ADS-Wocheninformation 17.07.2023

ADS-Wocheninformation 17.07.2023

Juli/ August-Ausgabe der „PflegePositionen“ des Deutschen Pflegerats erschienen

Die Themen der aktuellen Ausgabe sind:
  • Editorial. 25 Jahre Engagement für die Pflege (von Christine Vogler, Präsidentin des DPR)
  • Im Fokus. Koalitionsvertrag umsetzen (von Irene Maier, Vize-Präsidentin des DPR)
  • Festakt in Berlin zu 25 Jahren DPR. „Die Stimme des Deutschen Pflegerats ist nicht mehr wegzudenken“ (DPR)
  • News. Deutscher Pflegetag 2023 (DPT) | Netzwerk-Workshop des DNQP (DNQP)
  • Beruflich Pflegende stärken. Neue Verteilung der Aufgaben gefordert (DPR)

 

Aktuelle Presseinformationen des Deutschen Pflegerats

„Wichtige inhaltliche Neuausrichtung fehlt.“ Eckpunkte Krankenhausreform: Profession Pflege muss Heilkunde ausüben können (12. Juli 2023)

Es braucht mehr, um den Personalmangel in der Pflege zu bewältigen. Vollständige Heilkundeausübung ist ein Muss und sichert das Überleben des Gesundheitssystems (10. Juli 2023)

Datenanalyse vergisst das pflegerische Personal – Krankenhausreform wird zur Utopie in Zahlen. Deutscher Pflegerat zur fünften Stellungnahme der Regierungskommission (28. Juni 2023)

Pflegeverbände veröffentlichen Policy Brief. Entfaltung des pflegefachlichen Potenzials für eine erfolgreiche Krankenhausreform (27. Juni 2023)

Deutscher Pflegerat fasst Grundsätze der PPR 2.0 zusammen und veröffentlicht erstes Expert*innenpapier zur Personalbesetzung in Notaufnahmen (23. Juni 2023)

Erweiterte Beteiligung der Pflegeberufe im G-BA ist positives Zeichen. Referentenentwurf Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (22. Juni 2023)

Hitzeaktionstag 2023. Gesundheitsorganisationen fordern: Hitzeschutz bundesweit gesetzlich verankern (13. Juni 2023)

 

Deutscher Pflegetag 2023

Frühbucher-Ticket sind noch bis zum 31. Juli 2023 erhältlich – mit Anmeldung gewinnen

„Noch bis zum 31.07.2023 sind die Frühbuchertickets zum Deutschen Pflegetag 2023 zum attraktiven Preis erhältlich“, meldet der Newsletter des Deutschen Pflegetags. Weiter heißt es dort: „Jetzt anmelden und voller Vorfreude den Sommer genießen!

Ihre Registrierung für den Deutschen Pflegetag könnte außerdem Ihr Ticket zum Eröffnungsspiel der Handball-EM sein: Gemeinsam mit dem Deutschen Handballbund e.V. verlosen wir unter Teilnehmenden des DPT Karten für das Spiel Deutschland – Schweiz. Mit über 50.000 Fans im Stadion Düsseldorf wird dabei ein historischer Zuschauerrekord angestrebt! Sie wollen in den Lostopf kommen?“ Mehr Informationen finden Sie im Newsletter des Deutschen Pflegetags. Wir drücken die Daumen!

Zum aktuellen Newsletter des DPT 2023 | Programm des DPT 2023 | Tickets | Weitere Nachrichten zum DPT

 

Aktuelle Nachrichten

Twitter-Account des Deutschen Pflegerats als wichtige Informationsquelle

Wichtige Einladung des #Bundespräsidenten Frank-Walter #Steinmeier zum Thema #Soziale #Pflichtzeit. DPR-Präsidentin Christine #Vogler war für den Deutschen #Pflegerat vor Ort. (13.07.2023)

@BPrSprecherin

#Krankenhausreform fehlt inhaltliche Neuausrichtung. #Pflege muss #Heilkunde ausüben können. Neue #Kompetenzverteilung #Gesundheitsfachberufe ist Pflicht. DPR sagt Nein zu ärztlich dominierten Befehls- und Verantwortungsstrukturen @Karl_Lauterbach Link zur DPR-Pressemeldung (12.07.2023)

Folgen Sie uns gerne auf Twitter! Hier geht es zum DPR-Twitter-Kanal. Wir freuen uns auf Sie!

Teilen Sie die Infos, u.a. zum Frühbucher-Ticket gerne in Ihren Kanälen und Medien (Newsletter etc.).

Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de, Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: info@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Übergabe – Pflegeupdate

PU53 – Fachkraftquote Langzeitpflege / GMK / CareShare13


Leiharbeit? Ye! No!

am 18. Juli 2023 ab 19 Uhr ist Leiharbeit unser Thema bei einem Instagram Live.
In vielen Jahren ohne umfassende Pflegereform wurden Probleme verschleppt. Die häufige Inanspruchnahme von Leiharbeit zeigt das deutlich. Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen mischt sich mit einer ausführlichen Stellungnahme in die Fachdiskussion ein. „Leiharbeit ist keine Krankheit, sondern Ausdruck eines krankhaften Systems”, sagt Carsten Hermes, Vorstandsmitglied der Pflegekammer NRW. Kommen Sie auf Instagram dazu. Stellen Sie Ihre Fragen! Diskutieren Sie mit. GESAMTE STELLUNGNAHME

Quelle: NL Pflegekammer NRW, 14.07.2023


Sterbehilfe: Hilfe zur Selbsttötung bleibt eine Grauzone

Die geplante Neuregelung der Sterbehilfe ist gescheitert. Keiner der beiden vorgelegten Gesetzentwürfe fand im Bundestag eine Mehrheit. Damit bleibt die Hilfe zur Selbsttötung erst einmal straffrei, aber eben auch nicht rechtssicher geregelt. Lesen

Quelle: NL Angehörige pflegen, 14.08.2023


Hitzeschutz ist in der Pflege noch die Ausnahme

Wir erleben den heißesten Juli, seit es Wetteraufzeichnungen gibt, und solche Wetterextreme dürften immer häufiger auftreten. Obwohl Hitze für alte und kranke Menschen, aber auch für Pflegende gefährlich werden kann, haben nur die wenigsten Einrichtungen einen Hitzeschutzplan. Dies zeigt eine Umfrage der Pflegekammer Rheinland-Pfalz, an der fast 900 Beschäftigte teilgenommen haben. Care vor9

Quelle: NL Care vor9, 14.07.2023


Pflegeforscherin fordert neue Regeln für Sterbehilfe

Die Aufgabenbereiche für Pflegekräfte, die zum assistierten Suizid gehören, müssten klar benannt werden, fordert Henrikje Stanze, Professorin für Pflegewissenschaften und Mitglied der niedersächsische Ethikkommission für Berufe in der Pflege. Denn das war bei keinem der kürzlich vom Bundestag abgelehnten Gesetzesentwürfe der Fall, beklagt sie. Gespräche und Beratungen, die verpflichtend vor einem assistierten Suizid stattfinden müssen, könnten Pflegekräfte übernehmen. Care vor9

Quelle: NL Care vor9, 13.07.2023


Eckpunkte Krankenhausreform

Deutscher Pflegerat: „Wichtige inhaltliche Neuausrichtung fehlt“

Profession Pflege muss Heilkunde ausüben können

Berlin (11. Juli 2023, Nr. 31/2023) – Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), zum Eckpunktepapier „Krankenhausreform“:  „Das Eckpunktepapier beschreibt vor allem eine Struktur- und Finanzierungsreform. Die genauso wichtige inhaltlich fachliche Neuausrichtung der Krankenhäuser mit einer gebotenen neuen Kompetenzverteilung der Gesundheitsfachberufe findet sich darin nicht. Die Politik zementiert die Pflege nach wie vor in den ärztlich dominierten Arbeits-, Befehls- und Verantwortungsstrukturen des 19. Jahrhunderts. Damit verschenkt die Reform die Chance für eine bessere Pflege- und Gesundheitsversorgung und damit für eine Verbesserung der Versorgungsqualität. Hier muss dringend nachgebessert werden. Der angekündigte Gesetzesentwurf bietet die Chance dazu. Um ihren Namen als Reform gerecht zu werden, muss es zur Heilkundeausübung durch die Profession Pflege kommen. Die Aufgaben der Pflege- und Gesundheitsversorgung sind künftig nur gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit der Profession Pflege zu lösen. Das wäre ein entscheidender Pfeiler der Reform.

Fehl am Platz sind abwertende „kann“-Einschränkungen, wenn es um die pflegerische Leitung eines Level Ii-Krankenhauses geht. Aus der Zeit gefallen sind Formulierungen wie „fachlich-medizinische Entscheidungen werden jedoch ausschließlich ärztlich verantwortet; seitens der pflegerischen Leitung besteht keine fachliche Weisungsbefugnis gegenüber dem ärztlichen Personal“. Beides hat in einer zukunftsorientierten Krankenhausreform nichts zu suchen und sind ersatzlos zu streichen.

Nebulös formuliert ist die Finanzierung von Pflegestellen. Hier besteht die Gefahr, dass an der beruflichen Pflege gespart wird. Der betriebswirtschaftliche Anreiz für einen Abbau an Pflegenden im Krankenhaus und somit als Krankenhaus zu ´sparen´, darf zu keiner Zeit gegeben sein. Dies würde zu einer massiven Verschlechterung der Versorgung der Patient*innen führen.

Natürlich freuen wir uns als Deutscher Pflegerat, dass wir als Profession Pflege im Krankenhaus-Leistungsgruppen-Ausschuss einbezogen werden. Um kontinuierlich mitarbeiten zu können, braucht es die Zusage von der Bundesebene den Deutschen Pflegerat auch über die Legislatur hinaus finanziell zu unterstützen.

Auch der Aufbau einer Selbstverwaltung der Profession Pflege braucht finanzielle Ressourcen wie auch gerechte Bedingungen. Die Krankenhausreform wirkt erst dann richtig, wenn die Profession Pflege auf Augenhöhe mit anderen Professionen des Gesundheitswesens im Sinne einer interprofessionellen Versorgungsstruktur aktiv werden kann.“

Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz: Presse- und Öffentlichkeitsarbeitm Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)m Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesenm Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Einigung auf Eckpunkte

Weißer Rauch über Berlin

Krankenhausreform in Sicht: Nach langwierigen Verhandlungen haben sich Bund und Länder auf ein Eckpunktepapier verständigt. 14 der 16 Länder stimmten zu. Geplant ist zudem ein Transparenzgesetz zur Behandlungsqualität in den Kliniken. Weiterlesen

Quelle: kma Newsletter, 12.07.2023


Eckpunkte Krankenhausreform: Wenn es dran ist, passiert es.

11 Juli 2023 – Die Eckpunkte zur Krankenhausreform sind von Bund, Ländern und der Ampelfraktionen gestern vereinbart worden.

Damit ist das zentrale versorgungspolitische Reformvorhaben von Bund und Ländern aus dem Ampelkoalitionsvertrag einen Schritt weitergekommen. „Das angekündigte Krankenhausreformvorhaben ist ein Dekadenprojekt für unseren Sozialstaat. Damit ist gestern die Transformationsdekade der sozialen Infrastruktur für die stationäre Versorgung gestartet.
Die Evangelischen Krankenhäuser nehmen diese Herkulesaufgabe an. In ihrer langen Tradition als verlässlicher Partner der gesundheitlichen Versorgung in den Regionen haben sie immerzu bewiesen, dass sie nicht weglaufen, wenn es anstrengend wird. Dies werden die evangelischen Krankenhäuser auch diesmal beweisen“, betont Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes.

Grundversorgung und Spezialisierung

„Viele evangelische Krankenhäuser verbinden die Grundversorgung mit einzelnen oder mehreren Spezialisierungen. Der Qualitätswettbewerb und die Transparenz der Behandlungsqualität ist daher heute schon klinische Realität in evangelischen Krankenhäusern. Um die Transparenz in der Gesundheitsversorgung zu erreichen, benötigen wir unbedingt eine bürgerverständliche Kommunikation der medizinischen und pflegerischen Behandlungsqualität. Weiter benötigen wir Unterstützungs- und Lotsenfunktionen, um das Navigieren im Gesundheitswesen zu erleichtern. Wir dürfen die Bürgerinnen und Bürger nicht verunsichern. Das ist einer der zentralen Gelingfaktoren für die Krankenhausreform“, so Radbruch.

Stärkung der Pflege

Das Eckpunktepapier setzt ein klares Bekenntnis für die Bedeutung der Profession Pflege bei der Versorgung von Patient:innen im Krankenhaus. Als reguläres Mitglied im Krankenhaus-Leistungsgruppen-Ausschuss bringt Pflege auf Systemebene ihren Fokus in die Weiterentwicklung der Leistungsgruppen und damit der Krankenhausversorgung ein. Als geschäftliche Leitung der Level-1i-Krankenhäuser kann die Pflege, mit ihrem Blick für die Patientenbedarfe auch über rein medizinische Aspekte hinaus, die sektorenübergreifende Versorgung vor Ort stärken.

Verteilungskriterien sind für den Erfolg der Vorhaltekosten entscheidend

Beim Umstieg zu Vorhaltepauschalen lässt die angedachte Verknappung von Kapazitäten durch den Leistungskorridor im Vorhaltebudget ein ernstzunehmendes Problem aufziehen. „Dabei handelt es sich um Planwirtschaft. Die fatalen Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung müssen mit den in den Eckpunkten vorgesehenen Auswirkungsanalysen gemeinsam mit der Krankenhauspraxis bewertet werden. Das ist mehr als überfällig“, kommentiert Radbruch.

Auch besteht das Risiko, dass Krankenhäuser bei den vorgesehenen Kriterien zur Verteilung der Vorhaltekosten benachteiligt behandelt werden. Dadurch können einige Krankenhäuser übervorteilt werden. Damit kann einer nicht sachgerechten Verteilung der Finanzmittel Vorschub geleistet werden. Wichtig ist: Bei der detaillierten Ausarbeitung der Vorhaltekostenfinanzierung ist es notwendig, ein System einzuführen, das nachprüfbaren und sachgerechten Verteilungskriterien folgt. Nur so ist eine Übervorteilung einzelner Kliniken zu verhindern.

Unsicherheit in den Kliniken durch viele Prüfaufträge

Enttäuschend ist, dass die Eckpunkte noch eine Vielzahl an Prüfaufträgen enthalten. So sind keine wirtschaftlichen Soforthilfen für Krankenhäuser, keine Anpassung der Landesbasisfallwerte zur Kompensation der Kostensteigerungen, keine Steigerung der Vorhaltekosten außerhalb der Veränderungsrate und keine Abbildung der Tarifabschlüsse in den Vorhaltekosten enthalten. Eine Planungssicherheit, die die Krankenhäuser im Hinblick auf die Fortführungsprognosen und die Aufstellung der Wirtschaftspläne 2024 jetzt benötigen, bleibt damit aus. Die Krankenhäuser werden damit im Regen stehen gelassen.

„In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren haben diakonische Krankenhäuser Investitionen über Kredite finanziert, um die unzureichenden Fördermittel der Länder zu kompensieren. Diese Kapitalkosten wurden aus dem variablen Ergebnis der Betriebsmittel bedient, welche nun zu 60 Prozent als Vorhaltekosten bezahlt werden sollen. Überschüsse wurden also reinvestiert und nicht ausgeschüttet. Dabei haben die Krankenhäuser darauf geachtet, nur benötigte Leistungen anzubieten und nicht notwendige Kosten zu vermeiden. Diese Investitionsentscheidung ist bei der Verteilung der Vorhaltekosten zu berücksichtigen.

Quelle: PM DEKV, 11.07.2023


Scharfe Kritik der Pflegefachverbände zur Krankenhausstrukturreform

Berlin, 11. Juli 2023 – Am Montag, den 10. Juli, wurde das Eckpunktepapier zur Krankenhausstrukturreform aus dem Bundesministerium für Gesundheit bekannt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), der Bundesverband Pflegemanagement und der Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz üben scharfe Kritik daran, dass der Stellenwert der professionellen Pflege in den Eckpunkten ignoriert wird.

Am 27. Juni 2023 hatten die Fachverbände in einem Policy Brief die zwingende Notwendigkeit zur Einbindung des pflegefachlichen Potenzials angemahnt und Wege aufgezeigt, wie es gelingen kann, gemeinsam eine sichere Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu erreichen. „Die beruflich Pflegenden erwarten von Bundesgesundheitsminister Lauterbach eine wirksame Krankenhausreform, die weitsichtig ist und damit die bestehenden und zukünftigen Probleme angeht“, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Dazu gehört zwingend, dass die Kompetenzen der Pflegefachpersonen endlich anerkannt und genutzt werden. Im vorliegenden Eckpunktepapier kommt die Profession Pflege nicht vor. Im Vergleich zu den Vorschlägen der Regierungskommission wurde die Pflege geradezu ausradiert. Das ist unerhört für die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen“, so Bienstein weiter.

Ohne professionelle Pflege und ohne eine Ausweitung des pflegerischen Verantwortungsbereichs werde eine Krankenhausreform nicht gelingen. „Wir fordern Minister Lauterbach auf, sein Versprechen zu halten und den Verantwortungsbereich für Pflegefachpersonen auszuweiten, indem eine Heilkundeübertragung im Sinne einer Substitution erfolgt“, fordert Bienstein. Aus Sicht der Pflegeverbände müsse die Pflegequalität neben technischen und medizinischen Anforderungen ein Kriterium für die Zuordnung zu Leistungsgruppen werden.

Generaloberin Gabriele Müller-Stutzer, Präsidentin des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK, macht deutlich: „Minister Lauterbach erhebt den Anspruch, mit der Krankenhausstrukturreform eine ‚Revolution‘ eingeleitet zu haben. In der Tat brauchen die Menschen zur Sicherung ihrer Versorgung eine umfassende Revolution der Gesundheitsversorgung. Um dies zu ermöglichen, müssen sich überholte Narrative ändern. Berufsgruppen müssen im Rahmen ihrer Fachlichkeit auf Augenhöhe die Verantwortung für Patientinnen und Patienten tragen. Die Herausforderungen, vor denen wir alle stehen, lassen keinen Raum für Ängste oder Eitelkeiten. So muss die Leitung von Level-Ii- Klinken durch hierfür qualifizierte Pflegefachkräfte ermöglicht werden.“

Kritik erntet auch die Formulierung zum Pflegebudget aus dem Eckpunktepapier: „Diese ist so zu verstehen, dass das Pflegebudget mit den Vorhaltekosten verrechnet wird. Damit setzt man schon wieder den falschen Anreiz, an der Pflege zu sparen. Gute Pflege ist für gute Medizin unerlässlich. Wir stecken in dieser Pflegekrise, weil die politisch Verantwortlichen Pflege immer nur als Kostenfaktor betrachten, statt ihren Stellenwert für die Genesung, die Wahrung der Würde, das Wohlbefinden trotz Krankheit zu sehen. Pflege ist eine Gesundheitsleistung“, analysiert Sarah Lukuc, Vorsitzende des Bundesverbands Pflegemanagement. „Die vorgeschlagenen Eckpunkte sind in der aktuellen Form nicht dazu geeignet, die drei Ziele der Reform – Versorgungssicherheit, Behandlungsqualität und Entbürokratisierung – zu erreichen. Eine erfolgreiche Reform kann nur dann gelingen, wenn die Profession Pflege auf allen Ebenen – von der Erarbeitung bis zur Implementierung – beteiligt wird“, erläutert Lukuc.

Die Verbände fordern Bundesgesundheitsminister Lauterbach und die Minister:innen der Länder auf, im Gesetzgebungsprozess nachzubessern und der professionellen Pflege den Stellenwert einzuräumen, den sie für die Gesundheitsversorgung der Menschen hat. „Alles andere ist ein Affront gegen die beruflich Pflegenden und es ist eine weitere verpasste Chance, die Gesundheitsversorgung und die Situation des Pflegepersonals zu verbessern“, heißt es aus den Verbänden.

Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V. , Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin, Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77 | hild@dbfk.de, www.dbfk.de


Eckpunkte zur Krankenhausreform

Scharfe Kritik von Pflegefachverbänden an Reformplänen

Im vorliegenden Eckpunktepapier komme die Profession Pflege nicht vor, sie sei geradezu ausradiert, urteilen mehrere Verbände. Lesen

Quelle: NL BibliomedPflege, 11.07.2023


Christen im Gesundheitswesen (CiG): Neuer Podcast von ChrisCare

Es gibt ein neues Audio-Angebot von der Zeitschrift ChrisCare, die von CiG mitgestaltet wird.  Vier Artikel der aktuellen Ausgabe kann man sich über die folgenden Links anhören:
Alltagstaugliche Stressprävention
Selbstbestimmt das Glück schmieden?
Vier Redaktionsmitglieder diskutieren über die Eigenverantwortung der Patienten

Was können christliche Gemeinden zur Suchtprävention beitragen?
Einblicke in die gesundheitsfördernde Arbeit der Braunschweiger Friedenskirche. Einer der Pastoren im Interview

Quelle: NL CiG, 11.07.2023


Wichtige Termine:

„Gewalt – ein Thema im Gesundheitswesen?“
Schon im Januar konnte die Pflegekammer NRW zum Thema Gewalt in der Pflege im Landtag Stellung beziehen↗.

Das von der TK geförderte Projekt PEKo „verfolgt das Ziel gemeinsam mit den Beschäftigten zielgruppenspezifische und bedarfsorientierte Maßnahmen der Gewaltprävention zu entwickeln.“

08.09 2023 | Köln, ZUR EINLADUNG

Quelle: NL Pflegekammer NRW, 19.05.2023


Fachkräftesicherung in den hessischen Regionen jetzt strategisch neu aufstellen!

Erste Zwischenbilanz der Hessischen Fachkräfteinitiative: Zukunftsgerecht und regional

am 13. September 2023 von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr, virtuell

Anmeldung unter: https://iwak.idloom.events/erste-zwischenbilanz-zur-hessischen-fachkraefteinitiative-zukunftsgerecht-und-regional


25. Netzwerk-Workshop „Sturzprophylaxe in der Pflege“

22. September 2023in der OsnabrückHalle zur Präsenz- oder Online-Teilnahme.  Anmeldung: DNQP-Homepage.


Deutscher Pflegetag

28.+29.09 2023 – Berlin, Anmeldung: Dt. PFLEGETAG


Bundeskongress Kommunikation Diakonie

10.-11.10.2012, Berlin; Anmeldung unter: https://www.bundeskongress-kommunikation-diakonie.de/


20. Osnabrücker Gesundheitsforum  – „Wer rastet, der rostet! – Qualifikation im betrieblichen Kontext“

20. Oktober 2023, Hochschule Osnabrück: Weitere Informationen, die Programmbroschüre sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.