ADS-Wocheninformation 10.07.2023

ADS-Wocheninformation 10.07.2023

DKG zu finalen Bund-Länder-Gesprächen zur Krankenhausreform

Geordnete Umgestaltung der Krankenhauslandschaft oder unkontrolliertes Kliniksterben

10.07.2023 Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, erklärt zu den heute stattfindenden finalen Verhandlungen zwischen Bund und Ländern zur Krankenhausreform:

„Beide Seiten stehen in der Verantwortung durch ihre heutigen Beschlüsse für eine geordnete Neugestaltung der Krankenhauslandschaft zu sorgen. Es darf in den kommenden Monaten und Jahren kein unkontrolliertes Kliniksterben geben, das zu Wartelisten und Versorgungsengpässen führt. Dort wo Krankenhaustandorte wegfallen oder umgestaltet werden sollen, muss die Politik die Bevölkerung von Anfang an mitnehmen und konkret und transparent erläutern, wie die Gesundheitsversorgung in Zukunft sichergestellt wird. Deshalb ist es wichtig, dass sich Bund und Länder heute nicht nur über die allgemeinen Grundstrukturen einer zukünftigen Krankenhauslandschaft verständigen, sondern auch ganz konkret festlegen, wie der Transformationsprozess zu dieser neuen Wirklichkeit erfolgen soll. Deshalb brauchen wir Klarheit über das Investitionsvolumen das Bund und Länder für den Umbau der Krankenhauslandschaft einplanen. Dort wo Krankenhausstandorte geschlossen werden sollen, muss an anderer Stelle erweitert oder neu gebaut werden. Wenn wir heute keine Beschlüsse zu diesen notwendigen Zukunftsinvestitionen erhalten, sind alle politischen Botschaften zur schönen neuen Klinikwelt Makulatur.

Das Gleiche gilt für den bisher fehlenden Inflationsausgleich. Auch dazu muss die Bund-Länder Runde heute konkrete Beschlüsse fassen. Vor allem die Krankenhäuser in den ländlichen Räumen sind aktuell von der Schließung aufgrund nicht refinanzierter Kostensteigerungen bedroht. Zurzeit müssen die Krankenhäuser jeden Monat 500 Millionen Euro neue Schulden machen, um Löhne und Rechnungen zu bezahlen. Wenn Bund und Länder die Lücke zwischen den Einnahmen und Ausgaben der Krankenhäuser nicht schließen, werden sie gemeinsam den Bürgerinnen und Bürgern erklären müssen, weshalb sie durch ihr Nichtstun ein unkontrolliertes Kliniksterben zugelassen haben.“

Quelle: PM DKG, 10.07.2023


Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz der Länder

Deutscher Pflegerat: Es braucht mehr, um den Personalmangel in der Pflege zu bewältigen

Vollständige Heilkundeausübung ist ein Muss und sichert das Überleben des Gesundheitssystems

Berlin (09. Juli 2023, Nr. 30/2023) – Im Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) „Fachkräftebedarf im Gesundheitswesen sichern“ erkennt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), deutliche Lücken: „Der Beschluss der Länder zeigt trotz vieler wichtiger Punkte die mittlerweile vorherrschende Verzweiflung, die personell bedingte pflegerische Notlage zumindest einigermaßen zu sichern. Anstatt konsequent selbst zu handeln, verweisen die Länder auf den Bund und die Arbeitgeber. Solche Spielzüge können wir uns schon längst nicht mehr erlauben. Dem Beschluss fehlen wesentliche Punkte, um der Profession Pflege eine sinnvolle Perspektive für ihren Beruf zu geben.

Die Länder weisen auf moderne und attraktive Berufsfeder hin und wollen diese ´ggf.´ mit erweiterten Kompetenzen schaffen. Solche Einschränkungen sind völlig fehl am Platz. Die Heilkundeausübung muss kommen. Bund und Länder müssen endlich begreifen, dass ohne die vollumfängliche Nutzung der bereits vorliegenden Kompetenzen der Profession Pflege unser Gesundheitssystem nicht mehr überlebensfähig ist.

Direkt in der Verantwortung sind die Länder bei der Pflegeassistenzausbildung. Anstatt direkt endlich Einigkeit mit einer zweijährigen bundeseinheitlichen Ausbildung zu schaffen, werden Vertreter*innen der GMK in eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung von Eckpunkten für den Entwurf eines Berufsgesetzes für eine bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung entsandt. Das Stückwerk der Länder mit ihren 16 unterschiedlichen Bildungsbaustellen bleibt. Das ist ein Widerspruch zum eigenen Anspruch der Länder ´keine Zeit zu verlieren´. Dringend benötigt werden Mitarbeiter*innen mit einer Pflegeassistenzausbildung für die seit 1. Juli 2023 mögliche Umsetzung des Personalbemessungssystems in der stationären Langzeitpflege.

An dieser Stelle haben die meisten Bundesländer versagt und lassen die Pflegeeinrichtungen alleine. Der Deutsche Pflegerat hält es für absolut erforderlich, dass die GMK den Beschluss fasst, die Pflegeassistenzausbildung direkt dem Bund zu übertragen und damit die notwendige Einheitlichkeit der Ausbildung schnell zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen die Länder endlich die notwendigen schulischen Ausbildungskapazitäten schaffen. Die generalistische Pflegeausbildung zeigt, wie Erfolg geht.

Der Deutsche Pflegerat erwartet weiter, dass sich die Länder in der GMK eindeutig dazu bekennen, dass die Profession Pflege Selbstverwaltungsstrukturen benötigt. Gemeinsam müssen sich die Länder für eine bundesweite Etablierung von Pflegekammern aussprechen und deren Umsetzung vorantreiben. Ein solch klares Bekenntnis wäre sinnvoll gewesen, anstatt Allgemeinplätze zu wiederholen und die Verantwortung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im Gesundheitswesen fast ausschließlich an den Bund und die Arbeitgeber abzuschieben.

Ausdrücklich gewarnt wird davor, dass eine vermeintliche Lösung zur Behebung des bereits heute bestehenden gravierenden Personalmangels in der Pflege darin gesucht wird, bestehende Qualitätsvorgaben abzusenken. Die von den Ländern vorgeschlagene Überprüfung der Pflegepersonaluntergrenzen im Krankenhaus darf nicht zu einem solchen Ergebnis führen. Die Patienten und Pflegebedürftigen haben ein Recht auf eine gute pflegerische Versorgung. Dieser Grundsatz muss bei allen Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im Gesundheitswesen garantiert werden.“

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


DEUTSCHER PFLEGTAG

Frühbucherangebot noch bis zum 15. Juli! – Ein Highlight für die Pflege. Hier treffen sich jedes Jahr tausende Teilnehmer*innen aus der Profession Pflege, aus Politik, Wirtschaft und Verbänden. Es geht um die Weiterentwicklung des Berufsbildes Pflege und dessen Rolle in der Gesellschaft. Auch Vertreter*innen aus dem Haupt- und Ehrenamt der Pflegekammer NRW sind vor Ort und freuen sich auf den Austausch mit Ihnen. DT. PFLEGETAG

Quelle: NL Pflegekammer NRW, 07.07.2023


Übergabe

ÜG120 – Pflege in Österreich (Elisabeth Potzmann & Monika Völk)


DGP: Fachliche und gesellschaftliche Debatte zur Suizidassistenz verknüpfen:

Menschen mit Sterbewünschen jetzt nicht allein lassen

10. Juli 2023 – „Wir haben Zweifel, ob die Frage der Suizidassistenz im Sinne eines eigenen Gesetzes zu regeln ist. Dies ist im Moment nicht abschließend beantwortbar. Deshalb wünschen wir uns eine fachlich weit gefächerte inhaltliche Debatte, eine breite gesellschaftliche Diskussion und stellen bezüglich der Belange von schwerkranken und sterbenden Menschen unsere Expertise zur Verfügung.“ erklärt Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) im Nachgang zur Ablehnung der am 6. Juli im Bundestag vorgelegten Gesetzesentwürfe zur Suizidassistenz.

Quelle/ Weiterlesen unter: https://www.dgpalliativmedizin.de/dgp-aktuell/dgp-fachliche-und-gesellschaftliche-debatte-zur-suizidassistenz-verknuepfen-menschen-mit-sterbewuenschen-jetzt-nicht-allein-lassen.html


Bundestag entscheidet sich gegen neues Sterbehilfe-Gesetz

Lange hat der Bundestag um ein neues Sterbehilfe-Gesetz gerungen. Gesucht wurde eine Regelung für organisierte Hilfe bei der Selbsttötung. Die vorgelegten Vorschläge überzeugten am Ende nicht. Der Bundestag ließ beide Entwürfe durchfallen. Weiterlesen

Quelle: NL Sonntagsblatt, 09.07.2023


Beide Gesetzentwürfe zur Sterbehilfe scheitern im Bundestag

Die Hilfe bei Selbsttötung bleibt gesetzlich ungeregelt. Im Bundestag sind zwei Gesetzentwürfe zur Neuregelung der Sterbehilfe gescheitert. Beide wollten die Verschreibung tödlicher Medikamente für einen assistierten Suizid mit unterschiedlich hohen Hürden erlauben. Alena Buyx, Vorsitzende des Ethikrats, mahnt einen zeitnahen Neuanlauf an, der Wunsch der Betroffenen nach Klarheit sei groß. Die Ethikkommission in Niedersachsen fordert, Pflegekräfte einzubinden, da sie mit dem Todeswunsch von Patienten oft zuerst konfrontiert würden. Tagesschau (Bundestag), Zeit (Pflegekräfte)

Quelle: NL Care vor9, 07.07.2023


Gesundheitsministerkonferenz

Einigung zur Krankenhausreform ist nicht in Sicht

Politik/ 06.07.2023 – Nach der heutigen Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Friedrichshafen am Bodensee traten Karl Lauterbach und drei Landesminister vor die Presse. Die wichtigste Botschaft der Veranstaltung war schon in den zurückliegenden Tagen durchgesickert. „Es ist nicht sicher, dass wir am Montag Eckpunkte haben. Ich hoffe – aber wir können keine faulen Kompromisse machen“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Am Montag treffen sich die Landesminister mit Lauterbach und Vertretern der Bundestagsfraktionen. Eigentlich wollten die Beteiligten dort die Eckpunkte für die Reform festzurren.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) erklärte: „Wir haben mehrere Punkte definiert, die zu klären sind.“ Lauterbach sagte, es gebe insgesamt sechs Punkte, bei denen Bund und Länder sich nicht angenähert hätten. Welche das genau sind, wollte der Bundesminister nicht sagen: „Ich will keine Liste geben, das sind vertrauliche Gespräche.“ Vor allem beim Thema Leistungsgruppen sind die Differenzen noch da. „Für die Länder ist die Hoheit über die Definition der Leistungsgruppen entscheidend“, unterstrich Lucha. Lauterbach präzisierte, dass der Dissens bei den Leistungsgruppen nicht bei der erstmaligen Einführung bestehe, sondern bei der Weiterentwicklung. „Welche Rolle die Länder und welche die Wissenschaft spielen, ist noch strittig“, so Lauterbach. Die Länderminister erwarten in diesem Punkt zusätzlichen Gegenwind von den Bundestagsfraktionen beim Treffen am Montag.

Lauterbach bei der Qualität nicht zu Abstrichen bereit

Auch die sogenannte Qualitätsdiskussion bleibt strittig. „Wir haben dieses Thema in den vergangenen Wochen rigoros vorgetragen und deutlich gemacht, dass wir nicht zu Abstrichen bereit sind“, so Lauterbach. Hier geht es wohl hauptsächlich um die Einführungen von Leveln. „Wir denken darüber nach, das separat in einem eigenen Gesetz zu regeln“, drohte Lauterbach. Der Gesundheitsminister führte auch noch einmal die dramatische Lage des Klinikmarkts an. Aufgrund des Fallzahlrückgangs befänden sich die Krankenhäuser auf einer Spirale nach unten. „Die Fälle werden sinken, denn Deutschland und Österreich machen mehr Fälle als alle anderen. Bleiben wir bei der Fallzahlabhängigkeit, werden viele Krankenhäuser, auch wichtige Standorte, in die Insolvenz gehen.“ Dieses Szenario abzuwenden, das sei das Ziel, das alle Beteiligten vereine.

Lucha will Level-1i regelversorgungstauglich machen

Insgesamt, konstatierte GMK-Gastgeber Lucha, sei man „wieder ein kleines Stück weitergekommen“. Vor allem beim Thema Level-1i sei man sich nähergekommen. Diese Aussage fiel schon nach dem letzten Treffen Ende Juni, ohne dass die Kontrahenten diesen Fortschritt präzisiert hätten. Man sei auf einem guten Weg, diese Versorgungsform „regelversorgungstauglich“ zu machen, orakelte Lucha. Lauterbach betonte, die Level-1i-Kliniken seien „der innovativste Aspekt der Reform“. Sie würden das Rückgrat der ländlichen Versorgung bilden.

Die Frage der Vorhaltefinanzierung konnten die Verhandler nicht abschließend klären. Allerdings ist das auch eine komplexe Materie, an der offenbar gearbeitet wird. Man sei darüber hinaus übereingekommen, dass mit der Reform Transformationskosten entstehen, für die Geld benötigt werde. Eine Lösung liege aber noch nicht auf dem Tisch.

Schlotzhauer: „Wir geben einen Vertrauensvorschuss“

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) erklärte, Ziel von allen sei es, gleiche Qualität in allen Krankenhäusern vorzufinden. „Bei den Ausnahmen werden wir abwägen müssen, wie wir dieses Ziel erreichen können.“ Zum Thema Level und Transparenzportal erklärte Schlotzhauer, dass die Daten, die verwendet würden, von den Ländern validiert werden müssten. Sie erklärte auch, dass Hamburg das Jahr 2024 brauche, um auf Leistungsgruppen umzustellen. Dabei gehe es nicht nur ums Ausformulieren, sondern auch darum, die Menschen und die regionalen Anbieter mitzunehmen. „Wir bringen dem Leistungsgruppensystem aus NRW einen großen Vertrauensvorschuss entgegen“, so Schlotzhauer.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) betonte, für ihn sei es das Wichtigste, dass „wir die Versorgung auf dem Land sicherstellen können“. Wenn das nicht gesichert ist, werde Bayern der Reform nicht zustimmen. Planungen durch die Hintertür durch den Bund werde er nicht akzeptieren.

Quelle: https://www.bibliomedmanager.de/news/einigung-zur-krankenhausreform-ist-nicht-in-sicht


Gesundheitsministerkonferenz der Länder

So sollen Bund, Länder und Arbeitgeber die Pflege unterstützen

06.07.2023 / News – Der erste Tag der Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) am Mittwoch stand im Zeichen der Fachpersonalsicherung im Gesundheitssystem – vor allem in der Pflege. Gemeinsam haben die gut 30 Teilnehmenden der GMK einen Katalog an Maßnahmen verabschiedet, der Bund, Länder und Arbeitgebende auffordert, gemeinsam gegen den Fachpersonalmangel vorzugehen.

Steuerfreiheit für Pflegepersonal im Gespräch

Zentrale Punkte sind dabei vor allem:

  • vollständige Schulgeldfreiheit in Gesundheitsberufen und Ausbildungsvergütungen
  • Rückgewinnung von Berufsaussteigerinnen und -aussteigern in ihr vormaliges Tätigkeitsfeld
  • erleichterte Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse.

Ziel sei, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dafür seien ausgetretene Wege zu verlassen und Möglichkeiten, wie die Steuerfreiheit für Pflegepersonal, besseres Gehalt und bezahlbarer Wohnraum zu eruieren, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).

Leiharbeit senken, kompetenzorientierte Arbeit erhöhen

Die GMK begrüßte zwar, dass der Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege bereits gebeten wurde, binnen eines Jahres konkrete Empfehlungen zur Fachkräftesicherung vorzulegen. Aus Sicht der GMK ist es aber notwendig, keine Zeit zu verlieren und parallel zu diesem Auftrag jetzt schon erkannte Handlungsmöglichkeiten zu ergreifen.

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK)

Die GMK ist die Fachministerkonferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister sowie -senatorinnen und -senatoren der Bundesländer. Der Bundesgesundheitsminister ist ständiger Gast. Der Vorsitz rotiert jährlich. Nach Baden-Württemberg wird 2024 Schleswig-Holstein den Vorsitz übernehmen.

Die GMK hält es für erforderlich, bundesweit und zeitnah

  • die Entbürokratisierung in der Pflege voranzutreiben, um die Arbeitssituation von Pflegenden grundsätzlich zu verbessern und damit ihre Arbeitszufriedenheit „deutlich zu erhöhen“
  • die Umsetzung des Personalbemessungsinstruments und die damit verbundene Weiterqualifizierung von Pflegenden ohne Ausbildung in den Pflegeeinrichtungen durch eine kostendeckende Refinanzierung der Ausbildungsausgaben zu fördern.
  • Maßnahmen zu etablieren, um eine verstärkt kompetenzorientierte Arbeitsorganisation in der Pflege zu erreichen
  • Maßnahmen zu prüfen, mit denen es gelingen kann, den Anteil der Leiharbeit zu senken.
Personaluntergrenzen prüfen, Anteil an Assistenzpersonal erhöhen

Die GMK hat den Bund aufgefordert, die Länder bei diesen Zielen im Rahmen seiner Gesetzgebungskompetenz zu unterstützen. Handlungsmöglichkeiten hierzu bestünden unter anderem darin,

  • Dokumentationspflichten in der Pflege, die sich aus Regelungen des Bundesgesetzgebers ergeben und/oder durch Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses ausgelöst werden, auf den Prüfstand zu stellen
  • darauf hinzuwirken, dass Pflegeeinrichtungen zusätzliche praxisorientierte Unterstützungs- und Informationsangebote zur Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation erhalten.
  • die Pflegepersonaluntergrenzenregelungen zu überprüfen mit dem Ziel, einen bedarfsgerechten Skill-Mix zu ermöglichen und dazu insbesondere den zulässigen Anteil an Pflegeassistenzpersonal an der Gesamtzahl der Pflegenden zu erhöhen.

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) betonte:

„Die Lage insbesondere in der Pflege ist sehr ernst. Jetzt müssen sich alle Verantwortlichen aus Bund, Ländern und bei den Arbeitgebern richtig dahinterklemmen, dass wir schnell in die Umsetzung kommen!“

Der demografische Wandel erzwinge einen Haltungswandel in Deutschland. Es gelte, schneller und unkomplizierter zu agieren. Zudem bedürfe es einer Kultur der Wertschätzung und der Offenheit.

Die von der GMK gefällten Beschlüsse seien „ein klares Zeichen in diese Richtung“.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/so-sollen-bund-laender-und-arbeitgeber-die-pflege-unterstuetzen


Streichungen verschärfen den akuten Pflegenotstand zusätzlich

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) äußert sich zum Etatentwurf für das Jahr 2024, welchen das Bundeskabinett am Mittwoch, den 05.07.2023, beschließen soll:

Berlin, den 05.07.2023 „Auf den akuten Pflegenotstand in der Langzeitpflege mit Streichungen des Pflegezuschusses 2024 und Mini-Reförmchen wie dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) zu reagieren, kann von uns nur noch als Ignoranz wahrgenommen werden.“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „All die verzweifelten Apelle von Pflegebedürftigen und ihren Familien, Mitarbeitenden in der Pflege, verantwortlichen Trägern und Verbänden werden nicht gehört, sondern die Betroffenen noch stärker finanziell belastet.“

Das Bundesgesundheitsministerium ist im Etatentwurf für das Jahr 2024 am stärksten von allen Bundesministerien von den Einsparungen im Bundehaushalt betroffen.

„Durch die Streichung von einer Milliarde Euro Bundeszuschuss für die Pflegeversicherung wird die finanzielle Verantwortung erneut von den Steuer- auf die Beitragszahler übertragen. Dies haben wir bereits während der Pandemie erleben müssen: Die pandemiebedingten zusätzlichen Kosten wurden in allen anderen Wirtschafts- und Gesundheitsbereichen als gesamtgesellschaftliche Kosten betrachtet und als Steuerzuschuss finanziert. Nur in der Pflege fielen die zusätzlichen Kosten in die gesetzlichen Zuständigkeiten des SGB XI und wurden somit von der Pflegeversicherung getragen.“, so Wesemann.

„Nun werden die Beitragszahlenden wieder allein gelassen: Zum 01.07.2023 sind die Beiträge durch das PUEG bereits erhöht worden. Fehlende Steuerzuwendungen werden weitere Erhöhungen in immer kürzeren Abständen erforderlich machen.“, so Wesemann abschließend. „Die Langzeitpflege ist jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Was wir benötigen, ist eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung. Wir brauchen Finanz- und Strukturreformen, um adäquate Lösungen gegen die bereits heute gefährdete Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege und die finanzielle Überforderung des Pflegesystems zu finden.“

Der DEVAP hat, wie viele andere Akteure auch, in seinem „Strategiepapier Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025“ Lösungswege für diese legislaturübergreifende Reform aufgezeigt und fordert einen Pflegegipfel, um gemeinsam und auf Augenhöhe Strategien zu diskutieren.

Quelle: PM Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), Invalidenstraße 29, 10115 Berlin, Tel.: 030 83001 267, Fax: 030 83001 25277, www.devap.de


Diakonie-Zitat: Pflegeversicherung braucht Steuerzuschuss –

Kosten der Pflege nicht nur auf die Versicherten abwälzen

Berlin, 4. Juli 2023 – Der Pflegeversicherung drohen durch Einsparungen im Bundeshaushalt 2024 neue finanzielle Risiken, wenn der zugesagte Steuerzuschuss zur Pflegeversicherung von einer Milliarde Euro ausbleibt. Die Diakonie Deutschland warnt davor, bei der Finanzierung der Pflegeversicherung allein auf die Versicherten zu setzen.

Dazu erklärt Vorständin Sozialpolitik der Diakonie, Maria Loheide: „Statt die Pflegeversicherung endlich auf finanziell solide Füße zu stellen, werden jetzt alle Kosten auf die Versicherten abgewälzt. Die Pflegekassen mussten in der Pandemie hohe zusätzliche Kosten übernehmen, die jetzt fehlen. Deshalb darf der Finanzminister den zugesagten Steuerzuschuss nicht streichen. Wir brauchen dringend eine grundlegende Pflegereform – und zwar bald. Mit der Unterfinanzierung der Pflegeversicherung riskieren wir, dass Pflegebedürftige nicht mehr professionell versorgt werden können und pflegende Angehörige erschöpft aufgeben müssen. Das wäre eine Katastrophe.“

Weitere Informationen: Stellungnahme der Diakonie Deutschland zum Entwurf eines Gesetzes zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege: https://www.diakonie.de/fileadmin/user_upload/Diakonie/PDFs/Stellungnahmen_PDF/20230508_StN_DD_mit__BAGFW-Stena_zum_PUEG.pdf

Kosten für Pflegeversicherung explodieren: https://www.diakonie.de/pflegeversicherung

Quelle: PM Diakonie Deutschland, 04.07.2023


Politik

Patienten aus Notaufnahmen sollen vor Ort versorgt werden

Berlin – Menschen, die sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses begeben, sollen im Krankenhaus in jedem Fall medizinisch angesehen und versorgt werden. Diese Intention hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in einer Antwort auf eine… [mehr]

Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 04.07.2023


Kongress des International Council of Nurses

Zweiter World Nursing Report in Arbeit – WHO und ICN rufen dazu auf, exakte Daten zur Zahl an Pflegefachpersonen zu sammeln und diese nicht mit Zahlen zum Hilfspersonal zu verwässern. Lesen

Quelle: NL BibliomedPflege, 04.07.2023


Ampel streicht Milliarden-Zuschuss für Pflegeversicherung

Nur einen Tag vor Inkrafttreten der umstrittenen Pflegereform offenbart Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (Foto), dass der Bundeszuschuss zur Pflegeversicherung in Höhe von einer Milliarde Euro gestrichen wird. Das sieht der Haushaltsentwurf für nächstes Jahr vor, den Finanzminister Christian Lindner diese Woche vorlegen will. Er verdonnert die Ministerien zum Sparen, am meisten streicht er im Gesundheitsministerium. Care vor9

Quelle: NL Care vor9, 03.07.2023


Wichtige Termine:

„Gewalt – ein Thema im Gesundheitswesen?“
Schon im Januar konnte die Pflegekammer NRW zum Thema Gewalt in der Pflege im Landtag Stellung beziehen↗.

Das von der TK geförderte Projekt PEKo „verfolgt das Ziel gemeinsam mit den Beschäftigten zielgruppenspezifische und bedarfsorientierte Maßnahmen der Gewaltprävention zu entwickeln.“

08.09 2023 | Köln; ZUR EINLADUNG

Quelle: NL Pflegekammer NRW, 19.05.2023


25. Netzwerk-Workshop „Sturzprophylaxe in der Pflege“

22.September 2023in der OsnabrückHalle zur Präsenz- oder Online-Teilnahme.; Anmeldung: DNQP-Homepage.


Deutscher Pflegetag

28.+29.09 2023 – Berlin; Dt. PFLEGETAG


20. Osnabrücker Gesundheitsforum  – „Wer rastet, der rostet! – Qualifikation im betrieblichen Kontext“

20. Oktober 2023, Hochschule Osnabrück
Weitere Informationen, die Programmbroschüre sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.