September-Ausgabe der „PflegePositionen“ des Deutschen Pflegerats erschienen
Die Themen der aktuellen Ausgabe sind:
- Editorial. Den Herzschlag spüren (von Christine Vogler, Präsidentin des DPR)
- Im Fokus. Hitzeschutz geht uns alle an (von Annemarie Fajardo, Vize-Präsidentin des DPR)
- Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz der Länder. Kompetenzen der Pflegenden nutzen (DPR)
- News. Deutscher Pflegetag 2023 (DPT) | Kammer in NRW gegen steigende Eigenanteile (Pflegekammer NRW)
- DPR fasst Grundsätze der PPR 2.0 zusammen. Expertenpapier veröffentlicht (DPR)
- Aus den Verbänden. Policy Brief an Bund und Länder (DPR, DBfK, VdS, Bundesverband Pflegemanagement)
- Eckpunkte Krankenhausreform. Pflege muss Heilkunde ausüben können (DPR)
Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: info@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Bundesweite DBfK Umfrage zur Besetzung von Nacht- und Wochenenddiensten gestartet
Auftakt durch Aktionstag am 23.9.2023 in NRW
Berlin, 25.09.2023 – Die Nacht- und Wochenenddienste in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege und in Kliniken sind für beruflich Pflegende oft besonders belastend. In diesen Randzeiten manifestiert sich häufig der strukturelle Pflegepersonalmangel. Abgesehen von vereinzelten Schlaglichtern oder persönlichen Erfahrungsberichten gibt es jedoch kaum belastbare Zahlen zur tatsächlichen Situation. Das will der DBfK jetzt mit einer bundesweiten Umfrage ändern.
„Wir fragen ganz gezielt nach“, betont Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe. „In unserer komplett anonymen Online-Befragung können die Kolleg:innen detailliert angeben, für wie viele Patient:innen oder Bewohner:innen sie in ihren Schichten tatsächlich zuständig sind, ob sie allein sind oder Unterstützung bekommen und wie sicher sie sich bei ihrer Arbeit fühlen. Abschließend interessiert uns auch, inwieweit sie über einen Berufswechsel oder -ausstieg nachdenken. Wir sind den ehrenamtlich aktiven Mitgliedern insbesondere aus dem Team Nordwest sehr dankbar für den Impuls zu dieser Umfrage.“
Der Startschuss ist am Samstag, den 23. September 2023, im Rahmen eines Aktionstags in Nordrhein-Westfalen gefallen, bei dem kleine mobile Teams in Kliniken und Einrichtungen der Langzeitpflege unterwegs waren, um unter den Kolleg:innen für eine rege Teilnahme zu werben. Die Umfrage läuft bis zum 31. Oktober 2023, erste Ergebnisse der Befragung werden voraussichtlich Mitte November vorliegen.
„Meine Bitte an alle Kolleg:innen: Macht mit, damit wir ein möglichst umfassendes Bild bekommen. Denn nur wenn wir die wirklichen Zustände kennen, können wir bei den politisch Verantwortlichen auf Veränderungen hinwirken“, so Christel Biensteins Appell an die Berufsgruppe.
Die Umfrage kann unter folgendem Link aufgerufen werden: https://www.surveymonkey.de/r/Schichtbesetzung
Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V., Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin, Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77 | hild@dbfk.de, www.dbfk.de
Entwurf Expertenstandard „Kontinenzförderung“ einsehbar
In den vergangenen Monaten hat eine 13-köpfige Expert*innenarbeitsgruppe unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Daniela Hayder-Beichel (Hochschule Niederrhein, Krefeld) den Expertenstandard zur „Förderung der Harnkontinenz in der Pflege“ auf den Prüfstand gestellt, an den aktuellen Wissensstand angepasst und um das Thema der Stuhlkontinenz erweitert.
Der Entwurf der 2. Aktualisierung des Expertenstandards ist ab sofort zusammen mit der Präambel, den Kommentierungen der Standardkriterien sowie der aktuellen Literaturstudie auf unserer Homepage einsehbar.
Alle interessierten Personen aus Pflegepraxis und -wissenschaft haben die Möglichkeit, in der Zeit vom 25. September bis zum 19. November 2023 eine Stellungnahme/Kommentierung zu dem vorliegenden Entwurf abzugeben. Rückmeldungen können per E-Mail oder auf dem Postwege an uns gesendet werden.
Hier gelangen Sie zur Konsultationsfassung (Expertenstandard und Literaturstudie)
Die Veröffentlichung des aktualisierten Expertenstandards ist für Anfang 2023 geplant. Eine Vorbestellung ist nicht möglich. Wir werden rechtzeitig über unseren Newsletter ankündigen, ab wann der Expertenstandard verfügbar sein wird.
Quelle: Newsletter des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege September 2023 | Nr. 27
Selbstständigkeit
Pflegefachpersonen können ihre Expertise auch als beruflich Selbstständige einbringen und zum Beispiel mit Krankenhäusern Honorarverträge abschließen. In diesem Zusammenhang hat das Bundessozialgericht (BSG) entschieden: Pflegende seien weisungsgebunden und eng in die Arbeitsstrukturen des Krankenhauses eingebunden. Dies führe zu abhängigen Beschäftigungsverhältnissen und zur Sozialversicherungspflicht. Diese Begründung könnte auch Auswirkungen auf außerklinische Settings haben. Die Pflegekammer NRW empfiehlt allen Mitgliedern, die es betreffen könnte, sich hierzu rechtlich und steuerrechtlich beraten zu lassen.MEHR ZUM THEMA
Quelle: NL Pflegekammer NRW, 22.09.2023
Ethikrat für Auseinandersetzung mit Pflegebedürftigkeit
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, mahnt zu mehr Auseinandersetzung mit dem Thema Pflegebedürftigkeit. Sie kritisiert, dass das Thema in der Familie oft verdrängt wird. Stattdessen sollte es „früher ins Leben geholt“ werden, damit sich Menschen rechtzeitig mit den Herausforderungen auseinandersetzen können. Auch die Politik muss sich laut Buyx des Themas annehmen. Der demografische Wandel und der Mangel an Fachkräften führen zu einer hohen Belastung in der Pflege. Daher brauche es einen Bewusstseinswandel und finanzielle Mittel, um den Beruf attraktiver zu machen. Domradio
Quelle: Care vor9, 22.09.2023
Duzen im Krankenhaus
Das Du als Brückenbauer
Duzen oder Siezen? Diese Frage stellt sich auch immer öfter im Krankenhaus. Bei der Einführung sind viele Aspekte zu beachten. Weiterlesen
Quelle: NL BibiomedPflege, 22.09.2023
Die Chancen des Alter(n)s nutzen
Kongress Demografie und Nachhaltigkeit: neue Leitbilder, besserer Schutz vor Diskriminierung
Im Fokus des Kongresses für Demografie und Nachhaltigkeit #KDN23 standen in diesem Jahr in Berlin der Zusammenhalt der Generationen sowie die Themen Klimaschutz und Gesundheit. Deutschland befindet sich in einer Zeit der Transformationen – der demografische Wandel und die Dekarbonisierung der …
Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/die-chancen-des-alterns-nutzen/
Quelle: NL KDA, 21.09.2023
Herausforderungen in der Pflege – wir haben noch alles in der Hand!
Wir werden nie wieder so viele Pflegekräfte haben wie jetzt, wohl kaum mehr Geld, aber sicher mehr Menschen mit Pflegebedarf. Die Generation der „BabyBoomer“ geht in Rente. Ihre Arbeitskraft fehlt in allen Bereichen und natürlich auch in der Pflege. Und viele von ihnen werden selbst pflegebedürftig.
Wir müssen die Pflege jetzt neu gestalten, damit sie auch in Zukunft menschenwürdig, selbstbestimmt und bezahlbar ist. Das können wir schaffen – wenn wir jetzt sofort die nötigen Veränderungen angehen. Dazu will ich mit der Broschüre aufrufen und ermutigen. An erster Stelle steht für mich, pflegende Angehörige noch viel stärker zu unterstützen. Sie brauchen flexiblere Leistungen und Strukturen, mehr Tages- und Kurzzeitpflege. Hier müssen alle ran, besonders die Pflegekassen und Kommunen sind gefordert. Aber auch der Bundesgesetzgeber muss weitreichende Entscheidungen treffen.
Es ist Aufgabe der Kommunen sicherzustellen, dass gesellschaftliche Teilhabe nicht bei Pflegebedürftigkeit endet. Die Altenhilfe muss wie die Jugendhilfe zur Pflichtaufgabe werden. Ganz wichtig ist mir dabei auch die Nachbarschaftshilfe. Die Bereitschaft, sich zu engagieren, ist groß. Das müssen die Kommunen vor Ort fördern. Denn es sind oft die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen.
Als Altenpflegerin weiß ich, wie wichtig Selbstständigkeit für die Lebensqualität ist. Deswegen müssen Rehabilitation und Prävention bei Pflege mehr verordnet und von den Kassen schneller genehmigt werden.
Diese und weitere Themen finden Sie in meiner Broschüre. Natürlich müssen wir dabei auch über Geld reden! Aber nicht alles kostet automatisch auch viel Geld. Eine bessere Aufgabenverteilung und -organisation, Digitalisierung, Telemedizin, das spart am Ende Geld und die Versorgung wird trotzdem besser.
In manchen Bereichen müssen wir aber deutlich mutiger werden und dürfen nicht sparen. Deshalb gehört die Pflege auch in den Deutschlandpakt. Wir müssen in moderne Pflegestrukturen investieren, das zahlt sich aus. Dafür mache ich mich in der Bundesregierung stark.
Weitere Informationen zur Arbeit der Pflegebevollmächtigten finden Sie unter: www.pflegebevollmaechtigte.de.
Quelle: PM Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, 20.09.2023
Pflege-Report:
Große regionale Unterschiede bei Versorgungsqualität von Menschen im Pflegeheim
WIdO veröffentlicht Auswertungs-Ergebnisse im Qualitätsatlas Pflege / AOK fordert Nutzung von Routinedaten zur Weiterentwicklung der Versorgung (Der Pflege-Report 2023 zum Download)
(19.09.23) Eine Auswertung der Abrechnungsdaten von Pflege- und Krankenkassen für den Pflege-Report 2023 macht große regionale Unterschiede in der Versorgungsqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen transparent. So lag der Anteil der Pflegebedürftigen im Heim, die 2021 eine problematische Dauerverordnung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln erhielt, im Viertel der Regionen mit den besten Ergebnissen bei maximal 4,7 Prozent, während im Viertel der Regionen mit den schlechtesten Ergebnissen mindestens 9,9 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner betroffen waren. In den westlichen Bundesländern kommen die risikoreichen Dauerverordnungen laut der Analyse deutlich häufiger vor als im Osten. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat die Ergebnisse seiner Auswertungen zu insgesamt zehn untersuchten Versorgungsthemen heute im Online-Portal „Qualitätsatlas Pflege“ veröffentlicht. Der AOK-Bundesverband fordert aus Anlass der Veröffentlichung, Auswertungen von Abrechnungsdaten der Kranken- und Pflegekassen künftig zur Weiterentwicklung der medizinischen und pflegerischen Versorgung zu nutzen.
Problematische Dauerverordnungen von Schlaf- und Beruhigungsmitteln in Heimen finden sich unter anderem im gesamten Saarland sowie in Nordrhein-Westfalen, wo 45 der 53 Kreise und kreisfreien Städte auffällige Ergebnisse aufweisen. „Eigentlich sollten pflegebedürftige Menschen maximal vier Wochen mit den untersuchten Schlaf- und Beruhigungsmitteln behandelt werden. Denn bei Dauereinnahme drohen unter anderem Abhängigkeit, erhöhte Sturzgefahr und die Entstehung von Angstgefühlen, Depressionen und Aggressionen“, betont Dr. Antje Schwinger, Forschungsbereichsleiterin Pflege beim WIdO. „Die Auswertung der Verordnungsdaten bestätigt den Befund zahlreicher Studien, dass hier ein ernsthaftes Versorgungsproblem besteht, das regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.“
Große Spanne bei Klinikeinweisungen von Demenzkranken wegen Dehydration
Deutliche regionale Unterschiede zeigten sich auch bei neun weiteren analysierten Themen an der Schnittstelle zwischen Pflege und Gesundheitsversorgung: So hatten laut der Auswertung im bundesweiten Durchschnitt knapp vier Prozent aller an Demenz erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen 2021 einen Krankenhausaufenthalt, der durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr verursacht war. In den 20 Kreisen mit den auffälligsten Werten (95% Perzentil) waren es dagegen zwischen 7,5 und 12,5 Prozent der Pflegeheimbewohnenden mit Demenz. Auffällige Kreise finden sich in Bayern, vor allem an der deutsch-tschechischen Grenze, in Niedersachsen, im Süden von Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen.
„Der Qualitätsatlas Pflege macht derartige Informationen zu Problemen an der Schnittstelle zwischen Pflege und Gesundheitsversorgung erstmals kleinräumig sichtbar“, so Antje Schwinger. Das neue Portal biete den Kranken- und Pflegekassen, aber auch den Verantwortlichen in den Regionen ab sofort die Chance, regionale Auffälligkeiten zu erkennen und gezielt anzugehen.
Quelle: https://www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2023/index_26580.html
Journal of Health Monitoring 3/2023
SEPTEMBER 2023, AUSGABE 3
Gesundheit älterer Menschen in Deutschland
Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht die gesundheitliche Lage älterer Menschen in Deutschland. Die bundesweite Längsschnittstudie „Gesundheit 65+“ stellt dazu erste Ergebnisse vor.
Demenzerkrankungen und ihre Versorgungssituation werden in einem weiteren Focus betrachtet.
In zwei Fact sheets werden Daten des Deutschen Alterssurveys zum Thema Einsamkeit und Patientenverfügung vorgestellt.
Abschließend werden die Zielsetzung, Konzeption und Durchführung der Studie Gesundheit 65+ beschrieben.
Download Gesamtausgabe 3/2023
Download Editorial
Download Focus
- Demenzerkrankungen in Deutschland: Epidemiologie, Trends und Herausforderungen – Journal of Health Monitoring 3/2023 (PDF, 944 KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
- Gesundheitliche Lage älterer und hochaltriger Menschen in Deutschland: Ergebnisse der Studie Gesundheit 65+ – Journal of Health Monitoring 3/2023 (PDF, 1 MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Download Fact Sheet
- Verbreitung von Einsamkeit bei älteren Erwachsenen in Deutschland – Journal of Health Monitoring 3/2023 (PDF, 605 KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
- Verbreitung von Patientenverfügungen bei älteren Erwachsenen in Deutschland – Journal of Health Monitoring 3/2023 (PDF, 547 KB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Download Concepts & Methods
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/JoHM/2023/JHealthMonit_Inhalt_23_3.html
Pflege-Report 2023
Deutscher Pflegerat: Voraussetzungen für eine Arbeit auf Augenhöhe schaffen
Berlin (19. September 2023, Nr. 39/2023) – Zur Veröffentlichung des „Pflege-Report 2023“ des AOK-Bundesverbandes und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zur stationären Langzeitpflege, erklärt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):
„Wieder einmal macht eine Studie deutlich, dass es eine bessere Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und weiterer Heilberufe bedarf. Die rechtlichen Grundlagen für die Heilkundeausübung durch Pflegefachpersonen nach pflegewissenschaftlichen Standards müssen kommen.
Die Schnittstellen zwischen den Versorgungssettings bereiten nach wie vor Probleme und behindern den ganzheitlichen Versorgungsprozess. Sie sind anhand der jeweils vorliegenden Kompetenzen neu zu definieren. Die Zusammenarbeit zwischen der Profession Pflege, den Ärzten und Kliniken muss auf Augenhöhe neu strukturiert werden. Alle Beteiligten müssen für die jeweilige Situation der Patienten sensibilisiert sein und gut zusammenwirken. Das sind die Voraussetzungen für eine passgenaue, umfassende und ineinandergreifende Versorgung.
Zu der im Report angemahnten Weiterentwicklung der Versorgung gehört unabdingbar, sich klar zu werden, dass zu einer gesicherten Patientenversorgung auch die Sicherung der Leistungserbringung mit ausreichend und gut qualifizierten Mitarbeitenden gehört. Wie auch eine Entbürokratisierung, die alles in den Schatten stellt, was bislang erreicht wurde.
Nur so wird die Zeit sichergestellt, die professionell Pflegende benötigen, um sich umfassend in der fachlich erforderlichen Weise um die ihrer Hilfe bedürftigen Menschen kümmern zu können. Derzeit steht unser Pflege- und Gesundheitssystem unter Dauerstress.
Die jetzt zum Pflege-Report 2023 erhobenen zehn Indikatoren können für alle an der Versorgung Beteiligten Handlungsbedarf deutlich machen, und sie sind zu gewichten. Sie können nicht abschließend zeigen, warum eine bestimmte Situation eingetreten ist, da ihnen als Abrechnungsdaten der pflegerische Kontext fehlt.
Die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen darf nicht allein auf Daten gestützt sein. Insbesondere die beruflich Pflegenden müssen hierbei einbezogen werden.“
Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Zunahme an Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen- und personal
Dienstag, 19. September 2023 – Berlin – Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und auf Personal im Gesundheitswesen nehmen weltweit seit einigen Jahren deutlich zu. Das betonte Ralf Südhoff, Direktor der Denkfabrik Centre for Humanitarian Action (CHA), gestern im Unterausschuss Globale Gesundheit des Gesundheitsausschusses im Bundestag. [mehr]
Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 19.09.2023
Welttag der Patientensicherheit
Deutscher Pflegerat fordert komplette Kehrtwende in der Pflege!
Mehr Pflegepersonal, besser ausgebildet, mehr Rechte – mehr Patientensicherheit
Berlin (18. September 2023, Nr. 38/2023) – Gestern war der Welttag der Patientensicherheit (17. September), der unter dem Motto „Mehr Sicherheit. Für und mit Patientinnen und Patienten. Stimme der Patientinnen und Patienten stärken“ stand. Hierzu Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):
„Die Patientensicherheit in Deutschland ist höchst labil und zudem auf Zeit gebaut. Deutschland hat massive Probleme genügend Mitarbeitende in der Pflege zu gewinnen und zu halten. Die Demografie schlägt dreifach zu: Zum einen durch einen steigenden Pflegebedarf, weil wir alle älter werden. Zum zweiten im sinkenden Erwerbspotential, von dessen Wirkungen alle Branchen in Deutschland betroffen sind. Zum dritten durch geringere Ausbildungszahlen in den Pflegeberufen, bedingt durch den Geburtenrückgang. Zudem werden auch die Mitarbeitende der Pflege älter.
Die Situation ist absolut prekär. Für viele Hilfebedürftige ist der Zugang zur Pflege inzwischen verwehrt, weil wegen Personalmangel die Anbieter für sie keine Leistungen zur Verfügung stellen können. Die Patientensicherheit durch ein professionelles Pflegesystem stellt sich in diesen Fällen erst gar nicht.
Deutschland benötigt eine komplette Kehrtwende in der Pflege und den Mut, diese auch endlich zu vollziehen anstatt (wieder) zu diskutieren. Der Deutsche Pflegerat fordert alle Beteiligten dazu auf, den Blick auf die Praxis zu richten. Gesetzgebung, die in der Praxis nicht ankommt, Verordnungen, die die Dinge komplizierter machen, Finanzierungsstrukturen, die kaum noch verständlich sind – das gefährdet Patient:innen und Pflegebedürftige jeden Tag.
Benötigt werden neben einem rigiden Abbau von Bürokratie angemessene Arbeitsbedingungen, Selbstverwaltungsstrukturen im Bund und Ländern, eine selbständige Ausübung von Heilkunde verbunden mit einer kompletten Neugestaltung der Kompetenzen aller Gesundheitsberufe sowie durchlässige und bundesweit gültige Pflegebildungsstrukturen.“
Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Gesundheitspolitik
Holetschek fordert „Pakt für die Pflege“
18.09.2023 / News – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Bundesregierung aufgefordert, zügig einen „Pakt für die Pflege“ auf den Weg zu bringen.
Die Pflege erfordere ein rasches und gemeinsames Handeln des Bundeskabinetts, sagte Holetschek am Sonntag in München. Laut Holetschek erfahre Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) „im Ringen mit Finanzminister Christian Lindner“ (FDP) zu wenig Unterstützung seitens des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD). Doch Lauterbach benötige die Unterstützung der gesamten Bundesregierung um eine „wirksame Pflegereform“ vorlegen zu können.
Fünf Kernpunkte
Holetschek nannte fünf Kernpunkte für einen „Pakt für die Pflege“ vor, die auf Bundesebene umgesetzt werden müssten.
Attraktive Gehaltsstrukturen: Nötig seien steuerfreie Gehaltsbestandteile für das Pflegepersonal. Die Steuerfreiheit für Zulagen müsse ausgeweitet werden. So werde nicht nur der Pflegeberuf finanziell attraktiver und erfahre eine größere gesellschaftliche Wertschätzung.
Attraktive Arbeitsbedingungen: Erforderlich seien flächendeckend verlässliche Arbeitszeiten mittels Finanzierung von Springerkonzepten. Der einrichtungs- und trägerübergreifende Einsatz von Springerkräften müsse unbürokratisch erfolgen und so finanziert werden, dass die Pflegebedürftigen nicht weiter belastet würden. Ferner sei die Vereinbarkeit von Job und Familie zentral. Dazu gehöre auch die Eindämmung der Ungleichheit infolge zunehmender Leiharbeit in der Mitarbeiterschaft.
Mehr Bundesmittel: Die Bundesregierung müsse endlich versicherungsfremde Leistungen – dazu zählten Kosten der Rentenversicherung für pflegende Angehörige und der Pandemiebekämpfung – mit Bundesmitteln finanzieren, anstatt sie den Beitragszahlern der Pflegeversicherung aufzubürden. Auch die Ausbildungsumlage müsse aus der Pflegevergütung herausgenommen werden.
Strukturreform: Das Leistungsrecht der pflegerischen Versorgung müsse konsequent vereinfacht und flexibilisiert werden. Nötig sei eine „echte“ Strukturreform der Pflegeversicherung inklusive der Aufhebung der Sektorengrenzen im Leistungsrecht und Schaffung von flexibel nutzbaren Budgets.
Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige: Familien müsse es ermöglicht werden, ihren pflegebedürftigen Angehörigen zur Seite zu stehen, ansonsten werde die pflegerische Versorgung zusammenbrechen. Es sei höchste Zeit, Kinderbetreuung und Pflege gesellschaftlich gleichzustellen. Dafür brauche es eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige analog zum Elterngeld.
Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/holetschek-fordert-pakt-fuer-die-pflege
Spiritual Care: Noch Mangel an ganzheitlicher Gesundheitsversorgung
Berlin/Essen – Spiritual Care, die Berücksichtigung der spirituellen Bedürfnisse von Schwerkranken und sterbenden Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen, gehört zu einer ganzheitlichen Gesundheitsversorgung. Momentan spielt sie aber im… [mehr]
Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 18.09.2023
Wichtige Termine:
Gewissensfreiheit und Gewissenskonflikte im Gesundheitswesen
Aktuelle Herausforderungen
27.09.2023 Hanns-Lilje-Haus, Knochenhauerstr. 33, Hannover
Anmeldung unter: Zentrum für Gesundheitsethik – Gewissensfreiheit und Gewissenskonflikte im Gesundheitswesen (zfg-hannover.de)
Deutscher Pflegetag
28.+29.09 2023 – Berlin
Bundeskongress Kommunikation Diakonie
10.-11.10.2012, Berlin; Anmeldung unter: https://www.bundeskongress-kommunikation-diakonie.de/
DEVAP-Salongespräch: „Gemeinsam zum Ziel – Pflegegipfel jetzt!“ | 10. Oktober 2023, 18.00 bis 20.00 Uhr, online
Osnabrücker Gesundheitsforum – „Wer rastet, der rostet! – Qualifikation im betrieblichen Kontext“
20. Oktober 2023, Hochschule Osnabrück; Weitere Informationen, die Programmbroschüre sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Europäischer Gesundheitskongress München
SOS: Rettung für das überforderte Gesundheitswesen – Wer kommt zur Hilfe? , 26. und 27. Oktober 2023
Anmeldung unter: https://www.gesundheitskongress.de/registrierung-und-tarife.html
Fachtagung „Beratung und Begleitung für Menschen mit Demenz und Ihre Angehörigen“ (F 4248/23)
am 26. und 27. Oktober 2023 im Bildungszentrum Erkner, Berlin
Onlineanmeldung unter: https://www.deutscher-verein.de/de/va_23-demenz
Pflege vor dem Kollaps? – 3. Fachtagung Gesundheitsförderung und Prävention in der Pflege
- und 7. November 2023
Pflegetag Rheinland-Pfalz
29.11.2023 Rheingoldhalle Mainz
Anmeldung unter: https://www.pflegetag-rlp.de/index.php/startseite.html
Netzwerk-Workshop „Hautintegrität in der Pflege“
01. März 2024, Osnabrück
