ADS-Wocheninformation 21.11.2022

ADS-Wocheninformation 21.11.2022

November-Ausgabe der „PflegePositionen“ des Deutschen Pflegerats erschienen

Die Themen der aktuellen Ausgabe sind:

  • Editorial. Auszeichnung für ALLE (von Christine Vogler, Präsidentin des DPR)
  • Im Fokus. Pflege nach Haushaltslage? (von Irene Maier, Vize-Präsidentin des DPR)
  • Zweite Stellungnahme. Fünf konkrete Empfehlungen veröffentlicht (DPR)
  • News. Bundesverdienstorden an Franz Wagner (DBfK) | Hebammenverband warnt vor Notstand in der Geburtshilfe (DHV) | Jetzt Abstracts einreichen (DGP)
  • DPR-Mitgliedsverbände stellen sich vor. Steckbrief Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS)
  • Aus den Verbänden. Pflege neu denken (DPR)
  • Neue Veranstaltungsreihe. PPR 2.0 bewegt die Pflege (DPR)

Die November-Ausgabe der „PflegePositionen“ können Sie hier abrufen.

Zur Info: „PflegePositionen“ – Der offizielle Newsletter des DPR erscheint in Kooperation mit HEILBERUFE – Das Pflegemagazin.

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Diakonie-Zitat:  Der Systemkollaps droht – Pflegegipfel jetzt!

Berlin, 21. November 2022 – Anlässlich der heutigen Pressekonferenz der Alzheimer Gesellschaften NRW mit der Pflege-Bevollmächtigten der Bundesregierung, Claudia Moll, fordert die Diakonie Deutschland die Einberufung eines Reformgipfels.

Diakonie-Vorständin Sozialpolitik, Maria Loheide: „Wenn nicht endlich eine grundlegende Pflegereform kommt, fährt das Pflegesystem absehbar vor die Wand. Deshalb brauchen wir jetzt schnelles politisches Handeln. Auf einem Pflegegipfel müssen die dringenden Probleme beraten und die Bundesregierung zum Handeln bewegt werden. Die Pflegeversicherung ist unter anderem durch Sonderaufwendungen während der Pandemie in eine finanziell kritische Lage geraten. Gleichzeitig treiben höhere Energie- und Lebensmittelpreise und tarifliche Lohnsteigerungen die Eigenanteile für Pflegebedürftige in den Einrichtungen weiter in die Höhe. Auch pflegende Angehörige, die eine tragende Rolle in der Pflege übernehmen und vielfach auf eine eigene Berufstätigkeit verzichten, geraten angesichts der Preissteigerungen in Not. Besorgniserregend ist auch der Personalmangel in der Pflege. Schon heute fehlen Zehntausende Pflegekräfte. Das führt dazu, dass Pflegedienste nicht mehr alle pflegedürftigen Menschen versorgen können und auch in der vollstationären Pflege ist das Personal knapp. Diese drängenden Probleme können nur durch eine umfassende Pflegereform und in einem größeren politischen Rahmen gelöst werden. Wir brauchen dringend einen Pflegegipfel der Bundesregierung, um eine echte Reform in der Pflege anzugehen. Die Zeit drängt!“

Weitere Informationen: https://www.diakonie.de/erwartungen-an-die-politik/pflegereform-umsetzen-gesundheitssystem-staerken

https://www.diakonie.de/pflegeversicherung

Quelle: PM Diakonie Deutschland Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., 21.11.2022


Krankenhauspflegeentlastungsgesetz

Deutscher Pflegerat: Änderungsantrag der Ampelkoalition zur PPR 2.0. weckt Hoffnung – Skepsis bleibt

Berlin (21. November 2022, Nr. 46/2022) – Zum Änderungsantrag der Regierungskoalition zu den Regelungen für die Personalbesetzung in der Pflege im Entwurf eines Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes sagt Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):  „Mit diesem Änderungsantrag sehen wir eine echte Chance, dass die PPR 2.0 eingeführt und tatsächlich als Startpunkt für eine langfristige Weiterentwicklung verstanden werden kann. Trotzdem bleibt auch eine Skepsis, denn es wird darauf ankommen, welches Verfahren zur Erprobung ausgewählt wird und was die Selbstverwaltungspartner vereinbaren oder was das Bundesgesundheitsministerium vorgibt, wenn diese sich nicht einigen können.

Der Deutsche Pflegerat appelliert deshalb an die Politik: Die beruflich Pflegenden in Deutschlands Krankenhäusern setzen ihre Hoffnungen darauf, dass Sie weiterhin bereit sind, Ihr Versprechen einzulösen und die PPR 2.0 einzuführen.

Der Änderungsantrag schafft ein Stück mehr Klarheit für die langfristige Entwicklung des Instrumentariums zur Personalbemessung im Pflegedienst der Krankenhäuser bei Einbezug des Intensivbereichs. Darin steckt die Chance, die PPR 2.0, wie sie gemeinsam von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, ver.di und dem Deutschen Pflegerat entwickelt wurde, nicht nur als Übergangsinstrument, sondern als Ausgangspunkt für ein dauerhaft anzuwendendes, lernfähiges Verfahren weiterzuentwickeln.

Bestehen bleibt jedoch die grundsätzliche Kritik des Deutschen Pflegerats an den Formulierungen im Gesetzentwurf des Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes. Die Schiebung von Regelungen in die Zukunft lassen zentrale Fragen unbeantwortet.

Es fehlt die Gewissheit darüber, welche Personalbemessung tatsächlich erprobt werden soll. Und ob überhaupt bundesweit ein Instrument per Rechtsverordnung eingeführt wird. Unklar bleibt auch, ob und wie Konsequenzen bei Nichterfüllung von Vorgaben gezogen würden. Der Gesetzgeber muss Antworten zu diesen Fragen geben.

Die vorgesehene Entwicklung einer bundesweit verbindlichen und einheitlichen Pflegepersonalbemessung für Intensiveinheiten als auch die Weiterentwicklung der Personalbemessung auf sogenannten Normalstationen darf nicht allein bei der Selbstverwaltung bzw. den Kostenträgern und Arbeitgebern liegen. Die berufliche Pflege und deren wissenschaftliche und manageriale Expertise muss eng in alle Entwicklungsschritte einbezogen werden!

Unzureichend geregelt sind der Aufbau und die Finanzierung des gesamten Entwicklungsprozesses hin zu einer bundesweit verbindlichen Personalbemessung in sämtlichen Krankenhausbereichen. Der Deutsche Pflegerat schlägt die dauerhafte Einrichtung eines Instituts für die Personalbemessung in der Pflege („InPeP“) vor, das langfristig und sicher finanziert werden muss. Das sichert die Verbesserungen und Weiterentwicklungen des Instrumentariums zur Pflegepersonalbemessung. Und damit auch die Patientensicherheit.“

Ansprechpartnerin: Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


 

Pflege kann sogar noch mehr

DBfK zur Kampagne „Pflege kann was“ des BMFSFJ

Berlin, 21.11.2022 – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt die neue Kampagne „Pflege kann was“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Insbesondere eine Stärkung der hochschulischen Ausbildung ist dem DBfK zufolge dringend notwendig, wie auch der aktuelle Bericht zur Ausbildungsoffensive Pflege zeige.

„Pflege kann was“ – unter diesem Motto hat das BMFSFJ jetzt eine neue Informationskampagne zur Pflegeausbildung gestartet. „Es ist richtig und wichtig, dass die Pflegeausbildung bekanntgemacht und beworben wird“, meint DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Eine Kampagne allein reicht natürlich nicht, um die Pflegekrise aufzuhalten, sie ist aber ein Baustein auf dem Weg zu einer besseren Personalausstattung durch mehr Kolleg:innen.“

Die Kampagne spricht mit unterschiedlichen Motiven Schüler:innen, Abiturient:innen und Umschüler:innen an, die sich gerade beruflich orientieren wollen. „Uns ist besonders wichtig, dass das Ministerium auch für das Pflegestudium wirbt. Der gerade veröffentlichte Bericht zur Ausbildungsoffensive Pflege hat gezeigt, dass die Ausbildung gut angenommen wird, aber es noch immer viel zu wenige Studierende im Bachelorstudium gibt. Die Studiengänge müssen unbedingt gestärkt werden. Das hat die Ministerin erkannt, nun kommt es auf schnelles Handeln an.“ Der DBfK fordert vor allem eine Bezahlung der Praxiseinsätze, die die Studierenden leisten, und eine Stärkung der öffentlichen Hochschulen, damit dort mehr Studienmöglichkeiten geschaffen werden.

Der Wissenschaftsrat hatte schon vor über zehn Jahren eine Quote von 10 bis 20 Prozent hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen in der Versorgung empfohlen. Deutschland liege hier und auch im internationalen Vergleich weit zurück, so der DBfK. Mit einer Quote von nur 0,8 Prozent im primärqualifizierenden Studium sei dieses Ziel weiterhin nicht erreichbar. „Die hochschulisch ausgebildeten Kolleg:innen auf den Stationen oder in den Pflegeeinrichtungen bringen neue Forschungserkenntnisse in die Praxis und sorgen insgesamt für eine verbesserte Pflege durch beständiges Reflektieren der Wissensbasis im praktischen Arbeitsfeld. Mehr akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen reduzieren die Sterblichkeit. Das zeigen internationale Studien zur Akademisierungsquote. Pflege kann also sogar noch viel mehr!“, so Bienstein. „Es ist ein Mythos, dass die Kolleg:innen mit Studium nicht mehr ‚am Bett‘ arbeiten würden. Ganz im Gegenteil kann man viele ehrgeizige Pflegefachpersonen gerade mit den Studienmöglichkeiten und entsprechenden Stellenprofilen im Beruf halten.“

Zur Kampagne „Pflege kann was“: www.pflegeausbildung.net

Der zweite Bericht zur Ausbildungsoffensive Pflege steht hier zum Download zur Verfügung.

Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e. V., hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77


Übergabe – Pflegeupdate

PU038 – Pflegebudget für Hebammen / Kritik am KHPflEG / Klimakrise als Gesundheitskrise

Hintergründe zu aktuellen Diskussionen


Klimakrise ist Gesundheitskrise

DBfK schließt sich Appell der Global Climate & Health Alliance zur Weltklimakonferenz in Ägypten an

Berlin, 18.11.2022 – „Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise“ – unter diesem Motto haben Vertreter:innen aus den Gesundheitsberufen, darunter auch Pflegefachpersonen, auf der heute zu Ende gehenden Klimakonferenz in Ägypten auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam gemacht und gewarnt: „Wenn das 1,5-Grad-Ziel stirbt, sterben unsere Patienten.“ Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) schließt sich diesem eindringlichen Appell an.

DBfK-Präsidentin Christel Bienstein: „Die politisch Verantwortlichen müssen entschiedener handeln, aber auch wir alle als Einzelpersonen müssen Verantwortung für den Schutz unserer Lebensgrundlagen übernehmen. Wir als DBfK ermutigen alle Kolleg:innen, ihr pflegerisches Handeln so klimasensibel und nachhaltig wie möglich auszurichten. Damit das gelingen kann, gibt ein neues Video von Auszubildenden der Pflegeberufe Anregungen für den Pflegealltag. Viele weitere Ideen hat unsere AG Nachhaltigkeit in der Pflege im DBfK, zu der wir interessierte Pflegefachpersonen herzlich einladen. Machen Sie sich bewusst: Wir alle können etwas tun. Wenn viele etwas tun, können wir auch viel bewirken.“

Link zum Video: https://youtu.be/9hwTtyZmR_8

Link zur AG Nachhaltigkeit in der Pflege im DBfK: www.dbfk.de/de/themen/Nachhaltigkeit

Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77


45. Krankenhaustag in Düsseldorf beendet

18.11.2022Der 45. Deutsche Krankenhaustag ist nach vier Tagen am 17. November in Düsseldorf zu Ende gegangen. Die Traditionsveranstaltung fand 2022 erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in vollem Umfang in Präsenz und im Livestream statt. Auf dem Programm standen viele krankenhausrelevante Themen wie Finanzierung, Planung, Qualität, Digitalisierung oder Personalfragen.

Der Krankenhaustag verzeichnete rund 1000 Besucherinnen und Besucher. Noch einmal so viele Menschen haben sich die Eröffnungsveranstaltung mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach via Livestream und Video-Aufzeichnung angeschaut. Die Aufzeichnungen sind auf der Website des Krankenhaustages www.deutscher-krankenhaustag.de zu sehen.

Auch im kommenden Jahr wird es wieder Diskussionen rund ums Krankenhaus und die Gesundheitspolitik geben. Der 46. Deutsche Krankenhaustag wird wieder auf dem Düsseldorfer Messegelände im Rahmen der MEDICA vom 13. bis 16. November 2023 stattfinden – dann in neuer Umgebung im CCD Süd. Bis dahin gibt es Informationen zum Krankenhaustag bei Twitter unter @krankenhaustag und bei LinkedIn unter linkedin.com/company/deutscher-krankenhaustag/.

Der Deutsche Krankenhaustag ist eine wichtige Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Gesellschafter der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), Verband Leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen in Deutschland e.V. (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBFK) in die Arbeit der GDK eingebunden. www.deutscher-krankenhaustag.de

Koordination Pressearbeit: Joachim Odenbach, Leiter Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Wegelystr. 3, 10623 Berlin, Tel.: 030 / 39801-1021, Fax: 030 / 39801-3021, e-mail: pressestelle@dkgev.de

Quelle: PM DKV, 18.12.2022


Studie Covid-Heim

Deutscher Pflegerat: Studie zeigt Drama um die beruflich Pflegenden – Drei Viertel des Pflegepersonals mit Burnout

Berlin (17. November 2022, Nr. 45/2022) – Die gestern (16. November 2022) veröffentlichten Ergebnisse der Studie „Covid-Heim: Lehren aus der Corona-Pandemie für Strukturentwicklungen im Versorgungssetting Pflegeheim“ kommentiert Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):  „Die Ergebnisse für die beruflich Pflegenden in der stationären Langzeitpflege sind dramatisch und erschreckend. Drei Viertel des befragten Pflegepersonals weist laut der Covid-Heim-Studie einen arbeitsbezogenen Burnout auf. Etwa sechs von zehn Pflegekräften litten während der ersten Infektionswelle unter klinisch relevanten Depressions-, Angst und oder Stresssymptomen. Neun von zehn Pflegekräfte bestätigen gestiegene Arbeitsanforderungen wie auch die negativen Folgen der Schutzmaßnahmen bei Bewohner*innen.
Angesichts dessen muss gehandelt werden. Die Arbeitsbedingungen in allen Settings der Pflege müssen für die beruflich Pflegenden verbessert werden. Wie viele weitere wissenschaftliche Studien, weitere Expertenkommissionen und runde Tische brauchen wir über die jetzige Covid-Heim-Studie hinaus noch, um erneut zu bewerten, wie schlecht es um die Arbeitsbedingungen in der beruflichen Pflege steht? Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen die Situation deutlich! Auch genügt bereits ein Blick in die Praxis, um zu sehen, dass vor allem mehr Kolleginnen und Kollegen in der Pflege nötig sind.
Die Politik muss umgehend klarere und wirksamere Vorgaben für bessere Arbeitsbedingungen setzen. Bewertungsmaßstab muss dabei sein, ob die Maßnahme den beruflich Pflegenden hilft, gesund im Beruf zu bleiben, und ob sie damit zur Patienten- und Bewohnersicherheit beiträgt. Das muss auch den Leistungserbringern und insbesondere den Sozialhilfeträgern sowie den Kassen bewusst sein.“

Der Deutsche Pflegerat warnt gleichzeitig davor, die gestiegenen Arbeitsbelastungen rein auf die Corona-Pandemie zu schieben. „Eine Entlastung der beruflich Pflegenden nach der Pandemie wird es nicht geben, da bereits vor der Pandemie die Personallage in der Pflege prekär war. Jetzt muss gehandelt werden. Ein Zurück in die alten Muster kann es nicht mehr geben. Denn die Pflegepersonallücke wird in den nächsten Jahren größer anstatt kleiner.“

Weitere Informationen: GKV-Spitzenverband. Covid-Heim – Lehren aus der Corona-Pandemie für Strukturentwicklungen im Versorgungssetting Pflegeheim

Ansprechpartnerin: Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Gesundheitsversorgung braucht Mut zum Strukturwandel

DBfK zum 45. Deutschen Krankenhaustag

Berlin, 17.11.2022 – Vom 14. bis 17. November 2022 fand in Düsseldorf der Deutsche Krankenhaustag statt, an dem sich auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) beteiligt hat. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK, sieht Reformbereitschaft und Gestaltungswillen bei den Akteur:innen der Krankenhauslandschaft.

„Der Deutsche Krankenhaustag ist ein wichtiges Dialogforum für alle Akteur:innen in der deutschen Krankenhauslandschaft. In diesem Jahr waren Gestaltungswille und Reformbereitschaft deutlich spürbar und die diskutierten Perspektiven gingen auch über die Krankenhausversorgung hinaus“, so DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper. „Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat strukturverändernde Reformen angekündigt, die aus Sicht der Profession Pflege auch dringend nötig sind. Es gibt jetzt die Chance, die Gesundheitsversorgung in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Die professionell Pflegenden sind bereit für einen mutigen Strukturwandel und wollen diesen mitgestalten.“

„Wenn Gesundheitsminister Lauterbach den Schritt zu mehr tagesstationären Behandlungen gehen will, dann braucht es wohnortnahe Strukturen, die bei Komplikationen schnell erreichbar sind, die auf diese Behandlungen vorbereiten und die Nachsorge übernehmen können“, so Klapper. „Multiprofessionelle Gesundheitszentren mit Community Health Nurses haben sich international bewährt und können auch die deutsche Versorgungslandschaft spürbar verbessern. In ihnen treffen Gesundheitsförderung, Prävention und medizinisch-pflegerische Versorgung zusammen. Die Ergänzung durch Kurzzeitliegerbetten und Tagesinterventionen ist möglich.“

Für Klapper gehört zu einem Strukturwandel auch, dass der professionellen Pflege mehr Raum in der Mitgestaltung der Gesundheitsversorgung eingeräumt wird. „Das große Potenzial von Pflegefachpersonen mit Hochschlussabschluss muss gehoben werden. Wir können es uns nicht mehr leisten, dass Kolleg:innen, die sich weiterentwickeln wollen, der Versorgungspraxis verloren gehen. Die Community Health Nurse auf Masterniveau kann eine attraktive Perspektive sein und die Versorgung sichern.“

Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77


Corona-Sonderregelung –

Telefonische Krankschreibung bei leichten Atemwegserkrankungen weiter bis Ende März 2023 möglich

Berlin, 17. November 2022 – Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat seine Corona-Sonderregelung zur telefonischen Krankschreibung bis 31. März 2023 verlängert. Ohne diesen Beschluss wäre die Sonderregelung zur Bescheinigung einer Arbeitsunfähigkeit zum 30. November 2022 ausgelaufen. Nun gilt weiterhin: Versicherte, die aufgrund einer leichten Atemwegserkrankung arbeitsunfähig sind, können nach telefonischer Anamnese bis zu 7 Tage krankgeschrieben werden. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte befragen die Patientin oder den Patienten dabei am Telefon zu ihren Beschwerden und bescheinigen dann gegebenenfalls die Arbeitsunfähigkeit. Eine Verlängerung der Krankschreibung auf telefonischem Wege ist einmalig für weitere 7 Kalendertage möglich.  Zum vollständigen Text der Pressemitteilung

Quelle: PM G-BA, 17.11.2022


Expertenstandard Sturzprophylaxe: 5 neue Punkte

Der Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“ wurde aktualisiert. Worauf es jetzt für Pflegekräfte und Einrichtungen ankommt. Mehr erfahren

Quelle: Pflegebrief Newsletter, 16.11.2022


Einrichtungsbezogene Impfpflicht

Deutscher Pflegerat: Impfpflicht kann nicht verlängert werden – wir wollen keine Verlängerung der Zweiklassengesellschaft

Berlin (16. November 2022, Nr. 44/2022) –  „Die einrichtungsbezogene Impfpflicht muss zum Ende des Dezembers 2022 auslaufen. Nichts anderes macht Sinn. Wer mit dem Schutz der Patient*innen und Pflegebedürftigen argumentiert, verkennt, dass die berufliche Pflege nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie Expert*innen in Fragen des Infektionsschutzes und der Hygiene sind“, betonte Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), heute in Berlin.

Diese Haltung des Deutschen Pflegerats steht im Einklang mit der gesellschaftlichen Verantwortung, sich impfen zu lassen. Der Deutsche Pflegerat ruft ausdrücklich zur Impfung auf. Die Möglichkeiten für Impfungen müssen vor Ort in den Settings der Pflege und Betreuung angeboten werden. Zur Impfung ermächtigt werden sollten endlich auch Pflegefachpersonen. Beibehalten werden muss eine engmaschige Teststrategie. Die hierfür notwendige Finanzierung muss über den November hinaus gesichert sein.

Die Maskenpflicht fällt in vielen Bundesländern, Isolationszeiten werden aufgehoben. Nur in der Pflege sollen nach wie vor Restriktionen gelten. „Das passt nicht mehr zur Realität“, wies die Pflegeratspräsidentin weiter hin. „Lange genug hat es eine Zweiklassengesellschaft bei der Bewältigung der Corona-Pandemie gegeben. Für die beruflich Pflegenden muss das gleiche Freiheitsrecht gelten wie für alle anderen. Solidarität darf keinen Masken- und Impfgesetzen ausgesetzt sein. Wenn Impfpflicht, dann für die gesamte Gesellschaft.“

Weiter sagte Vogler zum Thema ´Tragen von Masken´ und der hierzu laufenden Diskussion: „In der ambulanten und stationären Langzeitpflege muss es aus Sicht des Deutschen Pflegerats den Pflegebedürftigen selbst überlassen werden, was sie für richtig erachten. Wir können nicht beständig von der eigenen Häuslichkeit, der Selbstbestimmung und Teilhabe am Leben sprechen und dann die Bewohner*innen von Pflegeheimen anders behandeln und ihre Persönlichkeitsrechte verletzen. Ihr Zuhause ist ihr Pflegeheim. Das Tragen von Masken der Pflegebedürftigen in Heimen muss in allen Settings für die dort lebenden Menschen beendet werden.“

Ohne die beruflich Pflegenden ist keine Pflege und Betreuung möglich. Es muss daher alles dafür getan werden, dass genügend Pflegepersonal vorhanden ist. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht torpediert dieses Ziel und stellt sich damit gegen die Patienten- und Bewohnersicherheit. Denn wenn nicht mehr genügend Personal da ist, um die vulnerablen Gruppen zu pflegen, sind die vulnerablen Gruppen selbst auch nicht geschützt.

Die beruflich Pflegenden sind weit über dem Durchschnitt geimpft. Der aktuelle Virus verhält sich in seinem Krankheitsbild anders als der zur Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Anders als zu Beginn der Pandemie bietet die Impfung keinen sicheren Schutz vor der Ansteckung, wohl aber vor einem schweren Verlauf der Krankheit.

Die Kompetenz zur Erstellung und Einhaltung der Hygienekonzepte in den Einrichtungen liegt bei den beruflich Pflegenden und muss ihnen auch überlassen werden. „Einen Rat und eine wissenschaftliche Expertise prüfen wir immer gerne. Darüber hinaus verbieten wir uns jedoch die Einmischung von außen in die Kernkompetenzen unseres Berufsstandes.“

Der Deutsche Pflegerat weiß um die Gefahr des Corona-Virus gerade für vulnerable Gruppen. Beruflich Pflegende müssen sich daher bei eigener Infektion ihrer ethischen Verantwortung bewusst sein. Auch wenn sie symptomlos sind, ist ein Arbeiten vor Ort nicht möglich.

Weitere Informationen:

  • Zweite Stellungnahme des Expert:innenrats Pflegewissenschaft/ Hebammenwissenschaft und Pandemie des Deutschen Pflegerats. Empfehlung zur Förderung von Pflegeforschung und Hebammenforschung, um evidenzbasierte Entscheidungsgrundlagen zum Umgang mit SARS-CoV-2 zu schaffen (Download Zweite Stellungnahme)
  • Erste Stellungnahme des Expert:innenrats Pflegewissenschaft/ Hebammenwissenschaft und Pandemie des Deutschen Pflegerats. Handlungsempfehlungen zur „Vorbereitung auf eine weitere SARS-CoV-2-Welle im Herbst 2022 in der Pflege und im Hebammenwesen“ (Download Erste Stellungnahme)

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Corona-Prämie

Pflege kritisiert „katastrophale Umsetzung“ des Bonus

16.11.2022 / News – Der Unmut von Pflegeverbänden über die Auszahlung der erneuten Corona-Prämie wächst. Jetzt haben sich Pflegevertretende an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll (beide SPD), gewendet. So fordert der Bundesverband Pflegemanagement von beiden eine Stellungnahme zu den Auszahlungskriterien, eine Einbeziehung Vertretender der Profession Pflege auf allen politischen Ebenen und eine sofortige Auszahlung eines einheitlichen Bonus an alle Pflegenden, die im bisherigen Verlauf nicht berücksichtigt worden seien.

Niemanden ausschließen von der Corona-Prämie

Aus Sicht des Verbands sind das einige:

  • Pflegende, die hochaufwendige, aber nicht beatmungspflichtige Patientinnen und Patienten versorgen.
  • Mitarbeitende der Notfallversorgung, der Röntgenabteilungen und weiterer Funktionsdienste, die einen erheblichen Anteil an der Erstversorgung und Betreuung an COVID-19 erkrankten Menschen leisten.
  • Mitarbeitende der Anästhesie, des OP-Bereichs und ähnlicher Fachbereiche, die hochaufwendige Maßnahmen durchführen, um bei dem gegebenen Infektionsgeschehen sicher zu arbeiten. In den überwiegenden Fällen hätten sie im Rahmen von Eskalationsstrukturen auf den Intensivstationen ausgeholfen.
  • Hebammen, die unter schwersten Bedingungen an COVID-19 erkrankten Frauen eine sichere Geburt ermöglichen.
  • Mitarbeitende des Rehabilitationsbereichs.
  • Mitarbeitende von Langzeitpflegeeinrichtungen, Tageskliniken und ambulanten Versorgungsstrukturen.
  • Pflegehilfspersonal und Auszubildende, die unmittelbar in die Versorgung von COVID-19-Patientinnen und -Patienten eingebunden sind.
  • Mitarbeitende der psychiatrischen Stationen.

Für die Bonus-Zahlung sind aktuell nur jene 837 Krankenhäuser vorgesehen, auf deren Intensivstationen 2021 mind. 10 Corona-Patientinnen und -Patienten für jeweils mind. 48 Stunden beatmungspflichtig waren.

Zugespitzte Situation unter beruflich Pflegenden

Für den Bundesverband Pflegemanagement ist das eine „immense Ungerechtigkeit“. Die ohnehin mehr als angespannte Situation der beruflich Pflegenden habe sich mit der Ausschüttung des Corona Bonus weiter zugespitzt. Teilweise würden Beträge ausgezahlt, deren Höhe nicht nachzuvollziehen sei. In einer Stellungnahme des Verbands von Dienstag heißt es: „Diese nicht nur wahrgenommene, sondern faktische Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeit führt in den Teams vor Ort zu Konflikten unter den Pflegenden selbst, aber auch zwischen Pflegefachpersonen und der Unternehmensleitung.“

Die Gesetzgebung bringe die Mitarbeitenden aller Hierarchieebenen in Konfliktsituationen, die nicht gewollt seien und weder durch die Mitarbeitenden selbst noch durch die Vorgesetzten zu lösen seien. Neben dem hohen bürokratischen Aufwand entstehe insbesondere auf Managementebene ein zusätzlicher Zeitaufwand für Konfliktmanagement.

Im Ergebnis habe eine „vermeintlich gut gemeinte Wertschätzung durch eine unprofessionelle Umsetzung zum endgültigen Bruch zwischen den Pflegenden und der Gesundheitspolitik in Deutschland geführt“. Die pflegefachliche Expertise sei ein weiteres Mal außenvorgelassen worden. In der Konsequenz werde es zu weiteren Verlusten von Mitarbeitenden in Gesundheitseinrichtungen über alle Versorgungsbereiche hinweg kommen – mit dramatischen Folgen für die Gesundheitsversorgung, prognostizierte der Verband.

Künftig Berufs- und Managementverbände einbeziehen

Der Verband der Pflegedirektoren und Pflegedirektorinnen der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands (VPU) sieht das ähnlich. Wieder einmal seien „wesentliche Bereiche und Berufsgruppen in Krankenhäusern übergangen“ worden. Insbesondere in einem Setting wie der Universitätsklinik trügen hochqualifizierte Mitarbeitende aus verschiedenen Berufsgruppen in interprofessionellen und interdisziplinären Teams zu einer adäquaten Patientenversorgung bei. Daher gebühre die Anerkennung der Leistung in Form der Bonusauszahlung allen Mitarbeitenden, betonte der VPU in einer Stellungnahme von Dienstag an Lauterbach. „Die nun erneut stattfindende Spaltung führt erzwungenermaßen zu großem Unmut innerhalb der Krankenhäuser und somit unmittelbar in den interprofessionellen Teams.“ Der VPU forderte, künftig Berufs- und Managementverbände bei solchen Regelungen einzubeziehen. Nur damit sei letztlich eine wiederkehrende Unzufriedenheit abzuwenden.

Mitte September stellte der Bundesrechnungshof Mängel bei der Auszahlung der Prämie fest. Anfang November hatte die Regierung Unstimmigkeiten eingeräumt und künftig bessere Kontrollen angekündigt.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/pflege-kritisiert-katastrophale-umsetzung-des-bonus


Ausbildung

Zahl der Pflege-Auszubildenden steigt

15. Nov 2022 | In Deutschland entscheiden sich wieder mehr Menschen für eine Ausbildung in der Pflege. Die Ausbildungseintritte seien im vergangenen Jahr gegenüber 2020 um rund sieben Prozent gestiegen, heißt es in einem Bericht des Bundesfamilienministeriums. Jedoch sei die Zahl der Abbrecher weiterhin hoch und auch die hochschulische Ausbildung bleibe hinter den Erwartungen zurück.

Demnach nahmen im vergangenen Jahr 61.329 Menschen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann auf. 2020 gab es in dem Bereich 57.294 neue Auszubildende.

Jedoch bleibt die Abbrecherquote hoch. Laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) würden fast 30 Prozent der Ausbildungen vorzeitig aufgekündigt. Viele Ausbildungsabbrüche erfolgen bereits im ersten Halbjahr der Ausbildung. Ende 2021 hätten 8,3 Prozent der Pflegeauszubildenden, die im Sommer/Herbst 2021 in die Ausbildung gestartet sind, ihren Ausbildungsvertrag wieder aufgekündigt, berichtete Stefan Arend in der Oktober-Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.

Passend dazu: Mentorenprogramm soll Ausbildungsabbrüche verhindern

Zudem blieben laut Arend 56 Prozent der insgesamt 1.109 primärqualifizierenden Pflege-Studiengänge unbesetzt. Das Bundesfamilienministerium möchte deshalb mit einer Kampagne verstärkt auf die Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflege hinweisen und dabei auch den Fokus speziell auf die hochschulische Ausbildung legen.

Quelle: https://www.altenpflege-online.net/artikel/2022_11/2022_11_15_zahl_der_auszubildenden_steigt?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_content=Button_+Zahl+der+Pflege-Auszubildenden+steigt&utm_campaign=AP_NL_20221115


Pflegepersonalbemessung

„Wir sind misstrauisch“

15.11.2022 / News – Auf dem Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag beteuert, dass er die PPR 2.0 einführen wird. „Vertrauen Sie mir“, hatte er an die Pflege appelliert. Das ist ihm aber offensichtlich nur bedingt gelungen, wie die Debatte auf der Konferenz am Dienstag zeigte.

Einführung des Pflegepersonalbemessungsinstruments steht nicht im Gesetz

Die Leitung Fachkommission Pflegepersonalbedarfsinstrument beim Deutschen Pflegerat (DPR) und stellvertretende Geschäftsführerin des DBfK Nordwest, Sandra Mehmecke, sagte: „Wir sind misstrauisch.“ Denn: Die Einführung des Pflegepersonalbemessungsinstruments PPR 2.0 stehe nicht im Gesetz. Dort stehe nur, dass es kommen kann – und das im Einvernehmen mit dem Bundesfinanzminister.

Keine Alternative zur PPR 2.0

Lauterbach hatte diesbezüglich noch versucht, die Wogen zu glätten und beteuert, die Mitsprache von Christian Linder (FDP) sei ein ganz normaler Vorgang. „Wir sehen das nicht als normal an“, betonte Mehmeke. Denn das Finanzministerium entscheide nicht nur, ob die PPR 2.0 komme, sondern auch wie diese gestaltet werde. „Im Moment ist völlig unklar, was kommt.“

Dabei bräuchten die Kliniken deutlich mehr Pflegepersonal, auch um Patientinnen und Patienten zu schützen. Bis zu 300.000 Pflegende könnten für den Beruf zurückgewonnen werden, rechnete Mehmeke vor – wenn bestimmte Bedingungen erfüllt würden. Die Personalbemessung spielt ihrer Meinung nach dabei eine entscheidende Rolle. Die PPR 2.0 sei nicht perfekt. Aber: Zu ihr gebe es keine Alternative. „Die Entwicklung eines neuen Instrumentes wird Jahre dauern.“

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/wir-sind-misstrauisch


Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) hat sein Positionspapier „Investitionskosten in der stationären Langzeitpflege neu verteilen“ im Rahmen eines digitalen Fachdialogs veröffentlicht:

Wichtiger denn je – Investitionskosten in der stationären Pflege endlich refinanzieren und gerecht verteilen

„Die Festlegung der Investitionskosten in Deutschlands Pflegeeinrichtungen gleicht einem Flickenteppich. Wir benötigen endlich zwischen den Bundesländern harmonisierte bauliche Vorgaben und angeglichene Bewertungsinstrumente für die Berechnung von Investitionskosten.“, so Thomas Neeb, Geschäftsführung Johanniter Seniorenhäuser GmbH und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes des DEVAP. „Zudem müssen Bau und Unterhalt der Gebäudeinfrastruktur wirtschaftlich sichergestellt werden. Das schafft einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einheitlicher Lebensbedingungen pflegebedürftiger alter Menschen in der professionellen Altenpflege in Deutschland.“

Das DEVAP-Positionspapier „Investitionskosten in der stationären Langzeitpflege neu verteilen“ enthält sieben konkrete Umsetzungsschritte zur Neustrukturierung der Investitionskostenregelungen in Deutschland:

  1. Die Infrastruktur in der vollstationären Pflege refinanzieren
  2. Die Preisunterschiede in den Bundesländern müssen abgebaut werden
  3. (Bau)technische Erfordernisse berücksichtigen
  4. Umweltschonende und energiesparenden Bauweise als Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels
  5. Refinanzierung von fachlich gebotenen Auflagen
  6. Bedingungen an das Wohnumfeld vollstationär versorgter Pflegebedürftiger harmonisieren
  7. Bürokratieaufwand reduzieren

„Die stationären Pflegeeinrichtungen sollen und wollen zudem ihren Teil zur CO2-Reduktion beitragen und dabei Kostensteigerungen für die Bewohner:innen vermeiden. Berechnungen zeigen, dass die Energiekosten aufgrund der CO2- Besteuerung überproportional steigen werden. Das kann in den nächsten Jahren bis hin zu einer Verdopplung der Energiekosten führen!“, so Neeb weiter. „Diesen Kostensteigerungen kann mit klugen Investitionen in Energieeffizienz und Substitutionsmaßnahmen in der Energieversorgung begegnet werden. Hierfür müssen jedoch verlässliche Signale aus der Politik und Selbstverwaltung mit Anreizen für Investitionen in Klimaschutz geschaffen und sichergestellt werden. Es bedarf Regelungen, die Investitionen in Energieeffizienz unabhängig von bestehenden Vereinbarungen für Investitionskostensätze refinanzieren!“

Der DEVAP hat im Oktober 2020 sein Strategiepapier DEVAP Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025 herausgebracht. Darin fordert der Verband gleichwertige Lebensverhältnisse für hilfs- und pflegebedürftige Menschen zu schaffen. Ein wesentlicher Aspekt sind hierbei die Investitionskostenregelungen in den Ländern.

Anlage: DEVAP-Positionspapier „Investitionskosten in der stationären Langzeitpflege neu verteilen“, Stand November 2022

Anna Leonhardi, Geschäftsführerin, 030 83001-277, E-Mail: info@devap.de

Quelle: DEVAP-Pressemitteilung, 14.11.2022


 

Interessante Termine

Web-Konferenz „Digitale Gesundheitsförderung – Selbsthilfe 4.0“

Telemedizinzentrum Hamm legt Schwerpunkt auf das Pflegethema Mundgesundheit

Hamm, 17.11.2022. Das Telemedizinzentrum Hamm richtet erneut die Online-Konferenz „Digitale Gesundheitsförderung – Selbsthilfe 4.0“ aus. Nach dem Erfolg der Vorgängerveranstaltungen stellt das TZM Hamm in diesem Jahr das Pflegethema „Mundgesundheit“ in den Mittelpunkt. Termin ist der 08. Dezember 2022 von 15:00 bis 18:00 Uhr, die Anmeldefrist zur kostenlosen Teilnahme ist der 02. Dezember.

Demografischen Wandel und Fachkräftemangel in der Pflege kompensieren

Nach der Begrüßung durch den Programmverantwortlichen Prof. Dr. Gregor Hohenberg folgt ein Einführungsvortrag von Sabrina Maternus, u.a. verantwortlich für das Pflegekurs-Qualitätsmanagement des TMZ Hamm. Dieser behandelt das Kompensationspotenzial der Digitalisierung zur Sicherung der haus- und fachärztlichen Versorgung im Zuhause und in Pflegeeinrichtungen. Im Fokus stehen dabei die steigenden Herausforderungen im Kontext des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels. Skizziert werden dabei Hilfestellungen und Antworten, die insbesondere die Telemedizin darauf geben kann.

Ebenso erhalten Teilnehmende der Online-Konferenz Einblicke in die digitale Transformation des Gesundheitswesens im Rahmen der telemedizinischen Möglichkeiten. Der Fokus des TMZ Hamm liegt hierbei in der Unterstützung und Beratung pflegender Angehöriger und Pflegender. Ergänzend dazu werden beispielhafte Erfahrungsberichte aus den Themenbereichen Selbsthilfe, Haut- und Wundmanagement sowie Ernährung präsentiert.

Gesundheit beginnt im Mund – erst recht bei Pflegebedarf

Zum Schwerpunktthema der Veranstaltung „Gesundheit beginnt im Mund – erst recht bei Pflegebedarf“ sprechen als Experten der Zahnarzt Dr. Elmar Ludwig, Referent für Alterszahnheilkunde der Landesärztekammer Baden-Württemberg, sowie Marco Weinmann, der als Pflegedienstleitung in einem der größten Pflegedienste Baden-Württembergs für die Umsetzung der Expertenstandards innerhalb der Einrichtung zuständig ist.

Die Mundgesundheit und Zahnhygiene ist in der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz mit besonderen Herausforderungen verbunden. Die Experten-Vorträge behandeln deshalb u.a., wie Defizite in der Mundhöhle erkannt werden, welche Auffälligkeiten pflegerisches Handeln erfordern, den Umgang mit Zahnprothesen, den Einsatz von Mundpflegemitteln und die betreute Zahnpflege, wenn der oder die zu Pflegende selbst nicht mehr dazu imstande ist.

Neues Informationsportal zur Mundgesundheit

Zum Abschluss stellt Dr. Elmar Ludwig als Co-Initiator der neuen Internet-Plattform „mund-pflege.net“ deren umfassendes Informationsangebot für pflegende Angehörige und Pflegende vor. In der daran anschließenden Diskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Hohenberg stehen die Experten den Konferenz-Teilnehmenden für deren Fragen zur Verfügung.

Mehr Informationen:

Anmeldung zur Web-Konferenz: PDF-Broschüre TMZ Hamm 2022

Informationsportal Mund-Pflege: https://www.mund-pflege.net/

Zum Telemedizinzentrum Hamm: https://www.tmz-hamm.de

 


Fachtag Digitales Engagement auf dem Land (DIGEL) – Ergebnisse und Handlungsempfehlungen | 20.01.2023 | 14:00 Uhr – 17:00 Uhr | Online im Web

Das freiwillige Engagement übernimmt in ländlichen Räumen weiterhin eine wichtige Funktion. Doch welche Rolle spielt dabei die fortschreitende Digitalisierung?

Im Rahmen unseres Forschungsprojektes „DIGEL – Digitales Engagement auf dem Land“, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, zeigen sich mit den Ergebnissen vielfältige Gelingensbedingungen für digitales Engagement in ländlichen Räumen, auch abseits der bekannten infrastrukturellen Rahmenbedingungen.

Gerne möchten wir schon heute auf unseren Online-Fachtag am 20.01.2023 von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr hinweisen, an dem wir gemeinsam mit Ihnen als Expert:innen und Praktiker:innen über aktuelle Erkenntnisse und zukünftige Herausforderungen diskutieren möchten. Hierzu laden wir Sie herzlich ein und würden uns freuen, Sie am Fachtag im digitalen Raum begrüßen zu dürfen. Details zum Fachtag folgen in Kürze. Gerne können Sie sich bereits jetzt online zur kostenfreien Veranstaltung anmelden.