Diakonie unterstützt „Pflege-Tariftreue-Gesetzes“
Berlin, 03.05.2021 – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bringt mit seinem Vorschlag eines „Pflege-Tariftreue-Gesetzes“ neue Bewegung in die Diskussion über eine flächendeckende faire Bezahlung der Beschäftigten in den Pflegeberufen. Der Gesetzentwurf, der noch in diesem Sommer beschlossen werden soll, sieht Tariflöhne als Bedingung für Abrechnungen der Pflegeanbieter mit der Pflegeversicherung vor.
Dazu erklärt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland:
„Der Vorstoß des Bundesarbeitsministers ist ein konstruktiver Vorschlag, bei dem die Diakonie Deutschland sehr gut mitgehen kann. Ein Pflege-Tariftreue-Gesetz kann die Basis dafür sein, dass endlich alle Mitarbeitenden in den Pflegeberufen einen gerechten Lohn für ihre Arbeit erhalten. Denn ein Tariftreue-Gesetz würde bedeuten: Tarifbindung für alle – egal ob bei öffentlichen, privaten, kirchlichen oder anderen gemeinwohlorientierten Pflegeanbietern. Mit einer Tarifbindung von über 90 Prozent im Pflegebereich kann sich die Diakonie hier sehen lassen.
In dem Gesetz muss aber auch festgelegt werden, dass die Pflegeversicherung nicht die niedrigsten Tarifverträge in der Branche als Basis für ihre Abrechnungen heranzieht. Wie bisher müssen alle ordentlich vereinbarten Tarifverträge – auch die kirchlichen – gegenfinanziert werden, die in der Regel zu den besten in der Pflegebranche gehören. Das ist seit weit über einem Jahrzehnt geltendes Recht und hinter dieses darf nicht zurückgegangen werden. Außerdem muss sichergestellt werden, dass eventuell höhere Kosten der Pflegeversicherung nicht durch steigende Eigenanteile auf die Pflegebedürftigen oder auf die Kommunen abgewälzt werden.
Ein Pflege-Tariftreue-Gesetz kann deshalb nur ein sehr wichtiger erster Schritt sein. Diesem müssen weitere folgen, um die Pflege insgesamt zu reformieren und auf eine finanziell solidere und für alle Interessenträger gerechte Grundlage zu stellen.“
Quelle: PM Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., 03.05.2021
Handeln statt Wahlkampf
DEVAP kritisiert Verschleppung der Pflegereform
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) äußert sich zum Gesetzentwurf für bessere Löhne in der Altenpflege von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und dem Streit zwischen dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und dem Bundesfinanzministerium zum Arbeitsentwurf des BMG für ein Pflegereformgesetz vom 15.03.2021:
„Lange musste die Pflege auf den angekündigten Entwurf für ein Pflegereformgesetz warten, wie im gültigen Koalitionsvertrag festgeschrieben. Im März sah es so aus, also würde das Bundesgesundheitsministerium endlich liefern, aber es folgte wieder nur ein zähes Ringen zwischen den Parteien und den Bundesministerien.“, so Wilfried Wesemann, Vorstandsvorsitzender des DEVAP. „Dies ist nicht das Zeichen von Wertschätzung, das die Akteure in der Pflege verdient haben – vor allem in den besonderen Zeiten der Pandemie. Wir fordern die Ministerien auf, endlich gemeinsam zu handeln, anstatt lediglich Wahlkampf auf dem Rücken der Pflege zu treiben.“
„Die Zeit ist mittlerweile zu knapp, um eine ganzheitliche Reform auf den Weg zu bringen. Dieses Vorhaben muss in die nächste Legislaturperiode verschoben werden – der Vertrauensverlust für die Politik ist bereits jetzt enorm.“ so Wesemann weiter. „Jedoch sollte zumindest die so dringend erforderliche Finanzreform durch die Festschreibung der Eigenanteile noch in dieser Legislatur auf den Weg gebracht werden. Der nun vorgelegte Gesetzentwurf für bessere Löhne in der Altenpflege von Minister Heil wird die Eigenanteile weiter in die Höhe treiben und die Pflegebedürftigen noch stärker belasten. Die Tarifzahlung und die Umkehr der Finanzlast müssen aneinandergekoppelt werden, um die Bedingungen für Pflegekräfte und Pflegbedürftige gleichermaßen zu verbessern.“
Der DEVAP fordert in seinem „Strategiepapier DEVAP Altenarbeit und Pflege 2021 bis 2025“ ganzheitliche Lösungen für eine Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung, bei der alle Beteiligten deutlich stärker von den Pflegekosten entlastet werden würden.
Quelle: DEVAP-Pressemitteilung, 03.05.2021
Welt-Händehygienetag am 5. Mai: Haut besser desinfizieren als einseifen
Berlin, 3. Mai 2021 – Eine gute Händehygiene wird zum Schutz vor Coronaviren dringend empfohlen. Ständiges Händewaschen mit Seife kann allerdings die Entstehung von Handekzemen begünstigen. Darauf weist die BARMER anlässlich des Welt-Händehygienetages am 5. Mai hin. „Häufiges Händewaschen mit Seife löst die Fette aus der Haut und zerstört die natürliche Schutzschicht. Die Haut trocknet aus, wird rot, bekommt Risse und juckt. All das sind typische Symptome eines Handekzems durch zu viel Händewaschen“, sagt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der BARMER. Nach jedem Händewaschen solle man sich deshalb die Hände gut eincremen, damit sie nicht zu sehr austrocknen. Dabei solle man besser Handcremes aus der Tube anstatt einer Dose nehmen. Dies sei hygienischer, da die Kontaktfläche beim Entnehmen der Creme und damit die Gefahr einer Kontamination geringer sei. Besser als häufiges Händewaschen sei gerade in Coronazeiten die Händedesinfektion mit einem viruswirksamen, alkoholischen Händedesinfektionsmittel.
Desinfizieren ist hautschonender und effizienter als Händewaschen
Ein Händedesinfektionsmittel biete sich insbesondere auch für unterwegs oder beispielsweise nach dem Einkaufen im Supermarkt an. Hierfür könne man ein Fläschchen in der Handtasche oder im Handschuhfach seines Autos deponieren, um es jederzeit griffbereit zu haben. Das Mittel solle so reichlich aufgetragen werden, dass die Hände und Fingernägel komplett nass sind. Dann mindestens 30 Sekunden einwirken und trocken lassen, rät Petzold. Gegen Viren inklusive Corona seien sogenannte begrenzt oder einfach viruzide Desinfektionsmittel dem Waschen mit Seife überlegen. Deswegen würden sie auch beispielsweise in Krankenhäusern eingesetzt. Weitere Tipps zur richtigen Händedesinfektion, insbesondere in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen, biete die „Aktion Saubere Hände“, eine nationale Kampagne für eine bessere Händehygiene, deren Partner die BARMER seit vielen Jahren ist.
Mehr Informationen zur „Aktion Saubere Hände“ unter: www.barmer.de/s000108
Quelle: Pressemitteilung Barmer, 03.05.2021
Übergabe – Der Podcast für die Pflege
ÜG071 – Berufsstolz in der Pflege (German Quernheim)
Nachholbedarf bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems
Berlin: (hib/PK) Deutschland hat nach Einschätzung des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen bei der Digitalisierung noch erheblichen Nachholbedarf. Bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems stehe Deutschland weit hinter anderen Ländern zurück, heißt es im Gutachten 2021 des Rates, wie aus einer Unterrichtung (19/28700) durch die Bundesregierung hervorgeht.
Es zeige sich ein dringlicher Bedarf an strukturellen, informationstechnologischen, organisatorischen und rechtlichen Verbesserungen. Der Rat empfehle eine Strategie zur Digitalisierung des Gesundheitswesens mit dem Ziel eines dynamisch lernenden Gesundheitssystems.
Um die Digitalisierung optimal für das Patientenwohl zu nutzen, müsse die Debatte alle durch die Digitalisierung betroffenen Normen in den Blick nehmen und sie in ein ebenso wert- wie praxisorientiertes Verhältnis zueinander bringen.
Der Datenschutz müsse mit dem Schutz von Leben und Gesundheit abgewogen und in einen sinnvollen Einklang gebracht werden. Es gelte, den Datenschutz im Gesundheitswesen als Teil des Lebens- und Gesundheitsschutzes auszugestalten, nicht als deren Gegenteil.
Quelle: Heute im Bundestag Nr. 577, 30.04.2021
Intensivpflege
Befragung gestartet: Umgang mit Angehörigen in der Pandemie
29.04.2021 / News – Der Pflege e. V. – bekannt u. a. durch die Zertifizierung „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ – bittet Intensivpflegende bzw. Teams von Intensivstationen, kurze Berichte zum Umgang mit bzw. zur Integration von Angehörigen in der Corona-Zeit zu verfassen.
Die Initiatorinnen, Christel Bienstein und Angelika Zegelin, interessieren sich dabei u. a. für folgende Fragen:
- Welche Lösungen haben Sie gefunden, um Angehörigenbesuche zu ermöglichen?
- Wie haben Sie es geschafft, diese zu realisieren?
- Wie hat sich der Umgang mit bzw. die Integration von Angehörigen seit Beginn der Pandemie verändert?
- Wird die Angehörigenintegration in Ihrem Team aktuell anders gehandhabt als zu Beginn der Pandemie?
- Gab es Diskussionen im Team über die Angehörigenintegration?
- Haben Angehörige Sie – falls vorhanden – auf das Zertifikat „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ angesprochen bzw. Fragen dazu gestellt?
- Welche Empfehlungen zur Angehörigenintegration können Sie anderen Intensivstationen geben?
Berichtende Personen sollten ihren Namen, die Bezeichnungen der Station und der Klinik sowie die Information angeben, ob es sich um eine als „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ zertifizierte Station handelt. Auch anonyme Berichte sind willkommen. Die Initiatorinnen werden nach Auswertung der Berichte einen Artikel in der Fachzeitschrift PflegenIntensiv verfassen. Ohne Rücksprache werden darin keine Namen genannt.
Zusendungen der Berichte, die möglichst nicht mehr als eine Seite umfassen sollten, erbittet der Pflege e. V. per E-Mail an Sabine.reschke(at)uni-wh.de.
Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/befragung-gestartet-umgang-mit-angehoerigen-in-der-pandemie
Bewegung fördern: Tipps gegen Bewegungsmangel bei pflegebedürftigen Menschen
Viele ältere Menschen, insbesondere wenn sie mit gesundheitlichen Einschränkungen leben, bewegen sich zu wenig. Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie können die Mobilität zusätzlich einschränken. Im Allgemeinen sind Gründe für Bewegungsmangel zum Beispiel fehlende Muskelkraft, eingeschränkte Beweglichkeit oder Probleme mit dem Gleichgewicht. Ebenso erschweren schlechtes Sehen, Schmerzen oder Lähmungen körperliche Aktivität. Auch fehlende Motivation oder Unterstützung sowie Sturzängste können Hinderungsgründe sein. Durch Bewegungsmangel drohen weitere Gesundheitsprobleme sowie der beschleunigte Verlust wichtiger Alltagsfähigkeiten – mit der Folge, dass Hilfebedarf und Sturzgefahr steigen. Wer sich jedoch trotz körperlicher Einschränkungen regelmäßig bewegt, erhöht seine Chancen auf bessere Gesundheit sowie mehr Selbstständigkeit. Denn Bewegung wirkt sich positiv auf Muskelkraft, Koordination und das Herz-Kreislauf-System aus, und ist zudem förderlich für Wohlbefinden und geistige Fitness. Das ZQP hat daher praktische Tipps aufbereitet, wie pflegende Angehörige die Beweglichkeit fördern können.
Außerdem finden Sie Tipps zum Umgang mit der Pflegesituation in der Corona-Pandemie auf unserer Infoseite für Angehörige.
Quelle: ZQP Newsletter | Ausgabe April 2021, 29.04.2021
COVID-Effekt:
Weltweiter Personalmangel in der Pflege befürchtet
Berlin, 29. April 2021 – Der International Council of Nurses (ICN) hat heute die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsverbänden veröffentlicht. Die nationalen Verbände fürchten einen massiven Personalmangel in den nächsten Jahren. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht die geschilderten Probleme auch für Deutschland bestätigt.
Die aktuelle Umfrage zeigt, dass sich die Auswirkungen der Pandemie auf die beruflich Pflegenden und die Personalsituation in den Pflegeberufen verschärfen. Während einerseits weltweit die Leistungen der Pflegefachpersonen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind, bleiben Verbesserungen für die Pflegeberufe aus. „Es gibt eine Kluft zwischen der Rhetorik der Regierungen darüber, wie sie beruflich Pflegende schätzen, und ihren praktischen Antworten auf die Herausforderungen, vor denen Pflegende jeden Tag stehen“, konstatiert ICN-Geschäftsführer Howard Catton. „Diese Diskrepanz führt weltweit zu einer zunehmenden Unzufriedenheit unter den Pflegenden, was zu Protesten und Auseinandersetzungen führt, die die Rekrutierung und Bindung im Beruf untergraben könnten.“
Die öffentliche Wahrnehmung der Pflegeberufe hat insgesamt zu einem stärkeren Interesse geführt und in einigen Ländern suchen mehr junge Menschen den Weg in den Beruf. Gleichzeitig sind auch Aus- und Weiterbildungen durch die Pandemie von Einschränkungen betroffen, was zu Verzögerungen und Ausbildungsabbrüchen führt. Die Nachwuchsgewinnung ist dadurch zusätzlich gefährdet. Der DBfK hatte bereits Anfang des Jahres gefordert, dass gerade jetzt in die Ausbildung investiert werden müsse, anstatt Auszubildende und Studierende als Lückenfüller für einen jahrzehntelang bestehenden Personalmangel einzusetzen.
„Die Regierungen müssen schnell handeln, um sicherzustellen, dass es gut ausgeschilderte Wege in die Pflegeberufe gibt, damit wir so schnell wie möglich mit der Rekrutierung der nächsten Generation beginnen können“, fordert ICN-Präsidentin Annette Kennedy. „Der Pflegeberuf ist der lohnendste Job der Welt, aber Pflegefachpersonen müssen auch in der Lage sein, ihre Rechnungen zu bezahlen und ihre Familien zu ernähren. Deshalb fordere ich die Regierungen heute auf, für jetzt und für die Zukunft in die Bezahlung und Ausbildung der Pflegefachpersonen zu investieren.“
Die Umfrageergebnisse stehen hier als PDF-Datei zum Download bereit.
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
DBfK fordert adäquate Antworten nach Kammer-Aus
28. Apr 2021 | Politik – Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest fordert von der niedersächsischen Landesregierung adäquate Antworten auf die drängendsten Probleme beruflich Pflegender. Anlass war die Auflösung der Pflegekammer in Niedersachsen.
Als Pflegeberufsverband müssen wir ernüchtert die politische Realität erkennen und festhalten, dass mit der aktuellen Landesregierung kein Blumentopf für die Pflegenden und Qualität in der pflegerischen Versorgung zu gewinnen ist“, betont Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest. „Was politisch nicht gewollt ist, kann auch nicht gedeihen. Das haben wir hier lehrbuchhaft erfahren müssen.“
Der Gesetzentwurf zur Auflösung wurde von den Regierungsfraktionen SPD und CDU getragen und von der FDP unterstützt. Laut DBfK kommt die Auflösung der Pflegekammer zur Unzeit und bevor sie überhaupt eine Chance hatte, sich zu etablieren und wirksam zu werden.
Die Pflegekammer wird am 30. November 2021 aufgelöst. „Das Team der Pflegekammer kümmert sich jetzt um die abschließenden Aufgaben. Dazu gehört auch die Rückzahlung der restlichen in den Jahren 2018 und 2019 von der Kammer erhobenen Mitgliedsbeiträge“, sagte die niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens (SPD).
Einen Teil der bisherigen Aufgaben der Pflegekammer soll das Land übernehmen.
Pflegekammer Nordrhein-Westfalen
„Wir tauschen uns offiziell mit Kammergegnern aus“
26. April 2021- In Nordrhein-Westfalen bringt sich die größte Pflegekammer Deutschlands in Startposition. Die Vorsitzende des Errichtungsausschusses Sandra Postel erzählt, was sie aus dem Scheitern anderer Kammern gelernt hat
Lesen Sie hierzu mehr unter (Quelle): https://www.pflegen-online.de/wir-tauschen-uns-offiziell-mit-kammergegnern-aus?utm_source=pflegebrief_newsletter&utm_medium=newsletter&utm_content=Wir%20tauschen%20uns%20offiziell%20mit%20Kammergegnern%20aus&utm_campaign=nl_pfb_21_04_28_mit_linktext
Bundesteilhabepreis 2021:
Unterstützung, Assistenz, Pflege – gesellschaftliche Teilhabe auch in Corona-Zeiten
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) lobt in diesem Jahr zum dritten Mal den mit insgesamt 17.500 Euro dotierten Bundesteilhabepreis aus. Mit dem Preis werden die drei besten Gute-Praxis-Beispiele und Modellprojekte ausgezeichnet, die vorbildlich für einen inklusiven Sozialraum sind. Wichtig dabei ist die Übertragbarkeit auf andere Kommunen oder Regionen sowie die Schaffung von mehr Teilhabechancen für alle.
Das Thema des Bundesteilhabepreises 2021 lautet: „Unterstützung, Assistenz, Pflege – gesellschaftliche Teilhabe auch in Corona-Zeiten“. Dafür werden gute Beispiele aus diesen drei Bereichen gesucht. Der mit dem Preis verbundene Anspruch ist eine gleichberechtigte und uneingeschränkte Teilhabe vor allem in den Bereichen selbstbestimmtes Wohnen, gesellschaftliche und politische Teilhabe, Bildung sowie Arbeit und Beschäftigung.
Ziel ist ein umfassendes Unterstützungssystem, das vielfältige gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und auf Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie reagieren kann, um die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen aufrecht zu erhalten. Denn auch unter pandemiebedingten Einschränkungen müssen eine Teilhabe und die Vermeidung sozialer Isolation sichergestellt sein.
Bewerbungsschluss: 21. August 2021
Weitere Infos unter: www.bundesteilhabepreis.de.
Pflege
Ein Drittel der Pflegekräfte zieht Kündigung in Betracht
News des Tages / 28.04.2021 – Wegen der Corona-Pandemie und ihrer Folgen überlegt mindestens ein Drittel der (Intensiv)Pflegenden den Beruf aufzugeben oder den eigenen Stellenanteil zu reduzieren. Viele Ehemalige indes können sich eine Rückkehr vorstellen – wenn die Voraussetzungen stimmen. Unsere Kollegen von BibliomedPflege haben zwei aktuelle Studien zusammengefasst.
Mehr als 30 % der nichtärztlichen Mitarbeitenden auf den Intensivstationen, in den Notaufnahmen und im Rettungsdienst wollen ihren Beruf in den nächsten 12 Monaten verlassen. Das geht aus einer Online-Befragung der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) zum „Belastungserleben während der dritten Coronawelle“ hervor.
Die DGIIN hatte zwischen 5. und 16. April 2021 Mitarbeitende in den genannten Einrichtungen befragt. Teilgenommen haben 1.321 Personen, darunter Pflegende (57 %), Rettungs-/Notfallsanitäterinnen und -sanitäter (5 %), sonstige Berufsgruppen (3 %) sowie Ärztinnen und Ärzte (35 %).
Fast die Hälfte der Pflegenden möchte weniger arbeiten
Rund 46 % der nichtärztlichen Mitarbeitenden möchten ihren Stellenanteil reduzieren. Gründe dafür sind u. a., dass 72 % der Befragten im Zuge der dritten Welle der Corona-Pandemie überlastet sind und 96 % sich von den politischen Entscheidungsträgern in der täglichen Arbeit im Stich gelassen fühlen.
Intensivmedizin und Notfallmedizin bzw. Rettungsdienst sehen etwa 94 % der befragten nichtärztlichen Mitarbeitenden nach 3 Coronawellen weder strukturell noch personell für die Zukunft ausreichend belastbar aufgestellt. 97 % glauben, dass der Personalmangel nach der Pandemie noch ausgeprägter sein wird.
96 % der Befragten aus den nichtärztlichen Berufen glauben nicht, dass die Politik diesen Personalmangel lösen kann. Auch den Krankenhäusern (83 %) und den Spitzenverbänden der Krankenhäuser oder Krankenkassen (72 %) trauen sie dies nicht zu.
Einhellig ist die Meinung, dass es eine nachhaltige Krankenhausreform eine Stärkung der Intensiv- und Notfallmedizin sowie bessere Arbeitsbedingungen braucht. Knapp 38 % der nichtärztlichen Mitarbeitenden sieht die Lösung des Personalproblems im Zusammenlegen von Krankenhäusern.
Corona mindert Bereitschaft zur Rückkehr
Viele Pflegende haben den Berufsausstieg indes schon längst vollzogen. Wie sich diese ehemaligen Pflegenden zurückgewinnen ließen und unter welchen Bedingungen Teilzeitkräfte ihre Stunden erhöhen würden, hat die aktuelle Studie „Ich pflege wieder, wenn …“ der Arbeitnehmerkammer Bremen und des SOCIUM der Universität Bremen untersucht.
Befragt wurden 1.032 Pflegekräfte, größtenteils aus Bremen und dem Bremer Umland. Die Frage, ob die COVID-19-Pandemie die Bereitschaft zum Wiedereinstieg bzw. zur Stundenerhöhung beeinflusse, bejahten mehr als 30 % der Befragten aus dem Bereich der Krankenpflege und über 15 % jener in der Langzeitpflege.
Die Studie zeigt aber auch, dass 87,5 % der ausgestiegenen Vollzeit- und 72 % der Teilzeitpflegenden einen Wiedereinstieg bzw. eine Stundenerhöhung nicht ausschließen. Gut 59 % bzw. 52 % dieser beiden Gruppen hält die Rückkehr für möglich bis sehr wahrscheinlich.
Wiedereinstiegskriterien und Handlungsempfehlungen
Die wichtigsten Wiedereinstiegskriterien sind laut der Studie:
• Wertschätzung durch Vorgesetzte
• Zeit für qualitativ hochwertige Pflege
• Bedarfsorientierte Personalbemessung
• Sensibilität von Vorgesetzten für Belastungen in der Pflege
• Tarifbindung
• Mehr Zeit für menschliche Zuwendung
• Garantie, an freien Tagen nicht arbeiten zu müssen
• Betriebliche Interessenvertretung
• Höheres Grundgehalt
• Höhere Zulagen für besondere Tätigkeiten
Als Handlungsempfehlungen, um die Arbeitsbedingungen derart zu verbessern, dass Pflegende gerne wieder (mehr) pflegen, nennen die Autorinnen und Autoren der Studie:
1. Höhere Bezahlung
2. Bedarfsorientierte Personalbemessung
3. Wertschätzung und sensible Kommunikationskultur
4. Kollektive Interessenvertretung
5. Verlässliche Arbeitszeiten
6. Kollegiale Beratung und psychische Unterstützung
7. Fachliche Aufstiegsmöglichkeiten und betriebliche Personalentwicklung
Der Vorsitzende des DBfK Nordwest, Martin Dichter, fordert angesichts der Studienergebnisse „eine leistungs- und verantwortungsgerechte Vergütung und gesunde Arbeitsbedingungen“ und er bekräftigt die Forderung nach einem Bruttoeinstiegsgehalt von 4.000 Euro:
„Mit einem Prämienpflästerchen hier und einer Mindestlohnerhöhung dort ist es eben nicht getan.“
Bis 2030 erreichen 40 % Renteneintrittsalter
Im Zuge der Pandemie haben schon mehr als 9.000 Pflegende in Krankenhäusern und Altenheimen ihren Job aufgegeben und bis 2030 gehen bis zu 500.000 Pflegefachpersonen – etwa 40 % der Berufsangehörigen – in Rente, mahnte jüngst der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Franz Wagner.
Quelle: https://www.bibliomedmanager.de/news/default-53a8d947b9
Modellhafte Implementierung des Expertenstandards „Mundgesundheit“
Im Anschluss an die 10. Konsensus-Konferenz am 28. Mai 2021 beginnt im Herbst diesen Jahres die modellhafte Implementierung des Expertenstandards „Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“ in unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Interessierte Einrichtungen können auf unserer Homepage weitere Informationen über die Teilnahmevoraussetzungen an der modellhaften Implementierung als PDF einsehen.
Quelle: DNQP-Newsletter April 2021, 27.04.2021
Entwicklung eines Expertenstandards in der Pflege zum Thema „Pflege der Haut“
Aufruf zur Bewerbung als Expertin/Experte für die Expertenarbeitsgruppe des DNQP
Für die anstehende Entwicklung eines Expertenstandards zum Thema „Pflege der Haut“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. Jan Kottner von der Charité-Universitätsmedizin Berlin sucht das DNQP Expertinnen und Experten für die Mitarbeit in einer Expertenarbeitsgruppe. Im Expertenstandard soll ein pflegerisches Qualitätsniveau beschrieben werden, welches es Einrichtungen ermöglicht, interne zielgruppen- und settingspezifische Vorgehensweisen für die Pflege und Gesunderhaltung der Haut festzulegen. Wunden sollen in dem Expertenstandard nicht berücksichtigt werden. Gesucht werden Expertinnen und Experten aus der pflegerischen Praxis und/oder Wissenschaft aus allen pflegerischen Versorgungssettings und für alle Altersgruppen mit einem pflegerischen Unterstützungsbedarf. Die Expertenarbeitsgruppe soll mit etwa12 Expertinnen und Experten besetzt werden. Die Mitarbeit erfolgt ehrenamtlich, anfallende Reise-und Übernachtungskosten werden erstattet. Voraussetzung für die Teilnahme an der Expertenarbeitsgruppe ist der Nachweis einer entsprechenden Fachexpertise zum Thema. Diese kann z. B. bestehen aus:-formaler fachlicher Qualifikation (themenrelevante Weiterbildung, wissenschaftliche Qualifikation),-Mitwirkung an wissenschaftlichen Projekten zum Themengebiet,-Mitwirkung an der Einführung innovativer Praxisprojekte,-Fachveröffentlichungen, -vorträge zum Thema. Von Vorteil sind Kenntnisse zur Arbeit mit den Expertenstandards des DNQP und zur pflegerischen Qualitätsentwicklung. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen neben der fachlichen Expertise eigene Interessen, Verbindungen zur Industrie oder Interessenverbänden offenlegen, um die wissenschaftliche und institutionelle Unabhängigkeit der Expertenstandards garantieren zu können. Bewerbungen werden per E-Mail oder auf dem Postweg bis zum 30. Mai2021an folgende Anschrift erbeten:
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)an der Hochschule Osnabrück, Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Büscher, Postfach 19 40, 49009 Osnabrück, E-Mail: dnqp@hs-osnabrueck.de, Internet: www.dnqp.de
Quelle: Presse-Information, 16.04.2021, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule Osnabrück
Diakonie-Zitat: Soziale Kontakte in Pflegeheimen mit Bedacht ermöglichen
Berlin, den 26. April 2021 – Die Diakonie Deutschland appelliert nach den heutigen Beratungen von Bund und Ländern, in den Pflegeheimen wieder mehr soziale Kontakte zu ermöglichen. Ein Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner ist inzwischen gegen das Coronavirus geimpft. Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: „Die pflegebedürftigen Menschen in den stationären Einrichtungen haben über Monate viel mehr soziale Einschränkungen erleben müssen als andere. Deshalb ist es nur verständlich, dass die Forderungen nach Öffnungen und stärkeren sozialen Kontakten lauter werden. Wir finden es wichtig, Besuche zu ermöglichen und soziale Aktivitäten in und außerhalb der Einrichtungen zu unterstützen. Dabei darf der Schutz von nicht geimpften und anderen vulnerablen Personengruppen nicht zu kurz kommen. Genau wie bei anderen geimpften Personen sollten Schutzmaßnahmen aber nur so lange gelten, bis ein sicherer Schutz für alle Menschen gewährleistet ist. Ist dies der Fall, müssen weitere Öffnungen möglich sein.“ Weitere Informationen: Corona-Informationsseite der Diakonie Deutschland: https://www.diakonie.de/coronavirus-hilfe-und-infos
Quellle: PM Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., 26.04.2021
