ADS-Wocheninformation, 04.11.2019

ADS-Wocheninformation, 04.11.2019

Der Deutscher Pflegerat begrüßt den Vorstoß der Bundesregierung zum Schutz von medizinischem Personal vor Gewalt

DPR unterstützt Bestrebungen des Bundesgesundheitsministers – Ausweitung auf alle Bereiche der Pflege notwendig

Berlin (31. Oktober 2019, Nr. 30/2019) – Die Bundesregierung plant schärfere Strafen bei Gewalt gegen medizinisches Personal und hat im Bundeskabinett ein Maßnahmenpaket beschlossen. Hierzu erklärt der Präsident des Deutschen Pflegerats e. V. (DPR), Franz Wagner:
„Der Deutsche Pflegerat begrüßt den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Notfallambulanzen gegen Aggression von Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen zu schützen. Gewalt darf nicht geduldet werden. Die Arbeit von Pflegefachpersonen ist eine schwierige Arbeit und erfordert sowohl körperlich als auch psychisch einen hohen Einsatz, häufig unter erschwerten Arbeitsbedingungen. Sie dient der Hilfe und sollte mit Wertschätzung und Respekt gewürdigt werden.
Die Pflege in Deutschland benötigt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Beruf gerne und ohne jegliche Ängste ausüben. Hierfür stehen wir als Gesellschaft in der Verantwortung.“
Der Deutsche Pflegerat hat bereits zu Beginn der Legislaturperiode Maßnahmen zum Schutz der Pflegefachpersonen gefordert. In einem weiteren Schritt muss die nun beschlossene Regelung auf Pflegefachpersonen auf Intensivstationen ausgeweitet werden.
Ansprechpartner: Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304,
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Alarmierend: Engpass in der ambulanten Pflege droht

Als Prinzip der pflegerischen Versorgung gilt in Deutschland: ambulant vor stationär. Dies entspricht auch den Präferenzen der Bevölkerung. Jedoch droht ein gravierender Engpass in der ambulanten Pflege. Viele Dienste stehen offenbar vor Kapazitätsproblemen. Darauf deutet jetzt eine Sonderauswertung einer bundesweiten ZQP-Befragung von ambulanten Pflegediensten hin. Gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gab an, dass in ihrem Dienst Stellen für Pflegefachpersonen seit mindestens drei Monaten unbesetzt sind.
80 Prozent der Dienste berichteten zudem, in den letzten drei Monaten Versorgungs-Anfragen abgelehnt zu haben, weil sie die Pflege nicht hätten sicherstellen können. 13 Prozent der Dienste gaben sogar an, in den letzten drei Monaten Klienten gekündigt zu haben, weil sie deren Versorgung nicht sicherstellen konnten. Der Fachpersonenmangel stellt damit die bedarfsgerechte und fachlich angemessene Pflege auch in der ambulanten Versorgung vor große Herausforderungen.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.zqp.de/personalmangel-ambulante-pflege, Quelle: ZQP Newsletter, 29.10.2019


Aktualisiert: Einzigartiger Service für die Pflegeforschung

Die Forschungsaktivitäten zu pflegerischer und anderweitiger gesundheitlicher Versorgung älterer pflegebedürftiger Menschen in Deutschland sind schwer überschaubar. Die frei zugängliche Wissenschafts-Datenbank des ZQP bietet einen einzigartigen Überblick über die Pflegeforschung in Deutschland und ermöglicht eine gezielte Recherche nach entsprechenden Projekten. Die Themen reichen dabei von Wohn- und Versorgungsformen über pflegerische Interventionen und Konzepte, palliative Pflege und Versorgung, Pflegeberatung/-information bis hin zu pflegerischer Bildung, Partizipation, Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation und E-Health.Nach Abschluss des jährlichen Aktualisierungszyklus umfasst die Datenbank nun über 1.000 Projekte in ganz Deutschland. Forschende können ihre Projekte selbst kostenlos eintragen und so besser auffindbar machen.
Die Datenbank finden Sie unter: www.zqp.de/forschungsdatenbank, Quelle: ZQP Newsletter, 29.10.2019


Beratung für pflegende Kinder und Jugendliche – jetzt auch per Chat

Projekt „Pausentaste“ verzeichnet 50.000 Besuche auf der Webseite und 3.300 Beratungen per Telefon oder E-Mail
Das Projekt „Pausentaste“ zur Unterstützung pflegender Kinder und Jugendlicher wird erweitert: Ab sofort können sich Betroffene auch in einem Chat beraten lassen – zwei Mal wöchentlich stehen dafür Fachleute vom Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ bereit. Schon die bisherigen Angebote des Projekts werden gut angenommen. Seit Beginn im Januar 2018 verzeichnete die Webseite www.pausentaste.de über 50.000 Besuche. Zudem wurden bereits rund 3.300 Beratungen per Telefon oder E-Mail mit Betroffenen geführt.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey betonte anlässlich des dritten Netzwerktreffens der „Pausentaste“ im BMFSFJ: „Auch pflegende Kinder brauchen Pausen. Sie brauchen jemanden zum Zuhören. Sonst wird aus Pflege Stress, Überforderung und Einsamkeit. Dann ist keine Kraft mehr für Schule, Freunde und Freizeit. Ich habe größten Respekt davor, was pflegende Kinder und Jugendliche für ihre Geschwister oder Eltern täglich leisten und wünsche mir, dass die ‚Pausentaste‘ bei allen bekannt wird, die es angeht – und gedrückt wird, wann immer es nötig ist. Damit sie ihre Gedanken, Sorgen und Ängste loswerden oder sich Rat holen können. Sie müssen wissen, dass sie nicht allein sind und bestmöglich unterstützt werden.“

Laut einer Studie der Universität Witten-Herdecke (2018) im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums kümmern sich bundesweit rund 479.000 Kinder und Jugendliche um chronisch kranke oder pflegebedürftige Angehörige – sie helfen bei den unterschiedlichsten Aufgaben: Sie kochen Essen, gehen einkaufen oder putzen. Manchmal übernehmen sie aber auch echte pflegerische Aufgaben. Oft machen sie sich viele Sorgen um ihre hilfe- und pflegebedürftigen Angehörigen, haben neben Schule und Pflege zu wenig Freizeit, sind körperlich angestrengt und haben niemanden, um über ihre Situation zu reden.

Im Januar 2018 ist darum das Projekt „Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe“ an den Start gegangen. Das Projekt des BMFSFJ will junge Pflegende bundesweit durch ein niedrigschwelliges Beratungsangebot unterstützen. Die „Pausentaste“ soll ihnen helfen, Pausen einzulegen, zu reflektieren und Hilfsangebote wahrzunehmen oder über die eigene Situation zu sprechen – auch anonym. Das Angebot umfasst die Website www.pausentaste.de, sowie eine telefonische Beratung und eine E-Mail-Beratung beim Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“. Hinzu kommt nun die Beratung per Chat.

Hintergrundinformation:
Seit dem 1. Januar 2018 erhalten pflegende Kinder und Jugendliche durch die „Pausentaste“ gezielt Hilfe und Rat beim Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“, das unter der kostenlosen Nummer 116 111 erreichbar ist. Die Beratung ist anonym und wird von Montag bis Samstag jeweils von 14 bis 20 Uhr angeboten. An Samstagen findet zudem eine „Peer-to-Peer“-Beratung durch speziell ausgebildete Beraterinnen und Berater im Alter von 16 bis 21 Jahren statt.

Die ebenfalls anonyme E-Mail-Beratung über www.nummergegenkummer.de ist rund um die Uhr erreichbar. Der Chat ist unter nummergegenkummer.de und pausentaste.de erreichbar. Die Beratung durch Fachkräfte von Nummer gegen Kummer e.V. wird zu folgenden Zeiten angeboten: Mittwoch von 15-17 Uhr und Freitag von 16-18 Uhr.

Parallel zum Projekt „Pausentaste“ unterstützt das BMFSFJ regelmäßige Treffen zum Austausch mit Akteurinnen und Akteuren, die Informations- und Hilfsangebote für pflegende Kinder und Jugendliche in verschiedenen Regionen anbieten. In diesem Rahmen wurde auch ein Netzwerk, dem mittlerweile 70 Initiativen angehören, ins Leben gerufen. Das dritte Netzwerktreffen findet heute – in Verbindung mit einem Fachtag zum Thema „Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen“ – im BMFSFJ in Berlin statt.

Weiterführende Informationen: www.pausentaste.de // www.nummergegenkummer.de

Link zur Studie der Universität Witten-Herdecke (2018) unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Metzing im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Berichte/Abschlussbericht_KinderundJugendlichepflegAngeh.pdf

Quelle: Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums, Pressemitteilung 090, veröffentlicht am 29.10.2019

Humor als Kraftquelle

Der Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. freut sich über Unterstützung seiner Mitgliedsvereine durch Betriebskrankenkassen. Unter dem Motto „Mehr Lebensqualität und Lebensfreude für pflegebedürftige Senioren“ fördern die R+V Betriebskrankenkasse Wiesbaden und die BKK firmus Clownsvisiten in (teil-) stationären Einrichtungen als Präventionsleistung.
In Wiesbaden unterstützt die R+V Betriebskrankenkasse das Projekt „Lachen verbindet Generationen“ der CLOWN DOKTOREN im Antoniusheim, bei dem die Klinikclowns gemeinsam mit Kindern aus dem Ökumenischen Kindergarten Wiesbaden die Bewohner der Altenpflegeeinrichtung besuchen und aktivierende Lebensfreude bringen.
In Bremen fördert die BKK firmus regelmäßige Einsätze der Klinikclowns im Heinrich-Albertz-Hauses in der Vahr und in der Seniorengemeinschaft Kattenturm. Frau Horwege von der BKK firmus begründet diese Förderung: „Wir freuen uns, mit den Bremer Klinikclowns ein Präventionsprojekt für die stationäre Pflege gefunden zu haben, das im wahrsten Sinne des Wortes Freude und Lachen in das Leben der Klinik-Bewohner bringt. Mit der Unterstützung des Vereins zur Förderung der Arbeit von Clowns in Krankenhäusern und therapeutischen Einrichtungen wollen wir die soziale Teilhabe der Teilnehmer erhöhen und ihre kognitiven Fähigkeiten sowie die psychosoziale Gesundheit stärken. Mit der Einbeziehung des Pflegepersonales und der Geschäftsführung trägt das Präventionsprojekt maßgeblich dazu bei, die gesundheitsförderlichen Potentiale von Pflegeeinrichtungen zu stärken.“
Der Dachverband freut sich über die Anerkennung der Arbeit und die finanzielle Unterstützung seiner Mitgliedsvereine und hofft, dass viele weitere Betriebskrankenkassen in den Regionen seiner Mitgliedsvereine diesem Engagement folgen werden.
Im Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V., dem einzigen bundesweiten Zusammenschluss regional arbeitender Klinikclowns-Vereine, sind aktuell 16 Vereine Mitglied, die den Einsatz von „Clowndoktoren“ organisieren. Regelmäßige Clownsvisiten finden in verschiedenen klinischen, pflegenden und therapeutischen Einrichtungen statt: bei Kindern in Krankenhäusern, Senioren in Altenheimen und auf geriatrischen und gerontopsychiatrischen Stationen, bei Menschen mit Beeinträchtigung, in der Palliativmedizin und im Hospiz. Mehr als 17.600 Einsätze pro Jahr der Clowns in Medizin und Pflege, die zum großen Teil durch Spenden finanziert werden, können so derzeit deutschlandweit realisiert werden. Seit seiner Gründung 2004 setzt sich der Dachverband für Professionalität und Qualitätssicherung der Clownerie in diesen sensiblen Arbeitsbereichen ein und konnte im Lauf der letzten 15 Jahre viele Unterstützer und Fürsprecher in Gesellschaft und Politik, Wissenschaft und Medizin gewinnen. www.dachverband-clowns.de
Quelle: Pressemeldung Dachverband Clowns in Medizin und Pflege, 29.10.2019


Online-Karte zeigt Kliniken, die komplizierte OPs durchführen dürfen

AOK veröffentlicht „Mindestmengen-Transparenzkarte“ mit aktuellen Fallzahlen

(29.10.19) Mit einer bundesweiten „Mindestmengen-Transparenzkarte“ gibt die AOK erstmals einen Überblick über alle Kliniken, die im kommenden Jahr Mindestmengen-relevante Operationen mit besonders hohen Risiken für die Patienten durchführen dürfen. Die Karte im Internetauftritt des AOK-Bundesverbandes enthält auch die von den Kliniken aktuell gemeldeten Fallzahlen für alle sieben Behandlungen, zu denen gesetzlich vorgegebene Mindestmengen existieren. Es handelt sich um besonders anspruchsvolle und komplizierte Behandlungen, bei denen das Risiko der Patienten für schwere Komplikationen besonders hoch ist. Derzeit sind dies die Implantation von künstlichen Kniegelenken (50 Fälle pro Jahr), Transplantationen von Leber (20), Niere (25) und Stammzellen (25), komplexe Operationen an Speiseröhre (10) und Bauchspeicheldrüse (10) sowie die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm (14).
Orientierung für Patienten vor planbaren Operationen
„Mit unserer Online-Karte geben wir Patienten Orientierung, welche Kliniken die Mindestmengen-Regelung einhalten – aber wir zeigen auch, wo Klinikärzte erstmals oder auf Basis von Ausnahmegenehmigungen des Landes operieren. Vor allem die bisher unveröffentlichten Fallzahlen aus den letzten anderthalb Jahren können Patienten, die vor einer planbaren Operation stehen, bei der Wahl einer passenden Klinik helfen“, sagt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.
Auf Basis der von den Kliniken gemeldeten Fallzahlen von Anfang 2018 bis Mitte 2019, die in der Karte dargestellt werden, haben die Landesverbände der Krankenkassen kürzlich über die OP-Genehmigungen für das Jahr 2020 entschieden. Diese neue Regelung war im Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossen worden, um die Umsetzung und Einhaltung der Mindestmengen zu verbessern. „Krankenhäuser, die auf der Karte fehlen, dürfen die jeweilige Behandlung nicht durchführen und können sie infolgedessen auch nicht mit der AOK abrechnen“, betont AOK-Vorstand Litsch. Der AOK-Bundesverband hatte in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, dass viele Kliniken die vorgegebenen Fallzahlen nicht einhalten.
Landesverbände der Kassen entscheiden über OP-Berechtigung
Seit diesem Jahr gelten neue Vorgaben für Kliniken, die Mindestmengen-relevante Eingriffe durchführen. Sie mussten den Krankenkassen in ihrem Bundesland bis zum 15. Juli ihre aktuellen Fallzahlen melden und eine Prognose über die OP-Zahlen im kommenden Jahr abgeben. Die Landesverbände der Krankenkassen haben diese Angaben geprüft und dann entschieden, ob sie die Prognose akzeptieren. Eine positive Prognose für 2020 konnten auch Kliniken erhalten, die die notwendige Zahl von Operationen zum Beispiel aus organisatorischen oder personellen Gründen nicht erbracht haben – wenn sie nachweisen konnten, dass die Gründe für das Nicht-Erreichen der Mindestzahlen ausgeräumt wurden. Daneben gibt es auch Krankenhäuser, die die OP-Berechtigung durch die zuständige Landesbehörde erhalten haben, um eine flächendeckende medizinische Versorgung in dem jeweiligen Land zu gewährleisten. Die „Mindestmengen-Transparenzkarte“ der AOK macht für jede einzelne Klinik transparent, auf welcher Basis die Berechtigung erteilt wurde und welche Fallzahlen zuletzt erreicht wurden. Auch Kliniken, die das erste Mal oder nach einer mindestens zweijährigen Unterbrechung eine Leistungserlaubnis erhalten haben, werden in der Online-Karte extra ausgewiesen. Sämtliche Informationen aus der Online-Karte sollen im nächsten Jahr auch in den Krankenhaus-Navigator der AOK einfließen, der Patienten und Ärzte über die Qualität von Kliniken informiert.
AOK fordert Ausweitung der Mindestmengen
Der AOK-Bundesverband erneuert aus Anlass der Veröffentlichung der Online-Karte seine Forderung nach einer Ausweitung der derzeitigen Mindestmengen-Regelungen: „Studienergebnisse zeigen, dass die bestehenden Mindestmengen angehoben werden sollten, um die Patientensicherheit weiter zu erhöhen. Außerdem sollten neue Mindestmengen für weitere Behandlungen eingeführt werden“, fordert AOK-Vorstand Martin Litsch. Dies gilt zum Beispiel für Operationen bei Brustkrebs oder Darmkrebs, aber auch für Hüftprothesen-Implantationen. „Hier operieren immer noch zu viele Kliniken mit zu wenig Routine und zu geringen Fallzahlen. Die Folgen für die betroffenen Patienten sind fatal. Sie reichen von häufigeren Komplikationen bis zu erhöhten Sterblichkeitsraten“, so Litsch. Laut Studien ist in Kliniken, die die vorgegebenen Mindestmengen einhalten, das Sterblichkeitsrisiko für die Patienten deutlich geringer als in Krankenhäusern mit Fallzahlen unterhalb der Mindestmenge.
(Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes vom 29.10.19)

Gutachten: Häusliche Pflege führt Frauen in die Altersarmut

SoVD-Präsident Adolf Bauer: „Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf muss sich für Frauen und Männer gleichermaßen verbessern!“
Oktober 29, 2019 – Die mangelnde finanzielle Anerkennung häuslicher Arbeit erhöht das Altersarmut-Risiko von Frauen. „Frauen, die ihren beruflichen Werdegang zugunsten der Familie zurückstellen, werden gegenüber vollzeitarbeitenden und durchgängig beschäftigten Personen mit einem geringeren Einkommen und einer geringeren Rentenanwartschaft bestraft“, heißt es in einem Gutachten, das der Sozialverband Deutschland (SoVD) heute vorgestellt hat.
„Wenn es zu einem Pflegefall in der Familie kommt, dann sind es in 70 Prozent der Fälle Frauen, die sich kümmern und unbezahlte Sorgearbeit leisten. Sie pflegen durchschnittlich 21 Stunden pro Woche unbezahlt“, erklärte SoVD-Präsident Adolf Bauer. „Zudem zeigt das Gutachten auf, dass sich viele pflegende Frauen vollständig aus dem Berufsleben zurückziehen“, sagte Bauer. Dies habe weitreichende Folgen für das Alterseinkommen. „Aufgrund der unterbrochenen Erwerbsarbeit zahlen sie entweder geringere Beiträge in das Sozialversicherungssystem ein oder sie sind ausschließlich über ihren Partner abgesichert“, betonte der Verbandspräsident.
„Für uns gilt: Häusliche Pflege muss endlich besser anerkannt werden. Nötig ist insbesondere eine Aufwertung der unbezahlten Sorgearbeit“, forderte Bauer. Konkret müsse dies durch einen finanziellen Ausgleich erfolgen. Zudem gelte es, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf für Frauen und Männer gleichermaßen zu verbessern.
Das Gutachten kommt weiter zu dem Ergebnis, dass in Deutschland weitaus mehr Menschen pflegebedürftig sind, als die bisher angenommene Zahl von 3,4 Millionen. „Wir müssen von einer Dunkelziffer von rund 5 Millionen ausgehen“, sagte Katja Knauthe, Gutachten-Autorin von der Hochschule Zittau/Görlitz.
Das vollständige Gutachten des SoVD finden Sie hier: https://www.sovd.de/fileadmin/downloads/pdf/sonstiges/SoVD_Gutachten_Altersarmut_Frauen2019.pdf

Der SoVD vertritt die sozialpolitischen Interessen der gesetzlich Rentenversicherten, der gesetzlich Krankenversicherten und der pflegebedürftigen und behinderten Menschen. Über 580.000 Mitglieder sind bundesweit im SoVD organisiert. Der Verband wurde 1917 als Reichsbund der Kriegsopfer gegründet.
Quelle: SoVD Pressemitteilung 29.10.2019


2020: ‚Nursing the World to Health’

Berlin, 30.10.2019 – Das Motto des nächsten Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai 2020 wird lauten: Nursing the World to Health. Damit fokussiert der International Council of Nurses (ICN) die große Bedeutung der professionellen Pflege für alle Menschen dieser Welt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), deutsches Mitglied im ICN, wird wie jedes Jahr die deutsche Übersetzung des Mottos gemeinsam mit dem Pflegeberufsverband der Schweiz (SBK) und Österreichs (ÖGKV) abstimmen und veröffentlichen.
Der kommende Internationale Tag der Pflegenden wird ein besonderer sein, denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2020 zum weltweiten Jahr der Pflegenden und Hebammen erklärt; zudem ist es der 200. Jahrestag der Geburt von Florence Nightingale. Sie gilt als Begründerin professioneller Krankenpflege. ICN nimmt all dies zum Anlass, im kommenden Jahr vielfältige Aktivitäten vorzubereiten und zu koordinieren.
Das Thema für 2020 „Nurses: A Voice to Lead – Nursing the World to Health” macht deutlich, welch große Bedeutung Pflegefachpersonen in allen Ländern haben, und dass sie ein breites Spektrum gesundheitlicher Herausforderungen adressieren. Es soll die Pflegenden selbst, aber auch die Bevölkerung dazu aufrufen, diesen Tag zu feiern, aber auch über Pflege zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Vor allem aber soll das Motto dazu auffordern, in allen Ländern Ressourcen bereitzustellen, um das Profil der Pflegeprofession zu stärken und junge Menschen für den Beruf zu begeistern. ICN-Präsidentin Annette Kennedy erklärt: „Weltweit arbeiten professionell Pflegende unermüdlich, damit Menschen die Pflege und Aufmerksamkeit erhalten, die sie brauchen, wo und wann auch immer. Der Internationale Tag der Pflegenden 2020 soll herausstellen, dass Pflegefachpersonen einen unschätzbar großen Beitrag zur Gesundheit von Menschen leisten. Wegen ihrer ganz besonderen Rolle – sie begleiten Menschen von der Geburt bis zum Lebensende – müssen sie an gesundheitspolitischen Entscheidungen ganz maßgeblich beteiligt werden.“
In diesem Zusammenhang weist der DBfK darauf hin, dass der 12. Mai (International Nurses Day) der „Internationale Tag der (professionell) Pflegenden“ ist, nicht „der Pflege“. Auf diesen Unterschied legen die Pflegeberufsverbände großen Wert, denn es soll ausdrücklich die Leistung der qualifiziert beruflich Pflegenden und ihr Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung gewürdigt werden.
Das Logo des Internationalen Tags der Pflegenden 2020 gibt es in druckfähiger Auflösung unter www.icn.ch/what-we-do/campaigns/international-nurses-day
Johanna Knüppel, Referentin, Sprecherin, Redakteurin
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK), Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Tel.: 030-2191570, Fax: 030-21915777, presse@dbfk.de, www.dbfk.de


Neuer Masterstudiengang bildet Fachleute für Palliative Care aus

Berufsbegleitendes Programm an der FH Münster startet zum Sommersemester 2020: Infoveranstaltung am 12. November
Münster (4. November 2019). Mit der Versorgung schwer- und sterbenskranker Menschen in allen Lebensphasen beschäftigt sich nicht nur die Medizin. Auch die Pflege-, Geistes- und Sozialwissenschaftler und -innen widmen sich dieser Aufgabe und erforschen sie. Dabei ist Palliative Care eine relativ junge Disziplin. Es gibt kaum Studiengänge, die auf eine Tätigkeit in der Palliativversorgung oder in der Forschung vorbereiten, doch gerade solche Fachleute werden immer mehr gesucht. Prof. Dr. Claudia Oetting-Roß und Meike Schwermann vom Fachbereich Gesundheit der FH Münster haben deshalb den Masterstudiengang Palliative Care initiiert. Das berufsbegleitende, sechssemestrige Programm startet erstmals zum Sommersemester 2020 und ist – abgesehen von den Semestergebühren – kostenlos. Wer sich dafür interessiert, sollte sich den 12. November vormerken. Denn dann findet um 16 Uhr am Fachbereich Gesundheit, Johann-Krane-Weg 21, in Münster, eine Infoveranstaltung statt.
„Unser Ziel war es, einen Studiengang aufzubauen, der mehrere Perspektiven integriert: gesundheits- und pflegewissenschaftliche, sozial- und geistes- sowie kulturwissenschaftliche“, sagt Oetting-Roß. Und an all diese Professionen richtet sich das Masterprogramm – vorausgesetzt, die Bewerber sind in der Palliativversorgung integriert und weisen mindestens einen Bachelor- oder Diplomabschluss nach. „Diese Vielfalt ist der große Pluspunkt unseres Programms“, so Schwermann. Wer es absolviert, arbeitet disziplinübergreifend miteinander – und lernt, wissenschaftliches Handeln in die Strukturen der palliativen Versorgung zu implementieren und diese weiterzuentwickeln. Dazu zählt zum Beispiel, den psychologischen Bedürfnissen der Menschen in der letzten Lebensphase gerecht zu werden, das körperliche Wohlbefinden während des Krankheitsverlaufs evidenzbasiert zu fördern und die klinische sowie ethische Entscheidungsfindung in der Palliativversorgung zu initiieren, moderieren und evaluieren. „Wir verknüpfen Theorie und Praxis, indem die Studierenden methodengeleitet Fallsituationen kennenlernen, diskutieren und Praxisprobleme bearbeiten“, hebt Oetting-Roß hervor. „Diese reflexive Kompetenz ist ein ganz wichtiges Ziel!“
Wer sich für den Studiengang interessiert, kann sich ab dem 14. November 2019 bis zum 29. Februar 2020 bewerben. Ausführliche Informationen zum Programm und zum Bewerbungsverfahren finden sich unter www.fhms.eu/palliative-care


Pflegende Studenten profitieren

Berlin: (hib/PK) Von den in den vergangenen Jahren beschlossenen Pflegestärkungsgesetzen (PSG) profitieren nach Angaben der Bundesregierung auch pflegende Studenten. Mit den PSG I bis III seien zahlreiche Verbesserungen für pflegende Angehörige geschaffen worden, heißt es in der Antwort (19/14253) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/13718) der Linksfraktion.
Laut einer Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) von 2016 gaben knapp 18,5 Prozent der befragten Studenten an, ihr Studium für mindestens ein Semester unterbrochen zu haben. Jeweils fünf Prozent der männlichen und weiblichen Studenten hätten erklärt, dies wegen der Pflege von Angehörigen getan zu haben.
Quelle: Heute im Bundestag Nr. 1217, 04.11.2019


Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit vom 17. bis 19. Juni 2020 in Berlin

Deutscher Pflegekongress: Steht auch 2020 im Zeichen der Pflege?

Ist die „Konzertierte Aktion Pflege“ der drei Bundesminister Franziska Giffey, Jens Spahn und Hubertus Heil „Aktionismus“, wie es in einem Kommentar des Berliner Tagesspiegel kürzlich hieß? „Nicht weniger als einhundert Ideen für bessere Aus- und Weiterbildung von Pflegekräften“ hätten die Minister unlängst präsentiert – in einer hilflos wirkenden „Panikaktion“. Dem Pflegemangel mit heute bereits 50.000 bis 80.000 offenen Stellen, zu denen noch eine Dunkelziffer hinzuzurechnen sei, könne nur durch umfassende Strukturveränderungen begegnet werden, zu denen neben deutlich höherer Bezahlung auch die Einführung einer Pflegevollversicherung zähle, so der Kommentator.
Die Konzertierte Aktion Pflege wird eines der wichtigen Themen beim Deutschen Pflegekongress sein, der im Juni 2020 im Rahmen des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit stattfindet. Aber es geht auf dem Kongress auch um die künftige Finanzierung der Pflegeversicherung, das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, die Pflegepersonaluntergrenzen und Fachkraftquoten, das neue Pflegeberufegesetz, Digitalisierung und Robotik in der Pflege, Tageshospize, Palliativpflege, den neuen Pflege-TÜV oder interprofessionelle Zusammenarbeit oder Personalleasing in der Pflege.
Ein Schwerpunkt beim Deutschen Pflegekongress ist außerdem der Bereich Ausbildung, Beruf und Karriere in der Pflege – und das sehr praxisbezogen, damit die Kongressteilnehmer etwas Konkretes für sich mit zurück an ihren Arbeitsplatz nehmen können.

Ein ausführlicher thematischer Überblick steht ab sofort hier zum Herunterladen bereit:
http://www.hauptstadtkongress.de/deutscher-pflegekongress

Der Deutsche Pflegekongress ist Teil des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit, in dessen Rahmen auch das Deutsche Ärzteforum und der Managementkongress Krankenhaus Klinik Rehabilitation stattfinden. Dadurch bietet der Deutsche Pflegekongress die Möglichkeit zum fach- und disziplinübergreifenden Dialog mit allen Partnern im Gesundheitswesen. Dazu gehört: Die Teilnehmer des Deutschen Pflegekongresses können auch an allen Sessions des Hauptstadtforums Gesundheitspolitik teilnehmen – der Dachveranstaltung des Hauptstadtkongresses.
Profitieren Sie jetzt vom ermäßigten Frühbuchertarif, melden Sie sich an unter: http://www.hauptstadtkongress.de/teilnahme


Interessante Tagungen/Kongresse

10. DGP-Hochschultag

08.11.2019, FH Münster
Infos unter: https://dg-pflegewissenschaft.de/events/10-dgp-hochschultag/

Fachkräftesicherung im Zeitalter der Vielfalt 
Fachhaltige Integration internationaler Pflege- & Gesundheitsfachkräfte

ZIP Hessen Fachforum 2019

13.11.2019, Wetzlar
Infos unter: https://www.zip-hessen.de/de

DEVAP-Symposium 2019

„Jetzt wird’s personell – Wer pflegt die kommenden Generationen?“

14./ 15. November 2019 Berlin
Infos unter: https://www.devap.de/

MEDICA

18.11.2019 – 21.11.2019, Düsseldorf
Infos unter: https://www.medica.de/

Der 42. Deutsche Krankenhaustag findet zeitgleich mit der MEDICA 2019 in der Zeit vom 18. November – 21. November 2019 auf dem Düsseldorfer Messegelände statt und steht unter dem Generalthema „Krankenhäuser im Reform-Marathon“.
Infos unter: www.deutscher-krankenhaustag.de
Am 19.11.2019 findet das von DBfK und ADS verantwortete Pflege-Forum statt. Die Teilnahme hieran ist kostenlos

EFAKS: Gewalt in der Pflege aus Sicht von Patienten, Bewohnern und Angehörigen

Entstehung, Prävention und Intervention
mit Dr. Johannes Nau

22. November 2019, 09.30 – 16.00 Uhr, Ludwig-Eibach-Haus, Wiesbaden
Anmeldung und weitere Infos unter: info@efaks.de

2020

7. Christlicher Gesundheitskongress

23. – 25. Januar 2020 in Kassel
Infos unter: www.christlicher-gesundheitskongress.de

Gesundheitskongress des Westens

10. und 11. März 2020, Köln

Gemeinsam die großen Herausforderungen bewältigen!
Infos unter: http://www.gesundheitskongress-des-westens.de

Pflege stärken mit starken Partnern

Deutscher Pflegetag 2020 findet vom 12. bis 14. März 2020 wieder in der STATION Berlin statt
Infos unter: https://www.deutscher-pflegetag.de/

ALTENPFLEGE

24.03.2020 – 26.03.2020, Hannover
Infos unter: http://altenpflege-messe.de/

Pflege Plus in Stuttgart

26. – 28. Mai 2020
Infos unter: https://www.messe-stuttgart.de/pflege/

Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit

17. bis 19. Juni 2020 in Berlin

Deutscher Pflegekongress: Steht auch 2020 im Zeichen der Pflege?

Infos unter: http://www.hauptstadtkongress.de/deutscher-pflegekongress