Internationaler Tag der Pflegenden
Deutscher Pflegerat fordert: Deutschland muss in die Profession Pflege investieren – jetzt!
Berlin (08. Mai 2024, Nr. 18/2024) – Am 12. Mai 2024 wird der Internationale Tag der Pflegenden unter dem diesjährigen Motto „Our Nurses. Our Future. The economic power of care.“ begangen. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, betont die Bedeutung der Profession Pflege: „Ohne die Profession Pflege gibt es keine pflegerische Versorgung. Ohne die Profession Pflege fehlen Mitarbeitende in der Industrie, die Produktion steht still, und es gibt weniger Verkäufer:innen, die im Laden bedienen, weniger Beschäftigte in der Verwaltung, Schulen und Kindergärten, weil sie im Bedarfsfall ihre Angehörige pflegen und betreuen müssen.
Der Internationale Tag der Pflegenden lenkt daher in diesem Jahr zu Recht den Blick auf die wirtschaftliche Kraft der Profession Pflege. Deutschland muss endlich bereit sein, in die Pflege zu investieren und ihren Wert anzuerkennen. Jeder in die Pflege investierte Euro hat einen vielfach höheren Return on Investment. Es muss in die Neuordnung der Kompetenzen innerhalb der Gesundheitsberufe, in Bildung und durchlässige Bildungswege, in sektorenübergreifende Strukturen, in sichere und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen sowie in den Aufbau von Pflegekammern investiert werden.
Diese Investitionen in die Profession Pflege verbessern die Qualität und Effizienz des gesamten Pflege- und Gesundheitssystems und sparen Kosten ein. Sie tragen dazu bei, das Berufsbild der Pflege aufzuwerten und sichern langfristig die pflegerische Versorgung in unserem Land. Für die Patient:innen ist dies eines der wertvollsten Güter, das jede Investition lohnt.“
Erläuterndes Beispiel:
Durch Investitionen in die Profession Pflege können Kosten im Pflege- und Gesundheitssystem gesenkt werden. Gut ausgebildete Pflegefachpersonen können präventive Maßnahmen umsetzen, die teure Krankenhausaufenthalte und Behandlungen reduzieren. Dafür müssen sie jedoch die Befugnis erhalten. Es ist notwendig, den Rahmen der Heilkundeausübung für Pflegefachpersonen zu schaffen und die Abrechenbarkeit von Leistungen für die Profession zu ermöglichen. Die dadurch eingesparten finanziellen Ressourcen könnten an anderer Stelle des Systems eingesetzt werden, beispielsweise für den Aufbau von Pflegekammern – damit die Pflegeprofession selbstbestimmt handeln kann. Dies erfordert ein Umdenken im Pflege- und Gesundheitssystem und den Abbau finanzieller Sektorengrenzen.
Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Vom Wert professioneller Pflege
DBfK wendet sich zum Internationalen Tag der Pflegenden mit Offenem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz
Berlin, 12.05.2024 – Am 12. Mai wird seit nun 50 Jahren der internationale Tag der beruflich Pflegenden begangen. Auch in diesem Jahr hat der International Council of Nurses (ICN) einen Bericht zur Situation der Pflege weltweit veröffentlicht, der den ökonomischen Wert guter Pflege für die Weltwirtschaft hervorhebt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat den Tag außerdem zum Anlass genommen, um sich mit einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz zu wenden.
„Es ist ein großer Fehler, wenn Investitionen in die Pflege und in unsere Berufsgruppe lediglich als Kostenfaktoren behandelt werden“, kritisiert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Der aktuelle ICN-Report macht deutlich, dass professionelle Pflege die Gesundheit der Menschen und damit auch das Bruttoinlandsprodukt der Länder nachweislich verbessert. Wem Würde allein als Grund für notwendige Investitionen in die Pflege und den Pflegeberuf nicht ausreicht, den sollte die starke Wirtschaftskraft bewegen, die davon ausgeht.“
Der DBfK spricht sich in seinem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz dafür aus, der Wahrnehmung von „Sozialem“ als ausschließlichem Kostenfaktor entschieden entgegenzutreten und der großen inländischen Krise der Pflege die notwendige Priorität einzuräumen. Zeitenwende dürfe nicht bedeuten, sich von Solidarität und Sozialstaat abzuwenden.
Das unterstreicht auch Christel Bienstein zum Internationalen Tag der beruflich Pflegenden: „Gute Pflege führt zu einer besseren Gesundheit – einer der Voraussetzungen für Wohlbefinden, Gerechtigkeit und Frieden.“
Zum Internationalen Tag der Pflegenden soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Situation der Pflegenden gerichtet werden, damit ihr Können und ihre Leistungen Wertschätzung erfahren. Gerade daran mangelt es nämlich aus Sicht der Berufsgruppe, wie die aktuelle Umfrage „Pflege, wie geht es dir?“ des DBfK erneut gezeigt hat: 59 Prozent der Befragten stimmten der Aussage nicht zu, dass die Gesellschaft ihre pflegerischen Kompetenzen anerkennt.
„All jene, die schon einmal auf gute Pflege angewiesen waren, sollten ihren Wert kennen“, so Bienstein. „Und wir werden nicht müde, ihn immer wieder zu betonen.“
Downloads:
Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz
ICN-Report „The economic Power of Care“
Deutsche Übersetzung des Executive Summary
Umfrageergebnisse „Pflege, wie geht es dir?“
Zur Videobotschaft von DBfK-Präsidentin Christel Bienstein
Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V., Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin, Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77 | hild@dbfk.de
www.dbfk.de
Internationaler Tag der Pflegenden:
Investitionen in Pflege zahlen sich für alle aus
Die Profession Pflege ist Rückgrat der Gesellschaft – auch wirtschaftlich
Mainz, 12.05.2024 – „Pflege hat einen viel höheren wirtschaftlichen Stellenwert, wie viele auf den ersten Blick gar nicht vermuten würden.“, bewertet Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, das diesjährige Motto des Internationalen Tags der Pflegenden.
Am kommenden Sonntag, dem 12. Mai, wird der Internationale Tag der Pflegenden gefeiert, der an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale, erinnert. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Our Nurses. Our Future. The economic power of care”. Dieses Thema wurde vom International Council of Nurses (ICN) ausgewählt, um auf die finanziellen Herausforderungen im Bereich der Pflege hinzuweisen und die unzureichende Wertschätzung für Pflegende zu thematisieren.
Mai unterstreicht weiter: „Die Pflegeberufe sind unverzichtbar für das Funktionieren Deutschlands. Die Investitionen in diesen Bereich sind daher gut angelegt und zahlen sich mehrfach aus. Durch das Fachwissen und die Arbeit der ausgebildeten Pflegefachpersonen werden die Kosten im Gesundheitswesen gesenkt, beispielsweise durch umfassende Beratungs- und Präventionsarbeit. Dies wirkt sich positiv auf die Wirtschaft aus, indem Arbeitsausfälle reduziert werden und sowohl weniger Krankmeldungen als auch eine geringere Belastung der pflegenden Angehörigen erreicht werden.“ Allerdings ist auch die Politik gefordert: „Wir erwarten eine angemessene Verteilung der Gelder innerhalb des Gesundheitssystem. Der Schlüsselberuf Pflege strahlt in alle Bereiche der Gesellschaft – viel weiter wie man es augenscheinlich vermuten würde.“, so Mai abschließend.
Allensbach-Studie_Die berufliche Situation von Pflegefachkräften 2023_Ergebnisse
Allensbach-Studie_Die berufliche Situation von Pflegefachkräften 2023_Zusammenfassung
Quelle: https://pflegekammer-rlp.de/internationaler-tag-der-pflegenden-investitionen-in-pflege-zahlen-sich-fur-alle-aus/
GenZ birgt Potentiale
Knapp jede zweite Pflegefachperson unter 30 Jahren in Teilzeit kann sich vorstellen, mehr zu arbeiten. Das ist ein Ergebnis unserer Mitgliederbefragung. „Vor allem vor dem Hintergrund des Pflegenotstands ist diese Zahl ermutigend“, sagt Kammervorstandsmitglied Ilka Mildner. „Damit daraus auch Realität wird, benötigen wir vor allem flexiblere Arbeitszeiten für eine ausgewogene Work-Life-Balance und Angebote wie Langzeitarbeitskonten etwa für Sabbaticals.“ MEHR INFORMATIONEN
Quelle: NL Pflegekammer NRW, 12.05.2024
Pflegekammer NRW fordert mehr Planungssicherheit
Jede zweite Pflegefachperson in Nordrhein-Westfalen muss „oft“ oder „sehr oft“ ungeplant bei der Arbeit einspringen. Das hat eine Mitgliederbefragung der Pflegekammer NRW ergeben. „Die häufigen Umdisponierungen der Arbeitspläne und die damit verbundene geringe Planbarkeit des Alltags stellen eine erhebliche Belastung für die Pflegefachpersonen dar“, sagt Ilka Mildner, Mitglied des Vorstands der Pflegekammer NRW.
Quelle: NL Pflegekammer NRW, 12.05.2024
Caritas-Präsidentin zum Tag der Pflegenden und Muttertag:
Pflege ist Zukunftsthema Nummer 1
Berlin, 12. Mai 2024. Zum Internationalen Tag der Pflegenden und Muttertag äußert sich Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa wie folgt:
„In diesem Jahr fällt der Tag der Pflegenden auf den Muttertag. Für die Caritas ein doppelter Anlass zu bekräftigen: Die Sorge um die Pflege ist das Zukunftsthema Nummer 1 – in Deutschland und Europa. Heute gibt es 5 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland, in zehn Jahren werden es über eine halbe Million mehr sein. In den europäischen Nachbarstaaten ist es nicht viel anders, denn überall kommen die Babyboomer in das Alter, in dem sie mehr Unterstützung brauchen.
Überall sind es zuvörderst Frauen, die ihre Mütter und Väter pflegen und Familie und Pflege unter einen Hut bringen. Es sind vor allem Frauen, die alleine alt werden, weil ihre Männer vor ihnen sterben und die sich fragen, wer sich morgen um sie kümmern wird.
Eine sorgende Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der Menschen mit Pflegebedarf gut versorgt sind und in der Pflegende die nötige Unterstützung erfahren. Gerade pflegende Angehörige brauchen infrastrukturelle Entlastung, zeitliche Spielräume und finanzielle Anerkennung. Die Politik darf diesen Auftrag nicht in die nächste Legislatur verschleppen.“
Quelle: PM Deutscher Caritasverband, 12.05.2024
Übergabe
ÜG137 – 4-Tage-Woche in der Pflege (Henrik van Gellekom)
Ein Innovatives Konzept für die Zukunft?
DKG zum Tag der Pflegenden
Pflegekompetenz muss optimal genutzt werden – Entbürokratisierung Mittel gegen Fachkräftemangel
Zum Tag der Pflegenden am 12. Mai erklärt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Prof. Dr. Henriette Neumeyer: „Die Pflege ist die mit Abstand größte Berufsgruppe im Krankenhaus. Rund 500.000 Pflegekräfte versorgen 17 Millionen stationäre Patienten im Jahr. Die Kompetenz dieser Fachkräfte ist eine zentrale Voraussetzung für die hohe Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung in unseren Kliniken. weiterlesen »
Quelle: DKG Update – Der Newsletter, 10.05.2024
Diakonie-Zitat zum Tag der Pflege (12. Mai)
– Bessere Rahmenbedingungen für Pflegekräfte – echte Pflegereform statt Stückwerk
Berlin, 10. Mai 2024 – Zum Tag der Pflege am 12. Mai fordert die Diakonie Deutschland die Bundesregierung auf, eine grundlegende Reform der Pflege nicht länger auf die lange Bank zu schieben.
Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: „Wir müssen die Pflege jetzt zukunftsfest machen, sonst können Pflegebedürftige schon bald nicht mehr professionell versorgt werden. Schon jetzt gibt es in manchen Regionen erhebliche Probleme, einen ambulanten Dienst oder einen stationären Pflegeplatz zu finden. Für immer mehr Pflegebedürftige fehlt es an Pflegepersonal. Doch statt einer grundlegenden Pflegereform reagiert die Bundesregierung mit Stückwerk. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauchen die Pflegekräfte insgesamt bessere Rahmenbedingungen. Dazu gehört, dass Pflegekräfte deutlich mehr Zeit für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen bekommen und ihre Kompetenzen umfassend anerkannt werden. Das anstehende Pflegekompetenzgesetz geht in die richtige Richtung, bleibt aber ohne eine grundlegende Pflegereform und eine Weiterentwicklung der Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung auf halber Strecke stehen.
An diesem Tag der Pflege, der mit dem Muttertag zusammenfällt, gilt mein besonderes Augenmerk der häuslichen Pflege durch Angehörige. Nach wie vor sind es die Kinder, die den größten Teil der Pflege ihrer Eltern sicherstellen. Die Bundesregierung muss das Engagement pflegender Angehöriger durch eine Reform des Familienpflegezeitgesetzes stärken. Die Übernahme der Pflege eines Angehörigen ist häufig mit hohen Einkommenseinbußen und dem Risiko der Altersarmut verbunden. Davon sind vor allem Frauen betroffen. Deshalb sollte mit dem Gesetz auch eine Lohnersatzleistung analog eines Elterngeldes eingeführt werden, die den Lohnausfall bei der Pflege von Angehörigen oder nahestehenden Personen ausgleicht. Eine solche Lohnersatzleistung wäre für die Pflege eine große Chance. Auch die Einzahlungen in die Rentenversicherung für pflegende Angehörige, die ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder aufgeben, müssen verbessert werden.“
Weitere Informationen: Umfrage von Diakonie und Deutschem Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege von 2023: Vier von fünf Pflegeeinrichtungen müssen Angebote einschränken – 89 Prozent der Pflegedienste mussten bereits neue Pflegekunden ablehnen: https://www.diakonie.de/informieren/infothek/2023/mai/umfrage-von-diakonie-und-devap-vier-von-fuenf-pflegeeinrichtungen-muessen-angebote-einschraenken-89-prozent-der-pflegedienste-mussten-bereits-neue-pflegekunden-ablehnen
Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin, www.diakonie.de
Tag der Pflegenden
Investments in die Pflege lohnen sich
10.05.2024 / News – Der Internationale Tag der Pflegenden am 12. Mai richtet in diesem Jahr den Blick auf die wirtschaftliche Kraft der Pflege. „Our Nurses. Our Future. The economic power of care.“ lautet das Motto.
Obwohl die Pflege das Rückgrat des Gesundheitswesens darstelle, sei sie häufig mit finanziellen Zwängen konfrontiert und leidet unter gesellschaftlicher Unterbewertung, erklärt der International Council of Nurses (ICN), der Erltverband für beruflich Pflegende. Der Aktionstag soll aufzeigen, warum sich strategische Investitionen in die Pflege wirtschaftlich und gesellschaftlich lohnen.
Zum Tag der Pflege hat der ICN einen Report vorgelegt, der diese Argumentation stützen soll. Demach kostet schlechte Gesundheit die Weltwirtschaft 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dazu sagte sagt ICN-Präsidentin Pamela Cipriano:
„Wir wissen, dass gesündere Menschen engagierter und wirtschaftlich produktiver sind, aber Millionen von Menschen haben keinen Zugang zu der grundlegenden Gesundheitsversorgung, die sie benötigen und die größtenteils von Krankenschwestern erbracht wird.“
Die Regierungen müssten sich darüber im Klaren sein, dass Investitionen in die Pflege keine Kosten verursachen.
Bessere Arbeitsbedingungen, gute Gehälter
Statt in Pflegepersonal zu investieren, suchten Regierungen weltweit allerdings nach kurzfristigen und kostensenkenden Lösungen wie die internationale Anwerbung von Pflegepersonal oder die Verkürzung der Ausbildungsdauer, kristisiert das ICN. „Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass Menschen davon abgehalten werden, den Beruf zu ergreifen, und dass mehr erfahrene Krankenschwestern und -pfleger aufgeben oder früher ausscheiden, als sie es getan hätten.“
Stattdessen sollte die Politik mehr Mittel für die Pflegeausbildung bereitstellen, die Arbeitsbedingungen verbessern, attraktive Löhne sicherstellen und die Rolle der Pflege in der Gesellschaft insgesamt stärker hervorhebem (zum Download des kompletten Reports).
Auch Deutschland muss endlich bereit sein, in die Pflege zu investieren und ihren Wert anzuerkennen, sagt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR). „Jeder in die Pflege investierte Euro hat einen vielfach höheren Return on Investment.“ Als Beispiele nennt die DPR-Präsidentin die Neuordnung der Kompetenzen innerhalb der Gesundheitsberufe, Bildung oder sektorenübergreifende Strukturen. Vogler weiter: „Ohne die Profession Pflege gibt es keine pflegerische Versorgung. Ohne die Profession Pflege fehlen Mitarbeitende in der Industrie, die Produktion steht still, und es gibt weniger Verkäufer:innen, die im Laden bedienen, weniger Beschäftigte in der Verwaltung, Schulen und Kindergärten, weil sie im Bedarfsfall ihre Angehörige pflegen und betreuen müssen.“
Der Internationale Tag der Pflege wird jedes Jahr am 12. Mai, dem Jahrestag der Geburt von Florence Nightingale, auf der ganzen Welt gefeiert.
Tag der Pflegenden: Fachartikel kostenfrei lesen
Passend zum Motto und den Themen des diesjährigen Tags der Pflegenden hat unsere Redaktion drei Abo-Fachartikel aus der neuen Ausgabe von Die Schwester/Der Pfleger ausgewählt, die bis 14. Mai kostenfrei gelesen werden können:
Problem Internationale Personalakquise: Warum der Weltbund der Pflegefachpersonen die internationale Rekrutierung von Pflegepersonal kritisiert.
Qualifikationsmix im Krankenhaus: Immer mehr Kliniken setzen auf einen Mix an Qualifikationen. Dennoch ist das Modell kein Selbstläufer. Langfristig könnte der Qualifikationsmix sogar an einer überraschenden Hürde scheitern.
Echte Bindung ist entscheidend: Wie Kliniken von einer durchdachten Personalpolitik, flexiblen Arbeitszeitmodellen und innovativen Ansätzen profitieren können, um nicht auf Leiharbeit angewiesen zu sein.
Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/50524-investments-in-die-pflege-lohnen-sich?sfmc_id=97586447
Tag der Pflegenden:
Mehr Lösungen zur Vereinbarkeit von Beruf und privaten Verpflichtungen anbieten
Professionell Pflegende stehen familiär unter einem hohen Erwartungsdruck. In der Pflege arbeiten in Deutschland rund 1,2 Millionen Beschäftigte, etwa 80 Prozent sind Frauen. Die meisten der beruflich Pflegenden, nämlich 84 Prozent, empfinden ihren Beruf als „sinnstiftend“. Das hat gerade eine Online-Befragung unter 6139 professionell Pflegenden ergeben, die der Berufsverband für Pflegeberufe …
Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/tag-der-pflegenden-mehr-loesungen-zur-vereinbarkeit-von-beruf-und-privaten-verpflichtungen-anbieten/
Quelle:NL KDA, 10.05.2024
Ängste der Deutschen
Trendwende: Angst vor Pflegebedürftigkeit steigt
Die Angst vor Pflegedürftigkeit ist wieder größer geworden: Fast die Hälfte der Deutschen befürchtet, im Alter auf andere angewiesen zu sein – das zeigt eine R+V-Langzeitstudie. Ein Blick auf die Zahlen zum „Tag der Pflege“ am 12. Mai.
In der Pflegekrise endlich Potentiale nutzen
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) dankt anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am 12. Mai bereits heute den Mitarbeitenden in der Langzeitpflege für Ihre wichtige Arbeit und appelliert an die Verantwortlichen, die Potentiale und Kompetenzen des Pflegepersonals endlich anzuerkennen und in Zeiten knapper Personalressourcen zu nutzen:
„Wir haben so viele Beschäftigte in der Langzeitpflege wie noch nie und dennoch reichen diese Menschen nicht aus, um den steigenden Pflegebedarf zu decken. “, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des DEVAP. „Wir müssen unsere personellen Ressourcen dringend schonen und das Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Pflege kompetenzorientiert einsetzen.“
Der neue Pflegereport der Krankenkasse DAK-Gesundheit bestätigt, dass die Zahl der Pflegebedürftigen zunimmt und gleichzeitig künftig mehr Pflegekräfte in Rente gehen als nachkommen werden. Das verschärft den Personalnotstand und die Arbeitsmarktreserve in der Pflege schrumpf.
„Gleichzeitig ist die Koalition zum Thema Pflegeversicherung völlig zerstritten“, so Wesemann weiter. „Die Regierungsparteien haben keinen gemeinsamen Plan für die Zukunft der Pflegeversicherung und so rückt eine baldige Lösung bei komplett entgegengesetzten Positionen in weite Ferne.“
Die DEVAP-Umfrage zur Versorgungssicherheit bestätigt den dringenden Handlungsbedarf: Vier von fünf Trägern der Langzeitpflege müssen Angebote weiterhin einschränken.
„Der Pflegeberuf ist allem voran hochprofessionell, sinnhaft, vielseitig und anspruchsvoll. Dieses Potential muss in Zeiten knapper Ressourcen genutzt werden, indem die professionelle Autonomie gestärkt wird und die Aufgabenverteilung kompetenzorientiert erfolgt“, so Wesemann. „Auch der Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege hat in seinem jüngsten Gutachten den ineffizienten Einsatz von Fachkräften im Gesundheitswesen bemängelt. Dies zu beheben, sollte im Mittelpunkt der gesundheitspolitischen Bemühungen stehen: Die Neuordnung anhand der jeweiligen Kompetenzen und die Stärkung der Berufsautonomie sind wichtige Hebel, um das Pflegepersonal zu entlasten und die Attraktivität des Berufs zu steigern.“
„Die Pflege muss in Deutschland ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Kleinteilige Ansätze werden nicht ausreichen, um langfristig eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Das Pflegekompetenzgesetz ist ein wichtiger erster Schritt“, so Wesemann abschließend.
Der DEVAP bringt sich in die Weiterentwicklung der Langzeitpflege mit seinem ganzheitlichen Strategiepapier „TROTZDEM Pflege: für Jeden, zu jeder Zeit“ ein, welches am 17. Oktober 2024 veröffentlicht wird.
Anmeldungen zum Salongespräch sind jetzt ONLINE möglich.
Quelle: DEVAP-Pressemitteilung, 10.05.2024
Referentenentwurf KHVVG
Deutscher Pflegerat: Ohne die Profession Pflege wird diese Reform nicht funktionieren
Berlin (07. Mai 2024, Nr. 17/2024) – Das Bundesgesundheitsministerium hat den Referentenentwurf für ein Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz – KHVVG vorgelegt, der auf die Sicherstellung und Steigerung der Versorgungsqualität abzielt. Der Deutsche Pflegerat weist auf die unerlässliche Rolle der Profession Pflege im Krankenhaus hin und fordert Augenhöhe.
„Der Referentenentwurf für ein Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz hat das lobenswerte Ziel, die Versorgungsqualität zu verbessern, doch ohne die Berücksichtigung und Integration der Pflege und Stärkung deren Rolle wird diese Reform nicht den gewünschten Erfolg bringen“, erklärt Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats. Maier betont, dass eine ganzheitliche Betrachtung des Gesundheitssystems und die Würdigung aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen von entscheidender Bedeutung seien. „Die Pflegefachpersonen sind unverzichtbar für die medizinische und pflegerische Versorgung. Sie sind ein integraler Bestandteil der Prävention, der Heilung und Genesung“, so Maier weiter.
Ihre Rolle für die Qualität der Versorgung sei über alle Sektoren hinweg bedeutsam. „Sie müssen daher im folgenden Gesetzentwurf zum KHVVG einbezogen und mit Entscheidungsbefugnissen ausgestattet werden“, betont Maier. „Die Neuverteilung der Kompetenzen innerhalb der Gesundheitsberufe ist entscheidend für die Versorgungssicherheit. Dem Festhalten am Arztvorbehalt im 21. Jahrhundert erteilt der Deutsche Pflegerat eine klare Abfuhr. Eine qualitativ gute Versorgung kann nur gemeinsam und auf Augenhöhe gelingen.“
Ziel müsse es sein, die Heilkundeausübung von Pflegefachpersonen als zentralen Pfeiler der Versorgung in allen aktuellen und folgenden Gesetzen zur Pflege zu verankern. Das fehlt dem KHVVG. „Die Inhalte des kommenden Pflegekompetenzgesetzes müssen bereits jetzt berücksichtigt werden. Die qualifizierten Pflegefachpersonen müssen in allen Versorgungsettings auf fachlicher Ebene gestärkt werden.“
Der Deutsche Pflegerat appelliert an die Entscheidungsträger, die Vorschläge der Profession Pflege zu ihrer Stärkung zu berücksichtigen, um eine nachhaltige und effektive Krankenhausreform zu gewährleisten.
Eine gute Versorgung benötigt hochqualifizierte Pflegefachpersonen und die Einhaltung pflegefachlicher Standards sowie pflegewissenschaftlich fundierter Versorgungskonzepte. Diese Aspekte gehören zu den Kernkompetenzen der Pflegefachpersonen.
Ergänzende Informationen:
Der Deutsche Pflegerat fordert weiter eine umfassende Potenzialanalyse und -nutzung sowie einen bedarfsgerechten Qualifikationseinsatz im Pflegebereich. Hier ist der Entwurf nachzubessern.
In den Fokus einer effektiven Krankenhausreform müssen insbesondere die vor- und nachstationären Settings gerückt werden. Ein solcher Ansatz ist im jetzigen Entwurf des KHVVG kaum erkennbar.
Die fehlende Berücksichtigung der vorgelagerten Strukturen führt u.a. dazu, dass ein erhöhter Bedarf an akutstationärer Behandlung nötig wird. Fehlende Strukturen in nachstationären Strukturen sind dafür verantwortlich, dass Patient:innen nicht verlegt und medizinisch wie pflegerisch nicht sicher weiterversorgt werden können. Derartige Fehlanreize müssen verhindert werden.
Eine wirkungsvolle Reform ist nur durch Vorhandensein von kooperierenden und aufeinander abgestimmten Versorgungskonzepten aller Settings möglich. Mehrkosten sind dadurch nicht ersichtlich. Eine Verbesserung der Ressourcenallokation ist zu erwarten.
Mehr hierzu finden Sie in der Stellungnahme des Deutschen Pflegerats zum Referentenentwurf des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes – KHVVG.
Ansprechpartner*in: Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Beruflich Pflegende wollen mehr Verantwortung
Ergebnisse der DBfK-Umfrage „Pflege, wie geht es dir?“ liegen rechtzeitig zum Tag der Pflegenden am 12. Mai vor
Berlin, 07.05.2024 – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat vom 1. bis 31. März 2024 die Online-Umfrage „Pflege, wie geht es dir?“ durchgeführt, die nun jährlich erfolgen soll. 6.139 beruflich Pflegende hatten an der Befragung mit dem Schwerpunktthema Pflegekompetenz teilgenommen.
„Die gute Nachricht ist, dass 84 Prozent der befragten Kolleg:innen ihren Beruf als sinnstiftend erfahren und 59 Prozent von ihnen den Beruf wieder ergreifen würden“, fasst DBfK-Bundesgeschäftsführerin, Bernadette Klapper, die Ergebnisse zur Berufszufriedenheit zusammen. „Bemerkenswert ist außerdem, dass 68 Prozent der Befragten sich eine Ausweitung ihrer Kompetenzen wünschen und 78 Prozent angeben, dass sie bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen. Das zeigt sowohl die enorme Verbundenheit mit dem Pflegeberuf als auch die hohe Motivation der größten Berufsgruppe im Gesundheitswesen.“
Der DBfK stellt seit einigen Jahren regelmäßig die Frage, wie oft die beruflich Pflegenden darüber nachdenken, den Pflegeberuf aufzugeben. In der aktuellen Befragung gaben 28,8 Prozent der Teilnehmenden an, oft – das heißt mehrfach im Monat, wöchentlich oder gar täglich – über einen Berufsausstieg nachzudenken. Der Wert lag in den letzten Jahren regelmäßig um die 30 Prozent. „Wir sehen allerdings, dass diejenigen, die laut Umfrage ihre Kompetenzen im Berufsalltag nicht vollständig einbringen können, sogar mit 46 Prozent überdurchschnittlich oft an einen Berufsausstieg denken“, so Klapper weiter.
„Wir haben die Teilnehmenden auch danach gefragt, ob neue berufliche Rollen wie die der Advanced Practice Nurses in Pflegeinrichtungen oder Kliniken, Community Health Nurses in Primärversorgungszentren oder im Gesundheitsdienst, Schulgesundheitspflege oder die Pflegeexpert:in mit Fachweiterbildung und einem erweiterten Verantwortungsbereich für sie interessant wären – und das Interesse ist mit bis zu 48 Prozent sehr groß! Diejenigen, die kein Interesse an den genannten Rollen haben, gaben zu 40 Prozent an, dass sie mit ihrer aktuellen Rolle zufrieden sind – was uns freut –, gefolgt von ‚lohnt sich finanziell nicht‘ mit 37,5 Prozent und ‚es gibt zu wenige Stellen‘ mit 23,3 Prozent. Das ist eine wichtige Botschaft der Berufsgruppe vor dem Hintergrund der Ausarbeitung des Pflegekompetenzgesetzes: Wir sind bereit für eine Erweiterung unserer Kompetenzen und für mehr Verantwortung, wenn die Bedingungen stimmen. Wir sind aber auch bereit, den Beruf zu verlassen, wenn unser Können und unsere Motivation weiterhin ignoriert werden“, so Klappers Fazit.
Der Politik sollte laut DBfK klar sein, dass das Heben der Potenziale der Berufsgruppe und Investitionen in fachlich-professionelle Pflege nicht einfach eine „Sozialmaßnahme“ sei, sondern dass damit in verschiedener Hinsicht starke wirtschaftliche Faktoren verbunden sind. Dies macht auch der diesjährige Report des International Council of Nurses zum Tag der Pflegenden deutlich. Der Bericht unter dem Titel „Our Nurses. Our Future. The economic power of care“ wird am 12. Mai veröffentlicht und kann dann auch auf der Website des DBfK heruntergeladen werden.
Die Umfrageergebnisse können Sie als PDF-Datei herunterladen.
Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V. , Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin, Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77 | hild@dbfk.de, www.dbfk.de
Personalakquise und Integration erfolgreich gestalten
Damit internationale Pflegefachkräfte kommen und gern bleiben
Stuttgart – Bis 2030 werden in Deutschland laut Bertelsmann Stiftung rund 517000 Pflegekräfte fehlen. Kliniken und Pflegeeinrichtungen suchen deshalb auch im Ausland qualifiziertes Personal. Wie das Onboarding ausländischer Pflegekräfte rechtlich und vor allem menschlich gelingt, zeigt ein aktuelles Thieme Whitepaper. Onboarding-Verantwortliche teilen ihre Expertise, geben Tipps und Hinweise. Im Fokus steht ein faires Anwerben wie es die Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e. V. fordert.
Albanien, Brasilien, Mexiko oder die Philippinen – die Liste der Länder, in denen deutsche Gesundheitseinrichtungen oder private Vermittlungsagenturen Pflegepersonal suchen, ließe sich weiter fortsetzen. So unterschiedlich wie die Länder, so unterschiedlich sind Abschlüsse und Qualifikationen, Sprachkenntnisse und kulturelle Hintergründe der neuen Fachkräfte. Wer langfristig und fair gutes Personal anwerben und binden möchte, muss Zeit und Geld investieren und seine innerbetrieblichen Prozesse daraufhin anpassen. Das gilt auch dann, wenn die Anwerbung durch eine Vermittlungsagentur unterstützt wird.
Integrationsbeauftragte helfen weiter
Ein*e Integrationsmanager oder -managerin beispielsweise hilft, bürokratische Hürden im Anwerbungsprozess zu meistern. Er oder sie kümmert sich um sämtliche administrative Aufgaben – von A wie Aufenthaltserlaubnis bis Z wie Zusage für eine Qualifizierungsmaßnahme. Die Verantwortlichen sorgen für eine passende Unterbringung der neuen Kolleg*innen, organisieren Sprachkurse und begleiten die Anerkennungsmaßnahmen und Einarbeitungsphasen. Gleichzeitig steht er oder sie für Fragen auf Station zur Verfügung, vermittelt bei Missverständnissen oder unterstützt bei alltäglichen Belangen wie der Eröffnung eines Bankkontos.
Welcher Weg führt zur Berufsurkunde?
Fachkräfte aus dem Ausland müssen die in Deutschland übliche Berufsurkunde nachträglich erwerben. Bis dahin dürfen sie lediglich als Pflegehelfer arbeiten. Um diese zu erhalten, müssen sie eine Kenntnisprüfung ablegen oder eine qualifizierte Anpassungsmaßnahme absolvieren. Jedes Prozedere birgt für sich betrachtet für beide Seiten Vor- und Nachteile. Arbeitgeber sollten daher in der Lage sein, beide Möglichkeiten zur Erlangung der Berufsurkunde zu begleiten. Die Kenntnisprüfung gilt als der schnellere Weg. Zur Vorbereitung sollten Einrichtungen aber Lehrgänge anbieten können, die die unter Umständen sehr unterschiedlichen Kenntnisse der Teilnehmenden berücksichtigen. Qualifizierte Anpassungsmaßnahmen dauern länger, binden internationale Fachkräfte aber direkt in den Pflegealltag ein. Das ermöglicht eine gezielte Kompetenzentwicklung und individuelle Förderung. Welcher Weg für wen der richtige ist, sollte gleich zu Beginn mit den neuen Kolleg*innen geklärt werden.
Nur eine gelungene Willkommenskultur bindet
In der Regel dauert es 2 Jahre, bis internationale Fachkräfte gut integriert sind und sich selbst zurechtfinden. Dann liegt auch meistens die Berufsurkunde vor und die neugewonnen Fachkräfte könnten zu anderen Arbeitgebern wechseln. Das ist unter Umständen dann der Fall, wenn die Kolleg*innen sich nicht als vollwertiges Mitglied des Teams akzeptiert sehen. Es ist deshalb wichtig, sie auch emotional eng zu begleiten. Die Möglichkeit einer offenen Sprechstunde kann einen Rahmen schaffen, Probleme oder Konflikte frühzeitig zu besprechen.
Interkulturelle Vielfalt als Chance für alle
Zudem muss das gesamte Team in den Integrationsprozess eingebunden werden. Schulungen zur Förderung der interkulturellen Kompetenz können Berührungsängste abbauen. Die Implementierung eines Mentorenprogramms kann das Verständnis für- und untereinander fördern. Ein guter Onboarding-Prozess schafft eine authentische Willkommenskultur, in der das Behandlungsteam seine kulturelle Vielfalt als Vorteil für seine tägliche Arbeit und eine bessere Patientenversorgung erlebt.
Für eine besser Medizin und mehr Gesundheit im Leben
Thieme setzt sich für ein wertschätzendes Miteinander aller am Behandlungsprozess Beteiligten ein – zum Wohl der Patient*innen. Vor diesem Hintergrund möchten wir mit unseren Informationen und Services dazu beitragen, das Onboarding internationaler Fachkräfte bestmöglich zu unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass eine faire Anwerbung dem WHO Verhaltenskodex (1) entspricht und eine gelungene Integration über den Berufsalltag hinausgeht.
(1) Der WHO Verhaltenskodex zur internationalen Rekrutierung von Gesundheitspersonal (WHO Global Code of Practice on the International Recruitment of Health Personnel) wurde aufgesetzt, um die Arbeits-Migration von Gesundheitskräften besser zu steuern und negative Folgen für Herkunftsländer zu minimieren. Deutschland hat die Vereinbarung im Jahr 2010, gemeinsam mit weiteren 192 Mitgliedsstaaten der WHO, unterzeichnet. Der Kodex empfiehlt, eine aktive Anwerbung in den Ländern zu unterlassen, in denen es bereits einen kritischen Mangel an Gesundheitsfachkräften gibt. Er betont weiterhin, dass eingewandertes Gesundheitspersonal die gleichen Rechte und Pflichten haben und unter den gleichen Bedingungen eingestellt und bezahlt werden soll, wie einheimische Fachkräfte.
Diese Pressemeldung finden Sie auch auf unserer Homepage Onboarding internationaler Pflegefachkräfte (thieme.com)
Quelle: Thieme PRESSEMITTEILUNG: Am 12. Mai ist Internationaler Tag der Pflegenden, 07.05.2024
Regierungskommission Krankenhaus
Pflege soll stärker steuern
06.05.2024 / BibliomedPflege – Pflegefachpersonen sollten in der Primärversorgung eine wichtigere Rolle spielen. Das empfiehlt die „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ in ihrer zehnten Stellungnahme, die am Freitag vorgestellt wurde. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Kommission war im Mai 2022 eingerichtet worden, um Empfehlungen für Reformen im Krankenhausbereich vorzulegen.
Kommission: Sektorengrenzen werfen immer größere Probleme auf
In der jüngsten Stellungnahme skizzieren die Expertinnen und Experten ihre Empfehlungen, wie die Versorgung an den Sektorengrenzen optimiert werden kann. Die „Trennung der Gesundheitsversorgung in den ärztlichen und den nichtärztlichen Sektor wirft mit dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel immer größere Probleme auf“, heißt es in der Stellungnahme. „Für die sichere und wohnortnahe Gesundheitsversorgung als Daseinsvorsorge, insbesondere für eine alternde Bevölkerung, ist eine interprofessionelle Versorgung erforderlich.“
Konkret rät die Kommission, eine flächendeckende Versorgung durch angemessen qualifizierte Pflegefachpersonen, zum Beispiel Advanced Nurse Practitioner, aufzubauen, die in enger Kooperation mit den Primärärztinnen und -ärzten die wohnortnahe therapeutische Versorgung insbesondere chronisch kranker Menschen übernehmen. Dies sollte jedoch selbstständig, unabhängig und ohne Arztvorbehalt möglich sein. Auch die Versorgungssteuerung der Patientinnen und Patienten könnte rein pflegerisch oder interprofessionell erfolgen.
Ein wichtiger Aspekt ist nach Einschätzung der Kommission die Überwindung der sogenannten „doppelten Facharztschiene“, also die Trennung der fachärztlichen Versorgung im niedergelassenen und stationären Bereich. Generell sollten Fachärzte eher an Kliniken tätig sein. Primärärzte (praktische Ärzte, Allgemeinmediziner, Hausärzte, Pädiater, aber auch Gynäkologen und
Psychiater) sollten hingegen stärker die Patientenversorgung steuern und entscheiden, ob ein Patient in ein Krankenhaus oder zu einem Facharzt weitergelotst wird.
Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/pflege-soll-staerker-steuern?
Übergabe
ÜG002 – Akademisierung in der Pflege, Ausbildung & Professionalisierung – (Prof. Dr. B. Kühme)
Der Podcast für die Pflege
Wichtige Termine:
Moll im Atrium am 15. Mai 2024: Gewalt gegen Pflegekräfte
Mittwoch, 15. Mai 2024, von 16:00 bis 17:15 Uhr in der Geschäftsstelle der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung im Atrium, Friedrichstr. 108, 10117 Berlin und im Livestream. Hier finden Sie weitere Informationen
PFLEGE PLUS 2024: Plattform für Updates aus der Branche
14. bis 16. Mai 2024 Messe Stuttgart, Infos unter: https://www.messe-stuttgart.de/pflege/?utm_source=Newsletter&utm_medium=text&utm_campaign=PflegePlus_2024&utm_content=Pflege-Newsletter
Symposiums „Kulturelle Vielfalt bei der Arbeit – Sichere und gesunde Integration von Fachkräften“
27.-29.05.24 , Dresden; Veranstaltungswebseite / Bei Fragen, wenden Sie sich bitte an: registration@issa-cultural-diversity.com
Veranstaltung für die Bewohnervertretungen in der Langzeitpflege
Montag, 10. Juni 2024, von 13:00 Uhr bis 17:30 Uhr im Tagungswerk, Lindenstraße 85, 10969 Berlin und im Livestream.
Hier finden Sie weitere Informationen zu der hybriden Veranstaltung sowie der Möglichkeit zur Anmeldung für die Teilnahme vor Ort.
Zukunft der Pflege Bildung
08.10.2024 | 8:00 – 16:00 Uhr | Bonn
Beim BILDUNGSKONGRESS am 8. Oktober in Bonn geht es um die Zukunft der Ausbildung in der Pflege. Es wird an Ideen für Wissensplattformen und „New Work“ gearbeitet. Auch sozialpädagogische Dienste in Bildungseinrichtungen und Sprachförderung stehen auf dem Programm. Die DRK-Schwesternschaft Bonn organisiert den Kongress in Kooperation mit ADS e.V., BLGS und DBfK Nordwest. ZUM KONGRESS
11. Deutscher Pflegetag
07.-08.11.2024; https://www.deutscher-pflegetag.de/
