflegekräfte entgegengenommen. „Wir freuen uns, dass wir als größter Pflegeberufsverband als repräsentativ wahrgenommen und ausgezeichnet werden“, sagt Burkhardt Zieger, Geschäftsführer des DBfK Nordwest bereits zur Bekanntgabe der Preisträger im Dezember.
Der Preis wurde an je eine Pflegekraft aus den Bereichen Altenpflege, Tagespflege und Krankenhaus vergeben. Die Jury wollte in diesem Jahr bewusst die Kräfte in den Vordergrund stellen, die in den Pflegeberufen ständig mit Corona-Erkrankten zu tun hatten.
„Eine qualitativ gute pflegerische Versorgung der Bevölkerung nach ethischen Grundsätzen liegt Pflegefachpersonen nicht nur in Hamburg und Deutschland, sondern überall auf der Welt am Herzen“, sagte Swantje Seismann-Petersen, stellvertretende Vorsitzende des DBfK Nordwest. Das Preisgeld werde der Kampagne #NursesforPeace des International Council of Nurses (ICN), des Weltbundes der Pflegenden und damit den Pflegekräften in der Ukraine gestiftet, so Seismann-Petersen.

Quelle: https://www.altenpflege-online.net/artikel/2023_01/2023_01_12_profession_pflege_erhaelt_den_hamburger_buergerpreis


2023: Ein Jahr für die Pflege?!

DBfK zieht Zwischenbilanz der Regierungsarbeit zum Verbandsjubiläum

Berlin, 11. Januar 2023 – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) blickt in diesem Jahr auf 120 Jahre Pflegeberufspolitik und heute auf 50 Jahre DBfK zurück. Das Doppeljubiläum ist für DBfK-Präsidentin Christel Bienstein Anlass, um wirksame pflegepolitische Reformen für das Jahr 2023 zu fordern.

„Vor 120 Jahren gründete Agnes Karll unsere Vorgängerorganisation, die Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands, weil sie sich für die Pflege als Beruf stark machen wollte. Seit 50 Jahren gehen wir als DBfK Agnes Karlls Weg weiter“, so Bienstein. „Unser Jubiläumsjahr muss aber nicht nur für uns, sondern für die Menschen in Deutschland ein Jahr der Pflege werden. In den letzten Monaten hat sich die Situation weiter zugespitzt und gezeigt, wie fragil die Gesundheitsversorgung in unserem Land ist und zwar vor allem deshalb, weil wir nicht genügend Pflegepersonal haben. Wir fordern deshalb vom Bundesgesundheitsminister mutige Reformen im Gesundheitswesen.“

Trotz ambitionierter Maßnahmen im Koalitionsvertrag ist aus Sicht des DBfK nach dem ersten Jahr der Ampelregierung noch viel zu wenig umgesetzt. Das nachgebesserte Krankenhauspflegeentlastungsgesetz mit der Regelung zur Pflegepersonalbemessung (PPR 2.0) ist ein erster richtiger Schritt, es müssen aber weitere Maßnahmen folgen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern.

„Wir fordern daher Reformen in allen für die berufliche Pflege wichtigen Bereichen“, so Bienstein. „Es sind die Arbeitsbedingungen, es ist die Pflegebildung, für die wir die konsequente Umsetzung eines schlüssigen und umfassenden Bildungskonzepts für die Pflegeberufe brauchen, es sind die neuen pflegerischen Rollen wie Community Health Nurses und es geht um die Selbstbestimmung im Beruf.“

Dazu formuliert der DBfK acht Forderungen:

  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit verlässlicher Dienstplanung, angemessener Bezahlung, Gesundheitsförderung sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Leistungsanerkennung und Belastungskompensation durch ein Maßnahmenpaket wie im DBfK-Konzept zum Gratifikationsschein für Pflegende skizziert
  • Eigenständigkeit in der Feststellung des Pflegebedarfs und der Verordnung von Pflegehilfsmitteln
  • Einführung des Berufsprofils Community Health Nurse auf Masterniveau mit Zuerkennung der Heilkundeausübung
  • Stärkung der Selbstverwaltung in der Pflege mit Hilfe von Pflegeberufekammern
  • Sicherung der primärqualifizierenden Studiengänge durch Förderung der Hochschulen und Bezahlung der Praxiseinsätze
  • Personelle Stärkung der pflegewissenschaftlichen Studiengänge
  • Bundeseinheitliche Regelung der Pflegeassistenzausbildung

„Die vom Bundesgesundheitsminister angekündigten Reformen wie die Einführung von Gesundheitskiosken und die Krankenhausreform bieten Möglichkeiten, auch in der Pflege weiterzukommen und unsere Forderungen umzusetzen. Die Zeit drängt – das Jahr 2023 ist daher äußerst bedeutsam, um die gesundheitliche Grundversorgung der Bevölkerung zu sichern“, bekräftigt Bienstein.

Ivonne Köhler-Roth | Redakteurin Online, Social Media, Print | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e.V.
koehler-roth@dbfk.de| www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77


Ukrainische Pflegekräfte: Katerstimmung

Über eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer sind vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet. Darunter auch Pflegekräfte, die hier arbeiten wollen. Doch von einer Einstellungswelle kann keine Rede sein  Weiterlesen

Quelle: Pflegebrief pflegen-online.de, 11.01.2023


Gesundheits- und Kinderkrankenpflege

2 Standpunkte zur Reform der Pflegeausbildung

11.01.2023 / News – Seit 2020 ist die generalistische Pflegeausbildung in Kraft. Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege sind seinerzeit zu einer 3-jährigen Ausbildung zusammengeführt worden. Die ersten Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner absolvieren in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen.

Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Fabian Drautz, startete in der Weihnachtswoche die Petition „Rückkehr zur Kinderkrankenpflegeausbildung“. Die Forderung unterstützen bislang knapp 123.000 Unterzeichnende.

Petition für eine Pflegeausbildung in der Kinderheilkunde

Das Argument von Drautz: Die generalistische Pflegeausbildung führe dazu, dass immer weniger Pflegepersonal in der Kinderheilkunde arbeite. Besonders in Zeiten von steigenden Erkrankungszahlen sei das ein „massives Problem“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Petition von Montag.

Drautz bezieht sich u. a. auf die vielen Kinder, die diesen Herbst und Winter mit dem Atemwegserreger RSV infiziert sind und teils unter einem schweren Krankheitsverlauf mit Atemnot leiden. Das bringe Pflegende an ihre Belastungsgrenzen. Nach Drautz liegt das auch daran, dass es keine spezielle Ausbildung für Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende mehr gibt.

Vogler: Generalistik war alternativlos

Anders sieht das die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler. Für sie ist die neue Pflegeausbildung gelungen. Sie habe sich schon deshalb gelohnt, „weil wir gar keine Alternative hatten“, sagte sie gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur. International betrachtet sei Deutschland mit den getrennten Ausbildungsgängen ziemlich abgehängt gewesen.  Die Generalistik ermögliche jungen Menschen, beruflich in alle pflegerischen Versorgungsgebiete unkompliziert zu wechseln. Sie könnten auch viel leichter im Ausland arbeiten. Somit gebe es deutlich mehr Optionen und das steigere die Attraktivität des Pflegeberufs. Dennoch sei zusätzlich u. a. auch „ein System von Weiterbildung und Spezialisierung“ nötig.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/2-standpunkte-zur-reform-der-pflegeausbildung


„Gießener Sterbestudie“

Oft unnötig lebensverlängernde Maßnahmen

11.01.2023 / News – Es werde schwierig werden, die Versorgungssicherheit und -qualität aufrechtzuerhalten, fasst der wissenschaftliche Leiter des TransMIT-Projektbereichs für Versorgungsforschung und Beratung der Gesellschaft für Technologietransfer, Wolfgang George, die Ergebnisse der Gießener Sterbestudie 2022 zusammen.

Einbeziehung von Angehörigen am problematischsten

60 % der Befragten hätten angegeben, dass sich die Versorgungsqualität insgesamt aufgrund der Corona-Pandemie z. T. erheblich verschlechtert hat. Fachliche und soziale Zuwendungen seien „massiv“ zurückgegangen. Für 70 % habe sich die Einbeziehung von Angehörigen am problematischsten entwickelt. Diese sei kaum noch erfolgt. Beständig unzureichende zeitliche und personelle Ressourcen habe die Mehrheit beklagt.

Sterbekultur im Krankenhaus

Was Menschen in der letzten Lebensphase am meisten brauchen, ist in Kliniken am wenigsten vorhanden: Zeit und Personal. Sind Fürsorglichkeit und ein würdevoller Abschied trotzdem möglich? Ein Einblick in verschiedene Häuser zeigt den Umgang der Mitarbeitenden mit Sterbenden, ihren Angehörigen – und dem Tod.

Die Voraussetzungen für Sterbende seien je nach Stationstyp und deren Versorgungsauftrag sehr unterschiedlich: So verfügten Palliativstationen „mit z. T. sehr deutlichem Abstand“ über die besten Bedingungen für Sterbende, deren Angehörige, aber auch für Mitarbeitende (Arbeitsklima, Ressourcen).

Unnötig lebensverlängernde Maßnahmen

Allgemeinstationen hätten hingegen mit den schwierigsten Bedingungen zu kämpfen. Die Wahrscheinlichkeit, allein zu sterben, sei hier besonders hoch. 65 % der Befragten hätten angegeben, dass oftmals bzw. immer unnötig lebensverlängernde Maßnahmen ergriffen werden. Das sei problematisch und klärungsbedürftig, so George. Der Wissenschaftler rät, in Krankenhäusern palliative Versorgungsbereiche aufzubauen, um diese dann gezielt als kompetenztragende – etwa über palliative Konsildienste – für das gesamte Krankenhaus nutzbar zu machen.

Mehrheit blickt besorgt in Zukunft

Insgesamt gebe über die Hälfte der Befragten (56 %) eine ungünstige Prognose zur Zukunft der Sterbebetreuung. Nur ungefähr 20 % erwarteten Besserung.

Die von September bis Dezember 2022 durchgeführte Online-Befragung der Gießener Sterbestudie beschäftigte sich mit den medizinisch-pflegerischen und psychosozialen Bedingungen des Sterbens. In den knapp 50 Fragen ging es u. a. um personelle, materielle und räumliche Ressourcen, das Arbeitsklima, Angehörigenintegration sowie die Kooperation mit Versorgungspartnerinnen und -partnern.

Weitere Studiendetails folgen im Jahresverlauf

Insgesamt 855 Mitarbeitende der Gesundheitsversorgung beteiligten sich, darunter 64 % aus Pflege und Ärzteschaft im Krankenhaus, 22 % von stationären Pflegeeinrichtungen, 10 % aus der häuslich-ambulanten Versorgung und 4 % von Hospizen. Im Jahresverlauf sollen genauere empirische Studienergebnisse und Einzelauswertungen folgen.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/oft-unnoetig-lebensverlaengernde-massnahmen


Wissen und Haltung aufbauen für die Begleitung von Menschen mit Demenz

Jahresprogramm 2023 mit 28 Präsenz- und 10 Online-Fortbildungen

Von A wie „Abwechslungsreiche Bewegungsübungen für Drinnen und Draußen“ bis Z wie „Zuhause ist es doch am Schönsten. …aber ist es auch gut?“ hat das Kompetenzzentrum Demenz in seinem neuen Jahresprogramm wieder eine große Themenvielfalt für Fortbildungen in ganz Schleswig-Holstein sowie online zusammengestellt.
Die Fortbildungen eignen sich für alle, die Menschen mit Demenz begleiten, betreuen oder pflegen. „Wir legen schon immer Wert darauf, die Inhalte für alle Zielgruppen interessant und praxisnah zu vermitteln. Der Teilnehmer-Mix aus professionellen Pflege- und Betreuungskräften sowie anderen Berufsgruppen und Ehrenamtlichen ist sehr bereichernd für den Aufbau des Wissens und vor allem der Haltung in der Begleitung von Menschen mit Demenz.“, so Swen Staack, Leiter des Kompetenzzentrums Demenz in Schleswig-Holstein.
Die erste Online-Fortbildung ist am 01.03.. Dort geht es unter dem Titel „Regenbogen und Demenz – vielfältige Lebensweisen ermöglichen“ um den Zugang zu verschiedenen Lebensgeschichten und dem sensiblen Umgang mit sexueller Orientierung. Am 09.03. findet die erste Präsenz-Fortbildung statt. In Lauenburg erfahren Kräfte aus der Pflege, sozialen Betreuung und Alltagsbegleitung, wie sie in ihrer Dokumentationspflicht wertfrei, aussagekräftig und punktgenau formulieren.
Das gesamte Programm, das Anmeldeformular und alle Informationen gibt es unter https://www.demenz-sh.de/. Sie erreichen das Kompetenzzentrum Demenz unter 040 / 2383044- 0.

PRESSEMITTEILUNG, 16.01.2023


Totes Pferd:

Leistungszuschlägen nach § 43c SGB XI funktionieren nicht

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) äußert sich zu den Leistungszuschlägen zu den einrichtungseigenen Eigenanteilen in der stationären Pflege nach § 43c SGB XI:

„Die Leistungszuschläge zu den einrichtungseigenen Eigenanteilen nach § 43c SGB XI anzuheben, wird die Kostenexplosion in der stationären Pflege nicht verhindern, sondern wieder nur kurzfristig verzögern.“ so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „Da wird auf ein totes Pferd gesetzt, anstatt mutige grundlegende Reformen anzugehen.“

„Aktuelle Zahlen der AOK belegen, dass die pflegebedingten Eigenanteile trotz der Entlastung durch die letzte Pflegereform wieder deutlich steigen“, so Wesemann weiter. „Kurzfristig kann durch die Herausnahme der Ausbildungskostenumlage aus den Eigenanteilen und die Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenkassen gegengesteuert werden. Langfristig hilft nur eine gesetzliche Begrenzung der Eigenanteile, die die Kosten für Pflegebedürftige kalkulierbar macht. So lesen sich auch die Vorhaben im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition.“

„Hier muss weitergedacht werden: die Leistungszuschläge nach § 43c SGB XI entlasten nur bei längerer Verweildauer merklich. Den Großteil der Pflegeheimbewohner und ihre Angehörigen trifft die volle Wucht der Preissteigerungen durch das Tariftreuegesetz und die anstehende Mehrpersonalisierung durch das Personalbemessungsverfahren nach § 113c SGB XI.“

„Die konkreten Vorschläge für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung liegen vor und werden von einer großen Mehrheit der Verbände und auch pflegepolitischen Vertretern befürwortet.“, so Wesemann weiter. „Auch der DEVAP hat mit dem „Strategiepapier Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025“ hierzu seinen Beitrag geleistet. Wir fordern gemeinsam mit vielen anderen Akteuren einen Pflegegipfel und auch eine Enquete-Kommission für die Pflege, damit wir diese gemeinsam grundlegend reformieren und einen Masterplan entwickeln können. Die klugen Ideen sind da, um die Katastrophe abzuwenden und endlich gesamtgesellschaftlich die Langzeitpflege zu entlasten.“

Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), Invalidenstraße 29, 10115 Berlin, Tel.: 030 83001 267, Fax: 030 83001 25277, www.devap.de

DEVAP-Pressemitteilung, 10.01.2023