Übergabe
ÜG169 – Frauen 50+ in der Pflege (Marie-Luise Gaßmann & Prof.in Dr.in Ruth Anna Weber)
Jedes dritte Pflegeheim geht mit über 100.000 Euro in Vorleistung
Berlin, 26. Mai 2025 | Rasant steigende Zuzahlungen bringen immer mehr Bewohner:innen und damit auch die Träger stationärer Einrichtungen in finanzielle Engpässe. Laut einer aktuellen bundesweiten Umfrage des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) beantragen 43 Prozent der Bewohner:innen von Pflegeheimen Sozialhilfe. Aber der Weg zur finanziellen Unterstützung ist für die Betroffenen eine Geduldsprobe. Viele Sozialämter kommen mit der Bearbeitung der Anträge nicht hinterher. Die Folge sind massive Außenstände, die Pflegebedürftige und Heime gleichermaßen belasten.
Dass die Problematik mittlerweile öffentlich diskutiert wird, begrüßen die beiden Verbände. Eine aktuelle Recherche der Sendung Report Mainz bestätigt die Rückstände und zeigt auf, dass bundesweit mehr als 100 Sozialämter massive Verzögerungen einräumen. „Dass die Problematik jetzt sichtbar wird, ist wichtig. Die Zahlen liegen auf dem Tisch und die Missstände sind unübersehbar. Jetzt braucht es entschlossenes Handeln und keine leeren Versprechen“, fordert Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD.
Fast alle Betroffenen warten länger als ein halbes Jahr auf Bearbeitung
Von den 8.166 Bewohner:innen, die laut Umfrage einen Sozialhilfeantrag gestellt haben, sind 32 Prozent von langen Wartezeiten betroffen. Davon wiederum warten knapp 94 Prozent sechs Monate und länger auf einen positiven Bescheid. Selbst 12 Monate Wartezeit sind keine Seltenheit.
Bei 60 Prozent der von langen Wartezeiten betroffenen Bewohner:innen liegen die Außenstände bei mehr als 10.000 Euro. „Hier entstehen finanzielle Löcher, die kleinere Träger kaum stemmen können. Wir sprechen hier nicht über ein paar Euro, sondern schnell über fünfstellige Beträge pro Bewohner“, betont Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP.
Pflegeheime gehen in Vorleistung – oft über 100.000 Euro
Für die Pflegeheime bedeutet dies, dass sie über Monate hinweg für Unterkunft, Verpflegung und Pflege in Vorleistung gehen müssen, ohne zu wissen, wann das Geld fließt. 35 Prozent der betroffenen Einrichtungen haben inzwischen Außenstände von über 100.000 Euro. Fast jede dritte Einrichtung sieht ihre Liquidität ernsthaft gefährdet. „Auch ein Pflegeheim muss wirtschaftlich handeln. Man kann nicht dauerhaft vorfinanzieren, ohne irgendwann an die eigenen Grenzen zu stoßen. Man stelle sich vor, ein Restaurant müsste seine Gäste monatelang kostenfrei bewirten, weil die Rechnung nicht beglichen wird. Genau das erleben Pflegeheime gerade“, erklärt Dietrich-Schleicher.
Echte Lösungen fehlen: Dienstaufsichtsbeschwerden als letztes Mittel
Bisher gibt es kaum wirksame Ansätze, um die Antragsbearbeitung zu beschleunigen. Oft bleibt Heimbewohner:innen nur der Weg über eine Dienstaufsichtsbeschwerde, um die Sozialämter zum Handeln zu bewegen. „Eine Dienstaufsichtsbeschwerde kann doch nicht der einzige Hebel sein, damit Zahlungen fließen. Das ist ein Armutszeugnis für die Sozialpolitik und kann für keinen Beteiligten eine dauerhafte Lösung sein“, kritisiert Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP.
VKAD und DEVAP fordern Vorfinanzierung und Entbürokratisierung – Forderungen an das Bundesgesundheitsministerium
VKAD und DEVAP fordern konkrete Maßnahmen: Eine Vorfinanzierung der Sozialhilfeleistungen mindestens in Höhe von 75 Prozent der Ausgaben sowie ein nachgelagertes Prüfverfahren, damit Pflegeheime nicht länger in finanzielle Schieflagen geraten. Zudem muss das Antragsverfahren digitalisiert und entbürokratisiert werden. Die Forderungen tragen die beiden Verbände direkt an das Bundesgesundheitsministerium – mit der klaren Erwartung, dass bundesweit endlich strukturelle Verbesserungen umgesetzt werden. „Man kann den Trägern der Langzeitpflege und den Bewohner:innen nicht zumuten monatelang auf eine Entscheidung zu warten bis entschieden wird, ob und welcher Höhe finanzielle Hilfe gewährt wird. Hier muss sich dringend etwas ändern“, appelliert Wesemann abschließend.
Quelle: PM Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), 26.05.2025
Pflegenden drohen Konsequenzen wegen Livestream
Auf der Intensivstation des Hüttenhospitals in Dortmund haben drei Mitarbeiterinnen einen Livestream bei Tiktok erstellt. Nun sind sie schweren Vorwürfen ausgesetzt. Lesen
Quelle: NL BibliomedPflege, 23.05.2025
Mehr Licht als Schatten im Koalitionsvertrag
Reform der Reform, Inflationsausgleich, Revision der Vorhaltefinanzierung, Planungshoheit der Länder und vieles mehr – im Koalitionsvertrag findet sich einiges, das Hoffnung bei den Krankenhäusern für die kommenden Jahre weckt. Vor allem aber kommt es darauf an, dass den Worten bald auch Taten folgen. Die DKG hat den Vertrag von SPD und Union unter die Lupe genommen und ihre Stellungnahme veröffentlicht. Zur Stellungnahme »
Quelle: 21/25 | DKG Update – Der Newsletter, 23.05.2025
Ergebnisse aus drei Projekten zur Information an Verbände weitergeleitet – Hilfe, Halt und Resilienz
Berlin, 23. Mai 2025 – Insgesamt 15 Beschlüsse hat der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss heute zu beendeten Projekten aus dem Förderbereich Versorgungsforschung getroffen. Bei drei Projekten sind die gewonnenen Erkenntnisse insgesamt oder in Teilen so beachtenswert, dass der Innovationsausschuss entsprechende Informationen an Fach-, Berufs- und Interessensverbände sowie Kassenärztliche Vereinigungen weitergibt. Thematisch geht es um den Einsatz von genesungsbegleitenden Personen in psychiatrischen Krankenhäusern, um Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige von depressiv Erkrankten sowie um Krisenresilienz von Arztpraxen.
Zum vollständigen Text der Pressemitteilung
Quelle: PM GBA, 23.05.2025
Der Öffentliche Gesundheitsdienst begrüßt das Pandemieabkommen der WHO
Berlin, 23.05.2025 – Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) begrüßt das Pandemieabkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weist aber daraufhin, dass es jetzt darauf abkommt, welche Regelungen und Maßnahmen Deutschland davon umsetzt.
„Der Text kann Staaten als Handreichung für die Umsetzung einer guten Pandemiepolitik dienen und helfen, Handlungsbedarfe gegen künftige Pandemien zu identifizieren. Welche konkreten Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerungsgesundheit in Deutschland daraus umgesetzt werden, lässt sich aber aus dem globalen Abkommen nicht pauschal ableiten. Das muss die nationale Umsetzung der im Abkommen genannten Empfehlungen zeigen“, sagte der Vorsitzende des Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Dr. Peter Schäfer.
Das WHO-Dokument formuliert auf Basis der Erfahrungen der WHO-Mitgliedsländer aus der COVID19-Pandemie eine Sammlung an gesundheitlichen, gesetzlichen, finanziellen, technologischen, materiellen und wissenschaftlichen Maßnahmen, die Staaten ergreifen können, um in der Lage zu sein, Pandemien vorzubeugen (prevention), sich auf sie vorzubereiten (preparedness) beziehungsweise auf sie zu reagieren (response). In diesem Sinne verfasst das Dokument eine Politikstrategie für einen rationalen, solidarischen, globalen wie nationalen Ansatz im Hinblick auf Vermeidung, Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien. Die Strategie berücksichtigt Prinzipien von One Health und globaler Gesundheitsgerechtigkeit und verfolgt dabei in weiten Teilen einen Health in all Policies Ansatz. „Dies bedeutet, dass alle Politikfelder das Thema Gesundheit immer mitdenken und mitberücksichtigen müssen. Diesen Ansatz vertritt der ÖGD bereits lange und sehr entschieden“, so Schäfer. Pressemitteilung als PDF
Quelle: PM BVÖGD, 23.05.2025
Mehrheit unzufrieden mit pflegerischer Versorgung
Laut aktuellem DAK-Pflegereport finden 65 Prozent der 16- bis 70-Jährigen in Deutschland das Pflegesystem nicht gut oder gar nicht gut. 77 Prozent der vom Allensbach-Institut im Auftrag 4.500 Befragten sprechen sich für eine grundlegende Umgestaltung aus. Zwei Drittel erwarten sogar, sich im Alter gar keine professionelle Pflegeunterstützung leisten zu können. DAK-Chef Andreas Storm (Foto) mahnt, der Bund müsse der Pflegekasse schnell die Coronahilfen in Höhe von 5,2 Milliarden Euro zurückzahlen. Care vor9
Quelle: NL Care vor9, 23.05.2025
Pflegepräsidentin fordert verbindliche Sprachstandards
Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, fordert verbindliche Standards für Alltags- und Fachsprache. Ausländische Pflegekräfte sollten diese Standards erfüllen, bevor sie in Deutschland mit der Arbeit beginnen. Der Integrationsmanager Koudjo Johnson vom Ernst-von-Bergmann-Klinikum schlägt außerdem vor, ausländischen Pflegekräfte Mentoren an die Seite zu stellen, denn die könnten – anders als Praxisanleiter – partnerschaftlich auf Augenhöhe unterstützen. Deutschlandfunk
Quelle: NL Care vor9, 23.05.2025
ZQP-Sondernewsletter
Hitze und Pflege
Der Klimawandel führt unter anderem dazu, dass Hitzeereignisse weltweit immer häufiger auftreten. Doch die öffentliche Wahrnehmung für die Gefahren von Hitze ist oftmals noch unzureichend. Darum fassen wir Ihnen in diesem Sondernewsletter anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstages, der am 04. Juni 2025 stattfindet, wichtige Inhalte rund um Hitze und Pflege zusammen – und schauen dabei vor allem auf die häusliche Pflege.
Gesundheitsrisiko Hitze
Sehr hohe Temperaturen und Hitzewellen sind eine Gefahr für die Gesundheit von älteren pflegebedürftigen Menschen. Alleinlebende Personen tragen dabei besondere Risiken. Auch die Gesundheit Pflegender kann durch Hitze erheblich belastet werden. Maßnahmen zur Hitzeprävention und Hitzeanpassung sind in der Pflege entsprechend bedeutsam.
Tipps zum Hitzeschutz pflegebedürftiger Menschen
Bei älteren pflegebedürftigen Menschen können bei Hitze verschiedene Probleme auftreten, etwa Kreislaufschwäche oder ein Hitzschlag. Gezielte Maßnahmen können zum Schutz beitragen.
Dazu gehört etwa, auf Anzeichen für Hitzeprobleme zu achten, bei der Aufnahme der richtigen Trinkmenge zu unterstützen und den Körper kühl zu halten. Weitere Tipps für pflegende Angehörige finden Sie auf unserem Onlineportal. Zu den Tipps
Bundesweite Befragung ambulanter Pflegedienste
Das ZQP hat bundesweit 1.000 Leitungspersonen und Qualitätsbeauftragte ambulanter Pflegedienste zu ihren Erfahrungen rund um Hitze und Hitzeschutz befragt. Schwerpunkte der Studie waren unter anderem Belastungen und Sorgen im Zusammenhang mit Hitzeereignissen sowie Maßnahmen zur Prävention bei Hitzeereignissen.
Die gesamte Studie ist auf unserem Onlineportal kostenfrei zugänglich. Zur Studie
Magazin mit Schwerpunkt Pflege und Hitze
In unserem Magazin ZQP diskurs 2024 haben wir einen Übersichtsartikel zum Thema Pflege und Hitze veröffentlicht. Dieser beleuchtet u. a. die erhebliche Relevanz von Hitzeschutz im häuslichen Pflegesetting. Der Leitartikel gibt dabei auch einen Einblick in die Frage, welche Rolle ambulante Dienste bei der Prävention spielen und welche Herausforderungen dabei bestehen können.
Das Magazin kann unentgeltlich heruntergeladen werden. Zum Magazin
Gemeinsam für gesundheitlichen Hitzeschutz
Hitze und ihre Folgen fordern uns als Gesellschaft. Daher ist es u. a. wichtig, Risikofaktoren in den unterschiedlichen Versorgungssettings wahrzunehmen und Maßnahmen zum Hitzeschutz umzusetzen.
Das ZQP ist darum Partner beim Hitzeaktionstag 2025. Weitere Informationen rund um den Tag, z. B. einen Veranstaltungskalender mit den Beiträgen der Partnerorganisationen, sind auf der Webseite zugänglich. Man kann sich als Einzelperson oder Organisation beteiligen.
Quelle: PM ZQP, 22.05.2025
Neuigkeiten und Updates rund um den Deutschen Pflegetag 2025
Das vorläufige Hauptprogramm ist online!
Unser Programmbeirat hat ganze Arbeit geleistet: Vertreter*innen des Deutschen Pflegerats, der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen, der Pflegekammer Rheinland-Pfalz und des DBfK – Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe haben gemeinsam mit weiteren Expert*innen das Hauptprogramm des DPT25 auf die Beine gestellt – von der Pflege für die Pflege.
Hier finden Sie das gesamte vorläufige Hauptprogramm sowie mehr Informationen zu den Slots – wir geben in den kommenden Wochen außerdem detailliertere Einblicke in einzelne Sessions in unserem Newsletter und auf unseren Social Media-Kanälen. Ich will dabei sein!
Quelle: PM DPT, 22.05.2025
Lebensphasen-orientiertes Arbeiten: Die private Pflegeverantwortung rückt stärker in den Fokus
Panel des KDA beim Gesundheitskongress des Westens 2025
Wer an lebensphasen-orientiertes Arbeiten denkt, hat oft junge Eltern vor Augen. Tatsächlich müssen aber immer mehr Erwerbstätige nicht nur Job und Kinder unter einen Hut bringen, sondern auch die Pflege eines Angehörigen. Gerade Beschäftigte im Bereich Pflege und Gesundheit stehen unter einem besonderen Erwartungsdruck. … Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/lebensphasen-orientiertes-arbeiten-die-private-pflegeverantwortung-rueckt-staerker-in-den-fokus/
Quelle: PM KDA, 21.05.2025
Umweltbewusstsein im Wandel – gesundheitliche Risiken durch Umweltstressoren
Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativ-Umfrage
Die vorliegende Befragung beleuchtet das Umweltbewusstsein der deutschen Bevölkerung und die Wahrnehmung gesundheitlicher Risiken durch Umweltstressoren, insbesondere Hitze und Luftverschmutzung. Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 3.033 Teilnehmenden eines bundesweit repräsentativen Online-Panels zeigen, dass die Besorgnis über Umweltprobleme im Vergleich zur Vorbefragung im Jahr 2020 abgenommen hat. Während die Wahrnehmung von Hitzebelastung leicht gestiegen ist, wird Luftverschmutzung als weniger bedrohlich empfunden. Die Umfrage zeigt, dass 32,9 Prozent der Befragten sich stark durch sommerliche Hitze beeinträchtigt fühlen, während nur 10,3 Prozent eine starke Beeinträchtigung durch Luftverschmutzung wahrnehmen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, das Problembewusstsein für die gesundheitlichen Auswirkungen kritischer Umweltfaktoren zu stärken und effektive Informations- und Warnsysteme zu fördern. Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und zum Schutz vor Hitze haben eine große Bedeutung für die Förderung der öffentlichen Gesundheit.
Zum Herunterladen
Umweltbewusstsein im Wandel – gesundheitliche Risiken durch Umweltstressoren (pdf, 198 KB)
Quelle: https://www.wido.de/publikationen-produkte/zeitschriften/widomonitor/widomonitor-1-2025/
Pflegegeld für Angehörige: Gut gemeint – aber nicht gut genug
Community Health Nurses laut DBfK der Schlüssel
Berlin, 21.05.2025 – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt den Vorstoß von Familienministerin Prien, pflegende Angehörige mit einem Lohnersatzmodell besser finanziell zu unterstützen. Doch aus Sicht des DBfK greift dieser Ansatz deutlich zu kurz.
„Pflegende Angehörige brauchen mehr als Geld. Sie brauchen ein starkes Netz aus professioneller Begleitung, Beratung und Entlastung – und zwar dort, wo Pflege stattfindet: zu Hause“, erklärt DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper. „Ein Pflegegeld ersetzt keine Fachkraft, keine Anleitung im Notfall und keine kontinuierliche Versorgungssicherheit. Hier kommen Community Health Nurses ins Spiel.“
Die vom DBfK seit Langem geforderten Community Health Nurses (CHN) – spezialisierte Pflegefachpersonen mit akademischer Weiterbildung – könnten genau die Lücke schließen, die Angehörige heute oft überfordert: Sie beraten, steuern, intervenieren und stabilisieren in komplexen Pflegesituationen – vor Ort, verbindlich und niedrigschwellig.
„Wir stehen auf der Seite der Angehörigen – und wir wissen, dass sie nicht allein gelassen werden dürfen“, so Klapper weiter. „Ein Lohnersatz ist ein wichtiges Signal, aber keine Lösung für die strukturelle Überlastung. Wer es ernst meint mit häuslicher Pflege, muss in eine neue Versorgungslogik investieren – mit Community Health Nurses als Schlüsselrolle.“
Der DBfK fordert deshalb die flächendeckende Einführung von Community Health Nurses mit nachhaltiger Verankerung in die Regelversorgung.
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e.V., Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Tel. +49 30/219157-0, Fax: +49 30/219157-77, E-Mail: dbfk@dbfk.de, Webseite: www.dbfk.de
Gesundheitsausschuss mit neun Pflegefachkräften
Heute konstituiert sich der Gesundheitsausschuss des Bundestags: mit 13 Mitgliedern aus der CDU/CSU, sieben aus der SPD, fünf von den Grünen, vier von den Linken und neun aus der AfD. Vorsitzende des Ausschusses wird Tanja Machalet (Foto) von der SPD. Nicht mehr dabei ist der frühere Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Eine weitere Überraschung: So viele Abgeordnete mit dreijähriger Pflegeausbildung wie dieses Mal hat es noch in keinem Gesundheitsausschuss gegeben. Alle Mitglieder mit ihren Berufen im Überblick: Care vor9
Quelle: NL care vor9, 21.05.2025
Pflege zukunftssicher für Deutschland gestalten
BAPID II entwickelt einheitliche, moderne Rollenprofile und Berufsbilder für die Pflege
Berlin (21. Mai 2025, Nr. 23/2025) – „Pflege braucht Perspektiven. Diese entstehen nicht zufällig. Mit BAPID II schaffen wir eine Bildungsarchitektur für Deutschland, die die berufliche Entwicklung in der Pflege durchlässig, international anschlussfähig und zukunftsfähig macht. Gleichzeitig legen wir damit die Basis für eine spürbare Entlastung der Pflegeprofession und der Versorgungsstrukturen“, sagt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats. „Unser Ziel ist eine starke, wissenschaftlich begründete Grundlage für die Berufsprofile der Pflege von morgen.“
Ziel: Klare Rollenprofile und zukunftsfähige Bildungswege
Im Projekt BAPID II (Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland), durchgeführt von der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) im Auftrag des Deutschen Pflegerats (DPR), wurden moderne, differenzierte Rollenprofile und Berufsbilder für die Pflege entwickelt. Diese machen pflegerische Aufgabenbereiche transparent, ordnen Qualifikationen zu und unterstützen den langfristigen Berufsverbleib. Grundlage hierfür ist die Bildungsmatrix aus BAPID I.
Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops, Pflegewissenschaftler und Studiengangsleiter Pflegepädagogik an der CAU Kiel, betont: „Mit BAPID II definieren wir die Pflegeberufe erstmals in einer Systematik, die Bildung, Kompetenz und Versorgung realitätsnah verknüpft. Damit schaffen wir einen Grundstein für die nachhaltige Weiterentwicklung der Pflege in Deutschland.“
Vier klar definierte Rollenprofile und Berufsbilder
BAPID II konkretisiert und verfeinert vier zentrale und deutlich unterscheidbare Rollenprofile und Berufsbilder in der Pflege:
- Pflegefachassistenz
- Pflegefachfrau/Pflegefachmann (General Nurse ohne Bachelor)
- Pflegefachfrau/Pflegefachmann (General Nurse mit Bachelor) und
- Pflegende mit erweitertem Kompetenzprofil (APN mit Masterabschluss)
Diese Systematik schafft Klarheit über Aufgaben, Qualifikationen und Karrierewege.
Reaktion auf zentrale Herausforderungen im Gesundheitswesen
Pflegebildung muss sich demografischem Wandel, Professionalisierung, Digitalisierung und globalen Krisen stellen. Gleichzeitig gilt es, Karrierewege zu öffnen und internationale Anschlussfähigkeit herzustellen, um Pflegefachpersonen aus dem Ausland zu gewinnen und zu halten. Die differenzierten Rollenprofile und Berufsbilder helfen, Über- und Unterforderung zu vermeiden, entlasten die Teams spürbar und stärken so den Berufsverbleib. Ein strukturierter Qualifikationsmix ermöglicht zudem eine gezielte, bedarfsorientierte Personalplanung, die vorhandene Kompetenzen gezielt und bedarfsgerecht zur Wirkung bringt. Das erhöht die Attraktivität der Pflegearbeit.
Gesetzlicher Rahmen als Voraussetzung
Damit BAPID II und seine Lösungsvorschläge für eine zukunftsfeste pflegerische Versorgung bundesweit Wirkung entfalten können, braucht es eine einheitliche gesetzliche Grundlage. Dies ist entscheidend, um neue Rollenprofile und Berufsbilder der Pflegeberufe verbindlich und flächendeckend umzusetzen.
Die Ergebnisse des Projekts sind weit mehr als neue Ausbildungsstandards und Qualifikationsstufen: Sie bilden die Basis für politische Entscheidungen und den Diskurs zur Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegeberufe in allen Versorgungssettings.
BAPID II ist damit ein wichtiger Schritt für eine gesicherte pflegerische Versorgung, aufbauend auf eine evidenzbasierte, zukunftsfeste Professionalisierung der Pflegeberufe in Deutschland. Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Pflegeberufe und zur Schaffung attraktiver Zukunftsperspektiven für sämtliche Pflegende und die, die zukünftig Pflegende werden.
Hintergrund:
Das BAPID II-Projekt (Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland) wurde vom Deutschen Pflegerat in Auftrag gegeben.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops und Katharina Genz MSc von der Medizinischen Fakultät der CAU wurden die Projektarbeiten in Zusammenarbeit mit dem DPR und seinen 22 maßgeblichen Berufsverbänden der Pflege, des Hebammenwesens und der Pflegewissenschaft durchgeführt.
Ziel des Projekts ist es, aufbauend auf BAPID I Rollenprofile und Berufsbilder für die Berufe in der Pflege zu entwickeln.
Das Projekt wurde ermöglicht durch die Förderung des Deutschen Pflegerats seitens des Bundesministeriums für Gesundheit, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Download Publikation BAPID II „Rollenprofile und Berufsbilder“
Mehr zum BAPID-Projekt auf der Homepage des DPR
Ansprechpartner:in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de, Social Media DPR: Instagram | LinkedIn | YouTube | Bluesky
Deutscher Pflegerat
Pflegende sollen Kompetenzen stärker einbringen können
Vogler begrüßt Rede der Gesundheitsministerin: „Wer Versorgung sichern will, muss die Pflege stärken, ihre Stimme hören und ihr Verantwortung zutrauen.“ Lesen
Quelle: NL BibliomedPflege, 20.05.2025
Wichtige Termine:
Hauptstadtkongress/Gesundheitsmanagementkongress
25. bis 27. Juni 2025 in Berlin; Tickets unter: https://www.hauptstadtkongress.de/tickets/
Deutscher Pflegetag 2025
05.-06.11.2025, hub 27, Berlin; Infos unter: https://www.deutscher-pflegetag.de/
16. DGP-Hochschultag
28.11.2025, 10:30 bis 17:00 Uhr, Institut für Pflegewissenschaft und Interprofessionelles Lernen, Universität Greifswald
Hier gelangen Sie zum Call for Abstracts sowie zur Teilnehmendenanmeldung
Pflegetag Rheinland-Pfalz
04.12.2025 | Mainz
