ADS-Wocheninformation 13.03.2023

ADS-Wocheninformation 13.03.2023

Bundesgesundheitsministerium legt Digitalisierungsstrategie vor

Deutscher Pflegerat fordert Empowerment und Kompetenzneuausrichtung der beruflich Pflegenden als flankierende Maßnahmen der Digitalisierungsstrategie

Berlin (13. März 2023, Nr. 10/2023) – Zu der vom Bundesministerium für Gesundheit vorgelegten Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege betont Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR): „Die Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege enthält viele richtige Ziele und Versprechungen. Richtig ist u.a. die Einrichtung eines Kompetenzzentrums Digitalisierung und Pflege, mit dem Ziel einer Entlastung in der Pflege. Das Zentrum muss jedoch unabhängig sein und darf weder bei den Kassen noch deren Spitzenverbänden verortet sein. Auch muss es die Pflege insgesamt umfassen.
Der Digitalisierungsstrategie fehlt in der Umsetzung die konkrete Beteiligung und der vollständige Einbezug der Profession Pflege. Ohne diese bleibt sie Stückwerk und kann ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden.“
Diese Ansprüche sieht das Bundesgesundheitsministerium darin, dass die Digitalisierung einen schnelleren und flächendeckenden Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung sowie eine unkompliziertere Kommunikation der Leistungserbringer untereinander ermögliche. Das führe zu einer spürbaren Entlastung der im Gesundheits- und Pflegewesen Beschäftigten sowie zu einem nutzenstiftenden Einsatz innovativer Technologien und Anwendungen. Damit werde zu einer Verbesserung der Qualität unserer Gesundheits- und Pflegeversorgung beigetragen, so das Ministerium.
„Diese Chancen gilt es zu nutzen. Dazu reicht es jedoch nicht, die Strategie mit ´Vertreter*innen aus dem Pflegewesen zu entwickeln´. Die beruflich Pflegenden müssen gestärkt werden. Sie müssen die vollständigen Rechte erhalten, im gesamten Behandlungs- und Pflegeprozess mit beteiligt und mit entscheiden zu können. Diese Rechte haben sie aktuell nicht.
Dieses Empowerment der Profession Pflege in der Langzeit- und Akutversorgung muss zwingend parallel zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie erfolgen. Als strategisches Handlungsfeld ist neben der Neuausrichtung der Versorgungsprozesse zudem die Kompetenzneuausrichtung der Berufe im Pflege- und Gesundheitswesen entscheidend.
Fehlen Empowerment und Kompetenzneuausrichtung als flankierende Maßnahmen der Digitalisierungsstrategie für die Beteiligten, die die Strategie umsetzen und anwenden sollen, dann fehlt ihr die Kraft zur Umsetzung.“

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Übergabe – Pflegeupdate

PU43 – Leiharbeit in der Pflege / Neues von der Pflegereform

Und was es sonst so Neues gibt…


Digitalisierungsstrategie

Das plant Lauterbach für die Pflege

10.03.2023 / News – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat am Donnerstag seine Digitalisierungsstrategie vorgelegt. Darin enthalten sind auch Pläne für die Entlastung professionell Pflegender. So will der Minister zum Beispiel den Dokumentationsaufwand für Pflegepersonal reduzieren. Immerhin 90 Prozent der Pflegefachpersonen fühlten sich durch Bürokratie belastet. Eine elektronische Dokumentation soll künftig die Arbeit erleichtern und Zeit sparen, etwa wenn vernetzte Monitoringsysteme Vitalparameter dokumentieren.

Digitale Dokumentation zum Standard in der Pflege machen

Ziel sei, die digitale Dokumentation zum Standard in der Pflege zu machen. Damit die digitale Transformation in der (Langzeit-)Pflege gelingt, will Lauterbach noch in diesem Jahr ein Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege einrichten und die flächendeckende Etablierung einer digital unterstützten, interoperablen Pflegedokumentation vorantreiben. Über das Kompetenzzentrum seien Potenziale zur Verbesserung und Stärkung der pflegerischen Versorgung für Pflegende zu identifizieren und auszubauen.

Mehr Unterstützung für Pflegeeinrichtungen

Dazu zähle zu prüfen, wie die Interoperabilität der Pflegedokumentationen erhöht werden könne (syntaktisch und semantisch interoperable Datenformate) und welche Voraussetzungen – zum Beispiel einheitliche Pflegeterminologien und -klassifikationssysteme – dafür gegebenenfalls zu schaffen seien.
Auch Fördermöglichkeiten für Pflegeeinrichtungen zur Umsetzung digitaler Maßnahmen sollen ab 2023 mehr Unterstützung erhalten.
Mittelfristig, also um die Mitte der 2020er-Jahre, will Lauterbach, dass die digital unterstützte Pflegedokumentation flächendeckend in der täglichen Versorgungspraxis zur Anwendung kommt und hier insbesondere zu einer spürbaren Entlastung der Pflegefachpersonen sowie zu ihrem effizienten Einsatz beiträgt.

–> Weitere Details zur Digitalisierungsstrategie

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/das-plant-lauterbach-fuer-die-pflege


Momedocare – Handreichung und Imagefilm veröffentlicht

Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. beendet Projekt „Modern men do care – Mehr Männer für die Pflege von morgen“

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit hat sich Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. in den letzten 18 Monaten intensiv mit dem Potential von Männern im Pflegeberuf auseinandergesetzt. Im Jahr 2020 waren laut Statista rund 83 % der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Pflegefachpersonen in Deutschland Frauen. Was sind die Gründe dafür und wie kann die Quote von Männern in der beruflichen Pflege erhöht werden? Das waren die zentralen Fragestellungen für den Verein Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. und seine Kooperationspartner:innen.

Im Vordergrund des Projekts stand die Erstellung einer praxisnahen Broschüre für Krankenhäuser, ambulante Dienste und stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Mit einer Vielzahl an Praxispartner:innen, Hochschulen und weiteren Akteur:innen aus der Nordwestregion wurden Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils männlicher Pflegefachpersonen diskutiert, evaluiert und erarbeitet.

Die Broschüre mit Maßnahmen zur Steigerung des Anteils männlicher Pflegefachpersonen in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen finden Sie hier zum Download.

Im Rahmen des Projekts ist zudem ein authentischer Imagefilm entstanden. Männer aus der Pflege berichten über ihre Motivation und was sie am Berufsbild der Pflege begeistert. Mit ihren Statements machen sie Lust den Pflegeberuf. Wir bedanken uns noch einmal herzlich bei allen Teilnehmern.

Quelle: https://www.gesundheitswirtschaft-nordwest.de/aktuelles/momedocare-handreichung-und-imagefilm-veroeffentlicht


ASB-Bundesverband

 ASB sieht Versorgungssicherheit in der Pflege gefährdet / Referentenentwurf des Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetzes bleibt hinter den Erwartungen zurück

10.03.2023 – 09:04  – Köln/Berlin (ots) – Nach der gestrigen ministeriellen Anhörung des Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetzes zeigt sich der ASB enttäuscht, weil der Referentenentwurf wesentliche Probleme in der Pflege nicht angeht. „Mit dem Referentenentwurf wurde die Gelegenheit versäumt, die … MELDUNG ÖFFNEN

Quelle: Presseportal, 10.03.2023


Fachpersonalmangel

Geflüchteten Weg in Pflegeberuf erleichtern

09.03.2023 / News – Geflüchtete bieten nach Ansicht der Initiative Match eine wertvolle Ressource gegen den Fachpersonalmangel in der Pflege. Allerdings ist ihr Einstieg in den Pflegeberuf hierzulande schwer und der Anerkennungsprozess von Fachpersonal häufig komplizierter als im Fall einer strukturieren Anwerbung aus dem Ausland, berichtet die Initiative, die sich in einem Netzwerkverbund auf Anwerbung und Integration von internationalen Pflegefachpersonen spezialisiert hat.

Vereinfachte Anerkennungsverfahren für Geflüchtete aus Krisenländer

Grund für die erschwerte Integration Geflüchteter sei vor allem, dass die Betroffenen ihr Land unvorbereitet verlassen mussten und die erforderlichen Nachweise fehlen. Viele Geflüchtete berichteten zudem von Diskriminierung und Willkür, was ihre Integration erschwere.

Diese Herausforderungen seien mit sechs Schritten zu beheben:

  1. Vereinfachtes Anerkennungsverfahren für Geflüchtete aus Krisenländern, etwa über Kompetenznachweise durch Arbeitsproben ohne umfassende Zeugnisnachweise.
  2. Planbare Prozesse bei der Anerkennung, zum Beispiel über klare Aussage zur erforderlichen Praktikumsdauer.
  3. Leichte Einstiegswege für Geflüchtete ohne Vorqualifikationen und aktive Unterstützung für Pflegeinteressierte mit der Möglichkeit zum „Spurwechsel“ vom Asylverfahren in die reguläre Ausbildung, eine stufenweise Qualifikation vom Pflegebasiskurs über die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenzkraft mit anschließend verkürzter Ausbildung zur Pflegefachperson und ein fester Zeitrahmen für behördliche Prozesse.
  4. Stärkere Förderung schulischer Pflegeausbildungen: Für Teilnehmende an einer vollzeitschulischen Ausbildung in der Pflege sollte das Schulgeld entfallen. Zudem seien Sachkosten an staatlich anerkannten Ersatzschulen, die Ausbildungsangebote für Pflege anbieten, zu fördern.
  5. Klare Anti-Diskriminierungs-Regelungen im Zuge des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.
  6. Ausbau von Integrationsangeboten, da bestehende Integrationskurse oft lange Wartezeiten hätten.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/gefluechteten-weg-in-pflegeberuf-erleichtern


PROJEKT GAP

Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf

Als ein Beitrag zur Konzertierten Aktion Pflege (KAP) unterstützt dieses Projekt Pflegeeinrichtungen dabei, die Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden in der Pflege, insbesondere unter dem Aspekt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flächendeckend zu verbessern.

Die Anmeldung zur Teilnahme ist voraussichtlich noch bis März 2024 möglich. PROJEKTSEITEN

Quelle: NL Pflegekammer NRW, 10.03.2023


Union fordert Zuschuss für Beschäftigte im Gesundheitswesen

Berlin: (hib/PK) Angesichts der gestiegenen Verbraucherpreise fordert die CDU/CSU-Fraktion einen Zuschuss von mindestens 500 Euro für Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Mit dem Zuschuss sollen Berufsgruppen bedacht werden, die nicht vom Coronabonus profitiert haben, wie aus dem Antrag (20/5809) der Fraktion hervorgeht.

Die Bundesregierung müsse eine Ungleichbehandlung von Beschäftigten vermeiden, die im Zuge der Corona-Pandemie im Gesundheitswesen eine besondere Leistung erbracht hätten und weiterhin erbringen. Zudem solle anerkannt werden, dass die Beschäftigten im Gesundheits- und Rettungswesen von den gestiegenen Lebenshaltungskosten besonders betroffen seien.

Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel soll dem Antrag zufolge unverzüglich ein Zuschuss von mindestens 500 Euro für Medizinische Fachangestellte, Zahnmedizinische Fachangestellte, Beschäftigte in der Notfallmedizin, Beschäftigte im Rettungsdienst, in Ambulanzen, Herzkatheterlaboren, in den diagnostischen Abteilungen , für das Pflegepersonal in Dialysezentren, Beschäftigte im klinischen Reinigungswesen, Pflegehilfskräfte, für Auszubildende in Pflegefach-, Pflegehelfer- und Gesundheitsberufen aller Lehrjahre sowie für Beschäftigte in Krankenhäusern, in denen weniger als die von der Bundesregierung geforderten Beatmungsfälle behandelt wurden, auf den Weg gebracht werden.

Der Zuschuss soll für Beschäftigte im stationären und ambulanten Bereich sowie in der Somatik und Psychosomatik gewährt werden.

Quelle: heute im bundestag – Arbeit und Soziales, Familie und Gesundheit – Nr. 38, 09.03.2023


Zunehmende Bedeutung der gewerblichen internationalen Anwerbung

Stellungnahme des Kuratoriums Deutsche Altershilfe im Rahmen der Verbändeanhörung zum Referentenentwurf des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales: Entwurf eines Gesetzes/einer Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung vom 5. Januar 2023
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales …

Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/zunehmende-bedeutung-der-gewerblichen-internationalen-anwerbung/


Führungspositionen im Gesundheitswesen immer mehr von Frauen besetzt

Wiesbaden – Der Anteil der Frauen in Führungspositionen ist im Gesundheitswesen deutlich höher als insgesamt in Deutschland. Das zeigen Daten, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte. Demnach besetzen Frauen im Gesundheits- und… [mehr]

Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 08.03.2023


Pflegeausbildung mit Hilfe von Virtual Reality verbessern

Für eine optimale Gesundheitsversorgung ist eine gute Kommunikation zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen wichtig. Die Vermittlung pflegerischer Handlungs- und Fachsprachenkenntnisse in der pflegerischen Ausbildung spielt daher eine zentrale Rolle. Das Projekt „PflegeDigital 2.0“ – gefördert vom Bundesgesundheitsministerium und von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) initiiert – hat die Entwicklung einer modularen, mehrsprachigen Lösung zum interaktiven Erlernen pflegerischer Handlungsprozesse zum Ziel. Um Inhalte verständlicher und praxisorientierter zu vermitteln, wird dafür auch Virtual-Reality-Technologie genutzt. Angehende Pflegekräfte mit und ohne Migrationshintergrund können die Module vorbereitend oder auch begleitend zum Unterricht einsetzen. MEHR ERFAHREN

Quelle: NL Pflegenetzwerk Deutschland, 07.03.2023


KDA: Pflege ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft

Stellungnahme des Kuratoriums Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e. V. im Rahmen der Anhörung zum „Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz“ (PUEG)
Das Bundesgesundheitsministerium hat den Entwurf für ein Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege (Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz, PUEG) erarbeitet. Im Rahmen der Verbändeanhörung wurde das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) um Stellungnahme gebeten. …

Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/pflege-ist-eine-aufgabe-der-gesamten-gesellschaft/

Quelle: PM KDA, 07.03.2023


Pflegestudium: Risiken für Patient:innen senken und Frauenberuf aufwerten

DBfK-Statement zum Internationalen Frauentag am 8. März 2023

Berlin, 07.03.2023 – Die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Bernadette Klapper zum Internationalen Frauentag 2023: „In den Pflegeberufen arbeiten zu mehr als 80 Prozent Frauen. Pflegepolitik hat daher immer auch eine feministische Bedeutung. Konkret sehen wir das bei den Pflegestudiengängen: Nachweislich senkt eine hohe Quote akademisch ausgebildeter Pflegefachpersonen das Risiko der Patient:innen für Komplikationen, Rehospitalisierungen und vermeidbare Todesfälle. Und dennoch wird entgegen der wissenschaftlichen Evidenz die Akademisierung der Pflege in Deutschland behindert. Da liegt die Vermutung nahe, dass weder Interesse an pflegerischen Kompetenzen noch an der Aufwertung eines typischen Frauenberufs besteht. Wer also die Weiterentwicklung pflegerischer Rollen und Pflegestudiengänge nicht fördert, verhindert aktiv weibliche Bildungs- und Karrierewege und gefährdet dabei zusätzlich die Patient:innen.“

Hintergrund:

Die Quote akademisch ausgebildeter Pflegefachpersonen in Deutschland liegt im internationalen Vergleich dramatisch zurück. Dies wirkt sich sowohl auf die Qualität der Versorgung als auch auf die Karrieremöglichkeiten, die Attraktivität und das Ansehen des Pflegeberufs aus. Der DBfK tritt schon lange für eine Stärkung und Förderung der Studienmöglichkeiten in den Pflegeberufen ein, um die Versorgungsqualität zu sichern, zu verbessern und den Beruf attraktiver zu machen. Dem Verband zufolge würden die Studiengänge nicht hinreichend ausgebaut, außerdem sei das primärqualifizierende Studium im Vergleich zur beruflichen Ausbildung unattraktiv, da verpflichtende, umfangreiche Praxiseinsätze nicht bezahlt werden. Um dem Pflegenotstand etwas Wirksames entgegenzusetzen, seien Investitionen in Pflegebildung, Akademisierung und Reformen im Heilberufs- und Leistungsrecht unabdingbar. Der hohe Frauenanteil in den Pflegeberufen macht dem DBfK zufolge diese Forderungen auch zu feministischen Forderungen.

Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – DBfK Bundesverband e. V. , Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin


Studie: Nur wenige junge Männer interessieren sich für Sozialberufe

Im sozialen Bereich, etwa der Pflege, zu arbeiten – das können sich nur 21,8 Prozent der jungen Männer in Deutschland vorstellen. So das Ergebnis einer Studie der IU Internationalen Hochschule.

07.03.2023 – Besonders häufig genannte Gründe für die geringe Attraktivität von Sozialberufen bei den rund 620 Befragten Schülern sind der geringe Verdienst, fehlende Anerkennung sowie die Arbeitsbedingungen.

Die Herausforderung in sozialen Berufen spricht der Studie zufolge für 53 Prozent der Befragten nicht gegen eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich. Die Meinung anderer stelle für 22,6 Prozent der jungen Männer ein Problem dar und nur eine knappe Mehrheit von 50,8 Prozent widerspricht der Aussage, soziale Berufe seien nur etwas für Frauen.

„Es fehlen Kontakte und Vorbilder“

An Interesse mangele es grundsätzlich nicht, denn 65,5 Prozent der Befragten interessierten sich für soziale und pädagogische Themen. Fabian van Essen, Professor an der IU Internationalen Hochschule, sieht ein Kernproblem im Wegfall des Zivildienstes, welcher früher junge Männer für soziale und pädagogische Berufe sozialisierte. Das Thema ist umstritten. „Heutzutage fehlt vielen Männern diese Kennenlernmöglichkeit“, sagte van Essen. Außerdem mangelt es der Studie zufolge an männlichen Vorbildern. Nur 13,1 Prozent der jungen Männer gaben an, dass ihr Vater oder Opa in diesem Bereich arbeitet.

Quelle: https://www.aktivieren.net/studie-nur-wenige-junge-maenner-interessieren-sich-fuer-sozialberufe


Politik

Kritik an Entwurf für Pflege­entlastungsgesetz

Berlin – Kritik an den kürzlich vorgelegten Plänen für ein Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) äußern sowohl BKK Dachverband, AOK-Bundesverband als auch die Innungskrankenkassen. Der Entwurf entspreche nicht den Erwartungen an einen… [mehr]

Quelle: Newsletter Deutsches Aerzteblatt, 07.03.2023


Pflege

13 Projekte bei Ideenwettbewerb „Wiedereinstieg und Verbleib im Pflegeberuf“ ausgezeichnet

02.03.2023 – Wie können Pflegekräfte im Beruf gehalten oder für den Wiedereinstieg gewonnen werden? Beim Ideenwettbewerb des Sozialministeriums Baden-Württemberg wurden kreative und konkrete Ideen prämiert, die zeigen, wie der Pflegeberuf attraktiver werden kann.

Durch bessere Arbeitsbedingungen wären viele Pflegekräfte wieder bereit, in den Beruf zurückzukehren. Hier besteht ein großes Potenzial. Aber auch ein längerer Verbleib von Pflegefachkräften im Pflegeberuf leistet einen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Aus diesem Grund hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration den Ideenwettbewerb „Wiedereinstieg und Verbleib im Pflegeberuf“ ausgerufen. Rund 60 Projekte und Initiativen wurden dafür eingereicht. Sie alle haben das Ziel, die Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern und Pflegekräfte wieder in den Beruf zurückzuholen.

Bei einer Preisverleihung am Donnerstag (2. März) im Stuttgarter Hospitalhof wurden 13 Projekte durch Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha prämiert, die vorab durch eine Jury ausgewählt wurden. Sie können sich nun über eine finanzielle Förderung in Höhe von bis zu 80.000 Euro durch das Land freuen.

Gute Ideen gegen Personalmangel in der Pflege

„Der Wettbewerb ist für mich ein wichtiger Beitrag, um gute Ideen zu verbreiten, wie dem Personalmangel in der Pflege etwas entgegengesetzt werden kann“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha, selbst ausgebildeter Krankenpfleger, bei der Preisverleihung in Stuttgart. „Pflege-Kollaps, Pflexit oder Pflegenotstand – häufig ist die Debatte dominiert von alarmistischen Schlagworten. Natürlich soll die Situation nicht beschönigt werden, aber es gibt auch in Baden-Württemberg viele kreative und konkrete Ideen, wie der Pflegeberuf attraktiver werden kann. Das hat nicht zuletzt unser Wettbewerb deutlich gezeigt. Nun geht es darum, die Ideen ins Land zu bringen und umzusetzen.“

Ob Mentorinnen- und Mentorenprogramm, ein Konzept für Pflegekräfte in Elternzeit, Crashkurse für wiederkehrende Arbeitnehmende oder eine Softwarelösung, die faire Dienstpläne per Algorithmus ermöglicht – die Preisträgerinnen und Preisträger haben vielfältige Initiativen und Projekte für den Ideenwettbewerb eingereicht. Dieser wurde vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gemeinsam mit der FamilienForschung Baden-Württemberg (FaFo) durchgeführt.

Liste der Preisträger Ideenwettbewerb 2023 „Wiedereinstieg und Verbleib im Pflegeberuf“ (PDF)

Quelle: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/13-projekte-bei-ideenwettbewerb-wiedereinstieg-und-verbleib-im-pflegeberuf-ausgezeichnet