ADS-Wocheninformation, 05.09.2021

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Übergabe – Der Podcast für die Pflege

ÜG078 – Sexismus in Gesundheitsberufen (Prof.in Dr.in Sabine Oertelt-Prigione)


Corona-Pandemie

Spahn für Impfstatus-Abfrage in Heimen

03.09.2021 / News – Die Große Koalition hat sich nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darauf verständigt, dass Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen wie der Altenpflege nach dem Impfstatus ihrer Beschäftigten fragen dürfen.

In Krankenhäusern schon längst gängige Praxis

Spahn sagte gegenüber mehreren Medien, Union und SPD seien sich einig. In Krankenhäusern gelte seit vielen Jahren „aus gutem Grund“, dass ein Arbeitgeber seine Beschäftigten im Patientenkontakt fragen dürfe, ob sie gegen Infektionskrankheiten geimpft seien. „Wir wollen in dieser Pandemie dieses Auskunftsrecht auch auf andere Bereiche ausdehnen.“ Konkret nannte Spahn neben Kitas und Schulen auch Pflegeheime.

Bewohnerinnen und Bewohner besonders schutzbedürftig

In diesen Settings seien den Beschäftigten Menschen anvertraut, die einen besonderen Schutz bräuchten. „Wie wollen Sie einem Angehörigen erklären, dass die Mutter an COVID gestorben ist, weil der Pfleger nicht geimpft war?“ In einer am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedeten Corona-Arbeitsschutzverordnung war ein Auskunftsrecht für Arbeitgeber zum Impfstatus der Beschäftigten noch nicht enthalten gewesen. Erst Anfang dieser Woche sprach sich die Evangelische Heimstiftung für eine Impfpflicht in Heimen aus.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/spahn-fuer-impfstatus-abfrage-in-heimen


Start der Booster-Impfungen bleibt nicht ohne Kritik

  1. Sep 2021 | Corona – In zahlreichen Bundesländern sind Corona-Auffrischungsimpfungen für Pflegebedürftige und teilweise für Beschäftigte in der Altenpflege angelaufen, deren Zweitimpfung mindestens sechs Monate zurückliegt. Allerdings gibt es zunehmend auch Kritik am Vorpreschen der Länder.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt bezeichnete das Vorgehen sogar als einen Fehler von Bund und Ländern. Der Ärztefunktionär kritisierte, dass die Auffrischungsimpfung bei Senioren und Immungeschwächten ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) erfolgen würde. „Nach bisherigem Kenntnisstand und Auffassung namhafter Experten ist sie aber für die meisten Geimpften nicht sofort nötig“, sagte Reinhard dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die Stiko hat sich bisher noch nicht festgelegt. Sie plant eine Empfehlung zeitnah, wie ihr Chef Thomas Mertens am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur gesagt hatte. Die Aufarbeitung der vorliegenden Daten sei in vollem Gange.

Passend zum Thema: RKI: Pflegeheime auf den Herbst vorbereiten

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen kritisierte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass es die Bundesregierung verpasst habe, frühzeitig systematisch Daten für Deutschland zu erheben, für wen und wann sogenannte Booster-Impfungen zwingend sinnvoll seien.

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist nicht glücklich und befürchtet, „dass jetzt viele mit einer dritten Impfung versehen werden, die davon nicht profitieren, während diejenigen, die sie dringend benötigen würden, sie nicht bekommen.“

Quelle: https://www.altenpflege-online.net/artikel/2021_09/2021_09_02_start_booster_impfungen_nicht_ohne_kritik?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=AHI_AP_NL_20210902


Christel Bienstein mit Ehrendoktorwürde ausgezeichnet

Deutscher Pflegerat: Frau Bienstein ist ein inspirierendes Vorbild für die Pflege

Berlin (03. September 2021, Nr. 34/2021) – Für ihre Verdienste für die Pflegewissenschaft in Deutschland hat Prof. Christel Bienstein die Ehrendoktorwürde der Universität Witten/Herdecke (UW/H) erhalten.

„Prof. Christel Bienstein versteht es wie keine andere, die pflegewissenschaftliche Forschung, Politik und Gestaltungswille als Gewinn für die Profession Pflege zusammenzubringen. Allein all die Funktionen zu nennen, in denen sie gestaltend aktiv und immer mit dem Ziel verbunden ist, für die Profession Pflege etwas zu erreichen, würde den Rahmen jeder Pressemitteilung sprengen“, freut sich Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), über die Auszeichnung von Bienstein.

„Ohne sie wäre die Pflege Jahre zurück. Dabei ging es ihr immer um die pflegerische Unterstützung von Menschen auf allen Ebenen; anhand von pflegerischen Konzepten, Interventionen, Pflegebegutachtungen, Projekten, Aus- und Weiterbildung und Akademisierung. Sie hat in unzähligen Gremien mitgearbeitet und unendlich viel fachlichen Input geliefert. Auch ihr Einsatz als Präsidiumsmitglied des Deutschen Pflegerats und als Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe zeigt ihren starken Willen und ihre enorme Tatkraft, für die Profession Pflege nachhaltig wirken zu können.

Dabei hat sie jederzeit genau hingehört, was denn die Probleme der Pflegebedürftigen und beruflich Pflegenden sind. So konnte sie immer eine Idee entwickeln, wenn ein neuer Blick auf die Dinge nötig war. Frau Bienstein ist ein inspirierendes Vorbild für uns alle. Der Deutsche Pflegerat gratuliert ihr von ganzem Herzen für die sehr schöne und absolut verdiente Auszeichnung.“

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Welttags der Patientensicherheit 2021

„Politik verkennt weiter den Wert von Patientensicherheit für eine gute medizinische Versorgung. Patientensicherheit jetzt ernst nehmen“

Am Welttag der Patientensicherheit 2021 am 17. September veranstaltet das APS unter dem Motto „Mach dich stark für Patientensicherheit – Sicher vom ersten Atemzug an“ außerdem ein Hybrid-Event im Grand Hyatt Berlin. Die Teilnahme ist live oder online möglich. Erwartet werden Videobotschaften von Bundesminister Jens Spahn MdB und BAEK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt sowie Experten-Keynotes, -Projektberichte und -Filmbeiträge. https://www.aps-ev.de/Veranstaltungen/aps-veranstaltung-wtps-2021/

Quelle: PM APS, 02.09.2021


DZG: Mehr Unterstützung im Alltag für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Neue Broschüre der Deutschen Alzheimer Gesellschaft informiert über den Aufbau von Angeboten

Die Broschüre „Angebote zur Unterstützung im Alltag. Informationen zu Aufbau und Durchführung“, 1. Auflage 2021, 88 Seiten, ist kostenlos erhältlich im Online-Shop der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.

Quelle: PM DZG, 02.09.2021


Diakonie-Zitat: Schutz der Menschen hat höchste Priorität – Debatte um Offenlegung des Impfstatus

Berlin, den 2. September 2021 – Zur Debatte um die Offenlegung von Corona-Impfungen gegenüber Arbeitgebern sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie:

„Der Schutz von Arbeitnehmer-Daten ist ein hohes, schützenswertes Gut. Die Frage, ob Arbeitgeber ein Informationsrecht über den Corona-Impfstatus erhalten sollen, berührt allerdings nicht nur die Persönlichkeitsrechte von Angestellten, sondern auch das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Einrichtungen, in denen alte und behinderte Menschen leben, sind davon in besonderer Weise betroffen. Wenn Nähe in der Arbeit erforderlich ist, muss der Schutz vor Ansteckungen sehr ernst genommen werden. Der Schutz der Menschen, die sich der Diakonie anvertraut haben, hat für uns höchste Priorität. Für verhältnismäßige Hygienekonzepte und die Verringerung von Infektionsrisiken in unseren Häusern ist die Kenntnis relevant, ob Mitarbeitende geimpft sind oder nicht. Als Präsident der Diakonie Deutschland halte ich es für sachgemäß und verhältnismäßig, Mitarbeitende in den betreffenden Einrichtungen, die in sensiblen Bereichen tätig sind, nach ihrem Impfstatus fragen zu dürfen, solange die Bedrohung durch die Pandemie noch in diesem Maße andauert.“

Quelle: PM Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., 02.09.2021


Bertelsmann Stiftung

VALUES – Folge 6: „Gesundheit, Welt!“ Interview mit Eckart von Hirschhausen

Eckart von Hirschhausen: TV Moderator, Arzt, Comedian, Bestsellerautor und Klimaaktivist. Begonnen als Zauberkünstler studierte er Medizin und erfand gleichzeitig das medizinische Kabarett. Heute ist er ein Star. Im Video-Interview mit Helena Ernst spricht er über das Missverständnis von Achtsamkeit, wie das Klima effizienter geschützt werden kann und warum Pinguine keine Fehlkonstruktion sind. weiterlesen

Quelle: Newsletter der Bertelsmann Stiftung vom 31. August 2021


Bekenntnis zur Bundespflegekammer

Pflegepolitischer Talk: Einigkeit bei CDU/CSU, SPD, FDP und den Grünen – Dreiklang Kammer, Berufsverbände und Gewerkschaften sind wichtig

31.08.2021 – 13:11  – Gestern hat die Bundespflegekammer (BPK) zusammen mit Heike Baehrens (SPD), Erich Irlstorfer (CSU), Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Nicole Westig (FDP) einen angeregten Pflegepolitischen Talk im Vorfeld der Bundestagswahl geführt. Nach dem Motto „Was wir brauchen wissen wir. Wir stellen die Fragen nach dem wie!“ hat sich eine Diskussion entsponnen, an deren Ende die erstaunliche Erkenntnis stand: Alle vier Bundestagsabgeordneten waren sich einig, dass es eine Bundespflegekammer geben müsse.

„Ich persönlich bin auch für eine starke Selbstverwaltung“, lies Nicole Westig verlautbaren und hat mit ihren gesundheitspolitischen Kollegen und Kolleginnen der FDP einen solchen Beschluss auch schon gefasst, beteuert sie. Damit bekennt sie sich, ähnlich wie ihre Kollegin Heike Baehrens, persönlich zum Kammersystem. „Ich persönlich halte sehr viel davon, eine echte Pflegekammer zu haben“, sagt Baehrens in der Diskussion, „um mit Sitz und Stimme in unserem Gesundheitswesen vertreten zu sein.“ Dennoch gibt sie zu, dass es in der SPD in den Landesverbänden keine Einigkeit zu diesem Thema gebe. Auch Westig schränkt ihr Credo mit Blick auf ihre Partei etwas ein: „Die FDP will eine solche Kammer nicht gegen den Willen der Pflegekräfte durchsetzen“, führt sie aus. Daher wollen die Liberalen eine repräsentative Befragung wie jetzt in Nordrhein-Westfalen im Vorfeld. Es müsse auch mehr Einigkeit unter den Pflegenden geben, denn „nur gemeinsam sind Sie stark“. Eine Erkenntnis, die auch die Bundespflegekammer immer wieder postuliert und in ihrem Claim „Das neue Wir“ aufgenommen hat.

Erich Irlstorfer ist wichtig, dass das Thema Bundespflegekammer im Wahlprogramm der CDU/CSU verankert ist: „Wir stehen dazu – über alle Ebenen. Wir möchten eine Bundespflegekammer haben, weil wir der Meinung sind, dass es eine Aufwertung des Berufes ist und dass diejenigen, die am Menschen tätig sind, auch eine Mitsprache brauchen.“

Und auch Kordula Schulz-Asche fordert eine starke berufsständische Vertretung: „Wir brauchen dringend für die Gesellschaft eine Definition der Pflegefachpersonen und eine gesellschaftliche Debatte darüber, was wir als Gesellschaft bereit sind, dafür zu zahlen. Das kann kein Staat für die Pflege machen, noch dazu, wenn die Pflege – im europäischen Vergleich – aus so einer untergeordneten Situation wie hierzulande kommt. Wir brauchen eine starke berufsständische Vertretung, und zwar auf der Ebene, auf der das Geld verteilt wird“, erklärt sie. Sie setzt sich für eine Vertretung der Pflege im Gemeinsamen Bundesausschuss ein und ist sich sicher, „wenn wir es nicht schaffen, die Pflege dort in eine andere Position zu bringen, dann werden wir es auch nicht schaffen, die Profession Pflege attraktiver zu machen“.

Aus-, Fort- und Weiterbildung

Die Grünen-Politikerin der ersten Stunde bekennt sich zudem klar zur Generalistik: „Für mich ist eine Pflegefachkraft jemand mit generalistischer Ausbildung“. Sie gibt zu, dass es im Bereich der Fort- und Weiterbildungen durchaus einer besseren Struktur bedürfe, als diese bislang im System vorhanden ist – auch, weil Bildung immer noch Ländersache ist. Auch hierfür sei eine berufsständische Vertretung wichtig, um die Fragen um die Ausbildung und die Fort- und Weiterbildung tatsächlich zu harmonisieren. „Wir brauchen einheitliche Kriterien für Fort- und Weiterbildungen in der Profession Pflege“, lässt sie verlautbaren und diskutiert mit den Präsidiumsmitgliedern der BPK auch zur Pflegeassistenzausbildung, die ebenfalls in diesen Bereich gehöre und einheitlich geregelt werden müsse. Zudem macht sie die fehlende berufsständige Vertretung dafür mitverantwortlich, dass es eine eher diffuse Vorstellung in der Gesellschaft gibt, was professionelle Pflege eigentlich ist und welche Arbeit Pflegefachpersonen leisten.

Dreiklang im System ist wichtig

Im Laufe der Diskussion kam immer wieder das Thema Dreiklang im System auf. Baehrens ist der Auffassung, dass sich ihre persönliche Position zur Kammer gar nicht so weit von der parteipolitischen unterscheide. Für sie ist eine Rollenteilung unabdingbar: „Wir brauchen eine starke Gewerkschaft, die für gute tarifliche Rahmenbedingungen bei der Entlohnung sorgt. Und wir brauchen gut funktionierende Berufsfachverbände in der Pflege, die die unterschiedlichen Pflegeprofessionen hinter sich haben. Ich bin zudem der festen Überzeugung, wir brauchen eine Pflegekammer, die unmittelbar an der politischen Rahmensetzung mitwirken kann und in den Selbstverwaltungsorganen beteiligt ist.“ Sie spricht sich – wie Schulz-Asche – klar dafür aus, dass Pflege auch im Gemeinsamen Bundesausschuss einen ganz anderen Stellenwert braucht.

Aber auch Themen wie Generationengerechtigkeit und die universitäre Ausbildung des generalistischen Lehrpersonals wurden angesprochen. Neue Strukturen sind dafür unerlässlich und auch dafür bedürfe es einer selbstbewussten Profession Pflege.

Quelle: https://bundespflegekammer.de/news/bekenntnis-zur-bundespflegekammer.html