ADS-Wocheninformation 21.05.2024

ADS-Wocheninformation 21.05.2024

Mai-Ausgabe der „PflegePositionen“ des Deutschen Pflegerats erschienen

Themen der aktuellen Ausgabe sind:

  • Editorial. Pflegekompetenzgesetz: Nächste Schritte (von Christine Vogler, Präsidentin des DPR)
  • Im Fokus. Es tut sich Gutes (von Irene Maier, Vize-Präsidentin des DPR)
  • Diskussion um Pflegepersonalbemessungsverordnung (PPBV) – Teil 1. Nicht gegen die Profession stimmen (DPR)
  • Appell an Gesundheitsminister*innen – Teil 2. Weg für PPBV freimachen (DPR)
  • Aus den Verbänden. Neuer Geschäftsführer (Bundesverband Pflegemanagement)
  • Wettbewerb. Dein Impuls für die Zukunft der Pflege! (DPR, Bundespflegekammer)

Online hier lesen.

Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Katastrophale Entscheidung

DBfK kritisiert die Entscheidung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW

Berlin, 21.05.2024 – Jetzt wurde bekannt, dass das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) entschieden hat, die institutionelle Förderung des Instituts für Pflegewissenschaft (IPW) an der Universität Bielefeld zum 31. Dezember 2024 einzustellen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisiert diese Entscheidung scharf.

„Deutschland ist in der Pflegewissenschaft im internationalen Vergleich von jeher schwach aufgestellt. Der Wissenschaftsrat hat erst Ende letzten Jahres eindringlich die Notwendigkeit der Disziplinbildung auch in der Pflegewissenschaft formuliert, um den Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung begegnen zu können. In dieser Situation entscheidet sich Nordrhein-Westfalen, ein renommiertes pflegewissenschaftliches Institut fallen zu lassen. Das macht mich fassungslos“, beurteilt Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin im DBfK, die Entscheidung. „Der richtige Weg wäre, pflegewissenschaftliche Fakultäten an den Universitäten auf- und auszubauen. Ohne Pflegewissenschaft wird es keine Weiterentwicklung des pflegerischen Handlungsfelds geben. Dabei ist es angesichts der alternden Boomer-Jahrgänge notwendiger denn je, Pflegebedürftigkeit zu verhindern und zu vermindern. Woher sollen das Wissen und die Evidenzbasierung in der Praxis kommen, wenn es keine pflegewissenschaftlichen Institute gibt?“, so Klapper weiter.

Das Institut für Pflegewissenschaften an der Universität Bielefeld (IPW) hat dem DBfK zufolge wichtige Impulse in der pflegerischen Forschung gesetzt und zentrale Themen bearbeitet: die Versorgung und Pflege chronisch kranker Menschen, Risiken und ausgewählte Phänomene in der Langzeitpflege, Prävention in der Langzeitpflege, Beiträge zur Qualitätssicherung in der Langzeitpflege u. v. m. „Wir fordern die politischen Entscheidungsträger:innen auf, das IPW zu erhalten. Statt Förderungen einzustellen, sollte die Arbeitsgruppe 6 der Fakultät für Gesundheitswissenschaften ‚Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft‘ massiv ausgebaut werden. Dort wird die Forschung betrieben, die wir für die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in Deutschland brauchen. Mit politischem Willen geht das, wie man an der Einrichtung der Medizinischen Fakultät OWL sehen konnte“, meint Klapper.

„Nach der Schließung der pflegewissenschaftlichen Fakultät an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar vor wenigen Jahren ist die Schließung des IPW ein weiterer harter Schlag für die Pflegewissenschaft in Deutschland, der die Profession Pflege weiter schwächen wird – zu Lasten der Bevölkerung in Deutschland und von Millionen von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen!“, sagt Klapper.

Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V. , Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin, Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77,  hild@dbfk.de
www.dbfk.de


Gemeinsame Stellungnahme

zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Krankenhaus und zur Reform der Vergütungsstrukturen (Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz – KHVVG)

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat einen Referentenentwurf für ein Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsqualität im Krankenhaus und zur Reform der Vergütungsstrukturen (KHVVG) in Deutschland vorgelegt, der vom EbM-Netzwerk und der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft in einer gemeinsamen Stellungnahme kommentiert wurde. Zur Stellungnahme

Quelle: PM DGP, 21.05.2024


Übergabe – Pflegeupdate

PU74 – Resümee zum International Nurses Day / Sektorengrenzen im Gesundheitswesen

Und was es sonst so Neues gibt…


Heime sollten sich besser auf die „neuen Alten“ einstellen

Sushi statt Toast Hawaii im Speisesaal und Wohn- und Wohlfühlambiente im Pflegeheim statt karger Möblierung oder rustikaler Eiche. Geht es nach Zukunftsforscherin Stephanie Hollaus, müssten sich die Einrichtungen konsequenter als bislang auf die nächste Generation an Bewohnern einstellen und ihre Konzepte anpassen: „Die ’neuen Alten‘ werden mit E-Book-Readern in stationäre Pflegeheime einziehen und über WLAN-Verfügbarkeit nicht im Geringsten nachdenken, sondern diese schlicht und ergreifend voraussetzen.“ Caretrialog

Quelle: Care vor9, 21.05.2024


Diakonie Deutschland:

Lunchtalkreihe „So möchte ich nicht mehr leben! Praktische Erfahrungen im Umgang mit Suizidprävention und Suizidassistenz“

29.05.2024 von 11:45 – 12:30 Uhr  – Bitte registrieren Sie sich über den beigefügten Link, die Einwahldaten werden Ihnen direkt im Anschluss zugesendet. https://ewde.guestoo.de/public/event/b1edd186-291a-4df7-8bc0-78d2bc8053f3/frame


Kabinettsbeschluss zum KHVVG

An den Taten ist die Politik gescheitert

Erneut wird der Profession Pflege verweigert, ihre Kompetenzen einzubringen

Berlin (17. Mai 2024, Nr. 19/2024) – Einmal mehr scheitert die Politik daran, die Pflegeberufe angemessen zu berücksichtigen. Der im Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) marginalisiert die berufliche Pflege in bemerkenswerter Weise. Trotz intensiver Konsultationen und klarer Forderungen des Deutschen Pflegerats wurden wesentliche Anliegen der Pflegeberufe ignoriert und aus dem Referentenentwurf gestrichen.

„Dieser Entwurf ist eine Missachtung des Könnens der Pflegekräfte. Die Ignoranz gegenüber unseren Forderungen zeigt, dass die Pflege trotz aller politischen Beteuerungen zumindest in dieser Reform keine Beachtung findet“, kritisiert Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats. „Ohne eine Stärkung und Beachtung der professionellen Pflege wird die Krankenhausreform nicht funktionieren. Die Qualität der Patient:innenversorgung steht auf dem Spiel. Aus der pflegerischen Perspektive ist der Gesetzentwurf in seiner aktuellen Fassung für den Deutschen Pflegerat eine Enttäuschung.

Wir fordern eine echte Anerkennung und Wertschätzung der Pflegeberufe sowie eine aktive Mitsprache bei der Gestaltung der Gesundheitsversorgung. Die Zeit der leeren Versprechen und der strukturellen Benachteiligung der Profession Pflege muss enden – jetzt sind echte Taten gefragt.

Im Mittelpunkt muss die Versorgungs- und Patientensicherheit stehen, die ohne die professionelle Pflege nicht gewährleistet werden kann. Die Bedeutung der Profession darf nicht systematisch untergraben werden.“

Der Pflegerat hatte bereits in seiner Stellungnahme zum Referentenentwurf deutliche Kritik geäußert und eine Beteiligung der Profession Pflege als unabdingbar für den Erfolg der Reform eingefordert. Im Gesetzentwurf zum KHVVG findet die Profession jedoch kaum noch Beachtung.

Besonders eklatant ist das Streichen des § 115h SGB V. Dieser definierte im Referentenentwurf, was unter medizinisch-pflegerischer Versorgung zu verstehen ist und welche Leistungen darunter fallen. Er hätte in den neuen sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen, den Level 1i-Kliniken, eine zentrale Rolle spielen können – vorausgesetzt, die Profession Pflege wäre entsprechend eingebunden worden. Diese Chance wurde leichtfertig vertan.

Der Gesetzentwurf konzentriert sich wieder einmal auf den Arztvorbehalt und ignoriert die immense fachliche Kompetenz der Profession Pflege. Die Pflegeberufe werden erneut marginalisiert und ihre Forderungen ignoriert.

Die im Gesetzentwurf genannten Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Pflegefachpersonen zur Attraktivitätssteigerung des Berufs sind eine Farce. Diese Kompetenzen liegen längst bei der Profession Pflege vor. Der Deutsche Pflegerat macht klar: Ohne die Einbeziehung der Profession Pflege wird die Reform nicht funktionieren. Es ist höchste Zeit, dass die Politik ihren Worten Taten folgen lässt.

Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de


KHVVG

Vorwurf: Lauterbachs Krankenhausreform ohne Pflege

17.05.2024 / BibliomedPflege – Karl Lauterbachs ignoriert in seiner großen Krankenhausreform weitgehend die Belange der Pflege, lautet die Kritik der Verbände. Nachdem das Gesundheitsministerium zahlreiche Experten aus dem Gesundheitswesen angehört hat, hat das Bundeskabinett den Entwurf für das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) beschlossen. Es folgen nun die Beratungen im Bundestag. Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, kritisierte:

„Dieser Entwurf ist eine Missachtung des Könnens der Pflegekräfte. Die Ignoranz gegenüber unseren Forderungen zeigt, dass die Pflege trotz aller politischen Beteuerungen zumindest in dieser Reform keine Beachtung findet.“

§ 115h im SGB V gestrichen

Wesentliche Anliegen der Pflegeberufe seien ignoriert und aus dem Referentenentwurf gestrichen worden. Konkret kritisierte Vogler das Streichen des § 115h im Sozialgesetzbuch V. Dieser habe im Referentenentwurf definiert, was unter medizinisch-pflegerischer Versorgung zu verstehen ist und welche Leistungen darunter fallen. Er hätte in den neuen sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen, den Level 1i-Kliniken, eine zentrale Rolle spielen können – vorausgesetzt, die Profession Pflege wäre entsprechend eingebunden worden. Im Kabinettentwurf ist dieser Absatz nun  nicht mehr enthalten. Vogler weiter:

„Der Gesetzentwurf konzentriert sich wieder einmal auf den Arztvorbehalt und ignoriert die immense fachliche Kompetenz der Profession Pflege.“

DBfK: Wichtige Regelungen entfallen

Auch der Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) zeigt sich enttäuscht. DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper sagte: „Eine Klinik, die Spitzenmedizin leisten will, kommt ohne hohe Pflegequalität nicht aus.“

Daher müsse Pflegequalität auch ein Kriterium für die Zuordnung zu Leistungsgruppen sein. Allerdings seien sämtliche Regelungen, die das Potenzial pflegerischer Kompetenzen gehoben und die Autonomie der Pflegefachpersonen gefördert hätten, gestrichen wurden. Klapper weiter: „Das Gesetz in dieser Form ist ein Bärendienst für eine erfolgreiche Reform der Gesundheitsversorgung in Deutschland und nutzt die Potenziale der professionellen Pflege nicht.“

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/pflege-reagiert-enttaeuscht-auf-krankenhausreform?


Überprüfung der Palliativversorgung und Hospizarbeit

Berlin: (hib/PK) Die Unionsfraktion fordert eine systematische Überprüfung und Verbesserung der Palliativversorgung und Hospizarbeit. Ein Meilenstein sei das 2015 beschlossene Hospiz- und Palliativgesetz, das viele Möglichkeiten vorsehe, damit sterbende Menschen medizinische, pflegerische, psychosoziale und seelsorgerische Unterstützung erhalten könnten. Einige Maßnahmen hätten jedoch offensichtlich nicht oder nur unzureichend zu einer Verbesserung der Versorgung geführt, heißt es in einem Antrag (20/11430) der Fraktion.

Zahlreiche Ehren- und Hauptamtliche der Hospizarbeit und Palliativversorgung berichteten von weiterhin bestehenden Herausforderungen in ihrer Tätigkeit. Beispielsweise würden nur im ambulanten Bereich die Kosten für die Qualifizierung neuer Ehrenamtlicher refinanziert. Ferner habe die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) auf eine palliativmedizinische Unterversorgung in Krankenhäusern hingewiesen.

Unabhängig von den vielfältigen personellen Herausforderungen entwickele sich auch beim Einsatz von Arzneimitteln zur Symptomlinderung eine zunehmende Problemlage. So seien auch in diesem sensiblen Bereich Arzneimittellieferengpässe deutlich spürbar.

Die Abgeordneten fordern unter anderem eine Gesamtevaluation zur Umsetzung des 2015 beschlossenen Hospiz- und Palliativgesetzes inklusive Anpassungsvorschlägen, um Versorgungsstrukturen zu verbessern. Gemeinsam mit den Ländern und maßgeblichen Verbänden der Hospiz- und Palliativarbeit sollte eine umfassende Datenlage in Bezug auf die bundes17.05.2024, 15:30

Quelle: heute im bundestag – Arbeit und Soziales, Familie und Gesundheit – Nr. , 17.05.2024


DKG zur Vorstellung des Klinik-Atlas

Lauterbachs Transparenz ist politischer Aktionismus auf Kosten des Steuerzahlers

17.05.2024 – Zur Vorstellung des Klinik-Atlas des Bundesgesundheitsministeriums erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß: „Kein anderer Bereich unseres Gesundheitswesens ist in Sachen Behandlungsqualität so transparent wie der Krankenhaussektor. Mit dem Deutschen Krankenhausverzeichnis bietet auch die DKG seit Jahrzehnten einen Klinik-Atlas an, in dem sich alle Informationen über Behandlungsqualität, Fallzahlen, Personalausstattung, Komplikationsraten und vieles mehr der einzelnen Krankenhäuser laienverständlich online finden lassen. Mehr als eine halbe Million Menschen nutzen jeden Monat dieses Angebot. Die Daten im Krankenhausverzeichnis basieren auf den Qualitätsberichten der Krankenhäuser, und mehr Datenmaterial steht auch dem Bundesgesundheitsminister für seinen Klinik-Atlas nicht zur Verfügung. Bis vor kurzem hat auch das Bundesgesundheitsministerium diesen Klinik-Atlas als geeignetes Transparenztool auf seiner eigenen Homepage veröffentlicht und den Bürgerinnen und Bürgern zur Krankenhaussuche empfohlen. Es stellt sich also die Frage nach dem Sinn eines weiteren und diesmal steuerfinanzierten Verzeichnisses, das für die Patientinnen und Patienten keinerlei zusätzliche Information bietet und somit nicht als nützliche Ergänzung fungieren kann. Was er aber den Krankenhäusern bringt, ist noch mehr Bürokratie, denn die Krankenhäuser müssen ihr ärztliches Personal noch kleinteiliger dokumentieren und regelmäßige Meldungen dazu abgeben.

Während das Deutsche Krankenhausverzeichnis den Suchenden aufgearbeitete und verständliche Daten übermittelt, mit denen sie das geeignete Krankenhaus in eigener Entscheidung finden können, basiert Lauterbachs angekündigte Transparenz auf einem ministeriellen Ranking der Krankenhäuser in Level, vergleichbar mit Sterne-Kategorien bei Hotels. Nur funktioniert dieses unterkomplexe System nicht bei Krankenhäusern. Ein auf eine bestimmte Behandlung hochspezialisiertes kleines Krankenhaus mit exzellenter Qualität, dem das Ministerium nun Level 1 zuteilt, kann so im Vergleich zum nicht spezialisierten Level-3-Haus das Nachsehen haben. Wenn Lauterbachs Atlas ab Herbst wie angekündigt nach diesem System funktioniert, wäre dies das Gegenteil von Transparenz und würde dem propagieren Ziel, den Patientinnen und Patienten bestmögliche Behandlungsqualität zu ermöglichen, einen Bärendienst erweisen.

Das Deutsche Krankenhausverzeichnis (www.deutsches-krankenhaus-verzeichnis.de) verfügt nach seinem Update im Frühjahr 2024 über noch mehr Daten bei verbesserter Nutzerfreundlichkeit. Zu den 12,5 Millionen Daten der Qualitätsberichte sind nun auch Daten zu Long-Covid-Behandlungen hinterlegt. Krankenhäuser haben einen Direktzugang zum System und können so tagesaktuell Angaben zum Beispiel zum Personal aktualisieren. Die Nutzerinnen und Nutzer des Deutschen Krankenhausverzeichnisses können sich aber vor allem darauf verlassen, dass sie absolut neutral und rein datenbasiert informiert werden und nicht über intransparente Algorithmen in ein bestimmtes Krankenhaus gelotst werden. Denn hinter dem Deutschen Krankenhausverzeichnis stehen keinerlei wirtschaftliche Interessen und auch kein bestimmter Krankenhausträger.

Das Deutsche Krankenhausverzeichnis war bis vor wenigen Wochen über viele Jahre auf der Gesundheitsinformations-Website des Bundesgesundheitsministeriums eingebunden und hat dessen Nutzerinnen und Nutzer gut bei der Suche nach dem geeigneten Krankenhaus geholfen. Leider hat das Lauterbach-Haus den Vertrag im vergangenen Jahr mit Verweis auf fehlende Haushaltsmittel gekündigt.“

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Wegelystraße 3, 10623 Berlin


Klinikatlas des BMG ist online

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat seinen Bundes-Klinik-Atlas veröffentlicht. Für 13.000 Behandlungsarten liefert das Portal einen Klinikvergleich. weiterlesen

Quelle: NL BibliomedManager, 17.05.2024


Wie wird die Integration internationaler Fachkräfte zum Erfolg?

Hamburg – Fachkräftemangel macht sich besonders in der Alten- und Krankenpflege bemerkbar. Aus dem Ausland angeworbene Kolleginnen und Kollegen können Teams bereichern, wenn sie langfristig gut integriert werden. Dazu beitragen soll das Training „Das interkulturelle Team – Pflege“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Eine Evaluation unter teilnehmenden Kliniken zeigt: Das Konzept geht auf.

Angespannte Arbeitssituation erschwert Integration

Das interkulturelle Training der BGW unterstützt die Ergänzung von Teams durch ausländische Fachkräfte in der stationären Kranken- und Altenpflege und verknüpft das Thema Interkulturalität mit Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die Voraussetzungen sind angesichts angespannter Arbeitssituationen schwierig: Oft fehlt Zeit, die dringend benötigt wird – für die Einarbeitung und die Möglichkeit, gut und sicher in der neuen Umgebung und im Team anzukommen.

Ausländische Fachkräfte müssen in der Regel ein Anerkennungsverfahren durchlaufen, um entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt zu werden. Sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede machen Integrationsprozesse zusätzlich anfällig für Missverständnisse und dadurch entstehende Konflikte. Das interkulturelle Training sensibilisiert Beschäftigte für Gefährdungen, die hieraus entstehen können. So werden Konfliktpotenziale ebenso wie Stresserleben verringert und gesunde und sichere Arbeitsbedingungen gefördert.

Zielgruppengenaue Inhalte

Damit Integration gelingt, brauchen Einrichtungen ein Konzept, das über den Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme hinausgeht. Im Training lernen Teilnehmende, welche Faktoren positiv auf eine gesunde interkulturelle Zusammenarbeit einwirken. Drei Workshop-Module richten sich an unterschiedliche Zielgruppen: an Teams und Führungskräfte, an neue Pflegekräfte aus dem Ausland sowie an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus dem Unternehmen.

Wie das interkulturelle Training ankommt und wie es weiterentwickelt werden kann, zeigt eine Evaluation durch das Institut für Arbeitsmedizin, Prävention und betriebliches Gesundheitsmanagement der Universität Lübeck: 80 Prozent des befragten Stammpersonals und 95 Prozent der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gaben an, dass das Training sie motiviere, sich aktiv an interkultureller Arbeit im Unternehmen zu beteiligen. Ebenso zeigten sich 95 Prozent der Fachkräfte aus dem Ausland motiviert, sich mit Interkulturalität sowie der deutschen Kultur zu beschäftigten.

Praxisnahe Inhalte kommen an

Als besonders nützlich empfanden die Teilnehmenden praxisnahe Inhalte und Hinweise zum Umgang mit schwierigen interkulturellen Situationen. Fachkräften aus dem Ausland half besonders in der Startphase ein klar definiertes Aufgabenfeld. Als hilfreich empfanden sie eine gute Einarbeitung sowie die Unterstützung von der Unternehmensleitung und vom Team.

Eine Online-Befragung im Rahmen der Evaluation bestätigt: Arbeitszufriedenheit insgesamt hängt stark von der Unterstützung der Unternehmen und der Teams ab. Einen positiven Einfluss haben auch soziale Kontakte sowie sicheres Arbeiten und Fehlerkultur.

Wichtig: alle einbeziehen

Die Evaluation des Trainings zeigt auch: Voraussetzung dafür, dass die Integration gelingt, ist ein umfassendes Konzept, das viele Unternehmensbereiche und Personen mit einbezieht. Wichtigste Ansprechpersonen beim Thema Arbeitssicherheit sind die Praxisanleitenden. Sie sollten darin geschult werden, Wissen an ausländische Fachkräfte zu vermitteln: mit einfacher Sprache, Wiederholungen und Rückfragen, ob alles verstanden wurde. Auch mehrsprachiges Informationsmaterial wurde als hilfreich genannt.

Information und Beteilung sind auch für das Stammpersonal von hoher Bedeutung, damit Integration als gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten gelebt wird. Neue Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland zu integrieren erfordert Geduld und Einsatz. Wenn Beschäftigte das Gefühl bekommen, alle Aktivitäten würden nur noch auf die neuen ausländischen Fachkräfte ausgerichtet, gefährdet dies die Zusammenarbeit.

Mehr erfahren

Für BGW-Mitgliedsbetriebe ist das Training „Das interkulturelle Team – Pflege“ kostenfrei. Es beinhaltet eine optionale Unterstützung beim Transfer der Trainingsinhalte bis hin zu einem umfassenden Integrationskonzept. Einrichtungen können nach bestimmten Kriterien von der BGW eine Auszeichnung als integrationsfreundlicher Betrieb erhalten. Mehr Informationen gibt es auf www.bgw-online.de/pflege-interkulturell.

Vorgestellt wird das Training der BGW – neben weiteren Good-Practice-Beispielen – auf dem internationalen Symposium „Kulturelle Vielfalt bei der Arbeit: Sichere und gesunde Integration von Fachkräften“ vom 27. bis 29. Mai 2024 in Dresden. Die Anmeldung zur Online-Teilnahme ist möglich unter https://issa-cultural-diversity.com.

Quelle: PM BGW, 17.05.2024


Moll im Atrium:

Gewalt gegen Pflegekräfte

Gewalt gegen Pflegekräfte und anderes medizinisches Personal ist allgegenwärtig und scheint zuzunehmen. Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll (MdB) fordert deshalb in ihrer heutigen Veranstaltung Pflegekräfte besser vor Gewalt zu schützen.

Sie diskutiert gemeinsam mit: Ricardo Lange, Intensivpfleger und Aktivist, Sandra Postel, Präsidentin der Pflegekammer NRW und Claudia Vaupel von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), sowie mit zahlreichen Gästen vor Ort.

  • Claudia Moll: „Gewalt gegenüber Pflegekräften und anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen ist nicht tolerierbar. Hier müssen wir in allen Bereichen handeln: wir brauchen mehr Prävention, Aufklärung und Sicherheitskonzepte in den Einrichtungen.“
  • Ricardo Lange bringt es deutlich und ungeschönt auf den Punkt: „Laut Statistik nimmt die Gewalt gegen Klinikpersonal zu. ‚Auf die Fresse kriegen‘- sei es verbal oder körperlich – gehört mittlerweile für viele Ärzte und Pflegekräfte zum Berufsalltag! Das muss sichdringend ändern!“
  • Auch Sandra Postel sieht akuten Handlungsbedarf: „90% der Pflegefachpersonen erleben nach einer Kurzumfrage der Pflegekammer Gewalt. Die Themen sexualisierte Gewalt und Diskriminierung spielen hierbei eine Rolle. Neben der Verbesserung von Rahmenbedingungen und Strukturen müssen wir für eine Enttabuisierung des Themas sorgen.“
  • Claudia Vaupel stellt zudem klar: „Gewalterleben ist kein Versagen der Pflegekräfte und keinesfalls als Teil des Jobs hinzunehmen. Unternehmen sind verpflichtet, Gefährdungen am Arbeitsplatz vorzubeugen und Beschäftigten beizustehen. Prävention von Gewalt müssen sie systematisch angehen und in die Tat umsetzen.“

Diese Forderungen unterstützt Claudia Moll und möchte mit der heutigen Veranstaltung für das Thema sensibilisieren und für einen besseren Schutz der Beschäftigten werben: „Es ist unsere Pflicht diejenigen zu schützen, die sich tagtäglich für andere Menschen einsetzen. Das sind wir den Pflegekräften einfach schuldig.“

Weitere Informationen zur Veranstaltung, sowie die Aufzeichnung finden Sie unter https://www.pflegebevollmaechtigte.de/aktuelle-

veranstaltungen.html

Quelle: PM der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege, 15.05.2024


ICN-Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege

Resilienz der Pflege in Ausnahmesituationen fördern

14.05.2024 / News – Das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat gemeinsam mit den Berufsverbänden der Pflege in Deutschland (DBfK), Österreich (OEGKV) und der Schweiz (SBK-ASI) eine autorisierte deutschsprachige Version der Kernkompetenzen in der Katastrophenpflege erarbeitet und veröffentlicht. Das gab Institutsdirektor Michael Ewers jüngst bekannt.

2019 hat der International Council of Nurses (ICN), der Weltbund der Pflegefachpersonen, die Kompetenzbeschreibungen für jede Pflegefachperson und für Katastrophenschutzbeauftragte veröffentlicht (Core Competencies in Disaster Nursing – Version 2.0). 2022 folgte eine Ergänzung für Pflegefachpersonen in Medizinischen Notfallteams.

Bildungsarbeit in der Pflege fördern

Die Kompetenzbeschreibungen hätten international viel Aufmerksamkeit erfahren. In den deutschsprachigen Ländern habe das Original-Rahmenwerk bislang aber nur wenig Berücksichtigung in der Gestaltung entsprechender Lehr- und Lernangebote in der Pflegeausbildung, in einschlägigen Weiterbildungsangeboten oder für die Selbstevaluation erfahren, heißt es dazu auf der Website unter der Kurzbeschreibung.

Auf solche Störungen vorbereitet zu sein, die Sicherheit der anvertrauten Personen sowie die eigene Sicherheit zu gewährleisten und auch in Ausnahmesituationen handlungsfähig zu bleiben, habe hohe Priorität, so Ewers.

„Mit der Veröffentlichung einer konsentierten deutschsprachigen Ausgabe soll die Verbreitung dieser wichtigen Kompetenzkataloge unterstützt und die Diskussion über die Rolle der Pflege in Notfällen, Krisen und Katastrophen auch in den deutschsprachign Ländern angeregt werden.“

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/resilienz-der-pflege-in-ausnahmesituationen-foerdern


Zum Tag der Pfle­gen­den: Kran­ken­stand auf neuem Höchst­wert

Hamburg, 12. Mai 2024. 29,8 Tage waren Pflegekräfte im vergangenen Jahr durchschnittlich krankgeschrieben – länger als je zuvor. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Während der Durchschnittswert 2021 noch bei 23,3 Tagen lag, waren es 2022 bereits 28,8 Tage.

Quelle/Weiterlesen unter: https://www.tk.de/presse/themen/pflege/pflegepolitik/krankenstand-bei-pflegekraeften-auf-rekordhoch-2149302


 

Wichtige Termine:

Symposiums „Kulturelle Vielfalt bei der Arbeit – Sichere und gesunde Integration von Fachkräften“

27.-29.05.24 , Dresden; Veranstaltungswebseite / Bei Fragen, wenden Sie sich bitte an: registration@issa-cultural-diversity.com


Praxisdialog: Die Pflege auf dem Weg zur Digitalisierung
Pflegenetzwerk Deutschland

4. Juni 2024, 15 Uhr, Hier anmelden!


Veranstaltung für die Bewohnervertretungen in der Langzeitpflege

Montag, 10. Juni 2024, von 13:00 Uhr bis 17:30 Uhr im Tagungswerk, Lindenstraße 85, 10969 Berlin und im Livestream.

Hier finden Sie weitere Informationen zu der hybriden Veranstaltung sowie der Möglichkeit zur Anmeldung für die Teilnahme vor Ort.


Zukunft der Pflege Bildung

08.10.2024 | 8:00 – 16:00 Uhr | Bonn

Beim BILDUNGSKONGRESS am 8. Oktober in Bonn geht es um die Zukunft der Ausbildung in der Pflege. Es wird an Ideen für Wissensplattformen und „New Work“ gearbeitet. Auch sozialpädagogische Dienste in Bildungseinrichtungen und Sprachförderung stehen auf dem Programm. Die DRK-Schwesternschaft Bonn organisiert den Kongress in Kooperation mit ADS e.V., BLGS und DBfK Nordwest. ZUM KONGRESS


11. Deutscher Pflegetag

07.-08.11.2024; https://www.deutscher-pflegetag.de/


15. DGP-Hochschultag: Pflegewissenschaft im Dialog

15.11.2024, 10:30 – 17:00 Uhr, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich für Gesundheit und Pflege. Hier gelangen Sie zur Anmeldung