ADS-Wocheninformation 09.10.2023

ADS-Wocheninformation 09.10.2023

Deutscher Pflegetag 2023

Sie haben den 10. Deutschen Pflegetag verpasst? Kein Problem.

Die Sitzungen des Haupt-, Partner- und Sponsorenprogramms*, sowie der Jungen Pflege* wurden aufgezeichnet und stehen registrierten Teilnehmer:innen ab 02.10. bis Ende 2023 als on-demand Inhalt zur Verfügung. Für alle bisher registrierten Teilnehmer:innen des Deutschen Pflegetages 2023 ist dies in den bestehenden Kongresstickets integriert.

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Verbände fordern den Schutz der Bevölkerung in den Fokus des Klimaanpassungsgesetzes zu rücken

Berlin (09. Oktober 2023) – Mehrere Organisationen aus Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen sowie der Freien Wohlfahrtspflege kommentieren in einer gemeinsamen Stellungnahme den aktuellen Entwurf für ein Bundes-Klimaanpassungsgesetz (KAnG). Das Bündnis, dem unter anderem der Deutsche Pflegerat, die Bundesärztekammer, der BKK Dachverband, die AWO und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) angehören, kritisiert, dass der aktuelle Entwurf der zentralen Bedeutung von Gesundheit, Pflege und Sozialem nicht gerecht wird und appelliert an die Entscheidungstragenden, dies dringend zu ändern.

Konkret legt das Bündnis fünf zentrale Forderungen vor, die in den Gesetzestext integriert werden sollen, um die Bevölkerungsgesundheit vor Folgen der Klimakrise zu schützen:

Die zentrale Bedeutung eines krisenresilienten und reaktionsfähigen Gesundheits- und Pflegesektors für Klimaanpassung u.a. durch die Ausarbeitung des Clusters Gesundheit und Pflege hervorheben.

Den sozialen Sektor durch ein eigenes Cluster ergänzen, um vulnerable Gruppen in ihren Lebenswelten zu schützen und die Klimaresilienz der Einrichtungen und Dienste der freien Wohlfahrtspflege zu stärken.

Durch das KAnG einen klaren gesetzlichen Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz und Hitzeresilienz schaffen.

Der Dringlichkeit wirksamer Klimaanpassung durch den Fokus auf zügige Umsetzung und intersektorale Kooperation nachkommen.

Wirksame Klimaanpassung durch nachhaltige und niedrigschwellig zugängliche Finanzierung ermöglichen.

 

„Klimaschutz und Pflege gehören unmittelbar zusammen“, betont Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR). „Die beruflich Pflegenden stehen bereits heute im Mittelpunkt des Schutzes und der Unterstützung bei der pflegerischen Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels. Um effektiver handeln zu können, benötigen sie erweiterte Handlungsbefugnisse. Dies kommt allen zugute. Von entscheidender Bedeutung ist es, den Klimawandel einzudämmen und seine künftigen Auswirkungen zu begrenzen.“

 

Auch für die AWO spielt Klimaanpassung bereits eine zentrale Rolle. So erläutert Kathrin Sonnenholzner, Vorsitzende des Präsidiums des AWO Bundesverbandes e.V.: „In den Einrichtungen und Diensten der Freien Wohlfahrtspflege werden täglich über 4 Mio. Menschen versorgt, gepflegt und betreut. Sehr viele von unseren Klientinnen und Klienten, ob jung oder alt, sind durch die erwartbaren Hitzeperioden und andere Wetterextreme in ihrer Gesundheit gefährdet und gehören zu den Risikogruppen, die zukünftig besser geschützt werden müssen. Dafür brauchen wir eine gute gesetzliche Grundlage, die den Schutz der Menschen in den Fokus nimmt und auch die Finanzierung dieses neuen Aspekts der öffentlichen Daseinsvorsorge nachhaltig ermöglicht.“

 

„Der Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. So beobachten wir bereits heute eine Zunahme von Hitzewellen, die besonders für ältere Menschen und vulnerable Gruppen lebensbedrohlich sein können“, warnt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Auch die Ausbreitung von Infektionskrankheiten werde durch den Klimawandel begünstigt. Hinzu kämen steigende Opferzahlen durch Extremwetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen oder Waldbrände. „Unsere Gesundheits-, Sozial- und Pflegeeinrichtungen sind auf diese Herausforderungen nur unzureichend vorbereitet. Wir brauchen daher dringend ein Klimaanpassungsgesetz, das diesen Namen auch verdient. Es muss einen klaren gesetzlichen Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz und Hitzeresilienz schaffen“, so Reinhardt.

 

„Den Handlungsbedarf bei der Klimaanpassung und die konkreten Auswirkungen des Klimawandels verdeutlichen die aktuellen Schätzungen des Robert Koch-Instituts, wonach in diesem Sommer rund 3.100 Menschen in Deutschland durch Hitze ums Leben kamen.“, betont Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes e.V. „Die gesetzliche Krankenversicherung steht vor der Aufgabe, eine widerstandsfähige und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in Zeiten des Klimawandels zu gewährleisten. Wir müssen langfristig denken und die für eine Klimaanpassung relevanten Kosten in unsere Finanzierungssysteme des Sozial- und Gesundheitswesens integrieren.“

 

„Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsbedrohung unserer Zeit. Extremwetterereignisse – insbesondere Hitzewellen – fordern schon jetzt bis zu 10.000 Tote in Deutschland. Der Fokus eines Klimaanpassungsgesetzes muss deshalb besonders in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales liegen, um die Menschen in Deutschland umfassend zu schützen“, so Dr. med. Martin Herrmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG).

Das Bündnis bietet an, mit praktischem Know-how und wissenschaftlicher Expertise zur partnerschaftlichen Begleitung der Gesetzesentwicklung bis hin zur Umsetzung zur Verfügung zu stehen.

Organisationen und Einzelpersonen sind eingeladen, sich den Forderungen anzuschließen. Auf folgender Website findet sich die Veröffentlichung der gemeinsamen Stellungnahme und die Möglichkeit, den Vorschlägen zur Nachbesserung mit einer Unterschrift Nachdruck zu verleihen: https://www.klimawandel-gesundheit.de/stellungnahme-klimaanpassungsgesetz/.

Quelle: GEMEINSAME PRESSEMELDUNG Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG), Bundesärztekammer, BKK Dachverband e.V., AWO Bundesverband, Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Berlin (09. Oktober 2023)


Übergabe – Pflegeupdate

PU59 – Fazit Deutscher Pflegetag / Masterplan Pflegebildung / Pflegereport 2023

…und einige Kurznachrichten!


Pflegekräfte wollen digitale Technik nutzen

Es ist ein Vorurteil, dass Pflegekräfte neue Technologien eher ablehnen. Laut einer Umfrage sehen mehr als 90 Prozent der Befragten in deren Nutzung Chancen, den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Pflegequalität dabei zu verbessern. Doch die Praxis hinkt weit hinterher. Nach den Studienergebnissen gibt es großen Informationsbedarf und es fehlt an Erfahrung, welche Vorteile die Technologien tatsächlich bringen. Health & Care Management

Quelle: Care vor9, 09.10.2023


Gemeinsam für interprofessionelle Teamarbeit im Gesundheitswesen

Berlin, 09. Oktober 2023 – Wir werden nie wieder so viele Fachkräfte im Gesundheitswesen haben wie jetzt, aber der Bedarf wird steigen. Um die optimale Versorgungsqualität sicherzustellen und einer Überlastung der Mitarbeitenden entgegenzuwirken, brauchen wir neue Strukturen mit einer effizienten Aufgabenverteilung. Interprofessionelle Teamarbeit ist hier der Schlüssel.

Unser historisch gewachsenes, stark ärztezentriertes Gesundheitssystem ist nicht mehr zeitgemäß und muss sich wandeln. Hierarchische Strukturen werden vor Ort immer weniger gelebt und sind für junge Menschen nicht attraktiv – weder in ärztlichen, pflegerischen noch therapeutischen Berufen. Ein eigenständiges Arbeiten auf Augenhöhe, unter Anerkennung der jeweiligen fachlichen Kompetenzen, ist wichtiger denn je. Dies ist mit Blick auf die steigenden Herausforderungen in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung, auf dem Land und in den Städteregionen, dringend notwendig. Wir müssen das Fachpersonal effizienter und effektiver einsetzen. Nur dann können wir die Versorgung auch zukünftig flächendeckend und in guter Qualität sicherstellen. Damit leisten wir einen erheblichen Beitrag, die Pflege- und Gesundheitsberufe attraktiv zu gestalten, neue Fachkräfte zu gewinnen und zu binden.

Gemeinsam wollen wir veraltete Strukturen überwinden. Jede und jeder kann in der täglichen Arbeit einen wichtigen Beitrag leisten und interprofessionelles Denken und Handeln fördern.

Wir werden die Kompetenzen aller am Versorgungsprozess beteiligten Berufsgruppen stärker  kann. Unser Ziel ist es, den Teamgedanken im Gesundheitswesen fest zu implementieren – über die verschiedenen Berufsgruppen hinweg. Dazu müssen wir mutig neue Wege gehen und uns auch ein Stück weit von der Ärztezentrierung lösen. Das ist gut für alle Professionen, aber vor allem für die Versorgungsqualität und damit für die Patientinnen, Patienten und pflegedürftigen Menschen.

Daran arbeiten wir gemeinsam!

Quelle: PM Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, 09.10.2023


Was haben Fußball und Pflege gemeinsam?

Arne Friedrich und Claudia Moll sehen Parallelen

Nur als Team gelingt Erfolg – das ist im Fußball eine Binsenweisheit, aber im Gesundheitswesen noch eine Herausforderung!

Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, hat deshalb zur heutigen Pressekonferenz auch den ehemaligen Fußballnationalspieler Arne Friedrich eingeladen. Er weiß wie Zusammenarbeit im Sport funktioniert: „Im Fußball ist es wichtig, dass alle Spieler und Akteure der Mannschaft sich als ein Team sehen. EinStar allein reicht nicht um zu gewinnen. Erfolge erzielt man nur gemeinsam, als Mannschaft.“

Das muss auch im Gesundheitswesen gelten, betont Claudia Moll: „Wir wollen mehr Interprofessionalität, aber die Strukturen sind veraltet und durch den Arztvorbehalt geprägt. Warum können Pflegefachkräfte nicht selbstständig impfen, Wunden versorgen oder Verbandsmaterialien und bestimmte Medikamente verordnen? Ist es noch zeitgemäß, dass Physiotherapeuten nur nach ärztlicher Verordnung behandeln dürfen? Die Gesundheitsfachberufe sollten viel eigenständiger und unabhängiger arbeiten! Davon würden vor allem die Patientinnen und Patienten, sowie die Menschen mit Pflegebedarf profitieren – zum Beispiel durch weniger Krankenhauseinweisungen. Wir können es uns nicht mehr leisten, vorhandene Kompetenzen nicht zu nutzen.“ Für eine gute Versorgungsqualität braucht es moderne Strukturen! Dazu gehört auch die Heilkundeübertragung auf nichtärztliche Gesundheitsberufe. Deshalb müssen wir auch die Berufsgesetze anpassen.

Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Pflegeberufe, der Heilmittelerbringer und der Ärzteschaft will Claudia Moll den Teamgedanken im Gesundheitswesen stärken. Dabei gilt es auch das  Konkurrenzdenken zu überwinden.

Zusammen mit Prof. Dr. Uwe Janssens, Sabrina Roßius und Heidi Hohner erklärt Claudia Moll: „Hier müssen alle ran: der Gesetzgeber, die Länder, die Berufskammern, Berufsverbände und weitere. Im Fußball zeigt sich, wie wichtig das gute Zusammenspiel auf und neben dem Rasen ist, um erfolgreich zu sein. Dieser Grundsatz muss auch im Gesundheitswesen noch stärker verankert werden. Der Arztvorbehalt ist in vielen Bereichen nicht mehr zeitgemäß.“

Zuversicht machen die vielen Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Professionen, die die gemeinsame Erklärung für mehr Interprofessionalität mit eindringlichen Statements unterstützen:

„Die Arbeit auf Augenhöhe in interprofessionellen Teams entlastet und bereichert. Sie sorgt für eine bessere Qualität der Versorgung und für mehr Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten.“

Heike Baehrens (MdB) – gesundheitspolitische Sprecherin SPD-Bundestagsfraktion

 

„Interprofessionelle Zusammenarbeit ist die Grundlage einer modernen Gesundheitsversorgung. Auf allen Ebenen unserer Versorgung müssen die Stimmen der Gesundheitsberufe auch abseits veralteter Hierarchien gehört und einbezogen werden.“

Kordula Schulz-Asche (MdB) – Pflegepolitische Sprecherin Bündnis 90 / Die Grünen

 

„Pflegende haben mehr Fähigkeiten als Befugnisse. Denken wir die unzeitgemäße Aufgabenteilung neu und passen sie an die Versorgungsrealität an, die längst vernetzter und positiv im Wandel ist.

Nicht nur das Gesundheitssystem, sondern alle profitieren davon.“

Jens Teutrine (MdB) – Pflegepolitischer Sprecher FDP-Bundestagsfraktion

 

„Die Pflege ist die größte Gesundheitsprofession und mir seit Jahren ein Herzensanliegen. Bei meinen ersten Nachtdiensten im Kinderkrankenhaus war für mich die entscheidende Frage nicht, wer den ärztlichen Hintergrunddienst hatte, sondern immer: Wer von der Pflege ist mit dabei! Die Zukunft der Medizin ist interdisziplinär, teamorientiert, weiblich und kommunikativ. Und deshalb müssen wir heute die Aus- und Weiterbildung gemeinsam um interprofessionelle Element erweitern und auch das Thema Freude an der Arbeit, Wertschätzung und seelische Gesundheit fest verankern.“

Dr. Eckart v. Hirschhausen – Arzt, Gründer der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN und Preisträger „Freund der Pflege“ vom Deutschen Pflegetag

 

„Ein modernes Gesundheitssystem baut auf Interprofessionalität. Deutschland ist hier noch Entwicklungsland. Die Kompetenzen der Pflegefachpersonen werden nicht voll genutzt. Die Grundlagen dafür, dass Pflegefachpersonen Heilkunde selbstständig leisten dürfen, müssen kommen. Nur so ist unser System überlebensfähig.“

Christine Vogler – Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR)

 

„Angesichts der demographischen Herausforderungen müssen wir die Kompetenzen unserer Pflegefachpersonen in Zukunft noch sehr viel breiter und verantwortlicher für die Patientenversorgung im Krankenhaus nutzen. Damit verbinde ich auch die Erwartung, die Arbeit für die Pflege vielfältiger und attraktiver zu machen.“

Dr. Gerald Gaß – Vorstandsvorsitzender Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG)

 

„Community Health Nurses, Schulgesundheitspflegende und akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind keine Konkurrenz, sondern das fehlende Puzzleteil in der Gesundheitsversorgung. Es wird endlich Zeit, das Konkurrenzdenken zu überwinden.“

Prof. Christel Bienstein – Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK)

 

„Kollegiale Teamarbeit aller im Gesundheitswesen beteiligten Professionen muss selbstverständlich  werden, um die pflegerische  Versorgung sicherzustellen. Das bedarf Kommunikation auf Augenhöhe, Achtung der jeweiligen Kompetenzen und Selbstverwaltungsstrukturen einer Pflegekammer.“

Sandra Postel – Präsidentin der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen

 

„Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe in gemischten Teams kann verschiedene Perspektiven und Kompetenzen im Sinne der Patientinnen und Patienten zusammenbringen. Diese Erfahrung machen wir in der Unterstützung von Menschen mit Behinderung ebenso wie im Gesundheitswesen. Daher unterstützen wir diese Initiative.“

Ulla Schmidt – Bundesministerin a.D.;Bundesvorsitzende Bundesvereinigung Lebenshilfe

 

„Interprofessionelle Teams in der Pflege sind insbesondere wichtig um Familien im häuslichen Umfeld kompetent zu unterstützen und zu entlasten. Wenn Pflegerinnen und Pfleger mehr Verantwortung, zum Beispiel für medizinische Bereiche übernehmen dürfen, kann das die häusliche Pflegesituation erleichtern. Gerade in der Häuslichkeit braucht es aber auch ein gutes Zusammenspiel zwischen professioneller Pflege und Nächstenpflege. Deswegen müssen auch pflegende Angehörige als Teil der Interprofessionellen Teams verstanden werden.“

Verena Bentele – Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland e.V.

 

„Die fach- und berufsübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen ist eine Win-Win-Situation für alle: Bessere Versorgungsqualität für die Patient:innen, bessere Nutzung der Ressourcen, höhere Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden. Dafür braucht es ein Umdenken: Weg vom Hierarchie-, hin zum Teamverständnis.“

Ulrike Elsner – Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek)

 

„Eine sorgende Gesellschaft braucht gemeinsame Verantwortung. Das gilt insbesondere für das Gesundheitswesen. Mediziner_innen und Pflegekräfte, Fachkräfte in den Gesundheitsberufen, in der Geschäftsführung, der Seelsorge und in der Küche und all die vielen, die freiwillig ehrenamtlich Besuchsdienste leisten – im Miteinander sind sie für die kranken Menschen da! Nur dank ihrer Teamleistung sind wir heute und morgen im Krankenhaus gut versorgt.“

Eva Maria Welskop-Deffaa – Präsidentin Deutscher Caritasverband

 

„Pflege ist Teamplay. Eine interprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe und mit den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen im Blick ist eine wichtige Voraussetzung, um eine weiter steigende Zahl von Menschen mit knappen personellen Ressourcen bestmöglich versorgen zu können.“

Bernd Meurer – Präsident Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)

 

„In der Interdisziplinarität liegen große Chancen. Es geht nicht nur um die Verteilung von Lasten, sondern vielmehr darum, das Miteinander zu stärken. Interdisziplinäre Teams erleben mehr Zufriedenheit durch Wertschätzung. Jede*r ist gleich viel wert. Das kommt den Patienten und Bewohnern zu Gute.“

Marc Bennerscheidt – Coach im Gesundheitswesen

 

„Seit langem weist auch der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) auf den sich immer weiter verstärkenden Fachkräftemangel in den Heilmittelberufen hin. Er unterstützt daher uneingeschränkt die Forderung der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung nach einer Neuausrichtung der interprofessionellen Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe.“

Andreas Pfeiffer – Vorsitzender Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV)

 

„ÄrztInnen müssen sich von dem historisch geprägten hierarchischen  Denken verabschieden: Die Professionen in der Pflege, Physiotherapie, Atemtherapie und anderen Gesundheitsfachberufen bringen ihre Expertise und ihr Können in die Versorgung der PatientInnen ein und sind für ÄrztInnen unverzichtbar in der der Diagnostik und Therapie.“

Prof. Dr. med. Uwe Janssens – Ärztlicher Direktor, Chefarzt Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin in Eschweiler

 

„Interprofessionelle Zusammenarbeit ist mehr als Kommunikation auf Augenhöhe. Allzu oft wird die Verbreitung diverser Professionen, Kompetenzen und Fähigkeiten noch unter dem Aspekt „Lassen wir auch mal die Schwachen zu Wort kommen“ bewertet. Das ist nicht authentisch und führt zu den verkrusteten Strukturen, die uns aktuell in allen Bereichen behindern. Was wir brauchen ist ein wertfreier Neuanfang! Ein Neuanfang, der damit beginnt, dass wir nicht über das Gestern reden, sondern die Zukunft anpacken.“

Sabrina Roßius – Pflegefachkraft, Pflegemanagerin, Geschäftsführerin Bundesverband Pflegemanagement e.V.

 

„Nur mit einer guten Kommunikation und interprofessioneller Zusammenarbeit auf Augenhöhe können wir die immer stärker betroffenen und älter werdenden Patient*innen gut versorgen, die eigene Zufriedenheit an der Arbeit stärken und die medizinischen Berufe wieder attraktiver gestalten.“

Heidi Hohner – leitende Physiotherapeutin, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe

Weitere Informationen zur Arbeit der Pflegebevollmächtigten finden Sie unter: www.pflegebevollmaechtigte.de.

Quelle: PM Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, 09.10.2023


“Vergiss Dich nicht in der Begleitung von Menschen mit Demenz”

Norderstedt, 09.10.2023 – Mit einem neuen Filmclip machen die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. und die TK Schleswig-Holstein am Welttag für seelische Gesundheit auf die emotionale Belastungs-Situation von pflegenden und betreuenden An- und Zugehörigen von Menschen mit Demenz aufmerksam.

Anlässlich des Welttags für seelische Gesundheit am 10. Oktober veröffentlicht die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. einen kurzen Film mit dem Titel „Vergiss Dich nicht“. Das zweieinhalbminütige Video, unterstützt von der Techniker Krankenkasse und Anja von Kampen mit Vision X, wirft einen einfühlsamen Blick auf die emotionalen Herausforderungen, mit denen pflegende und betreuende Angehörige von Menschen mit Demenz konfrontiert sind.

„Die Pflege von Menschen mit Demenz stellt Angehörige vor erhebliche Herausforderungen, sowohl körperlich als auch emotional. Ihre Rolle im Wohlbefinden der Erkrankten ist jedoch unersetzlich. Umso entscheidender ist es, ihre Leistungen zu würdigen und ihnen Unterstützung zu bieten.“, sensibilisiert Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein.

Der Welttag für seelische Gesundheit markiert den Beginn der bundesweiten Aktionswoche Seelische Gesundheit, die vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit seit 2010 organisiert wird. Unter dem Motto „Zusammen der Angst das Gewicht nehmen“ beschäftigt sich die diesjährige Aktionswoche, die vom 10. bis zum 20. Oktober 2023 stattfindet, damit, wie wir als Gesellschaft einen gesunden Umgang mit der allgemeinen Unsicherheit und Überforderung angesichts globaler Krisen finden können.

Anne Brandt, vom Kompetenzzentrum Demenz, einem Projekt der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V., meint dazu: “Die Häufung von globalen Krisen in den letzten Jahren hat das individuelle Weltbild erschüttert. Die Unsicherheit rüttelt an der Belastungsgrenze jedes Einzelnen. Kommen im privaten Bereich weitere Herausforderungen, wie z.B. die zunehmende Hilfebedürftigkeit eines Angehörigen mit Demenz hinzu, stellt sich die Überforderung mit all ihren Begleiterscheinungen meist noch schneller ein.” Deshalb hebt der Film „Vergiss Dich nicht“ die Bedeutung von Unterstützung und Beratung hervor und betont, dass es völlig normal ist, in solchen ungewissen Zeiten von eigenen Emotionen überwältigt zu sein. Die veränderte Situation kann eine breite Palette von Gefühlen hervorrufen, von Liebe bis Wut, von Dankbarkeit bis Trauer. All diese Emotionen sind legitim und natürlich. Der Slogan „Vergiss Dich nicht“ erinnert daran, besonders in Krisensituationen, die eigene Balance nicht zu verlieren und auch an sich selbst zu denken. Doch selbst wenn man meint, dass einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird, gibt es immer wieder Hoffnung. Niemand muss diesen Weg allein gehen. Professionelle Beratung kann dabei unterstützen.

Die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. ermutigt dazu, im Bedarfsfall selbst Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Dafür gibt es unter https://demenzwegweiser-sh.de/ Tipps und konkrete Adressen in Schleswig-Holstein. Sie möchte mit diesem Filmclip aber auch für mehr Verständnis und Unterstützung werben. Gemeinsam können wir alle dazu beitragen, dass Angehörige trotz aller emotionalen Herausforderungen immer wieder zurück in eine seelische Balance finden. Dies fördert das Wohlbefinden der Person selbst und auch der Menschen mit Demenz, die begleitet werden. Gesamtgesellschaftlich gilt es anzuerkennen, was pflegende und betreuende An- und Zugehörige täglich leisten.

Das Video finden Sie unter: www.alzheimer-sh.de/vergiss-dich-nicht

Kompetenzzentrum Demenz in Schleswig-Holstein, Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. / Selbsthilfe Demenz, Hans-Böckler-Ring 23c – 22851 Norderstedt, Telefon: 040/ 23 83 044 29  – Fax: 040/ 23 83 044 99, prepernau@demenz-sh.dewww.demenz-sh.de


Masterplan für Pflege

Weidner: Pflegefachlichkeit in Mittelpunkt stellen

06.10.2023 / News – Statt Gehälter in der Pflege zu erhöhen, ist in der Branche vor allem an anderen Stellschrauben zu drehen, meint Pflegewissenschaftler Frank Weidner im Interview mit der Berliner Zeitung von Freitag. Nötig seien eine Auseinandersetzung mit den überkommenen Bildern der Pflege sowie mehr Verantwortung und erweiterte Aufgaben für Pflegefachpersonen. Neben einer Neuordnung der Gesundheitsberufe gehe es um bessere und verlässliche Arbeitsbedingungen, die sicherstellten, dass Pflegende bis zur Rente in ihrem Job arbeiten könnten.

Neuordnung der Gesundheitsberufe nötig

Würden Pflegende im Monat 500 Euro mehr verdienen – was grundsätzlich richtig wäre, betonte Weidner – würde das in erster Konsequenz die ohnehin schon hohe Teilzeitquote in der Pflege erhöhen. Denn der höhere Verdienst ändere zunächst nichts an den schwierigen Arbeitsbedingungen in der Pflege. Aus aktuellen Studien in Nordrhein-Westfalen wisse Weidner, das mehr als ein Drittel der befragten Pflegekräfte dazu tendiere, weniger zu arbeiten; nur drei Prozent seien bereit, mehr zu arbeiten. Weidner betonte im Interview mit der Zeitung:

„Wenn ich also 500 Euro mehr verdiene, dann arbeite ich eben sechs oder acht Stunden weniger in der Woche. Und wenn das Tausende machen, dann haben wir ein größeres Versorgungsproblem als vorher. (…) Das durchblickt kaum jemand, auch nicht in der Politik.“

Mehr Verantwortung und erweiterte Aufgaben für Pflegefachpersonen

Weidner wiederholte seine Forderung nach einem Masterplan für Pflege. Wichtig sei, die „fachlichen Bezüge“ der Profession in den Mittelpunkt zu stellen. Der Politik rät der Wissenschaftler, einen Diskurs anzustoßen, der frei von wirtschaftlichen und anderen Eigeninteressen sein müsse.

„Wenn ein Expertengremium, ähnlich wie es jetzt für die Krankenhausreform eingesetzt wurde, auch für die Pflege eingerichtet würde, und zwar sektorenübergreifend, könnte man ein Stück weiterkommen.“ Der jetzt nötige nächste Schritt liege in einer Expertenkommission, die sich mit folgenden Themen zu beschäftigen habe: der erweiterten Verantwortung und Kompetenzen für Pflegepersonal einem Bildungssystem mit „angemessenem Anteil“ an akademisch qualifizierten Pflegefachpersonen einem „angemessenen“ Karriere- und Vergütungssystem der Integration vorhandener Ansätze in der Arbeitswelt Pflege.

„Das muss man nicht alles neu erfinden, man muss es nur konsequent zusammen- und neu denken. Zielorientierung muss bei alledem eine qualitativ gute Pflege sein, die von den Betroffenen wie von den Beschäftigten als solche wahrgenommen wird. Das hätte auch die Chance zu einer etwas längerfristigen Strategie und nicht diese sprunghafte Art, die wir seit vielen Jahren hierzulande in der Gesundheitspolitik immer wieder sehen: Erst wird alles auf die lange Bank geschoben, und dann soll es plötzlich übers Knie gebrochen werden.“

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/weidner-pflegefachlichkeit-in-mittelpunkt-stellen


Forsa-Umfrage: Mehr Kompetenz für Pflegekräfte!

79 Prozent der deutschen Bevölkerung trauen (spezialisierten) Pflegefachkräften eine medizinische Ersteinschätzung und die Behandlung von Bagatellerkrankungen zu  Weiterlesen

Quelle: Pflegebrief Newsletter, 05.10.2023


Warum die Pflegeratspräsidentin jungen Menschen zur Pflegeausbildung rät

“Warum sollten sich junge Menschen diesen Beruf antun”, wurde Christine Vogler auf dem Deutschen Pflegetag gefragt. Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats antwortete mit einem deutlichen Plädoyer für die Pflegeausbildung.

04.10.2023 –  „Aus meiner Sicht ist das der Beruf, der mit am nachhaltigsten ist, die besten Karrierechancen hat, die besten Möglichkeiten hat, sich Berufsfelder zu suchen, die zu einem passen“, erklärte die Pflegeratspräsidentin auf der Pressekonferenz zur Eröffnung des Deutschen Pflegetags 2023 in Berlin.

Vogler empfiehlt, mit den jungen Menschen in der Pflege in Kontakt zu gehen und sie selbst zu fragen, warum sie diesen Beruf wählen. „Sie werden sagen: weil sie die Hinwendung zum Menschen mit Lernen verbinden wollen; weil sie Karriereoptionen sehen“, so Vogler.

Zudem sei die professionelle Pflege mit einer hohen Kompetenz belegt und mit der Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und mit dem in Kontakt zu sein, was uns ausmache: Mensch zu sein. „Deswegen ringen auch alle Kolleginnen und Kollegen, die für die Pflege eintreten – jeden Tag und immer wieder – darum“, so Vogler.

Quelle: https://www.altenpflege-online.net/warum-die-pflegeratspraesidentin-jungen-menschen-zur-pflegeausbildung-raet


Wichtige Termine:

 

 

Bundeskongress Kommunikation Diakonie

10.-11.10.2012, Berlin; Anmeldung unter: https://www.bundeskongress-kommunikation-diakonie.de/


DEVAP-Salongespräch: „Gemeinsam zum Ziel – Pflegegipfel jetzt!“ |

10. Oktober 2023, 18.00 bis 20.00 Uhr, online


20.Osnabrücker Gesundheitsforum  – „Wer rastet, der rostet! – Qualifikation im betrieblichen Kontext“

21. Oktober 2023, Hochschule Osnabrück
Weitere Informationen, die Programmbroschüre sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.


Europäischer Gesundheitskongress München

SOS: Rettung für das überforderte Gesundheitswesen – Wer kommt zur Hilfe? , 26. und 27. Oktober 2023

Anmeldung unter: https://www.gesundheitskongress.de/registrierung-und-tarife.html


 

Fachtagung „Beratung und Begleitung für Menschen mit Demenz und Ihre Angehörigen“ (F 4248/23)

am 26. und 27. Oktober 2023 im Bildungszentrum Erkner, Berlin

Onlineanmeldung unter: https://www.deutscher-verein.de/de/va_23-demenz


Pflege vor dem Kollaps? – 3. Fachtagung Gesundheitsförderung und Prävention in der Pflege
  1. und 7. November 2023

Infos unter: https://forschungsnetzwerk-gesundheit.hwg-lu.de/kommunikation/gesundheitsfoerderung-praevention-in-der-pflege/3-fachtagung-gesundheitsfoerderung-praevention-2023


9. Berliner Pflegekonferenz
Impulse und praktische Lösungsansätze für eine bedarfsgerechte Versorgung – digital und barrierearm im Stream

Donnerstag, 9. November 2023

Infos unter: https://berliner-pflegekonferenz.de/bpk/


Pflegetag Rheinland-Pfalz

29.11.2023 Rheingoldhalle Mainz

Anmeldung unter: https://www.pflegetag-rlp.de/index.php/startseite.html


 

2024

 

26. Netzwerk-Workshop „Hautintegrität in der Pflege“

01. März 2024, Osnabrück

Möglichkeit zur Anmeldung


Deutscher Pflegetag

07. und 08. November 2024; https://www.deutscher-pflegetag.de/