ADS-Wocheninformation 13.02.2023

ADS-Wocheninformation 13.02.2023

Hochschulische Pflegeausbildung stärken

Deutscher Pflegerat: Bildungsgipfel Pflege einberufen – Vergütung für Pflegestudium einführen

Berlin (12. Februar 2023, Nr. 06/2023) – Zum Antrag der Bundestagsfraktion CDU/CSU „Hochschulische Pflegeausbildung stärken – Pflegerische Versorgung von morgen absichern“ erklärt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR): „Der Deutsche Pflegerat unterstützt die Forderung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die zeitnahe Einberufung eines Bund-Länder-Gipfels zur Festlegung verbindlicher, bedarfsgerechter Akademisierungsquoten und zur Etablierung von Arbeitsfelddefinitionen und Einsatzgebieten hochschulisch ausgebildeter Pflegefachpersonen. Eingebunden sein muss dies in ein gestuftes und durchlässiges Bildungssystem der gesamten Pflege in Deutschland.

Die Forderungen der CDU-Fraktion sind richtig. Die Pflegestudiengänge in Deutschland müssen stärker als bisher gefördert werden. Nur 1,74 Prozent aller Studierenden an Hochschulen sind in einem Pflegestudiengang eingeschrieben. Mit rund 50 Prozent erschreckend niedrig liegt die Auslastung der derzeit verfügbaren Studienplätze.

Studierende der Pflege benötigen eine Vergütung für den von ihnen zu leistenden Praxisanteil von 2.300 Stunden. Es darf keine Ungleichbehandlung gegenüber Auszubildenden in der Pflege und gegenüber Studierenden der Hebammenwissenschaft geben. Die Vergütung muss darüber hinaus wie beim Hebammenstudium für die gesamte Dauer des Studiums gewährt werden.

Die Umsetzung dieses wesentlichen Hebels wird die Attraktivität des Pflegestudiums enorm erhöhen. Die evidenzbasierte Pflege wie auch der Pflegeberuf werden hierdurch wesentlich profitieren. Erhöht wird dadurch die Bereitschaft der Einrichtungen, akademische Pflegefachpersonen auszubilden und sie für einen Verbleib gewinnen zu können. Das führt insgesamt zu einer besseren Versorgungssicherheit und Qualität.

Damit wird auch dem Ziel des Koalitionsvertrags der Bundesregierung, die akademische Pflegeausbildung gemeinsam mit den Ländern zu stärken und Regelungslücken für die Ausbildungsvergütung zu schließen, entsprochen. Koalition und Opposition sind sich einig – da dürfte der Umsetzung nun nichts mehr im Wege stehen.“

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


DKG zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie

Krankenhäuser bereiten sich auf wachsende Zahl dementer Patientinnen und Patienten vor

10.02.2023 – Die deutschen Krankenhäuser haben grundlegende Anforderungen der Nationalen Demenzstrategie in ihren Krankenhäusern bereits umgesetzt. Das ergab eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

Mehr als ein Viertel der Krankenhaus-Patientinnen und -Patienten ist älter als 80 Jahre, 16 Prozent aller stationär behandelten Patientinnen und Patienten leiden unter verschiedenen Formen von Demenz bzw. einer kognitiven Störung. Die Demenzstrategie der Bundesregierung sieht vor, mit medizinischen, baulichen und pflegerischen Anpassungen stärker auf diese Gruppe einzugehen, die besonderer Betreuung bedarf. Bereits zwei Drittel der Krankenhäuser haben einen speziellen Bereich zur Betreuung dementer Menschen, 94 Prozent bieten systematische Fortbildungen an. In den meisten Häusern gehört das Thema Demenz zum Fortbildungsstandard. Auch die systematische Planung der Zimmerbelegung mit Rücksicht auf Demenz ist in den Krankenhäusern üblich.

„Der demografische Wandel lässt den Anteil der Demenzerkrankten in den kommenden Jahren weiter steigen. Studien sprechen von 2,7 Millionen Menschen im Jahr 2050. Viele dieser Menschen benötigen schon aufgrund ihres Alters häufiger Behandlung in einem Krankenhaus. Die Krankenhäuser stellen sich auf diese neuen Herausforderungen ein“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß. Verbesserungspotentiale gibt es vor allem beim weiteren Ausbau der Personalfortbildung und bei der an Demenz angepassten Taktung von Untersuchungen.

„Gerade im Bereich der persönlichen Betreuung gibt es noch   Ausbaupotential. Das zeigt ein weiteres Mal, wie wichtig es ist, den Fachkräftemangel im Krankenhaus anzugehen. Auch der Umbau der Gebäude ist kostenintensiv. Demenzkranke benötigen besonders gestaltete Räume, Sitzecken und eine stressfreie Umgebung, die die Orientierung erleichtert. Der überwiegende Teil der Krankenhäuser hat hier bereits vieles umgesetzt. Aber angesichts einer riesigen Investitionslücke von drei Milliarden Euro ist dies für die Krankenhäuser eine große Herausforderung“, so Gaß.

Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Wegelystraße 3, 10623 Berlin

Quelle: PM DKG, 10.02.2023


Übergabe – Pflegeupdate

PU41 – Pflegekammern in Deutschland / Streik in Großbritannien

Die neusten Entwicklungen nach der Winterpause


Probleme bei der akademischen Pflegeausbildung

Berlin: (hib/PK) Die akademische Pflegeausbildung bleibt nach Einschätzung von Gesundheitsexperten weit hinter ihren Möglichkeiten und Notwendigkeiten zurück. Als Kernproblem wird die fehlende Finanzierung des Studiums angeführt, wie eine Anhörung des Gesundheitsausschusses zu einem Antrag (20/4316) der Unionsfraktion ergab. Die Experten äußerten sich am Mittwoch in der Anhörung sowie in schriftlichen Stellungnahmen.

Sachverständige machten in der Anhörung deutlich, dass die hochschulische Pflegeausbildung in der Versorgung eine wichtige Rolle einnimmt, die fehlende Finanzierung und die unklare Perspektive junge Leute jedoch davon abhält, diesen Berufsweg einzuschlagen. Der Einzelsachverständige Thomas Klie etwa sprach von hochkomplexen Pflegesituationen, chronischen Erkrankungen oder Demenzfällen, bei denen eine akademische Pflegekompetenz sehr sinnvoll sei. Der Einzelsachverständige Matthias Drossel fügte hinzu, es gehe nicht nur um Managementaufgaben, sondern um die konkrete Patientenversorgung im Alltag in besonders komplexen Situationen.

Kritisiert wurde, dass Deutschland bei der Akademisierung der Pflege im internationalen Vergleich zurückliege und für hochschulisch gebildete Fachkräfte aus dem Ausland teils nicht attraktiv sei.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erklärte, die fehlende Vergütung oder Aufwandsentschädigung für die zu leistenden 2.300 Praxisstunden stelle eine Benachteiligung der Studenten dar. Die fehlende Refinanzierung der Praxisanleitung in den Gesundheitseinrichtungen sei ein weiteres Problem, weil dadurch insbesondere kleinere Einrichtungen von einer Kooperation mit der hochschulischen Ausbildung faktisch ausgeschlossen seien.

Nach Angaben des Deutschen Pflegerates (DPR) bleibt die Akademisierungsquote mit einer Auslastung von derzeit rund 50 Prozent weiter hinter dem Bedarf zurück. Der DPR sprach sich für die verbindliche Einführung und vollständige Refinanzierung einer Vergütung während des Studiums aus, um die Attraktivität des Studiengangs zu steigern. Ferner werde eine vollständige Refinanzierung der Kosten für die Praxisanleitung in den Pflegeeinrichtungen analog der beruflichen Ausbildung befürwortet.

Nach Ansicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sind verschiedene Qualifikationsstufen in der Pflege sinnvoll. Ein höherer Anteil hochschulischer Pflegeausbildung erscheine wünschenswert. Die Konzeption der akademischen Pflegeausbildung im Pflegeberufegesetz müsse grundlegend korrigiert werden, weil sie derzeit weder für Studenten aufgrund der fehlenden Ausbildungsvergütung noch für Arbeitgeber aufgrund des unscharfen Profils attraktiv sei.

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lehnt eine Finanzierung der Ausbildung ab. Die Zuständigkeit liege bei den Ländern, hieß es.

Quelle: Heute im Bundestag – Arbeit und Soziales, Familie und Gesundheit – Nr. 23, 09.02.2023


Anhörung im Bundestag

Finanzierung für hochschulische Ausbildung bleibt Problem

09.02.2023 / News – Die hochschulische Pflegeausbildung bleibt nach Einschätzung von Expertinnen und Experten weit hinter ihren Möglichkeiten und Notwendigkeiten zurück. Als Kernproblem wird die fehlende Finanzierung des primärqualifizierenden Studiums angeführt, wie am Mittwoch eine Anhörung des Gesundheitsausschusses zu einem Antrag der Unionsfraktion ergab.

Sachverständige machten in der Anhörung deutlich, dass die hochschulische Pflegeausbildung in der Versorgung eine wichtige Rolle einnimmt, die fehlende Finanzierung und die unklare Perspektive junge Leute jedoch davon abhält, diesen Berufsweg einzuschlagen.

Der Rechtswissenschaftler Thomas Klie etwa sprach von hochkomplexen Pflegesituationen, chronischen Erkrankungen oder Demenzfällen, bei denen eine akademische Pflegekompetenz sehr sinnvoll sei.

Der Professor für angewandte Gesundheitsversorgung Matthias Drossel fügte hinzu, es gehe nicht nur um Managementaufgaben, sondern um die konkrete Patientenversorgung im Alltag in besonders komplexen Situationen.

Deutschland liegt international weit zurück

Kritikpunkte waren, dass Deutschland bei der Akademisierung der Pflege im internationalen Vergleich weit zurückliegt und für hochschulisch gebildete Pflegefachpersonen aus dem Ausland wenig attraktiv ist.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erklärte, die fehlende Vergütung oder Aufwandsentschädigung für die zu leistenden 2.300 Praxisstunden stelle eine Benachteiligung der Studierenden dar. Die fehlende Refinanzierung der Praxisanleitung in den Gesundheitseinrichtungen sei ein weiteres Problem, weil dadurch insbesondere kleinere Einrichtungen von einer Kooperation mit der hochschulischen Pflegeausbildung faktisch ausgeschlossen seien.

Nach Angaben des Deutschen Pflegerats (DPR) bleibt die Akademisierungsquote mit einer Auslastung von derzeit rund 50 Prozent weiter hinter dem Bedarf zurück. Der DPR sprach sich für die verbindliche Einführung und vollständige Refinanzierung einer Vergütung während des Studiums aus, um die Attraktivität des Studiengangs zu steigern. Ferner werde eine vollständige Refinanzierung der Kosten für die Praxisanleitung analog der beruflichen Ausbildung befürwortet.

GKV lehnt Finanzierung der Ausbildung ab

Nach Ansicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sind verschiedene Qualifikationsstufen in der Pflege sinnvoll. Ein höherer Anteil hochschulischer Pflegeausbildung erscheine wünschenswert. Die Konzeption der hochschulischen Pflegeausbildung im Pflegeberufegesetz müsse grundlegend korrigiert werden, weil sie derzeit weder für Studierende aufgrund der fehlenden Ausbildungsvergütung noch für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber aufgrund des unscharfen Profils attraktiv sei.

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lehnt eine Finanzierung der hochschulischen Pflegeausbildung ab. Die Zuständigkeit liege bei den Ländern, hieß es.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/fehlende-finanzierung-fuer-akademische-pflegeausbildung-bleibt-problem


Gemeinsame Erklärung

Community Health Nurses und Gesundheitslotsen sichern künftige Versorgung

Berlin (09. Februar 2023) – Zum Einsatz und der Zusammenarbeit von Community Health Nurses und Gesundheitslotsen in der regional orientierten Versorgung haben der Deutsche Pflegerat e. V. (DPR), der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe – DBfK e. V. und der Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V. (VdS) eine gemeinsame Erklärung herausgegeben.

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e. V. (DPR): „Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht zu Recht die Einführung von Community Health Nurses und Gesundheitslotsen vor. Mit der Umsetzung dieser beiden Berufe kommt die notwendige sektorenübergreifende und patientenorientierte Versorgung ein wesentliches Stück voran. Dadurch entstehen wertvolle Synergien.
Eine qualitativ hochwertige und vor allem auch in der Fläche gesicherte gesundheitliche und pflegerische Versorgung würde somit wohnortnah auf einer wesentlich besseren Basis stehen als dies heute der Fall ist. Dies ist eine klassische Win-Win-Situation für alle Professionen im Gesundheitsbereich und vor allem für die der Hilfe bedürftigen Menschen.“

Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe – DBfK e. V.: „Die Community Health Nurse kann ein breites Aufgaben- und Leistungsspektrum abdecken. Das ist wichtig für einen flexiblen Einsatz, um unsere Gesundheitsversorgung zu sichern. Eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Versorgung ist essenziell: das abgestimmte Zusammenspiel von Community Health Nurses und Gesundheitslotsen dürfte große Synergieeffekte erzeugen.“

Grace-Gabriela Kottmeier, Verbandsoberin und Referentin für Verbandsentwicklung beim Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V. (VdS): „Ich freue mich, dass mit der vorliegenden gemeinsamen Erklärung ‚Community Health Nurses und Gesundheitslotsen in der regional orientierten Versorgung‘ ein weiteres gemeinsames Statement zu einer zukunftsfähigen Gestaltung der Gesundheitsversorgung vorliegt. Die Profession Pflege übernimmt sowohl in neuen Rollen/ Berufsbildern direkt Verantwortung in der Gesundheitsversorgung als auch über die Pflegefachverbände in der berufspolitischen Entwicklung und Neustrukturierung des Gesundheitssystems.“

 

Weitere Informationen: Die gemeinsame Erklärung des DPR, des DBfK und des VdS „Zum Einsatz und der Zusammenarbeit von Community Health Nurses und Gesundheitslotsen in der regional orientierten Versorgung“ finden Sie in der Anlage. Weiter steht sie Ihnen zum Download zur Verfügung (Download DPR | Download DBfK | Download VdS).

Ansprechpartner*innen: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303, Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


DEVAP ad hoc Umfrage zeigt:

Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege akut gefährdet

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) veröffentlicht die Ergebnisse seiner ad hoc Umfrage, mit insgesamt 501 Teilnehmenden, zur Versorgungssicherheit in der ambulanten und stationären Langzeitpflege: 

„Die hohe Teilnahmequote und auch die Ergebnisse der DEVAP Umfrage bestätigen die akute Gefährdung der Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege.“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „78 % von 501 Teilnehmenden mussten Leistungen aus personellen Gründen in den letzten sechs Monaten einschränken. Die Hauptgründe für Leistungseinschränkungen sind kurz- und langfristige Erkrankungen von Mitarbeitenden und die Nichtbesetzung von offenen Stellen.“

Die Umfrage wurde vom 12. bis 31.01.2023 durchgeführt. 501 Träger haben teilgenommen, davon 64 % aus der stationären Langzeitpflege, 30 % ambulante Pflege, 4 % Tagespflege sowie jeweils 1 % Pflegeschulen und Hospiz. Die Teilnehmenden kamen vorwiegend aus Nordrhein-Westfalen (35 %), Niedersachsen (25 %) und Hamburg (10 %).

„In der stationären Pflege konnten 59 % der Träger freie Betten in den letzten sechs Monaten nicht belegen“, so Wesemann weiter. „Die Versorgungssituation in der ambulanten Pflege ist noch prekärer: 91 % der Dienste mussten in den letzten sechs Monaten Neukunden ablehnen und 73 % konnten im selben Zeitraum der Aufstockung von Leistungen ihrer Bestandskunden nicht nachkommen. Auch hier wird als Hauptgrund fehlendes Pflegepersonal genannt.“

„Das Versorgungsangebot reduziert sich trotz steigender Nachfrage massiv, gleichzeitig steigen die Insolvenzen. Wir müssen vor die Krise kommen und jetzt mit einer grundlegenden Struktur- und Finanzreform beginnen“, so Wesemann. „Uns ist bewusst, dass diese Reformen Zeit benötigen werden, aber wenn wir nicht jetzt beginnen, ist es nicht mehr 5 nach 12, sondern der Zusammenbruch des Pflegesystems unvermeidbar.“

„Träger, Pflegebedürftige und ihre Familien brauchen endlich Planungssicherheit: durch eine Deckelung des pflegebedingten Aufwands, zielgruppenspezifische Versorgungsangebote und die Refinanzierung einer modernen stationären und ambulanten professionellen Versorgung mit ausreichend Personal. Dabei müssen wir auch an andere Pflegesettings denken, um der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung der Pflege passgenau und zukunftssicher gerecht werden zu können“, so Wesemann abschließend. „Der DEVAP hat mit dem „Strategiepapier Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025“ ein ganzheitliches Konzept zur Pflegereform vorgelegt. Wir fordern gemeinsam mit vielen anderen Akteuren einen Pflegegipfel, damit wir gemeinsam einen Masterplan entwickeln.“

Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), Invalidenstraße 29, 10115 Berlin, Tel.: 030 83001 267, Fax: 030 83001 25277, www.devap.de

Quelle: DEVAP-Pressemitteilung, 09.02.2023


Healthcare-Barometer 2023

PwC-Studie 2023: Das deutsche Gesundheitswesen hat in den vergangenen zwei Jahren stark an Zustimmung verloren. Dem Gesundheitssektor ist es nicht gelungen, die Chancen der Krise während der Pandemie zu nutzen.

Quelle/ Weiterlesen unter: https://www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/healthcare-barometer.html


Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege neu berufen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat zum 1. Februar 2023 einen neuen Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege berufen. In dem unabhängigen Gremium sind sieben Professorinnen und Professoren aus den Bereichen Medizin, Ökonomie, Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft vertreten.

Quelle/ Weiterlesen unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/neuberufung-svr-2023.html


Pflegebonus

Das Dilemma mit der Prämie

07.02.2023 / News – Seit November 2022 erfolgt die Auszahlung des Pflegebonus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im vergangenen Sommer 500 Mio. Euro für professionell Pflegende in Krankenhäusern und 500 Mio. Euro für jene in der Altenpflege veranschlagt. Doch wie schon die Auszahlung der Corona-Prämie „fehler- und missbrauchsanfällig“ verlief, scheint auch diesmal wieder nicht alles glatt zu laufen. Viele Pflegende warten auf ihren Bonus. Die auf Arbeitsrecht spezialisierte Anwältin Rabia Zayani von der Anwaltskanzlei Chevalier erklärt, welche Pflegenden anspruchsberechtigt sind und welche Wege sie einschlagen können, um an ihr Geld zu kommen.

Quelle/ Weiterlesen unter: https://www.bibliomed-pflege.de/news/das-dilemma-mit-der-praemie


Pflegekammer Berlin

DPR kritisiert Berliner Senat

06.02.2023 / News – Der Berliner Senat unterstützt dem Vernehmen nach nicht den Gesetzentwurf der CDU für die Gründung einer Pflegekammer in Berlin. Zwar sieht der Senat die „Notwendigkeit für eine starke eigenständige und demokratisch legitimierte Stimme aller Pflegefachkräfte“, wie aus einer Stellungnahme des Senats hervorgeht, die BibliomedPflege vorliegt.

Senat zweifelt an Erfolg der Pflegekammer

Allerdings stelle die Einführung einer Pflegekammer einen langwierigen Prozess mit zahlreichen potenziellen Herausforderungen dar. Konkret heißt es in der Stellungnahme:

„Die Einführung einer Pflegeberufekammer auf Basis des vorgelegten Gesetzesentwurfs zum aktuellen Zeitpunkt ohne jegliche weitere Planung flankierender Maßnahmen wird auf massiven Widerstand zentraler Akteure treffen, was den Erfolg einer Kammerimplementierung stark in Frage stellt.“

Derzeit prüfe die Senatsverwaltung „entsprechend den Regierungsrichtlinien“, in welcher Form eine berufsständische Vertretung für Pflege auf breite Füße zu stellen sei und welche Kosten dem Land Berlin im Rahmen eines konsequenten Implementierungsprozesses entstünden.

Pflegepersonal votierte mehrheitlich für Pflegekammer in Berlin

Mit seiner Position stelle sich der Senat gegen beruflich Pflegende, kritisierte der Deutsche Pflegerat (DPR) in der Vorwoche und forderte mehr Mut und Umsetzungswillen. Schließlich haben sich 58,8 Prozent der befragten Pflegefachpersonen 2015 für eine Pflegekammer in Berlin ausgesprochen. Dieses Ergebnis sei bis jetzt nicht umgesetzt worden. DPR-Vizepräsidentin Annemarie Fajardo sagte: „Wie Basisdemokratie hier mit Füßen getreten wird, ist erschreckend. Was bedeutet der Politik die Pflege in Berlin wirklich? Das steht zur Entscheidung.“ Der Verweis auf Richtlinien sei eine zu einfache Entschuldigung für das Nichtstun seit 2015.

Nordrhein-Westfalen zeige gerade, „was in Sachen Pflegekammer bewegt werden kann, wenn die Politik will und finanziell zu Recht fördert“. Die Kammern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein seien letztlich auch deswegen gescheitert, weil die Politik nicht hinter der Profession gestanden habe, so Fajardo.

Ausschüsse haben Gesetzentwurf noch nicht behandelt

Das Denken der Politik, für die Berufsgruppe Pflege alles besser zu wissen, sei längst nicht mehr zeitgemäß, argumentierte die Vizepräsidentin weiter. Damit Pflege auf Bundesebene eine Vertretung bekomme, seien Kammern in den Ländern nötig. Die Länder könnten und müssten an dieser Stelle Verantwortung für die gesamtdeutsche Pflege übernehmen.

Die erste Lesung zum Gesetzentwurf der CDU erfolgte am 1. Dezember 2022. Das Plenum hat den Gesetzentwurf an den Ausschuss für Gesundheit, Pflege, Gleichstellung und an den Hauptausschuss überwiesen. In beiden Ausschüssen ist der Antrag noch nicht behandelt worden, teilte das Abgeordnetenhaus in Berlin auf Anfrage mit.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/dpr-kritisiert-berliner-senat


Studie: Pflegende Angehörige sehen auch positive Seiten

02.02.2023 – Angehörige erleben eine häusliche Pflegesituation nicht nur als Belastung, vielmehr können sie ihr auch Positives abgewinnen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie eines Forschungsteams des Uniklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), in der 900 Teilnehmende befragt wurden. Die Forschenden untersuchten Zugewinne, sogenannte „Benefits“, die sich bei An- und Zugehörigen durch eine Pflegesituation eingestellt haben.

So gaben 61,7 Prozent der Befragten an, dass ihnen durch die Pflegetätigkeit deutlicher geworden sei, welche Werte ihnen persönlich in ihrem Leben wichtig sind. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmenden habe „viel dazu gelernt“, 41 Prozent berichteten, ihre Zeit besser organisieren zu können.

Pflegende Angehörige haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen kostenfreien Schulungskurs. Die Kosten für den zertifizierten Online-Pflegekurs von “Angehörige pflegen” werden von jeder Pflegekasse komplett übernommen.

Bislang wurde bei der Angehörigenpflege eher im Bereich der psychischen und physischen Belastungen geforscht. Die jüngst erschienene Studie stellt jedoch die Zugewinne in den Mittelpunkt. Dazu gehörten, dass die pflegenden Angehörigen sich als geduldiger und reifer empfänden, mehr Wertschätzung von anderen erlebten oder eine positivere Lebenseinstellung gewonnen hätten.

Das Wissenschaftsteam um Forschungsprojektleiterin Anna Pendergrass vom Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung an der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Uniklinikums Erlangen beobachtete, dass diese „Benefits“ vorteilhafte Effekte auf die Pflegenden, Gepflegten und die gesamte Situation haben können. So gebe es aus der internationalen Forschung erste Belege für einen Puffereffekt. Demnach könnten negative psychologische Beschwerden wie Depressionen oder körperliche Auswirkungen der Pflege durch das Erleben von Zugewinnen abgemildert werden. Interessierte, die sich an der Studie beteiligen möchten, können den Fragebogen hier herunterladen.

Quelle: https://www.angehoerige-pflegen.de/studie-pflegende-angehoerige-sehen-auch-positive-seiten/


Interessante Termine

BAGFW-Schulungen im 1. Halbjahr 2023: Informationen und Anmeldung

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) führt auch 2023 verschiedene Schulungen im Kontext Altenhilfe und Pflege durch. Auf der BAGFW-Webseite finden Sie Informationen sowie die Anmeldemöglichkeiten zu den Schulungen. Die Anmeldung für Schulungen im ersten Halbjahr ist ab Donnerstag, den 9.2.2023 geöffnet.

https://www.bagfw.de/anmeldung/bagfw_veranstaltungen_schulungen/2023/

 

Online-Schulung zum Strukturmodell der Pflegedokumentation

NEU: Für Lehrende an Pflegeschulen

Eine zweitägige Schulung zum Strukturmodell wird speziell für Lehrende an Pflegeschulen durchgeführt.

Termin Schulung für Lehrende an Pflegeschulen: 29./30.03.2023

https://www.bagfw.de/veranstaltungen/2023-mit-rg-anmeldungen-veranstaltungen/anmeldung-29-bis-3032023-schulung-strukturmodell-grundschulung

 

Schulungen zu Qualitätsindikatoren:

Termin Grundschulung (2 Tage): 20./21.4.2023 in Berlin (Achtung: dies ist eine Präsenzveranstaltung)
https://www.bagfw.de/veranstaltungen/2023-anmeldungen-veranstaltungen/anmeldung-20-bis-2142023-schulung-qualitaetsindikatoren-grundschulung

 

Termin Online-Update-Schulung (1 Tag): 16.3.2023
https://www.bagfw.de/veranstaltungen/2023-anmeldungen-veranstaltungen/anmeldung-1632023-schulung-qualitaetsindikatoren-up-date

 

Online-Schulungen zu den Feedbackberichten der Indikatorenerhebung:

Termine der 1,5-tägigen Online-Schulung:

23./24.05.2023

https://www.bagfw.de/veranstaltungen/2023-anmeldungen-veranstaltungen/anmeldung-23-bis-2452023-schulung-feedbackberichte

20./21.06.2023

https://www.bagfw.de/veranstaltungen/2023-anmeldungen-veranstaltungen/anmeldung-20-bis-2162023-schulung-feedbackberichte

 

Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über den jeweiligen Link. Anmeldungen sind bei Verfügbarkeit möglich bis eine Woche vor dem Veranstaltungstermin. Sollten bereits alle Plätze ausgebucht sein, schicken Sie uns bei Interesse eine E-Mail an tagung@bag-wohlfahrt.de . Wir nehmen Sie automatisch in die Warteliste auf und benachrichtigen Sie, sobald ein Platz für Sie frei ist.

Bei inhaltsbezogenen Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Referent:innen Altenhilfe und Pflege in Ihrem Bundesverband.

Veranstalterangaben: Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Oranienburger Straße 13-14, 10178 Berlin, E-Mail: tagung@bag-wohlfahrt.de