ADS-Wocheninformation 25.07.2022

ADS-Wocheninformation 25.07.2022

Juli/August-Ausgabe der „PflegePositionen“ des Deutschen Pflegerats erschienen

Themen der aktuellen Ausgabe sind:

  • Editorial. Bewusstsein schaffen und handeln (von Christine Vogler, Präsidentin des DPR)
  • Im Fokus. Gesunde Pflege (von Annemarie Fajardo, Vize-Präsidentin des DPR)
  • Deutscher Pflegerat nimmt Auszeichnung entgegen. WHO würdigt Gesundheits- und Pflegefachpersonen (Pflegebevollmächtigte sowie Patientenbeauftragter der Bundesregierung)
  • News. Herzlich willkommen DGP (DPR) | Deutscher Pflegetag (DPT) | Franz Wagner ausgezeichnet (DBfK) | Ergebnisse präsentiert (DPR)
  • DPR-Mitgliedsverbände stellen sich vor. Steckbrief DGF e.V. (DGF)
  • Aus den Verbänden. Heilkundeübertragung (DPR)
  • 2.700 Hebammen in Warteposition. Kreißsaal in Not (DHV)

Die Juli/August-Ausgabe der „PflegePositionen“ können Sie hier abrufen.

Zur Info: „PflegePositionen“ – Der offizielle Newsletter des DPR erscheint in Kooperation mit HEILBERUFE – Das Pflegemagazin.

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Deutscher Pflegerat begrüßt neues Fördermitglied

Initiative Chronische Wunden bringt pflegefachliche Expertise ein

Berlin (21. Juli 2022, Nr. 21/2022) – Der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) freut sich sehr, die Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW) seit dem 1. Juli 2022 als neues Fördermitglied begrüßen zu dürfen.

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):  „Durch die Mitarbeit der Initiative Chronische Wunden haben wir nun einen Partner mit einer hohen pflegefachlichen Kompetenz für die Versorgung von Wunden an unserer Seite. Damit wird die pflegefachliche Expertise des Deutschen Pflegerats gestärkt. Dies gilt insbesondere für den neuen Zuschnitt pflegerischer Aufgaben mit mehr Kompetenzen für Pflegefachpersonen bei der Versorgung von Wunden. Damit ist es uns möglich, diesen Prozess mit unserer erweiterten, fachlichen Kompetenz umfassender begleiten zu können.“

Veronika Gerber, Vorstandsvorsitzende der Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW):  „Die Aufnahme im Deutschen Pflegerat ist ein Meilenstein für unsere Fachgesellschaft, die Rahmenbedingungen für die pflegerische Wundversorgung aktiv mitgestalten zu können. Die ICW setzt sich durch Entwicklung und Verbreitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen (ICW Schulungskonzepte, Publikationen, Kongresse) und Organisationsstrukturen (ICW Wundsiegel) sowie durch die Kooperation mit anderen Fachgesellschaften (u.a. Deutscher Wundrat, WundDACH, EWMA) für die Belange von Menschen mit chronischen Wunden und deren Behandlungsteam ein. Da die Versorgung eine multiprofessionelle Aufgabe ist, ist die ICW keine rein pflegerische Fachgesellschaft. Daher können wir unsere pflegerische Wundexpertise „nur“ als Fördermitglied des Deutschen Pflegerats einbringen. Das werden wir aber mit vollem Einsatz zur Interessenvertretung der Pflegefachpersonen in der Wundbehandlung realisieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Ansprechpartnerinnen: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


G-BA macht den Weg frei:

Mehr Befugnisse für Pflegefachkräfte in der häuslichen Krankenpflege

Berlin, 21. Juli 2022 – Mehr Verantwortung tragen künftig qualifizierte Pflegefachkräfte bei der häuslichen Krankenpflege. Sie dürfen bei bestimmten medizinischen Maßnahmen eigenständig entscheiden, wie oft und wie lange diese eingesetzt werden sollen, wenn die ärztliche Verordnung dazu keine Vorgaben macht. Für diesen Schritt hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) heute den Weg frei gemacht und die Häusliche Krankenpflege-Richtlinie (HKP-RL) angepasst.

Bei welchen Leistungen können Pflegefachkräfte Dauer und Häufigkeit künftig selbst verantworten?

Welche Leistungen sich für eine eigenständige Entscheidung von qualifizierten Pflegefachkräften im Hinblick auf Dauer und Häufigkeit eignen, ist künftig in der HKP-Richtlinie aufgeführt. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen bei der Stomabehandlung oder beim Versorgen von akuten Wunden. Die Richtlinie listet quantitative Orientierungswerte für die Häufigkeit und Dauer von Maßnahmen bezogen auf den Regelfall auf – von ihnen können die verordnenden Ärztinnen und Ärzte und nunmehr ggf. auch die Pflegefachkräfte abweichen, wenn das im Einzelfall notwendig ist. Bereits bisher sieht die Richtlinie einen regelmäßigen Austausch zwischen Pflegefachkräften und den verordnenden Ärztinnen und Ärzten vor. Dieser Austausch soll nun intensiviert werden und erfolgt bei Leistungen mit erweiterter Pflegeverantwortung der Pflegefachkraft regelmäßig. Das grundsätzliche Verfahren bei der häuslichen Krankenpflege – Verordnung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie die Genehmigung durch die Krankenkasse – ist von den neuen Befugnissen für Pflegefachkräfte nicht betroffen. Allerdings werden die Krankenkassen den Pflegedienst als möglichen Adressaten zukünftig in den Austausch zum Genehmigungsverfahren mit einbinden.

Welche Qualifikation brauchen Pflegefachkräfte für das eigenständige Agieren?

Welche Qualifikationen Pflegefachkräfte für diese neue Kompetenzerweiterung haben sollen, werden künftig entsprechende Rahmenempfehlungen zwischen Krankenkassen und Pflegeverbänden vorgeben. Da bei der heutigen Entscheidung diese Rahmenempfehlungen noch nicht vorlagen, ist der G-BA von diesen Überlegungen als Mindestvoraussetzung für eine gute Versorgung ausgegangen: Die fachlichen Anforderungen für die beschriebene eigenständige Tätigkeit sind nur erfüllt, wenn die Pflegefachkräfte eine mindestens 3-jährige Ausbildung vorweisen und einschlägige Berufserfahrung besitzen.

Inkrafttreten

Sofern das Bundesministerium für Gesundheit keine rechtlichen Einwände hat, werden die Änderungen an der Richtlinie zur häuslichen Krankenpflege im Bundesanzeiger veröffentlicht. Sie treten am Tag nach der Veröffentlichung in Kraft.

Hintergrund: Häusliche Krankenpflege

Mit seinem heutigen Beschluss setzt der G-BA einen Auftrag des Gesetzgebers aus dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz um. Durch den Kompetenzzuwachs im Bereich der häuslichen Krankenpflege hofft der Gesetzgeber, dass der Pflegeberuf attraktiver wird.

Die G-BA-Richtlinie zur häuslichen Krankenpflege regelt Details für die Versorgung. So wird beispielsweise definiert, welche Leistungen und Maßnahmen verordnungsfähig sind, welche Voraussetzungen für eine Verordnung vorliegen müssen und wie Verordnerinnen und Verordner mit den ambulanten Pflegediensten und den Krankenhäusern zusammenarbeiten sollen. Das Sozialgesetzbuch V eröffnet den grundsätzlichen Anspruch für Versicherte auf häusliche Krankenpflege. Der GKV-Spitzenverband und die Verbände der Pflegebranche schließen eine Rahmenempfehlung ab, auf deren Basis einzelne Krankenkassen und Pflegeanbieter individuelle Verträge vereinbaren.

Häusliche Krankenpflege-Richtlinie; Weitere Informationen auf der Website des G-BA: Häusliche Krankenpflege

Quelle: GBA Pressemitteilung, 21.07.2022


Pflegebevollmächtigte Claudia Moll im Gespräch

Wie wird das Gesundheitswesen entbürokratisiert? Können Pflegekräfte und Politik Pflege nicht anders – also positiv – erzählen? Und was bedeutet für Sie „Berufung“? Das sind nur einige der Fragen aus dem Netzwerk, die die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll in einem Praxisdialog beantwortet hat. Das ganze Gespräch können Sie in unserem Beitrag nachlesen.
MEHR ERFAHREN

Quelle: NL Pflegenetzwerk Deutschland, 22.07.2022


Pflege-Thermometer 2022:

Angehörige künftig besser unterstützen

Der Fachpersonalmangel belastet auch Pflegedienste und Einrichtungen. Das hat zur Folge, dass Angehörige von Menschen mit häuslichem Intensivversorgungsbedarf mehr leisten müssen und ihre Aufgaben schwieriger werden. So lautet nur eines der Ergebnisse aus dem „Pflege-Thermometer 2022“. Lesen

Quelle: Angehörige pflegen, 22.07.2022


Übergabe – Der Podcast für die Pflege.

ÜG098 – Akademisierung der Pflege (Prof. Dr. Benjamin Kühme)

DZLA – Dialogzentrum Leben im Alter

Aus der Praxis … – „Personzentrierte Pflege spart Zeit …!“ – Johannes van Dijk & Detlef Rüsing

Quelle: NL DZLA, 20.07.2022


Weiterentwicklung von Pflegezeit und Familienpflegezeit

Berlin: (hib/STO) Über die geplante Weiterentwicklung der Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetze berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/2748) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (20/2455). Danach sieht der Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vor, diese Gesetze weiterzuentwickeln und pflegenden Angehörigen und Nahestehenden mehr Zeitsouveränität zu ermöglichen, auch durch eine Lohnersatzleistung im Falle pflegebedingter Auszeiten.

Wie die Bundesregierung weiter schreibt, ist die Weiterentwicklung von Pflegezeit und Familienpflegezeit eines der prioritären Vorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zum Zeitplan und zur konkreten Ausgestaltung sowie zu Kosten des Gesetzesvorhabens könne noch nicht Stellung bezogen werden, heißt es in der Antwort vom 8. Juli ferner.

Quelle: Heute im Bundestag Nr. 375, 20.07.2022


Dauerkompensation und keine Erholung in Sicht

Lage der pflegerischen Versorgung vor Ort spitzt sich zu – Personalausfälle zum Teil enorm

Mainz, 19.7.2022 – Die Zahl der Corona-Fälle nimmt stetig zu und mit ihnen die Belastung in der pflegerischen Versorgung durch hohe Ausfallzahlen, psychisch belastende Situationen und dauerhaftes Arbeiten unter Schutzausrüstung, bei einer ohnehin stark angespannten Personalsituation. Hinzu kommen neue Rekordtemperaturen von bis zu 40 Grad Celsius, die die Arbeitsbelastung weiter steigern. Bei der Landespflegekammer mehren sich die Berichte über zum Teil enorme Personalausfälle, geschlossene Stationen, reduzierte OP‘s und der Beschreibung einer Situation, die kurz vor dem Zusammenbruch steht. Hierzu Präsident Dr. Markus Mai

„Die Situation vor Ort ist sehr ernst. Wir erhalten verzweifelte Meldungen aus dem gesamten Praxisfeld, dass die Personalausfälle weit über dem normalen Niveau liegen und die Versorgung vielerorts bereits runtergefahren wird. Die steigenden Corona-Zahlen und ihre Folgen in der Versorgung führen zu einer Kettenreaktion, wenn Personalausfälle die ohnehin schon höchst angespannte Situation weiter belasten. Dauerkompensation durch die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen, ohne Aussicht auf Erholung, führt schnell zu weiteren Ausfällen“.

„Die Kolleginnen und Kollegen sind entrüstet, dass es scheinbar niemanden interessiert, wenn sie auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit das System, und damit die pflegerische Versorgung unser aller Familienmitglieder, über mittlerweile zwei Pandemiejahre hinweg, irgendwie am Laufen halten. Eine jahrzehntelang kaputtgesparte Berufsgruppe ist mittlerweile am Ende ihrer Kraft angelangt. Wir brauchen schnelle Entlastungen vor Ort, mit Geld, mit sofort greifender Gesetzgebung, notfalls mit der klaren Rationierung von Leistungen“, so Mai.

„Wenn ich auf eine wahrscheinliche, weitere Corona-Welle im Herbst blicke, wird deutlich, wie mit der Berufsgruppe umgegangen wird. Wir hätten uns längst in der Umsetzung einer allgemeinen Impflicht befinden können, um so wenigstens das Nötigste zu tun, um die Folgen der Pandemie für die Versorgung zu mildern. Statt entschlossenem Handeln müssen wir zaudern und politische Ränkespiele mitansehen. Es scheint leider einer Mehrheit im Bundestag immer noch nicht bewusst zu sein, auf welchem Eskalationsgrad wir uns schon bewegen. Stattdessen werden die Pflegenden im Land sehenden Auges in die nächste Corona-Welle entlassen. Wir bewegen uns schon im Abgrund, das muss jedem klar sein. Da helfen auch keine kleinen Maßnahmen mehr. Vielmehr müssen wir jetzt schnell über kurzfristige Entlastung durch Einschränkung reden, auch wenn uns das als Gesellschaft sehr weh tun wird“, beschreibt Mai abschließend die Situation.

Quelle: https://www.pflegekammer-rlp.de/index.php/news-lesen-130/dauerkompensation-und-keine-erholung-in-sicht.html


Pflegeberufe

Werner kritisiert geringe Berufsperspektive

18.07.2022 / News – Der Direktor der Universitätsklinik Essen, Jochen A. Werner, hat die geringen Aufstiegschancen und zu wenig Qualifizierungsangebote in Pflegeberufen kritisiert. Neben der hohen Arbeitsbelastung seien dies die Ursachen für den Pflegenotstand in Deutschland, sagte Werner der Deutschen Presse-Agentur. Der Mediziner erklärte: „Die Perspektive für die Pflegekräfte ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft dieses Berufs. Personalentwicklung und Aufstiegsmöglichkeiten kommen daher höchste Bedeutung zu.“ Pflegende verließen „eindeutig zu früh ihren Beruf, um eine andere Tätigkeit auszuüben“.

Werner verglich die Situation der Pflegenden mit denen der Ärztinnen und Ärzte an Krankenhäusern. Diese hätte vergleichsweise viel bessere Karriere-Möglichkeiten: „Da ist es anders: Assistenzärztin, Stationsärztin, Funktionsoberärztin, Oberärztin, Leitende Oberärztin, Chefärztin. Das ist geregelt, aber in der Pflege gibt es das nicht.“

Viele Pflegende erreichten mit dem 30. Lebensjahr das Ende ihrer beruflichen Entwicklung, so der Uniklinik-Direktor. Um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten plädiert er für „eine stärkere Personalentwicklung, angepasst an unterschiedliche Lebensphasen und gesundheitliche Aspekte“.

Pflegende, die aus körperlichen oder seelischen Gründen nicht mehr in Lage seien, in der Pflege zu arbeiten, könnten z. B. als Lehrende für den Unterricht anderer Pflegender weiterqualifiziert und eingesetzt werden. Es sei sehr wichtig, die bestehenden Kräfte im Beruf zu halten und ihnen Weiterbildung zu ermöglichen: „Wir müssen weitere Spezialisierungen anbieten, sonst verlassen die Pflegekräfte den Beruf.“

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/werner-kritisiert-geringe-berufsperspektive


Pflege? Damit kann ich mich (nicht) sehen lassen

Zum Image von Pflegeberufen und seiner Bedeutung für die Berufswahl Jugendlicher

26/2022 | Bonn, 19.07.2022 – Pflegekräfte sind schon heute rar in Deutschland. Die steigende Lebenserwartung sowie ein daraus resultierender vermehrter Versorgungsbedarf wird die Fachkräftenachfrage weiter erhöhen. Auch die Coronapandemie hat den Pflegebereich verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Seit 2020 ist viel unternommen worden, um das Ansehen von Pflegeberufen zu stärken und das Interesse der Jugendlichen an einer Ausbildung in diesem Bereich zu steigern. Eine aktuelle Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter nordrhein-westfälischen Schülerinnen und Schülern zum Image von Pflegeberufen zeigt, dass sich derzeit jede/-r Fünfte (19 Prozent) der befragten Jugendlichen eine Pflegeausbildung vorstellen kann. Jede/-r Zweite (52 Prozent) schließt sie hingegen für sich aus. Differenziert man nach Schulformen und -stufen, tendieren Jugendliche von Hauptschulen am häufigsten zu einer Pflegeausbildung, Jugendliche der Oberstufe am seltensten. Befragt wurden im Herbst 2021 rund 2.400 Schülerinnen und Schüler aus 66 allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen.

Ob sich die Schülerinnen und Schüler eine Pflegeausbildung vorstellen können, hängt nicht zuletzt davon ab, welches Image Pflegekräfte bei ihnen haben. Gehören die statusbezogenen Eigenschaften Bildung, Intelligenz, Vermögen oder Ansehen aus Sicht der Jugendlichen dazu, neigen sie eher dazu, sich den Beruf vorstellen zu können, weil sie dann verstärkt damit rechnen, mit einer Pflegeausbildung bei Eltern oder Freundinnen und Freunden punkten zu können. Die in der Studie abgefragten Eigenschaften wie Fleiß, Geschick, Kontaktfreude oder Uneigennützigkeit wirken sich dagegen kaum auf die erwartete soziale Anerkennung aus. Diese Eigenschaften sind damit auch für das Interesse oder Desinteresse junger Menschen an einer Pflegeausbildung weniger bedeutsam.

„Um mehr junge Menschen für den Pflegebereich zu gewinnen, kommt es darauf an, an der Wahrnehmung der professionellen Pflegeausbildung anzusetzen“, erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. „Dazu müssen wir verdeutlichen, dass Pflegeberufe nicht nur gesellschaftlich überaus relevante, sondern vor allem auch sehr anspruchsvolle Berufe sind, die von den Beschäftigten ein hohes Maß an Kompetenzen und Qualifikationen erfordern. Hilfreich wäre es zudem, ein bundesweit gültiges Berufslaufbahnkonzept in der Pflege zu entwickeln, durchlässig auszurichten und umzusetzen.“

Zum Stichtag 31.12.2021 befanden sich nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt rund 105.000 Personen in einer Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann. Eine Ausbildung in diesem Beruf angefangen haben im Jahr 2021 rund 61.500 junge Menschen. Das waren 7 Prozent mehr als 2020. Fast drei Viertel der Auszubildenden (74 Prozent), die 2021 ihre Ausbildung antraten, sind weiblich.

Weitere Informationen in BIBB REPORT, Heft 1/2022: „Pflege? Damit kann ich mich (nicht) sehen lassen. Zum Image von Pflegeberufen und seiner Bedeutung für die Berufswahl Jugendlicher“. Download unter www.bibb.de/bibbreport

Empfehlungen für eine künftige Ausgestaltung der Berufsbildung im Bereich der Pflege enthält auch das Wissenschaftliche Diskussionspapier des BIBB: „Zukunftsfähig bleiben! 9+1 Thesen für eine bessere Berufsbildung“, Seite 33ff. Download unter https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/show/17769

Wie der künftige Fachkräftebedarf am Beispiel des Handwerks gesichert und die Attraktivität der beruflichen Bildung insgesamt weiter gesteigert werden kann, sind auch Fragestellungen, die beim BIBB-Kongress „Future Skills – Fortschritt denken“ am 27. und 28. Oktober 2022 in Bonn diskutiert werden. Informationen, Programm und Anmeldung unter www.bibb.de/kongress2022

Quelle: https://www.bibb.de/de/pressemitteilung_159878.php?from_stage=ID_96240&title=Pflege%3F-Damit-kann-ich-mich-%28nicht%29-sehen-lassen


Diskussion:

Das spricht für und gegen ein Stimmrecht der Pflege im G-BA

15. Jul 2022 | News – Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob die Pflege ein Stimmrecht im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) haben soll. Die eine Seite findet, dass das Gremium von der Einbindung der professionellen Pflege profitieren würde. Die andere Seite bezweifelt, dass jemand legitimiert sei, für „die Pflege“ zu sprechen.

„Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung muss auf alle Gesundheitsberufe bauen“, argumentiert Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Altenpflege. „Sich hier im Mitbestimmungsverfahren auf eine ärztliche Versorgung zu konzentrieren, greift zu kurz und missachtet den Anspruch auf eine gute gesundheitsbezogene Versorgung“, so Vogler. Aus Sicht der Pflegerats-Präsidentin müsse die Kompetenz der Pflegenden in Entscheidungen einbezogen werden.

Passend dazu: G-BA missachtet den Willen der Pflege, findet der Pflegerat

Dass die Pflege als größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen mehr Mitsprachemöglichkeiten bekommen soll, sei zwar auch für den G-BA-Vorsitzenden Josef Hecken nachvollziehbar. Jedoch müsse der G-BA arbeitsfähig bleiben und auch bei komplexen Fällen schnell zu Ergebnissen kommen. Das würde durch ein Stimmrecht der Pflege erschwert, argumentiert Hecken in der Zeitschrift Altenpflege. Denn es sei nicht ohne Weiteres zu beantworten, welche Organisation überhaupt für die Pflege abstimmen könnte, da es bei den Abstimmungen, die die Pflege betreffen, überwiegend um die stationäre Intensivpflege gehe und weniger um die Altenpflege und den ambulanten Bereich.

Passend dazu: Scharfe Kritik aus der Pflege an Äußerungen des G-BA-Vorsitzenden

Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht zwar mehr Mitspracherechte der Pflege und weiterer Gesundheitsberufe im G-BA vor. Ob die professionelle Pflege auch ein Stimmrecht bekommen soll, wurde jedoch nicht konkretisiert. Der G-BA ist das höchste Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen.

Quelle: https://www.altenpflege-online.net/artikel/2022_07/2022_07_15_diskussion_um_stimmrecht_der_pflege_im_gba?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=AHI_AP_NL_20220719


Veranstaltungen und Sonstiges

Pflege / Gemeinsam / Gestalten: Pflegetag Rheinland-Pfalz

Weitere Infos unter: https://pflegetag-rlp.de/


Masterstudiengang/Zertifikatskurse: Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)

Weitere Informationen:www.amts.uni-bonn.de

 


Deutscher Pflegetag 2022

6. + 7. Oktober 2022, CityCube Berlin

Infos unter:
www.deutscher-pflegetag.de
Wir freuen uns, Sie vor Ort oder virtuell in und aus Berlin begrüßen zu dürfen. Spannende Vorträge, wegweisende Diskussionen und inspirierende Personen aus Pflege, Politik und Gesellschaft erwarten Sie! Machen Sie auch ihre Kollegen und Kolleginnen darauf aufmerksam!