ADS-Wocheninformation, 15.02.2021

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DPR: Februar-Ausgabe der „PflegePositionen“ erschienen

Die Themen der aktuellen Ausgabe sind:

  • Editorial. Versorgungspfeiler digitale Pflege (von Franz Wagner, Präsident des DPR)
  • Im Fokus. Lassen Sie sich impfen! (von Irene Maier, Vize-Präsidentin des DPR)
  • BARMER-Pflegereport 2020. Verlorene Kapazitäten: Zehntausende zusätzliche Pflegekräfte möglich (BARMER, DPR)
  • News. Deklaration unterzeichnet (DPR); Neustart nach Corona (DRG-Forum); Neue S1-Leitlinie (Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft)
  • Konzertierte Aktion. BGW-Informationsoffensive (BGW)
  • Pflege und Hauswirtschaft. Zusammenarbeit gestalten (DPR, Deutscher Hauswirtschaftsrat)

Die Februar-Ausgabe der „PflegePositionen“ können Sie hier abrufen.

Zur Info:  „PflegePositionen“ – Der offizielle Newsletter des DPR erscheint in Kooperation mit HEILBERUFE – Das Pflegemagazin.

Ansprechpartner: Dr. h.c. Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Neuauflage Corona-Prämie: Bundesregierung fehlt einheitliches Konzept

Corona-Prämie darf sich nicht alleine auf Klinikmitarbeiter beschränken

Berlin (09. Februar 2021, Nr. 5/2021) – Zum Vorschlag des Corona-Kabinetts der Bundesregierung für eine Corona-Prämie für das Krankenhauspersonal sagt Christine Vogler, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„An sich ist eine Corona-Prämie ein Ausdruck der Wertschätzung für den außerordentlichen Einsatz der professionell Pflegenden. Von daher begrüßen wir die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgestellte Neuauflage der Corona-Prämie und die dafür seitens des Bundes bereitgestellten Finanzmittel.

Jedoch scheint der Bundesregierung ein einheitliches Konzept zu fehlen. Ist man im letzten Jahr mit den in Pflegeeinrichtungen Beschäftigten gestartet und hat bei den Klinikmitarbeitern aufgrund massiver Kritik nachgezogen, so soll jetzt die Prämie nur auf das Klinikpersonal begrenzt werden, gestaffelt nach der Anzahl der an COVID-19 infizierten Patientinnen und Patienten. Das ist ein immenser Systemfehler. Er zeigt: Benötigt wird ein Gesamtkonzept, denn alle Pflegenden waren und sind von der Pandemie betroffen – in der direkten Versorgung der Patientinnen und Patienten oder auch in der Versorgung von potentiell infizierten Personen.

Die Bundesregierung sollte aus den Fehlern des letzten Jahres lernen. Die Prämie muss allen professionell Pflegenden zukommen. Unabhängig davon, ob sie in Krankenhäusern, in Rehabilitationskliniken oder in den Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege arbeiten. Wichtig ist eine faire, schnelle und einfache Auszahlung. Beendet werden muss die Hängepartie der ersten Corona-Prämie in den Krankenhäusern.

Dabei gilt auch jetzt: Um die Pflege für die Zukunft zu stärken, ist eine angemessene Bezahlung deren Beschäftigten mehr denn je wichtiger als eine Prämie. Die Corona-Pandemie hat den Stellenwert der Profession Pflege für die Gesellschaft deutlich gezeigt. Das bedeutet, Politik, Kassen und Arbeitgeber müssen in die Pflege investieren, um attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Eine bessere Bezahlung wäre hier ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung.

Zu prüfen wäre, ob die für die Corona-Prämie vorgesehenen Gelder ein guter Einstieg in eine dauerhaft bessere Vergütung sein könnten.“

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


Schutzschirme für Pflege und Sozialeinrichtungen bis Ende 2021 verlängern

Berlin, 11. Februar 2021. Der Bundestag befasst sich am Freitag erstmals mit der Verlängerung der Sonderregelungen wegen der epidemischen Lage (EpiLage-Fortgeltungsgesetz) und dem Sozialdienstleistereinsatzgesetz (SodEG). Von beiden Gesetzen sind Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege existenziell betroffen.

Dazu erklärt der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Ulrich Lilie: „Die Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege sind dringend auf die weitere Unterstützung der staatlichen Rettungsschirme angewiesen. Durch die jetzt geplanten Neuregelungen im ‘EpiLage-Fortgeltungsgesetz’ würde die Finanzierung vieler Pflegeheime gefährdet, weil Mindereinnahmen nur noch aufgrund von behördlichen Anordnungen oder landesrechtlichen Verordnungen geltend gemacht werden könnten. Damit stellt der Gesetzentwurf in der jetzigen Form die Existenz der am härtesten durch Corona-Ausbrüche getroffenen Pflegeheime infrage. Außerdem reicht eine Verlängerung der Sonderregelungen im Elften Sozialgesetzbuch um drei Monate über den 31. März hinaus bei weitem nicht aus. Der Schutzschirm für die Pflege muss die Finanzierung der Einrichtungen mindestens bis zum Jahresende gewährleisten.”

Lilie weiter: „Gleiches gilt für die Verlängerung des SodEG. Denn bisher ist in keiner Weise absehbar, wie sich die Pandemie im Laufe des Jahres entwickelt und ob wir im Herbst 2021 wieder in die frühere Normalität zurückkommen. Als Auffanghilfe für die sozialen Dienstleister hat sich das SodEG bewährt. Es wäre fatal, dieses wichtige Instrument jetzt zu früh aus der Hand zu legen. Eine Verlängerung bis zum Jahresende ist auch hier die einzige vernünftige Lösung. Wir appellieren deshalb an den Deutschen Bundestag, die Fristen in den Gesetzentwürfen dringend an die Realität anzupassen, um schwere Schäden von der sozialen Infrastruktur abzuwenden.”

Quelle: PM BAGFW 11.02.2021


Existenzgefährdung statt Unterstützung

Nach anfänglichem Applaus droht nun den Pflegeeinrichtungen der wirtschaftliche Ruin

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) äußert sich zur geplanten Verlängerung der Sonderregelungen wegen der epidemischen Lage (EpiLage-Fortgeltungsgesetz) und dem Sozialdienstleistereinsatzgesetz (SodEG).

„Bisher fühlten sich unsere Einrichtungen durch den bestehenden Schutzschirm für die Pflege weitestgehend gut unterstützt“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „Nun fürchten unsere Einrichtungen, sollten die geplanten Regelungen so umgesetzt werden, um ihre Existenz.“

Sollten die Regelungen so bleiben, wie sie im Entwurf stehen, könnten die Einrichtungen ab April 2021 aus dem Rettungsschirm keine Unterstützung mehr in Anspruch nehmen, um coronabedingte Mindereinnahmen auszugleichen, denn diese könnten nur noch aufgrund behördlicher Anordnungen oder landesrechtlichen Verordnungen geltend gemacht werden.

„Es scheint, als hätte die Bundesregierung genau da, wo der Schutz am dringendsten gewährleistet sein muss, vergessen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist“, kritisiert Wesemann scharf. „Während der Lockdown immer weiter verlängert wird, sollen die Pflegeeinrichtungen, um finanziell bestehen zu können, zum Normalbetrieb zurückkehren. Das ist im höchsten Maße widersprüchlich.“

An eine Normalität ist aus Sicht des DEVAP in den kommenden Wochen und Monaten nicht zu denken. Wie sich die pandemische Lage entwickelt, ist noch viel zu unsicher, die Nachfrage nach Pflegeplätzen aufgrund von Ängsten und finanziellen Engpässen durch Kurzarbeit der Angehörigen stark zurück gegangen. Die Rückkehr zu einer normalen Auslastung wird einen längeren Zeitraum beanspruchen.

„Damit droht denen die wirtschaftliche Schieflage, denen noch zu Beginn der Pandemie applaudiert wurde“, so Wesemann abschließend. „Unbeirrt bürdet man immer weiter genau denen Lasten auf, die für die Sicherheit der besonders betroffenen Gruppen verantwortlich sind. Der Rettungsschirm für die Pflege muss vollumfänglich mindestens bis zum Sommer verlängert werden. Es kann nicht sein, dass hierüber überhaupt diskutiert werden muss.“

Quelle: DEVAP-Pressemitteilung, 12.02.2021


Ältere sollen schneller geimpft werden

8. Feb 2021 | Corona – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Corona-Impfungen mit einer neuen Verordnung beschleunigen und flexibler machen. „So kann die Impfkampagne weiter an Fahrt aufnehmen“, sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Die neue Impfverordnung sieht einige Änderungen bei der Einstufung der Bevölkerung in drei vorrangig zu impfende Gruppen vor. Zudem kann von der Reihenfolge künftig in Einzelfällen abgewichen werden, etwa wenn dies „zur kurzfristigen Vermeidung des Verwurfs von Impfstoffen notwendig ist“, wie es in der Verordnung heißt.

„Mit der Impfverordnung folgen wir den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission“, sagte Spahn. „Und wir reagieren auf erste Erfahrungen mit der Impfkampagne in der Praxis.“ Spahn: „Ältere können so schneller als geplant geimpft werden.“ Denn Menschen unter 65 Jahren sollen durch die neuen Regeln vorrangig mit dem Impfstoff von Astrazeneca versorgt werden, der mangels ausreichender Studiendaten für Ältere vorerst nicht vorgesehen ist. Das betrifft etwa auch Pflegekräfte, die bereits in der ersten Gruppe vorrangig geimpft werden. Somit bleibt also mehr von den anderen Impfstoffen, von Biontech/Pfizer und Moderna, für die Menschen über 80. Die Bundesländer dürften einzelne Jahrgänge zudem nun zeitversetzt einladen, erläuterte Spahn. Somit könnten sie die Impfungen flexibler organisieren.

Anders als bisher sollen Personen mit bestimmten schweren Krankheiten zudem schneller berücksichtigt werden – und zwar nun in der Gruppe zwei mit hoher Priorität. Höher priorisiert werden sollen dabei unter anderem Krebskranke und Menschen mit schweren Lungenerkrankungen, schwerer Diabetes und chronischen Leber- oder Nierenerkrankungen.

Quelle: https://www.haeusliche-pflege.net/artikel/2021/2_2021/aeltere-sollen-schneller-geimpft-werden


Walk of Care – #gibuns5

Durchgetakteter Alltag, kaum Zeit für Niemanden mit einer hundertprozentigen Verantwortung für Menschen(leben). Kein Moment der Ruhe, stetige Überlastung – wer hört die Wünsche und Forderungen unserer Patient*innen? Wer hört uns? Mit #gibuns5​ setzen sich die Kolleginnen und Kollegen von Walk of Care für eine konkrete Veränderung unseres Gesundheitssystems ein! Die Clips dürfen gerne geteilt und die Forderungen unterstützt werden.

https://www.youtube.com/hashtag/gibuns5

Quelle: Mitgliedermailing Pflegekammer Rheinland-Pfalz, 09.02.2021


Pflegereform jetzt!

Berlin, 9. Februar 2021 – Das Bündnis für Gute Pflege, ein Zusammenschluss von 23 Verbänden und Organisationen mit insgesamt rund 13,6 Millionen Mitgliedern, fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf, unverzüglich einen Referentenentwurf zur Reform der Pflegeversicherung vorzulegen. Vor allem die finanziellen Eigenanteile für Pflegebedürftige in der Langzeitpflege sind endlich zu begrenzen.

Bereits Anfang Oktober vergangenen Jahres hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Rahmen eines Interviews mit der „Bild am Sonntag“ eine Pflegereform angekündigt. Passiert ist seitdem jedoch nichts. Damit es noch vor dem Ende der Legislaturperiode eine tragfähige Lösung gibt, muss die Bundesregierung jetzt handeln.

Eine bedarfsgerechte Personalausstattung in der ambulanten und stationären Langzeitpflege sowie eine Deckelung der Eigenanteile von pflegebedürftigen Menschen sind die dringlichsten Baustellen einer unbedingt notwendigen Pflegereform. Zugleich muss die Pflegeversicherung auf solide finanzielle Füße gestellt sowie nachhaltig und generationengerecht für die Zukunft ausgestaltet werden.

Pflegebedürftige Menschen müssen mittlerweile in der stationären Pflege durchschnittlich 2.068 Euro pro Monat an Eigenanteil für die Pflegeleistungen, Investitionskosten sowie Unterkunft und Verpflegung aufbringen. Dies ist von einem großen Anteil der Pflegebedürftigen nicht mehr zu leisten. Es muss verhindert werden, dass dadurch noch mehr Menschen in die Sozialhilfe gedrängt werden. Die Kosten für eine qualitativ hochwertige und am Bedarf orientierte Pflege mit Beschäftigten, die für die verantwortungsvolle und oft auch belastende Arbeit tariflich gut zu bezahlen sind, müssen solidarisch getragen werden.

Weitere Informationen zum Bündnis: http://www.buendnis-fuer-gute-pflege.de


Wertschätzung ja, aber richtig

Corona-Bonus darf Reformbedarf nicht verdecken

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht die erneute Ankündigung einer Corona-Prämie für besonders belastete Klinikmitarbeitende kritisch. Die außerordentlichen Leistungen der Mitarbeitenden müssten mit langfristigen Verbesserungen statt Einmalzahlungen honoriert werden, so der Verband.

„Die Feststellung, dass die Mitarbeitenden der Kliniken während der Pandemie außerordentliche Leistungen erbracht haben und noch immer erbringen ist natürlich richtig“, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Nach den Erfahrungen mit den bisherigen Bonuszahlungen sollte aber klar geworden sein, dass dadurch keine langfristigen Verbesserungen für die beruflich Pflegenden erreicht wurden und dass eine ungerechte Verteilung zu Spaltungen innerhalb der Berufsgruppe führt.“

Im letzten Jahr erhielten zunächst die Mitarbeitenden in der stationären Langzeitpflege Bonuszahlungen, während das Personal der Kliniken leer ausging. Eine Corona-Prämie für das Klinikpersonal wurde dann doch noch gezahlt, aber davon profitierte nur ein Bruchteil der Beschäftigten. Dieses Vorgehen hatte zu viel Unmut innerhalb der Berufsgruppe geführt.

„Wenn man die Leistungen der beruflich Pflegenden und der anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen wirklich anerkennen will, dann reichen symbolische Gesten der Wertschätzung einfach nicht aus“, kritisiert Bienstein. „Die Mitarbeitenden erwarten seit Jahren Verbesserungen ihrer beruflichen Rahmenbedingungen und höhere Gehälter. Einmalzahlungen wirken da wie Beruhigungstropfen, damit erst einmal Ruhe herrscht. Die Erfahrung, dass Erwartungen trotz der außerordentlichen Leistungen in der Pandemie immer wieder ignoriert und enttäuscht werden, prägt die Stimmung in der Berufsgruppe. Wenn sich in dieser Legislatur nichts mehr für die dringenden Anliegen der beruflich Pflegenden bewegt, wird das einige Kolleginnen und Kollegen aus dem Beruf treiben und es wird sich hoffentlich in den Wahlentscheidungen der beruflich Pflegenden widerspiegeln.“

Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 0 | Fax 030-219157-77


Stern-Pflegepetition

Mehr als 250.000 Unterschriften übergeben

12.02.2021 / News – Am Donnerstag hat Stern-Autor und Petent Bernhard Albrecht dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags mehr als eine Viertelmillion Unterschriften der Stern-Pflegepetition übergeben. Seit dem 14. Januar konnten Menschen für eine bessere Pflege in Deutschland unterschreiben.

Entgegengenommen wurden die Unterschriften von Vertreterinnen und Vertretern des Petitionsausschusses, darunter der Vorsitzende Marian Wendt (CDU/CSU) und die stellvertretende Ausschussvorsitzende Martina Stamm-Fibich (SPD).

Albrecht sagte bei der Übergabe: „Der erste Etappensieg ist dem Stern gelungen; wir haben eine gewaltige Öffentlichkeit für die Forderungen hinter uns. Jetzt aber ist die Verantwortung groß: Die Menschen da draußen erwarten, dass sich nach Jahrzehnten des Stillstands was tut, dass endlich ein Systemwechsel eingeleitet wird.“

Spahn bei Anhörung dabei

Am 1. März werden die Forderungen in einer öffentlichen Anhörung in Anwesenheit von Regierungsvertreterinnen und -vertretern diskutiert. Wendt gab am Donnerstag bekannt, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) persönlich an der Anhörung teilnehmen werde.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/mehr-als-250000-unterschriften-uebergeben


Pflege: nicht gut geschützt im zweiten Lockdown

DBfK präsentiert Ergebnisse der Online-Befragung

In einer Online-Befragung vom Dezember 2020 wollte der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) von den beruflich Pflegenden wissen, ob sie sich in ihrem beruflichen Alltag für die zweite Welle der Pandemie vorbereitet und geschützt fühlen. Die Antworten von 3.571 Teilnehmenden liegen nun vor.

„Wir haben im Dezember 2020 die Umfrage durchgeführt, weil wir angesichts der steigenden Infektionszahlen wissen wollten, ob die beruflich Pflegenden sich für die zweite Welle besser gewappnet fühlen“, erläutert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Mehr als 57 Prozent der Teilnehmenden fühlen sich während ihrer Arbeit nicht sicher vor einer COVID-Infektion geschützt und 86 Prozent fürchten noch weitere Herausforderungen auf sich zu kommen. Nach neun Monaten Pandemie und den Erfahrungen aus der ersten Welle hätte der Schutz der beruflich Pflegenden besser vorbereitet sein müssen.“ Die Teilnehmenden der Umfrage arbeiten in unterschiedlichen Pflegebereichen und kommen aus allen Bundesländern. Fast 30 Prozent der Befragten gaben an, auf Intensiv- oder COVID-Stationen zu arbeiten.

Auf die Frage, bei welchen Schutzmaterialien Engpässe erwartet werden, gaben mehr als 56 Prozent an, dass sie einen Mangel an FFP-2- und medizinischen Schutzmasken fürchten. Bei rund 19 Prozent der Befragten herrschte hier zum Befragungszeitpunkt bereits ein Mangel. „Die FFP-2-Masken sind aktuell der sicherste Schutz, den die beruflich Pflegenden in ihrem Arbeitsalltag, der eben kein Abstandhalten möglich macht, nutzen können. Dass hier immer noch keine flächendeckende Versorgung herrscht, ist ein Skandal“, so Bienstein.

Bei steigenden Infektionszahlen fürchten die Teilnehmenden vor allem einen sich noch weiter verschärfenden Personalmangel. Dies gaben 51,4 Prozent der Befragten an. „Mit dieser Befürchtung geht die Sorge einher, dass die Menschen mit Pflegebedarf sowohl im Krankenhaus als auch in der Langzeitpflege nicht mehr sicher versorgt werden können“, erläutert Bienstein. „Die beruflich Pflegenden sind enormen Belastungen ausgesetzt und sie erhalten nur teilweise psychosoziale Unterstützung. Welche Folgen das haben könnte, zeigt uns vor allem die letzte unserer Fragen: Ein Drittel der Teilnehmenden denkt regelmäßig über einen Berufsausstieg nach. Was es bedeutet, wenn die Kolleginnen und Kollegen dies in die Tat umsetzen, dürfte allen klar sein: Es wird zu gravierenden Mängeln in der pflegerischen Versorgung kommen, die uns alle jederzeit betreffen können.“

 

Die Auswertung steht hier zum Download zur Verfügung.

Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 0 | Fax 030-219157-77


Übergabe – Der Podcast

ÜG062 – Corona-Impfung im Fokus der Pflege (Prof. Dr. Dr. Sabine Wicker, RKI)

Der Podcast für die Pflege.