FARBE:
Screening-Instrument für die präventive Beratung pflegender Angehöriger
24.Juni 2024- Beratung in der Pflege hat ein hohes Potenzial, zur gesundheitlichen Prävention bei pflegenden Angehörigen beizutragen. Das ZQP bietet hierfür das wissenschaftsbasierte Screening-Instrument FARBE an. Es ist frei zugänglich und kann zur professionellen Einschätzung von Resilienz- und Belastungsfaktoren bei pflegenden Angehörigen sowie zur Einleitung präventiver Maßnahmen genutzt werden.
Berlin, 24. Juni 2024. Stress im Pflegealltag kann die Gesundheit pflegender Angehöriger gefährden. Doch das gilt nicht für alle gleichermaßen: Während einige gut mit der Pflegeaufgabe zurechtkommen und trotz Belastungen gesund bleiben, leiden andere unter chronischem Stress und erkranken deswegen vielleicht sogar. Dieser Unterschied hängt insbesondere mit der individuellen psychischen Widerstandsfähigkeit, der Resilienz, zusammen. Diese ist von Resilienzfaktoren geprägt, denen Belastungsfaktoren gegenüberstehen. Um Gesundheitsproblemen vorzubeugen, sollte das Verhältnis von Resilienz- und Belastungsfaktoren mindestens ausgewogen sein. Um dies in der professionellen Beratung zur gesundheitlichen Prävention bei pflegenden Angehörigen möglichst gut zu berücksichtigen, stellt das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) das wissenschaftsbasierte Screening-Instrument FARBE (Fragebogen zur Angehörigen-Resilienz und -Belastung) bereit.
Resilienz- und Belastungsfaktoren systematisch identifizieren
Mit dem FARBE-Instrument können Resilienz- und Belastungsfaktoren von pflegenden Angehörigen systematisch erfasst und zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. „Das Instrument hilft zu erkennen, ob ein erhöhter präventiver Beratungsbedarf bei den Angehörigen besteht und welche Themen für die Beratung relevant sind – auf der Basis können gemeinsam entsprechende Maßnahmen erarbeitet werden, um Belastungen zu reduzieren“, erklärt Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin im ZQP.
FARBE ist für die Anwendung bei pflegenden Angehörigen in verschiedenen professionellen Beratungssettings konzipiert. Nicht geeignet ist FARBE als Selbsttest für Angehörige sowie zur Erfassung von Resilienz- und Belastungsfaktoren von professionell Pflegenden. Die Auswertung der auf einem Punktesystem basierenden Ergebnisse erfolgt durch den Berater oder die Beraterin. Zur Berechnung und grafischen Darstellung kann eine ebenfalls vom ZQP zur Verfügung gestellte Excel-Vorlage genutzt werden. Aus den Ergebnissen können individuell passende Empfehlungen abgeleitet werden.
FARBE-Materialien unterstützen bei Anwendung und Schulung
Neben dem Screening-Instrument stellt das ZQP auch unterstützendes Material zur Anwendung für die Praxis bereit. Es umfasst zum Beispiel ein Manual mit Hinweisen zur Konzeption, Nutzung und Auswertung des Fragebogens sowie Vorschläge für Beratungsthemen und Maßnahmen. Zudem sind Kurzvideos verfügbar, die Beratungssituationen mit pflegenden Angehörigen zum Thema Resilienz und Belastung simulieren. Mit der FARBE-Excel-Datei können die Ergebnisse des Screenings in einem Diagramm (FARBE-Profil) grafisch dargestellt werden.
Darüber hinaus bietet das ZQP Schulungsmaterial zu FARBE in Form von Präsentationsfolien und Arbeitsblättern an. Es richtet sich an professionelle Berater und Beraterinnen. Dies umfasst unter anderem Wissen über Ressourcen und Belastungen im Pflegekontext sowie deren Verhältnis und Wirkung auf die Gesundheit von Angehörigen. Zudem werden praxisbezogene Anregungen zur Anwendung von FARBE gegeben. Ergänzend werden weiterführende Hilfen und Materialien aufgezeigt.
Das FARBE-Instrument sowie die FARBE-Materialien wurden vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) und der Zentralen Forschungseinheit für psychische Gesundheit im Alter (ZpGA), Universitätsmedizin Mainz, erarbeitet. Die Entwicklung des FARBE-Instruments wurde von compass private pflegeberatung gefördert.
FARBE sowie die Materialien hierzu sind kostenlos und ohne Anmeldung auf dem werbefreien ZQP-Portal www.zqp.de zugänglich.
Quelle: PM ZQP. 24.06.2024
Übergabe
ÜG140 – Live von der IdeenExpo 2024
Nach Update: Bundesklinikatlas mit neuer Übersichtsfunktion
Berlin – Der Bundesklinikatlas hat ein umfassendes Update erhalten und soll damit laienverständlicher werden. Die suchbaren Krankheiten und Behandlungen werden nun nicht mehr nach detaillierten OPS-Codes oder der ICD 10/11-Klassifikation gelistet,… [mehr]
Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 20.06.2024
Pflege
Generation Z träumt nicht von Bali
In den kommenden Jahren verschärft sich der Fachkräftemangel in der Pflege, weil die Babyboomer in Rente gehen. Der Kampf um die Arbeitskräfte der Generation Z hat längst begonnen – trotz aller verfehlten Klischees über den angeblich „anspruchsvollen” Nachwuchs. Weiterlesen
Quelle: kma Newsletter, 20.06.2024
Deutscher Pflegetag: Ticketoptionen
Vorfreude lohnt sich: Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket für den DPT24 im hub27 Berlin und profitieren Sie noch bis 31.07. vom Frühbucher-Preis! Für den Pflege-Nachwuchs gibt es auch dieses Jahr wieder den gesamten Pflegetag für nur 15 € – wir haben für Sie alle Informationen zu den Ticketoptionen zusammengestellt:
Deutscher Pflegetag TICKET
2-Tagesticket | Bei Buchung bis 31.07.: 150 €, danach 180 €
Junge Pflege Kongress TICKET
2-Tagesticket | Für Auszubildende/Studierende: 15 €
Folgende Leistungen sind beim Kauf eines Tickets enthalten: Zugang zu allen Veranstaltungen an beiden Veranstaltungstagen, Vollständiger Zugriff auf die jeweiligen Aufzeichnungen, Kongresstasche mit attraktiven Inhalten und Informationen, Fortbildungsbescheinigung / Teilnahmebescheinigung; Alle Teilnehmer:innen können darüber hinaus auch die umfangreiche Fachausstellung, sowie die Verleihung des Deutschen Pflegepreises und die Pflegeparty besuchen. – Ich will dabei sein!
Quelle: NL DPT, 20.06.2024
Das Pflegebudget sorgt für komplexe Verhandlungen und Konfliktpotenzial
Pressemitteilung, 18 Jun 2024 – 2 Prozent der Krankenhäuser haben für 2022 noch kein Pflegebudget vereinbart / Kliniken stärken die Pflege: Pflegebudget von 2020 bis 2022 um knapp 14 Prozent gestiegen / Leiharbeitsquote ist um 21 Prozent gewachsen / Pflegeentlastende Maßnahmen wirken – private Träger in diesem Punkt besonders aktiv
Weiterlesen und Quelle: https://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2024/das-pflegebudget-sorgt-fur-komplexe-verhandlungen-und-konfliktpotenzial.html
Woran Integration von Flüchtlingen in der Pflege scheitert
„Wir haben überall Fachkräftemangel und viele qualifizierte Flüchtlinge – dennoch kriegen wir es nicht hin, die Zugänge zum Arbeitsmarkt zu flexibilisieren und zu vereinfachen“, kritisiert der Vorstandsvorsitzende des Verbandes diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD), Ingo Habenicht. Die größten Hindernisse sind Fremdenfeindlichkeit und Bürokratie. Dabei bilden die über 700.000 Flüchtlinge im vergangenen Jahr großes Potenzial für die Pflege. Care vor9
Quelle: Care vor9, 21.06.2024
Triage: Das Ende der Fahnenstange
Gibt es Triage in der Altenpflege?
18.Juni 2024 – Passt der Begriff Triage für die Pflege? Ja, meint Tanja Segmüller, Professorin für Alterswissenschaft an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Und empfiehlt allen dringend, für den eigenen Pflegefall vorzusorgen.
Quelle und weiterlesen unter: https://www.caretrialog.de/triage-das-ende-der-fahnenstange
DigitalPakt Alter
Das macht der DigitalPakt Alter
Unterstützung bieten. Voneinander lernen. Netzwerke schaffen: Wir unterstützen Ältere darin, ihre digitalen Kompetenzen auf- und auszubauen. Dafür fördern wir lebensnahe Lern- und Beratungsangebote vor Ort, machen gelungene Projekte sichtbar und bieten allen Interessierten übersichtlichen Zugang zu hilfreichen Informationen.
Quelle und weitere Infos unter: https://www.digitalpakt-alter.de/
Interview mit DBfK-Präsidentin Vera Lux:
Vorhandene Ressourcen heben!
18.06.2024, Sven C. Preusker – Vera Lux wurde Anfang Juni zur neuen Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) gewählt. Sie war bis Ende 2023 Pflegedirektorin der Medizinischen Hochschule Hannover und seit 2022 Vorsitzende des Niedersächsischen Pflegerats. Vorher war sie unter anderem Pflegedirektorin und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Köln sowie Pflegedirektorin und Mitglied der Betriebsleitung des Klinikums Darmstadt. Im Interview mit Sven C. Preusker spricht sie über die Zukunft der Profession und ihre neue Rolle beim DBfK.
Quelle: NL medhochzwei, 19.06.2024
Deutscher Ethikrat: Einsamkeit als mehrdimensionales Phänomen
Berlin – Jeder dritte Mensch in Deutschland zwischen 18 und 53 Jahren fühlt sich zumindest teilweise einsam. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Für den Deutschen Ethikrat ist das unter… [mehr]
Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 19.06.2024
Einsamkeit bei älteren pflegebedürftigen Menschen vorbeugen
Einsamkeit von älteren pflegebedürftigen Menschen ist ein relevantes Problem und kann Betroffene auch gesundheitlich erheblich beeinträchtigen. Doch Vorbeugung und Linderung sind möglich. Auf seinem Pflegeportal bietet das ZQP hierzu Hintergrundwissen sowie Tipps, speziell auch für Angehörige.
Berlin, 19. Juni 2024. Einsamkeit ist ein sehr belastendes Gefühl. Sie kann sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit auswirken, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum anhält. Folgen sind zum Beispiel Ängste, Depression, Schlafprobleme, Schmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und geistiger Abbau. Ob und wie es zu Einsamkeit kommt, hängt vom Zusammenspiel verschiedener individueller, sozialer, räumlicher und gesellschaftlicher Einflüsse ab. Einige Risikofaktoren für Einsamkeit treffen insbesondere auf die Situation älterer pflegebedürftiger Menschen zu. So wird es mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher, nahestehende Menschen zu verlieren und allein zu leben. Zudem können Mehrfacherkrankungen, Inkontinenz, Probleme beim Sehen, Hören oder Gehen sowie kognitive Einschränkungen zu sozialem Rückzug führen und die Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen erheblich einschränken.
Soziale Einbindung ermöglichen
Ein zentraler Aspekt zur Prävention von Einsamkeit bei älteren pflegebedürftigen Menschen ist soziale Einbindung. Das bedeutet zum Beispiel, regelmäßige Kontakte zu anderen Menschen zu fördern und bei Aktivitäten zu unterstützen. „Positiv wahrgenommene Kontakte mit anderen Menschen können Gefühle der Zugehörigkeit stärken und dazu beitragen, Krankheit und Pflegebedürftigkeit besser zu bewältigen“, erklärt Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin im ZQP. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich Intensität und Häufigkeit bei Kontakten haben. Entsprechend gilt es, die individuellen Bedürfnisse zu kennen und deren Umsetzung zu unterstützen. Dazu kann gehören, die pflegebedürftige Person zu ermutigen, Bekannte anzurufen, Besuche wahrzunehmen oder zu empfangen.
Besondere Hürden, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten und an Aktivitäten teilzunehmen, bestehen häufig für Menschen mit Demenz. Unterstützung dabei zu leisten, diese zu überwinden kann besonders herausfordernd sein. Die Pflegexpertin empfiehlt Angehörigen, zu versuchen, mögliche Berührungsängste und Überforderungsgefühle im direkten Umfeld abzubauen. Das kann gelingen, wenn man darüber vor einer Begegnung spricht und über die aktuelle Situation informiert. Auch bestimmte Aktivitäten in Gruppen können Menschen mit Demenz nach wie vor oder zum Teil neue Freude machen. Vielerorts gibt es mittlerweile Angebote zur Freizeitgestaltung, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ausdrücklich einbeziehen wollen.
Sicherheit vermitteln
Gegen Einsamkeitsgefühle kann auch helfen, der pflegebedürftigen Person Sicherheit zu vermitteln. Denn Hilfebedürftigkeit kann verunsichern und Ängste auslösen. „Deshalb sollte man der pflegebedürftigen Person zeigen, dass man für sie da ist. Zum Beispiel können bestimmte Tage für Besuche oder Telefonate festgelegt werden. Wenn die Unterstützung nicht aus der Familie kommen kann, helfen manchmal ehrenamtliche Besuchsdienste weiter“, so Sulmann.
Einsam kann auch sein, wer nicht allein ist.
Einsamkeit ist für andere nicht unbedingt leicht zu erkennen. Wer sich einsam fühlt, muss nicht unbedingt allein sein. Dementsprechend hängt das Gefühl nicht immer mit der Anzahl der Kontakte zusammen. So können sich zum Beispiel auch Menschen einsam fühlen, die eine große Familie um sich haben oder in einer Pflegeeinrichtung in einer Gemeinschaft leben. Zudem sprechen einsame Menschen vielleicht nicht darüber. Um helfen zu können, sei es wichtig, aufmerksam zu sein und auf Anzeichen bei älteren pflegebedürftigen Menschen zu achten, erklärt Sulmann. Zum Beispiel: Wirkt die Person traurig? Ist sie ungewollt viel allein? Spricht sie davon, sich ausgeschlossen zu fühlen? Ist eine enge Bezugsperson verstorben? Um Warnsignale einschätzen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können, kann es zudem hilfreich sein, fachlichen Rat einzuholen: Zum Beispiel bei der Hausärztin, dem Hausarzt oder einer Pflegefachperson, so die Pflegeexpertin. Diese können oftmals auch psychologische Beratung vermitteln. Außerdem gibt es vielerorts Stellen, die Informationen zu Aktivitäten für ältere pflegebedürftige Menschen oder zu Begleit- und Besuchsdiensten anbieten. Dazu gehören unter anderem Pflegestützpunkte, Bürgerämter und Wohlfahrtsverbände sowie die Deutsche Alzheimergesellschaft Selbsthilfe Demenz.
Mehr zum Thema Einsamkeit und soziale Einbindung sowie zu anderen Präventionsthemen in der Pflege erfahren Sie auf dem frei zugänglichen und werbefreien Online-Portal der gemeinnützigen Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) auf www.zqp.de.
Quelle: PM ZQP, 19.06.2024
Sozialkürzungen verhindern:
Angebote von Wohlfahrtsverbänden mussten vielfach schon eingeschränkt bzw. eingestellt werden
Berlin, 19. Juni 2024 – Vor dem Hintergrund drohender Kürzungen im Bundeshaushalt warnen die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege vor einer gefährlichen Abwärtsspirale, in der immer mehr Angebote der Sozialen Arbeit eingestellt werden müssten. Menschen in schwierigen Lebenssituationen und Notlagen zu helfen, wird für die Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege angesichts massiver Kostensteigerungen und sinkender Haushaltsmittel immer schwieriger. Die Spitzen von Arbeiterwohlfahrt Bundesverband (AWO), Deutschem Caritasverband (DCV), dem Paritätischen Gesamtverband, Deutschem Roten Kreuz (DRK), der Diakonie Deutschland und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) fordern eine Trendwende bei der Finanzierung der Sozialen Arbeit. Sie sehen bei weiteren Kürzungen den sozialen Frieden in Deutschland gefährdet.
In den heute vorgelegten Ergebnissen der Umfrage zur finanziellen Lage der Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege wird ein teilweise pessimistisches Stimmungsbild von der Zukunft der Sozialen Arbeit in Deutschland deutlich.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse:
- Knapp zwei Drittel der Einrichtungen und Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege mussten aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in den vergangenen beiden Jahren ihre Angebote einschränken oder ganz einstellen. 63,8 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Angebote und Leistungen einschränken mussten. Bei 14,7 Prozent der Befragten führte dies sogar dazu, dass Angebote und Leistungen gänzlich eingestellt werden mussten.
- Mehr als drei Viertel der Befragten rechnen damit, ihre Angebote auch 2025 weiter zurückfahren zu müssen. 75,6 Prozent der Befragten erwarten, dass sie 2025 weitere Angebote und Leistungen zurückfahren müssen. Dabei gaben 22 Prozent an, dass Angebote und Leistungen ganz wegfallen könnten.
- Mehr als 70 Prozent der Einrichtungen und Organisation befürchten, dass sich die Reduzierung der Angebote negativ auf demokratisches Engagement vor Ort auswirken wird. Vielfach sind die Einrichtungen und Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege in ihren Quartieren, Städten und Regionen Ankerpunkte für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement. 70,5 Prozent der Befragten sind sich sicher oder befürchten, dass dieses Engagement durch den Wegfall ihrer Angebote und Leistungen ebenfalls zurückgehen wird.
BAGFW-Präsident Michael Groß (Arbeiterwohlfahrt Bundesverband): „Unsere Umfrage zeigt: Die Sparpolitik des Finanzministers ist eine ernste Bedrohung für die soziale Infrastruktur in unserem Land. Statt auf Kosten der Menschen und ihrer Zukunft zu sparen, muss die Bundesregierung umsteuern und in Zusammenhalt investieren!“
Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes (DCV): „Kitas und Sozialstationen, Schuldnerberatungsstellen und Familienzentren – mit diesen Angeboten spannt die Freie Wohlfahrtspflege im sozialen Nahraum ein Netz, das trägt. Es trägt Menschen, die von Schicksalsschlägen gebeutelt sind, die arm sind, krank oder einsam. Einsparungen in Stadt, Land und Bund reißen Löcher in dieses Netz. Da wo die Kürzungen digitale Angebote wie die Online-Beratung betreffen, werden neben der analogen Nachbarschaft auch virtuelle Begegnungsräume zerstört.“
Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes: „Ungleichheit und Armut gefährden die Grundlagen sozialer und politischer Teilhabe. Das Abhängen ganzer Regionen und Stadtteile sowie die massenhafte Ausgrenzung von Menschen dürfen wir uns nicht länger leisten. Mit dem Bundeshaushalt 2025 muss die Bundesregierung ein Signal gegen Verdrossenheit und Resignation setzen – für soziale Rechte und gemeinnützige Angebote, für alle und vor Ort.“
Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): „Eine starke Gesellschaft lebt von aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die im Sinne des Gemeinwohls mitgestalten. Wenn soziale Angebote beispielsweise in der Alten-, Kinder- und Jugendhilfe wegfallen, fallen auch Orte des ehrenamtlichen Engagements und damit des gesellschaftlichen Zusammenhalts weg. Um dem Auseinanderdriften unserer Gesellschaft entgegenzuwirken, muss dringend in den sozialen Sektor investiert und das Ehrenamt gestärkt werden. Schließlich ist das Ehrenamt das Rückgrat unserer Gesellschaft. Daran zu sparen wäre fatal.“
Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland: „Die Gestaltung des Bundeshaushalts wirkt sich auf das Vertrauen der Menschen in die Demokratie aus. Weitere Kürzungen bei sozialpolitischen Leistungen und bei der Förderung von Freiwilligem Engagement im Bundeshaushalt 2025 sind demokratiegefährdend und nicht akzeptabel. Wer stattdessen die soziale Arbeit in den Wohlfahrtsverbänden stärkt und in den Sozialstaat investiert, sichert die Demokratie und unterstützt konkret den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Abraham Lehrer, Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST): „Mit den Krisen der vergangenen Jahre haben die Bedarfe im Bereich Integration und Migration stark zugenommen. Die zivilgesellschaftlichen Beratungsstrukturen sind diesen Herausforderungen erfolgreich entgegengetreten.
Aus der Erfahrung der Integration jüdischer Kontingentflüchtlinge wissen wir: Die Unterstützung und Befähigung gesellschaftlicher Teilhabe ist eine Langzeitaufgabe und erfordert verlässliche Strukturen. Unzureichende Beratungsstrukturen können gesellschaftliche Spaltung bedeuten und antidemokratische Ressentiments befeuern.“
Eine Zusammenfassung der Umfrageergebnisse finden Sie unter:mhttps://www.diakonie.de/diakonie_de/user_upload/diakonie.de/PDFs/Presse/Sozialk%C3%BCrzungen_verhindern_in_Zusammenhalt_investieren.pdf
Quelle: PM Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin, www.diakonie.de
Wie Florence Nightingale die Krankenpflege revolutioniert hat
Pionierarbeit: Wie Nightingale es geschafft hat, trotz festgefahrener Strukturen Wandel in die Krankenpflege zu bringen und was das alles mit einer Eule zu tun hat, hört ihr in dieser Folge.
Quelle: Siege der Medizin | Der medizinhistorische Podcast
Reform der ambulanten medizinischen Versorgung
Gesundheit/Gesetzentwurf
Berlin: (hib/PK) Die Bundesregierung will mit einer Reform der ambulanten medizinischen Versorgung das Angebot für die Patienten verbessern und Ärzte entlasten. Das sogenannte Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) (20/11853) sieht unter anderem eine Entbudgetierung für Hausärzte vor. Die Leistungen der allgemeinen hausärztlichen Versorgung werden von mengenbegrenzenden und honorarmindernden Vorgaben ausgenommen, wie es in der Vorlage heißt.
Neu eingeführt wird eine Versorgungspauschale zur Behandlung chronisch kranker Patienten, die künftig nicht mehr jedes Quartal einbestellt werden müssen. Mit einer Vorhaltepauschale für die Wahrnehmung eines hausärztlichen Versorgungsauftrags sollen zum Beispiel viele Haus- oder Heimbesuche besonders honoriert werden.
Über die Festlegung einer Geringfügigkeitsgrenze bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung ärztlich verordneter Leistungen sollen Mediziner von Bürokratie entlastet und von Arzneimittelregressen verschont werden.
Die Gründung kommunaler medizinischer Versorgungszentren (MVZ) soll erleichtert werden. Dazu können für die Zulassung eines MVZ in der Rechtsform einer GmbH die Sicherheitsleistungen in der Höhe begrenzt werden.
Ferner soll die ambulante Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen verbessert und vereinfacht werden. So werden die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen beim Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung durch eine separate Bedarfsplanung berücksichtigt. Außerdem werden zusätzliche psychotherapeutische und psychiatrische Versorgungsaufträge für vulnerable Patientengruppen geschaffen.
Schwer kranke oder behinderte Patienten sollen einen besseren Zugang zu notwendigen Hilfsmitteln bekommen. Dazu sollen die Bewilligungsverfahren beschleunigt werden.
Weitere Regelungen betreffen die Mitbestimmung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Im G-BA soll den Organisationen der Pflegeberufe ein Antrags- und Mitberatungsrecht bei Richtlinien und Beschlüssen über die Qualitätssicherung und weitere Aufgabenbereiche zugestanden werden.
Quelle: 19.06.2024, heute im bundestag – Arbeit und Soziales, Familie und Gesundheit – Nr. 92
Große Krankenhausreform mit Vorhaltepauschalen
Gesundheit/Gesetzentwurf
Berlin: (hib/PK) Mit einer großen Krankenhausreform sollen die Vergütungsstrukturen verändert und die Versorgung verbessert werden. Das Ziel sei die Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität, die Gewährleistung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung, die Steigerung der Effizienz und eine Entbürokratisierung, heißt es in dem Entwurf (20/11854) der Bundesregierung für das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG).
Das derzeit auf Fallpauschalen (DRG) basierende System der Krankenhausvergütung sei stark mengenorientiert. Für die Kliniken bestehe ein ökonomischer Anreiz, möglichst viele Patienten zu behandeln. Künftig sollen 60 Prozent der Betriebskosten über eine Vorhaltepauschale abgegolten werden. Die Mittel für die Vorhaltevergütung würden generiert, indem die Fallpauschalen abgesenkt werden, heißt es in dem Entwurf. In einer Konvergenzphase soll ein fließender Übergang von den Fallpauschalen hin zu einer um eine Vorhaltevergütung ergänzte Finanzierungssystematik vollzogen werden.
Die Krankenhäuser erhalten die Vorhaltevergütung für Leistungsgruppen, die ihnen von der Planungsbehörde der jeweiligen Länder zugewiesen werden. Die insgesamt 65 Leistungsgruppen sind mit Qualitätskriterien und Mindestvorhaltezahlen verknüpft. So soll sichergestellt werden, dass Krankenhäuser ein bestimmtes Maß an technischer Ausstattung, qualifiziertes Personal und die erforderlichen Fachdisziplinen aufweisen. Die Medizinischen Dienste sollen regelmäßig prüfen, ob Krankenhäuser die erforderlichen Qualitätskriterien für die Leistungsgruppen einhalten. Festgelegt werden sollen die Leistungsgruppen und Qualitätskriterien durch eine zustimmungsbedürftige Rechtsverordnung.
Die notwendige elektronische Datenübermittlung soll über digitale Informationsportale ermöglicht werden. Das soll zu mehr Effizienz und weniger Bürokratie beitragen. Um strukturschwache Regionen zu unterstützen, ist der Ausbau der sektorenübergreifenden und integrierten Gesundheitsversorgung vorgesehen. Die Länder erhalten die Möglichkeit, sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen zu bestimmen mit stationären und erweiterten ambulanten Leistungen.
Neben der Vorhaltevergütung werden für die Bereiche Pädiatrie, Geburtshilfe, Stroke Unit, Traumatologie und Intensivmedizin sowie für die Teilnahme an der Notfallversorgung zusätzliche Mittel gewährt.
Um die Strukturreform der Krankenhäuser finanziell abzusichern, soll über einen Zeitraum von zehn Jahren (2026 bis 2035) ein sogenannter Transformationsfond in Höhe von 50 Milliarden Euro bereitgestellt werden, jeweils zur Hälfte getragen von den Ländern und aus Mitteln der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds des Bundes.
Die Liquidität der Krankenhäuser wird der Vorlage zufolge außerdem durch die vollständige Tarifrefinanzierung sowie durch die Anwendung des vollen Orientierungswertes verbessert. Für bedarfsnotwendige ländliche Krankenhäuser sollen die jährlichen Förderbeträge erhöht werden.
Quelle: 19.06.2024, heute im bundestag – Arbeit und Soziales, Familie und Gesundheit – Nr. 92
Kompetenzerweiterung für Pflegeberufe: Haftung laut Marburger Bund weiter ungeklärt
Berlin – Pflegefachkräfte im Gesundheitswesen sollen laut den Eckpunkten für ein Pflegekompetenzgesetz mehr berufliche Kompetenzen und Befugnisse erhalten. Henrik Herrmann, Mitglied im Bundesvorstand des Marburger Bundes (MB), plädierte jetzt dafür,… [mehr]
Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 18.06.2024
Pflegeausbildung
Generalistik als Chance für Ausbildungsbetriebe
Der Caritasverband hat untersucht, wie die Generalistik in seinen Ausbildungsbetrieben läuft und was für ein gutes Gelingen notwendig ist. Lesen
Quelle: NL BibliomedPflege, 18.06.2024
Wichtige Termine:
„Sprachlernen im Betrieb – Neue Wege zur Arbeitsmarktintegration“
- Juli 2024 von 12 bis 13 Uhr
Zur besseren Planbarkeit bitten wir um eine Anmeldung, unter: https://iwak.idloom.events/lunchtalk-juli
Hauptstadtkongress Berlin
bis 28. Juni 2024, www.hauptstadtkongress.de
Europäischer Gesundheitskongress
10./11. Oktober 2024, München, Weitere Informationen
Zukunft der Pflegebildung
08.10.2024 | 8:00 – 16:00 Uhr | Bonn
Beim BILDUNGSKONGRESS am 8. Oktober in Bonn geht es um die Zukunft der Ausbildung in der Pflege. Es wird an Ideen für Wissensplattformen und „New Work“ gearbeitet. Auch sozialpädagogische Dienste in Bildungseinrichtungen und Sprachförderung stehen auf dem Programm. Die DRK-Schwesternschaft Bonn organisiert den Kongress in Kooperation mit ADS e.V., BLGS und DBfK Nordwest. ZUM KONGRESS
11. Deutscher Pflegetag
07.-08.11.2024; https://www.deutscher-pflegetag.de/
15. DGP-Hochschultag: Pflegewissenschaft im Dialog
15.11.2024, 10:30 – 17:00 Uhr, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich für Gesundheit und Pflege; Hier gelangen Sie zur Anmeldung
