BMG: Was gibt Dir mehr Pflege-Kraft?
Pflegekräfte und Politik haben ein gemeinsames Ziel: bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. Erreichen können wir es nur, wenn wir alle Pflege-Kräfte bündeln. Viel ist in den letzten Monaten passiert, um neue Stellen zu schaffen und den Pflegealltag in Krankenhäusern oder Altenpflegeeinrichtungen zu verbessern. Lasst uns gemeinsam die Neuerungen vor Ort in die Tat umsetzen und weiterentwickeln.
Dazu brauchen wir Dich und Deine Vorschläge. Wir wollen wissen, wo es in Deutschland gute Beispiele für spürbar mehr Pflege-Kraft gibt, von denen andere Einrichtungen, jede Pflegekraft und wir alle – gerade in der Politik – lernen können! Wie werden die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Dienstpläne zum Beispiel so verbessert, dass Pflegekräfte gesünder und konzentrierter pflegen können? Wie erleichtern wir es z.B. Teilzeit-Pflegekräften, ihre Stunden leichter aufzustocken, wenn sie das wollen?
Einige Beispiele stellen wir im Dezember mit einem besonderen Dank vor. Zudem freut sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn darauf, vor Weihnachten einige Teilnehmende nach Berlin zu einem offenen Austausch einzuladen. Deine Ideen zählen!
Mitmachen unter: www.mehr-pflege-kraft.de
Quelle: https://www.mehr-pflege-kraft.de/; Abruf am 20.11.2019
2020: Nursing the World to Health
30.10.2019 – Das Motto des nächsten Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai 2020 wird lauten: Nursing the World to Health. Damit fokussiert der International Council of Nurses (ICN) die große Bedeutung der professionellen Pflege für alle Menschen dieser Welt.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), deutsches Mitglied im ICN, wird wie jedes Jahr die deutsche Übersetzung des Mottos gemeinsam mit dem Pflegeberufsverband der Schweiz (SBK) und Österreichs (ÖGKV) abstimmen und veröffentlichen.
Der kommende Internationale Tag der Pflegenden wird ein besonderer sein, denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2020 zum weltweiten Jahr der Pflegenden und Hebammen erklärt; zudem ist es der 200. Jahrestag der Geburt von Florence Nightingale. Sie gilt als Begründerin professioneller Krankenpflege. ICN nimmt all dies zum Anlass, im kommenden Jahr vielfältige Aktivitäten vorzubereiten und zu koordinieren.
Das Thema für 2020 „Nurses: A Voice to Lead – Nursing the World to Health” macht deutlich, welch große Bedeutung Pflegefachpersonen in allen Ländern haben, und dass sie ein breites Spektrum gesundheitlicher Herausforderungen adressieren. Es soll die Pflegenden selbst, aber auch die Bevölkerung dazu aufrufen, diesen Tag zu feiern, aber auch über Pflege zu informieren und ins Gespräch zu kommen. Vor allem aber soll das Motto dazu auffordern, in allen Ländern Ressourcen bereitzustellen, um das Profil der Pflegeprofession zu stärken und junge Menschen für den Beruf zu begeistern. ICN-Präsidentin Annette Kennedy erklärt: „Weltweit arbeiten professionell Pflegende unermüdlich, damit Menschen die Pflege und Aufmerksamkeit erhalten, die sie brauchen, wo und wann auch immer. Der Internationale Tag der Pflegenden 2020 soll herausstellen, dass Pflegefachpersonen einen unschätzbar großen Beitrag zur Gesundheit von Menschen leisten. Wegen ihrer ganz besonderen Rolle – sie begleiten Menschen von der Geburt bis zum Lebensende – müssen sie an gesundheitspolitischen Entscheidungen ganz maßgeblich beteiligt werden.“
In diesem Zusammenhang weist der DBfK darauf hin, dass der 12. Mai (International Nurses Day) der „Internationale Tag der (professionell) Pflegenden“ ist, nicht „der Pflege“. Auf diesen Unterschied legen die Pflegeberufsverbände großen Wert, denn es soll ausdrücklich die Leistung der qualifiziert beruflich Pflegenden und ihr Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung gewürdigt werden.
Quelle: https://www.dbfk.de/de/presse/meldungen/2019/nursing-the-world-to-health.php
Universität Ulm Durchbruch in Alzheimer-Forschung: Auslöser enttarnt
Forschung – 11.11.2019 – Einem deutsch-amerikanischen Forscherteam gelang es erstmals, spezielle Eiweißfasern aus dem menschlichen Gehirn zu isolieren, die unter Verdacht stehen, Alzheimer auszulösen. Diese sog. Beta-Amyloid-Fibrillen sorgten für großes Erstaunen bei den Wissenschaftlern und könnten neue Medikamente wesentlich verbessern.
Wissenschaftlern der Universität Ulm ist es erstmals gelungen, Beta-Amyloid-Fibrillen aus dem menschlichen Gehirn zu isolieren. Diese Eiweißfasern stehen unter Verdacht, die Alzheimer-Krankheit sowie die Zerebrale Amyloid-Angiopathie mit auszulösen. Veröffentlicht wurde die Studie, an der auch Forschende aus Tübingen, Halle und San Diego beteiligt waren, im Fachjournal Nature Communications.
Faserklumpen für Alzheimer verantwortlich
Dass Morbus Alzheimer mit Proteinablagerungen im Gehirn einhergeht, ist seit vielen Jahren bekannt. Unter Alzheimer-Forschern gelten dabei zwei Proteine, Tau und Beta-Amyloid, als besonders krankheitsverursachend. Diese Eiweiße bilden lange Molekülketten, sogenannte Fibrillen, die sich als Faserklumpen im Gehirn ansammeln. Die genaue Ursache, warum sich körpereigene Proteine krankhaft entwickeln und zu degenerativen Veränderungen des Gehirns führen, ist noch nicht bekannt.
Überraschendes Ergebnis
Den Forschern aus Ulm ist es erstmals gelungen, Beta-Amyloid-Fibrillen aus Gewebeproben erkrankter Menschen zu extrahieren und präzise darzustellen. D ie Überraschung dabei: Die Fasern unterscheiden sich deutlich von den bisher zur Forschung genutzten, synthetisch erzeugten Fibrillen. „Unsere Hauptergebnisse sind, dass wir die Struktur von Beta-Amyloid sichtbar machen konnten, und dass sie sich fundamental von bisherigen Annahmen unterscheidet“, erklärt Professor Marcus Fändrich, Leiter des Instituts für Proteinbiochemie der Universität Ulm. Zum einen sind die einzelnen Peptide, aus denen sich die Fibrillen zusammensetzen, anders gestaltet als die Exemplare aus dem Reagenzglas, zum anderen sind die nun untersuchten Fibrillen in sich völlig anders verdrillt als die synthetischen Exemplare. „Das ist eine grundsätzlich andere Eigenschaft, die wir so nicht erwartet hatten“, sagt Fändrich.
Vier Jahre Forschungsarbeit
Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler Gewebeproben dreier Patienten, in denen sie die gleichen Strukturen fanden. Diesem Forschungsergebnis gingen mehr als vier Jahren intensiver Arbeit voraus. Zunächst stand das durch Wissenschaftler aus Tü bingen, Halle (Saale) und San Diego ergänzte Ulmer Team vor der Herausforderung, die Beta-Amyloid-Fibrillen aus den Gewebeproben zu lösen und in vielen Arbeitsschritten aufzureinigen. Bei der Betrachtung unter dem Kryo-Elektronenmikroskop wiesen die Fibrillen zudem zahlreiche unterschiedliche Subtypen auf, was die Auswertung weiter erschwerte.
Neue Wirkstoffe gegen Alzheimer
Der Entschlüsselung der Ursachen von Alzheimer-Erkrankungen sind die Ulmer Forscher damit womöglich einen Schritt näher gekommen. Eine der krankheitsverursachenden Strukturen, die Beta-Amyloid im Gehirn annehmen kann, sei nun viel genauer bekannt. „Die Wissenschaft wird jetzt im Reagenzglas Bedingungen finden müssen, die diese Strukturen hervorrufen“, erklärt Fändrich. Auf Basis dieser Beta-Amyloid-Strukturen könnten weitergehende Untersuchungen folgen. Außerdem müsse sich erweisen, ob die Informationen über die Beta-Amyloid-Struktur für die Entwicklung von pharmazeutischen Wirkstoffen genutzt werden könnten. In der Fachwelt hat die jüngste Nachricht aus Ulm bereits für ein beträchtliches Echo gesorgt.
Quelle: https://www.hcm-magazin.de/forscher-enttarnen-alzheimer-ausloeser/150/10743/395546; Abruf am20.11.2019
Wissen Sie genau, was zu tun ist?
28.10.2019 – Wie gehen wir in Deutschland mit Schlaganfallpatienten um? Welche Methoden, Instrumente und Konzepte sind in der Pflege besonders geeignet? Im Rahmen des Projekts „Pflege für Menschen mit Schlaganfall in Deutschland & China“ hat die Deutsch-Chinesische Gesellschaft für Pflege e. V. in Zusammenarbeit mit drei Pflegeexperten ein Video veröffentlicht. Darin wird u. a. auf das Lernprogramm für Pflegende von Schlaganfallpatienten eingegangen sowie die Beziehung zwischen Betroffenem und Pflegeperson. Wie sieht die ideale pflegerische Versorgung aus? Auf welche Konzepte können Sie sich z. B. auch bei Ihrer Pflegeplanung stützen?
Beide Länder weisen eine schnell alternde Gesellschaft auf und benötigen daher immer mehr Pflegeangebote. Der mit dem demografischen Wandel einhergehende Anstieg von chronischen Krankheiten stellt Pflege und Medizin vor neue Herausforderungen. Gute Pflegequalität und bewährte Konzepte sind dabei unerlässlich, sind sich die Fachstimmen im Video einig.
Auch dank der steigenden Relevanz der Pflegediagnostik in der Pflegeausbildung spielen therapeutisch-aktivierende Pflege, die systematische Anwendung von Pflegeklassifikationen und das Zusammenspiel aller Berufsgruppen eine entscheidende Rolle.
Zum Video der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft: https://www.youtube.com/watch?v=vhQ6-uzSr8A&feature=youtu.be
Quelle: https://www.recom.eu/unternehmen/news-termine/nachrichten/wissen-sie-genau-was-zu-tun-ist.html
Nordrhein-Westfalen: Landtag soll noch 2019 über Pflegekammergesetz beraten
20.11.2019 – Die nordrhein-westfälische Landesregierung aus CDU und FDP hat die Einbringung des Entwurfs zum Pflegekammergesetz beschlossen. Es soll noch in diesem Jahr in den Landtag in Düsseldorf eingebracht werden. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Pflegekammer als weitere Heilberufskammer gesetzlich verankert wird.
„Ich freue mich auf die Beratungen im Landtag“, sagte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), „eine breite Zustimmung zur Pflegekammer wäre auch ein klares Signal an die Beschäftigten in der Pflege.“ Der Stellenwert und die Interessen des Pflegeberufs würden durch eine Kammergründung deutlich gestärkt, so der Politiker: „Die Zeiten, in denen die Pflege nur am Katzentisch über ihre eigenen Belange mitberaten durfte, müssen endlich der Vergangenheit angehören. Mit dem Gesetzentwurf sind wir auf einem guten Weg, dass die Pflegekammer mit der Berufung des Errichtungsausschusses im Jahr 2020 gegründet werden kann.“
Der Pflegekammer in NordrheinWestfalen (NRW) sollen zentrale Aufgaben übetragen werden. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung einer Berufsordnung und von Qualitätsrichtlinien sowie die Zuständigkeit für die beruflichen Fort- und Weiterbildungen. Perspektivisch sollen der Kammer auch die Aufgaben zur Ausbildung in den Pflegeberufen übertragen werden.
Nach den Plänen des NRW-Gesundheitsministers wird die Pflegekammer durch einen Errichtungsausschuss aufgebaut, der sich aus Pflegefachkräften zusammensetzen und in dem der Anteil der Frauen und der Pflegekräfte aus der Altenpflege dem tatsächlichen Pflegealltag entsprechen soll. Die Ausschussmitglieder sollen alle Aufbauarbeiten vornehmen, bis dann voraussichtlich im Januar 2022 die erste Kammerversammlung zusammentritt. Die Landesregierung unterstützt die Pflegekammer mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von fünf Millionen Euro über drei Jahre.
Quelle: http://www.altenpflege-online.net/Infopool/Nachrichten/Landtag-soll-noch-2019-ueber-Pflegekammergesetz-beraten/
AWO, Diakonie, ver.di und Angehörigenvertreter fordern Weiterentwicklung der Pflegeversicherung
Begrenzung der Eigenanteile der pflegebedürftigen Menschen notwendig
Berlin, 25. November 2019 Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertreter der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Diakonie Deutschland, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und einer Angehörigeninitiative haben am heutigen Montag (25. November 2019) in der Bundespressekonferenz in Berlin eine Weiterentwicklung der Pflegeversicherung angemahnt. Diese müsse dringend auf die politische Tagesordnung.
Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand: „Arbeiten in der Altenpflege muss attraktiver werden. Die Beschäftigten brauchen gute Arbeitsbedingungen, vor allem mehr Personal und eine angemessene Vergütung für diese verantwortungsvolle und oft auch körperlich und emotional anstrengende Arbeit. Die meisten kommerziellen Anbieter verweigern Tarifverträge. Wir wollen wieder Gemeinwohl statt Hedgefonds, die auf Kosten der zu pflegenden Menschen und der Beschäftigten hohe Profite machen. Die Politik hat die Altenpflege dem wirtschaftlichen Wettbewerb ausgesetzt; deshalb ist die Politik auch in der Verantwortung, die unsägliche Entwicklung zu stoppen und die Beschäftigten vor Ausbeutung zu schützen.“
Wolfgang Stadler, Vorsitzender des Vorstandes des AWO-Bundesverbandes: „Schon heute leidet die Pflegebranche unter einem akuten Fachkräftemangel. Viele junge Menschen sehen ihre Zukunft nicht in der Pflege, weil soziale Berufe in Wertschätzung und Bezahlung weit abgehängt sind. Es darf nicht sein, dass eine Arbeit an Maschinen bei gleicher Qualifikation höher angesehen ist und deutlich besser bezahlt wird als die Arbeit mit Menschen. Wir können den Fachkräftemangel nur bekämpfen, wenn wir die Pflegeberufe aufwerten und besser bezahlen. Das Pflegelöhneverbesserungsgesetz, das kürzlich erst verabschiedet wurde, ebnet den Weg für einen bundesweiten, allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Pflegebranche.“
Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: „Die Pflegeversicherung muss reformiert werden. Das bekannteste Problem sind die immer weiter steigenden Eigenanteile, die im Pflegeheim bezahlt werden müssen. Insgesamt steigen die Kosten für die Pflege, aber die Leistungen der Pflegeversicherung sind gedeckelt. Lohnerhöhungen und Qualitätsverbesserungen in der Pflege müssen heute vollständig von den pflegebedürftigen Menschen finanziert werden oder vom Sozialamt, wenn die Eigenmittel aufgebraucht sind. Die Pflegeversicherung muss deshalb zu einer bedarfsdeckenden Sozialversicherung ausgebaut werden. Die begründeten Kostensteigerungen für die Pflege müssen von der Pflegeversicherung finanziert werden. Die pflegebedürftigen Menschen übernehmen einen begrenzten und kalkulierbaren Eigenanteil.“
Klaus Hommel, Angehörigeninitiative „Eigenanteile der Pflegekosten in Seniorenheimen senken“:
„Pflegebedürftige müssen jede kleine Verbesserung finanzieren: durch höhere Versicherungsbeiträge und durch höhere Eigenanteile, die immer weiter steigen. Diese Situation ist für uns untragbar, denn Pflegebedürftigkeit darf nicht ins Sozialamt führen. Wir wollen gute Löhne für die Pflegekräfte und eine gute Pflege; das muss von allen mitfinanziert werden. Wir wollen, dass die Eigenanteile der Pflegebedürftigen sofort gesenkt und mittelfristig durch eine Pflegebürgervollversicherung abgeschafft werden. Die Bundesregierung muss umgehend einen Zeitplan für die Einführung einer zukunftsorientierten Pflegeversicherung vorlegen.“
Pressekontakt: ver.di: Richard Rother, Telefon 030/6956-1013 // AWO: Jennifer Rotter, Telefon 030/26309-218 // Diakonie: Stephan Röger, Telefon 030/65211-1780 // Angehörigeninitiative: Klaus Hommel, Telefon 0173/620 78 73
Ein Konzept der Diakonie Deutschland zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gibt es unter https://www.diakonie.de/diakonie-texte/062019-konzept-fuer-eine-grundlegende-pflegereform/, einen Themenschwerpunkt zur Pflegeversicherung unter https://www.diakonie.de/pflegeversicherung/
Quelle: PM Diakonie Deutschland, 25.11.2019
Entwicklung eines Expertenstandards zum Thema Mundgesundheit
Wie bereits in unserem Newsletter im Mai diesen Jahres berichtet, erarbeitet derzeit eine interprofessionelle Expert*innenarbeitsgruppe einen Expertenstandard zum Thema der Mundpflege. Ziel des Expertenstandards wird sein, einen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Mundgesundheit von pflegebedürftigen Menschen zu leisten. Die 16-köpfige Arbeitsgruppe unter der wissenschaftlichen Leiterin Prof. Dr. Erika Sirsch von der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar, trifft sich im November 2019 zum dritten Mal. Für das Jahr 2020 sind noch zwei weitere Sitzungen geplant.
Der vorläufige Expertenstandard-Entwurf wird dann am 9. Oktober 2020 in der OsnabrückHalle der Fachöffentlichkeit vorgestellt und fachlich konsentiert. Wir werden rechtzeitig über unseren Newsletter auf die Anmeldemöglichkeit zur Konsensus-Konferenz hinweisen.
Quelle: DNQP-Newsletter November 2019, 25.11.2019
DAS DIGITALE KAMMERMAGAZIN IST ONLINE! Newsletter November 2019
Zu finden ist das digitale Magazin unter: https://www.pflegemagazin-rlp.de/aktuelles-magazin
DEVAP: Pflegekassen mit neuem Formular aus dem letzten Jahrtausend
Digitalisierung kommt bei den Kassen nicht vor!
Dr. Bodo de Vries, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP), kritisiert das neue Formular zu den Beratungsbesuchen im Zeitalter der Digitalisierung:
„Reden Politik und Sozialpartner nur von Digitalisierung oder meinen sie es auch ernst? Im Jahr 2019 geben die Pflegekassen ein neues Formular für die neu gestalteten Beratungsbesuche heraus, dass wieder mit Kohledurchschrift und Zwischenpappe arbeitet. Eine digitale Version zur Datenabfrage gibt es nicht. Dies ist eine Verschwendung von Ressourcen und zeigt, dass wir noch ganz am Anfang stehen, wenn es um das digitale Zeitalter geht.
Auf Druck der Politik sind die verpflichtenden Beratungsbesuche nach § 37.3 SGB XI bei den Pflegebedürftigen deutlich aufgewertet worden. Zur Dokumentation dieser Beratungsbesuche haben die Pflegekassen ein mehrseitiges Formular veröffentlicht, das die ambulanten Pflegedienste ab sofort verwenden müssen. Danach kommt der Durchschlag per Kohle zurück, der mit Pappe gegen die Durchschrift geschützt werden muss.
Am Ende der Beratung muss der Pflegebedürftige gefragt werden, ob alle Informationen – auch die aus den ersten beiden Fragen – an die Pflegekasse gehen sollen. Wenn sie dies verneinen, muss die erste Seite neu ausgefüllt werden, da dort neben den allgemeinen Angaben drei Fragen zu beantworten sind. Offen sind bei der Weitergabe der Formulare zudem Fragen zur Beachtung des Datenschutzes.
Der DEVAP fordert schon lange, dass endlich für alle Schritte der Kommunikation mit den Krankenkassen immer einheitliche, wechselseitige und digitale Lösungen eingeführt werden, um den hohen bürokratischen und damit auch finanziellen Aufwand entschieden zu verringern. Die Kranken- und Pflegekassen müssen gesetzlich verpflichtet werden, dass auch sie mit den ambulanten Diensten digital und einheitlich kommunizieren. Es bedarf eines prinzipiellen Perspektivwechsels: Nicht die Papierversion muss digitalisiert werden, sondern alle Verfahren sind auf digitalem Weg möglich zu machen. Die Papierversion muss endlich das Auslaufmodell werden. Letztlich geht es um viel Zeit, die den Patienten zugutekommen würde.“
Quelle: DEVAP-Pressemitteilung, 25.11.2019
