Der Deutsche Pflegerat präsentiert seinen ersten Imagefilm
Ein kleiner Einblick in die weite Welt der beruflich Pflegenden und Hebammen
Berlin (01. Juli 2024, Nr. 27/2024) – Der Deutsche Pflegerat (DPR) freut sich, seinen ersten Imagefilm vorzustellen, der die wichtige Arbeit von über 1,7 Millionen beruflich Pflegenden und Hebammen wie auch die des Rats beleuchtet. „Dieser Film ist eine Hommage an das Herz unserer Gesellschaft – die beruflich Pflegenden und Hebammen“, sagt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats.
Seit über 25 Jahren setzt sich der DPR für deren Interessen ein. Trotz ihrer enormen Bedeutung für das Wohlergehen und die Würde von Millionen Pflegebedürftigen und Patient:innen bleibt ihre Arbeit oft im Schatten. Der Imagefilm will das ändern und die essentielle Rolle der beruflich Pflegenden und Hebammen wie aber auch die des Rats würdigen.
Pflege ist der Herzschlag der Gesellschaft. Pflegefachpersonen, Pflegeassistent:innen und Hebammen lassen Herzen höher schlagen und bringen Licht in die dunkelsten Stunden. Sie geben alles, manchmal auch über ihre Kräfte hinaus. „Der Deutsche Pflegerat setzt sich stark für die Versorgungssicherheit der Pflegebedürftigen und Patienten in Deutschland ein. Er hat ein Ohr für die beruflich Pflegenden und Hebammen und sorgt dafür, dass deren Stimme in Politik und Gesellschaft gehört wird“, betont Vogler.
Der Film zeigt nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Leidenschaft und Hingabe im Pflegeberuf und bei der Hebammentätigkeit. Er verdeutlicht, warum bessere Arbeitsbedingungen, Bildung und die Befähigung zur eigenständigen Heilkundeausübung unerlässlich sind.
Mit starken Bildern und berührenden Geschichten fordert der Film eine würdevolle Gesundheitsversorgung und Pflege als Grundrecht für jeden Menschen.
„Mit diesem Film wollen wir ein breites Publikum erreichen und ein tiefes Verständnis für die wichtige Arbeit der Pflegefachpersonen, Pflegeassistent:innen und Hebammen sowie die des Deutschen Pflegerats schaffen“, fügt Vogler hinzu. „Er ist ein Aufruf zum Handeln, zur Wertschätzung und zur Unterstützung jener, die täglich ihre hohe Kompetenz einsetzen, um hilfebedürftigen Menschen zu helfen und Lebensqualität zu schaffen.“
Der Imagefilm des Deutschen Pflegerats ist auf der Webseite des DPR sowie auf verschiedenen Social-Media-Plattformen verfügbar und wird auch auf dem kommenden Deutschen Pflegetag vorgestellt. Weiter wird er an Schulen und Bildungsinstitute weitergeleitet, um von Beginn an ein breites Verständnis für die Arbeit der beruflich Pflegenden und die der Hebammen zu schaffen.
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Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Diakonie Deutschland drängt auf Suizidpräventionsgesetz
Berlin, 1. Juli 2024 – Die Diakonie Deutschland drängt auf ein Suizidpräventionsgesetz. Dieses hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bis Ende Juni 2024 angekündigt.
Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch: „Das versprochene Suizidpräventionsgesetz lässt weiter auf sich warten. Das ist unverantwortlich. Denn eine gesetzlich verankerte Suizidprävention ist dringend notwendig, um Menschen mit Suizidgedanken wirksamer helfen zu können. Menschen in existenziellen Krisen und schwierigen Lebenslagen brauchen Unterstützungsangebote. Dies sollte in einem Suizidpräventionsgesetz verankert werden, wie es der Deutsche Bundestag mit überwältigender Mehrheit vor einem Jahr gefordert hatte. Uns ist es wichtig, dass Menschen in ihrer Einsamkeit, in Lebenskrisen und in ihrer Angst vor Schmerzen angesprochen und begleitet werden. Die Möglichkeiten, betroffenen Menschen wirksame Hilfe anzubieten, sind lange nicht ausgeschöpft. Deshalb setzen wir uns besonders für die Telefonseelsorge, den Ausbau der psychiatrisch-psychosozialen Krisendienste, die Stärkung der Hospizarbeit und der Palliativversorgung sowie einen präventiven Hausbesuch ab 75 Jahren ein. Darüber hinaus brauchen wir mehr Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Suizid. Eine zentrale Botschaft müssen dabei die Fortschritte in der Palliativmedizin sein, die viele Ängste nehmen können. Es geht aber auch darum, in der Gesellschaft mehr Verständnis für Menschen in Lebenskrisen zu wecken und diese besser zu unterstützen.“
Hintergrund: Im Februar 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Recht auf selbstbestimmtes Sterben auch das Recht umfasst, dabei die Hilfe Dritter in Anspruch zu nehmen. Eine bis dahin geltende strafrechtliche Regelung, die auch die organisierte Suizidbeihilfe durch Sterbehilfeorganisationen verboten hatte, erklärte das Gericht für verfassungswidrig. Seitdem wird im Bundestag über eine mögliche Folgeregelung diskutiert. Am 6. Juli 2023 bekamen beide Gesetzentwürfe zum assistierten Suizid keine Mehrheit im Deutschen Bundestag, wohingegen der Antrag „Suizidprävention stärken“ mit einer Zustimmung von 99,28 Prozent angenommen wurde. In diesem Antrag wurde die Vorlage eines Konzeptes zur Finanzierung und Stärkung der Suizidprävention bis zum 31. Januar 2024 gefordert. Weiterhin wurde beschlossen, dass die Bundesregierung bis zum 30. Juni 2024 einen Gesetzentwurf und eine Strategie für Suizidprävention vorlegt, mit dem Maßnahmen und Akteure koordiniert und eine dauerhafte sowie zeitnahe Umsetzung von suizidpräventiven Maßnahmen in Deutschland sichergestellt werden. Der Gesetzentwurf soll dabei den Schwerpunkt auf die Prävention im täglichen Leben der Menschen legen. Die Diakonie engagiert sich seit langem in der Suizidprävention und unterstützt Menschen in psychosozialen Krisen und Notlagen. Dazu gehören u.a. die Bereitstellung von psychiatrischen Krisendiensten (bspw.: https://www.diakonie-regensburg.de/krisendienst-oberpfalz).
Weiterhin ist die Diakonie eine Trägerin der TelefonSeelsorge Deutschland und bietet umfangreiche Hilfe im Bereich der Hospizarbeit und Palliativversorgung an. Mahnwache am 1. Juli
Das Nationale Bündnis Suizidprävention, zu dem auch die Diakonie Deutschland gehört, lädt herzlich zur Mahnwache am 1.07.2024 um 11:55 Uhr vor dem Gebäude des Bundesgesundheitsministeriums in der Friedrichstraße 108 in Berlin ein.
Weitere Informationen: https://www.diakonie.de/informieren/infothek/2023/juni/die-wuerde-der-sterbenden-debatte-zum-selbstbestimmten-sterben
Quelle: PM Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin, www.diakonie.de
Übergabe – Pflegeupdate
PU77 – Pflegepolitische Sommerflaute?!
Und was es sonst so Neues gibt…
Online-Umfrage zu Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte in Europa
Die Studie ist ein Teil des europäischen Forschungsverbundprojektes „Care4Care“, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Arbeitssituation von Pflegekräften zu verbessern. Forschende in sechs europäischen Ländern erarbeiten im Rahmen des mit 2,7 Millionen Euro ausgestatteten Vorhabens in den kommenden drei Jahren Lösungsvorschläge für die Pflegesituation auf nationaler und EU-weiter Ebene. Dabei geht es nicht nur um bessere Bezahlung, sondern auch um soziale Inklusion und den Abbau von Diskriminierung und Ungleichheiten in dem vornehmlich von Frauen sowie Migrantinnen und Migranten dominierten Berufsfeld. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.europa-uni.de/de/universitaet/kommunikation/medienservice/medieninformationen/40-2023/index.html.
Um an der Umfrage teilzunehmen, klicken Sie bitte auf den folgenden Link und lesen Sie alle Details zu „Wie Sie mitmachen können“ sorgfältig durch: https://drive.google.com/file/d/1Nvc0cY0mNyywPClaZRCWsjYV5AJONL0J/view?usp=sharing
Als Dank für Ihre Teilnahme bieten Ihnen die Projektträger nach Abschluss der gesamten Umfrage eine Vergütung von 20 EUR an.
Versprochene Pflegegesetze lassen auf sich warten
„Wir werden das Pflegekompetenzgesetz noch vor der Sommerpause vorlegen“, versprach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (Foto) noch Ende März. Drei Monate danach ist davon noch nichts zu sehen und nächste Woche ist für den Bundestag die letzte, bevor die Abgeordneten in die Ferien gehen. Der Deutsche Pflegerat mahnt den Minister zur Eile, auch für das bundeseinheitliche Gesetz zur Pflegeassistenzausbildung. Care vor9
Quelle: Care vor9, 28.06.2024
Welche Innovationen helfen älteren Menschen wirklich – ein neuer Index verrät es
Innovation – klingt gut und verheißt Wirkung. Doch was genau ist wirklich innovativ? Und welche Innovationen rücken den Menschen in den Mittelpunkt und bieten Lösungen für ältere Menschen an? Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) hat mit Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie Antworten auf diese Fragen gefunden und den „Index Soziale Innovation …
Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/welche-innovationen-helfen-aelteren-menschen-wirklich-ein-neuer-index-verraet-es/
Quelle: NL KDA, 27.06.2024
DKG zum Krankenhausrating-Report
Studie bestätigt ein weiteres Mal dramatische wirtschaftliche Lage der Kliniken
27.06.2024 – Zu den Ergebnissen des Krankenhausrating-Reports 2024 erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß:
„Der Krankenhausrating-Report als eines der wesentlichen Messinstrumente zur wirtschaftlichen Lage der Kliniken bestätigt einmal mehr die dramatische Situation der deutschen Krankenhäuser. 70 Prozent der Kliniken erwarten für 2024 ein negatives Ergebnis. Diese katastrophale wirtschaftliche Lage gipfelt im schlimmsten Fall in Insolvenzen und Schließungen. Der Rating-Report bestätigt die Statistik der DKG und registriert ebenfalls deutlich mehr Insolvenzen ab Mitte 2023. Ungezählt sind aber jenseits der öffentlich bekannten Insolvenzen die Schließungen einzelner Abteilungen und Versorgungsbereiche. Ursache für die schlechte wirtschaftliche Lage sind die gesunkenen Fallzahlen und der weiterhin ausbleibende Ausgleich für die inflationsbedingt stark gestiegenen Preise in den Jahren 2022 und 2023. Diese um 13 Prozent gestiegene Kostenbasis der Krankenhäuser ist nur knapp zur Hälfte durch Preisanpassungen ausgeglichen worden. Seit 2022 geben die Krankenhäuser kontinuierlich mehr Geld aus als sie einnehmen. Immer mehr Krankenhäuser brauchen ihre Rücklagen auf, verlieren ihre Kreditwürdigkeit und halten das Defizit zwischen Einnahmen und Ausnahmen nicht mehr durch. Und auch die Steigerungen der Landesbasisfallwerte in diesem Jahr und die bessere Refinanzierung von Tarifsteigerungen gleichen die Kostensteigerungen nicht aus. Auch hier konstatiert der Rating-Report, dass vor allem Krankenhäuser der Grundversorgung und von freigemeinnützigen Trägern betroffen sind – also die typischen Kliniken, die ländlichen Regionen versorgen, in denen es auch sonst immer schwerer wird, einen Arzttermin oder andere medizinische Hilfe zu bekommen.
Für das kommende Jahr stehen die Zeichen noch schlechter, erwartet der Report doch sogar 80 Prozent negative Jahresergebnisse. Selbst bei einer schnellen Umsetzung der Reformpläne des Bundesgesundheitsministers und unter der Annahme von sehr optimistischen Berechnungen sieht der Rating-Report im kommenden Jahr noch 62 Prozent der Krankenhäuser mit einem negativen Ergebnis. Und die über die Jahre aufgehäuften Schulden lasten zusätzlich weiterhin auf den Kliniken. Dies zeigt, dass es selbst bei sehr optimistischen Annahmen hinsichtlich der möglichen Verbesserungen durch eine Reform keine Entwarnung für die wirtschaftliche Not und die Existenzsorgen der Kliniken gibt. Auf die Menschen in Deutschland werden also noch einige Jahre der Versorgungseinschränkungen zukommen, sofern die Gesundheitspolitik dem kalten Strukturwandel der unkontrollierten wirtschaftlich bedingten Krankenhausschließungen weiter zuschaut.
In seiner Einschätzung, 14 Milliarden Euro Liquiditätshilfen verteilt auf die Jahre 2024 bis 2029 würden den Anreiz zur Strukturoptimierung der Krankenhäuser beseitigen, irrt der Report. Dazu gibt es keinen Ansatz. Vielmehr würde das Geld dabei helfen, die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben zu schließen und so eine weitere Welle der Insolvenzen und Schließungen verhindern. Damit ließen sich die größten Versorgungseinschränkungen vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen vermeiden. Die Reform-Bereitschaft der Kliniken ist sehr groß, wie das Beispiel Nordrhein-Westfalen zeigt, das bereits wichtige Schritte gegangen ist. Im Mittelpunkt jeder Krankenhausreform und -planung muss aber immer der Bedarf der Menschen stehen.
Die Einschätzungen des Krankenhausrating-Reports müssten ein weiterer Weckruf für den Bundesgesundheitsminister sein, die Patientenversorgung in den Krankenhäusern jetzt kurzfristig zu sichern und so die flächendeckende Versorgung der Menschen weiter zu garantieren. Die Untersuchungen zeigen auch, dass eine Krankenhausreform, die schon jetzt massiv verzögert ist, nicht das akute Problem der inflationsbedingten Mehrkosten lösen wird.“
Quelle: PM DKG, 27.06.2024
Gesundheitsförderung und Prävention „extrem systemrelevant“
Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung/Ausschuss
Berlin: (hib/HAU) Vorbeugen ist besser als heilen. Diesem weit bekannten Grundsatz folgt der Präventionsansatz im Bereich Gesundheit, der bei einem öffentlichen Fachgespräch des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung am Mittwochabend zum Thema „SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen (Schwerpunkt Gesundheitsförderung und Prävention)“ im Vordergrund stand. Maike Voss, Geschäftsführende Direktorin beim Centre for Planetary Health Policy (CPHP), machte dabei deutlich, dass Gesundheitsförderung und Prävention kein Selbstzweck seien, sondern „systemrelevant, systemstärkend und systemerhaltend“. Ute Teichert, Leiterin der Abteilung 6 im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) betonte das Anliegen der Bundesregierung, mit dem zu gründenden Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) die Prävention deutlich stärken zu wollen.
Beim SDG 3 gehe es um die gesundheitliche Chancengerechtigkeit, sagte CPHP-Direktorin Voss. Es dürfe keine ungerechten, vermeidbaren oder behebbaren Unterschiede im Gesundheitszustand zwischen sozial, wirtschaftlich, demografisch oder geografisch definierten Bevölkerungsgruppen geben. Mittel zum Zweck sei unter anderem der Health in all policies-Ansatz. Dieser sektorübergreifende Ansatz berücksichtige systematisch die gesundheitlichen Auswirkungen von Entscheidungen.
Im Präventionsgesetz, so Voss, beschränke man sich jedoch auf die Kostenträger im Gesundheitswesen, also die Krankenkassen. „Das Präventionsgesetz ist nicht das Gesetz, was bundesweit Prävention macht“, sagte sie. Der schon im Koalitionsvertrag angekündigte Nationale Präventionsplan kann aus ihrer Sicht ein Instrument für mehr Politikkohärenz, Partizipation und gesundheitliche Chancengerechtigkeit sein – „je nachdem, wie er ausgestaltet ist“.
Die Expertin äußerte sich auch zum geplanten BIPAM. Der vorliegende Referentenentwurf gehe auf einen Teil der im Vorfeld an der Neugründung geübten Kritik ein, sagte sie. Eingebaut werden sollte in den Entwurf aus ihrer Sicht noch die gesundheitliche Folgenabschätzung. Statt gesundheitsrelevante Faktoren und gesundheitliche Rahmenbedingungen nur zu beobachten sollte auch eine Bewertung erfolgen. Ein solcher Bewertungsauftrag werde den anderen Häusern nicht gefallen, prognostizierte sie. Um bei der gesundheitlichen Chancengerechtigkeit voranzukommen, sei das aber ein Hebel.
BMG-Vertreterin Teichert sieht den Bedarf an Prävention auch durch den Aspekt begründet, dass Deutschland im europäischen Vergleich eine relativ geringe Lebenserwartung habe – knapp über dem Durchschnitt. Gleichzeitig hätten die Deutschen zu wenig gesunde Lebensjahre im Alter. „Und das, obwohl wir relativ hohe Kosten in das System reingeben.“ Teichert sprach von durchschnittlich 5.000 Euro pro Kopf.
Sie selbst sei fest davon überzeugt, „dass wir den Bereich der öffentlichen Gesundheit stärken müssen“. Während der Covid-Pandemie habe man gelernt, dass alle Menschen erreicht werden müssen – insbesondere die vulnerablen Gruppen – solle die gesundheitliche Chancengleichheit nicht nur eine Vision bleiben. Das BIPAM werde sich mit diesen Themen beschäftigen, kündigte Teichert an. Die Prävention werde gestärkt, weil es nicht ausreiche, erst zu reagieren, wenn die Menschen schon krank sind.
Ziel sei es auch, Daten neu zu erfassen, um nachvollziehen zu können, wie die Krankheitslast in der Bevölkerung ist. Mit diesem neuen Ansatz, so die BMG-Vertreterin, wolle man „einen Schritt nach vorne kommen“. Im Koalitionsvertrag sei zudem angelegt, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in dem neuen Bundesinstitut aufgehen zu lassen. Damit werde die öffentliche Gesundheit gestärkt, befand Teichert.
Quelle: 27.06.2024, heute im bundestag Nr. 457
Pflegebevollmächtigte findet Abstimmung über Kammern falsch
Jetzt hat sich auch die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll (Foto) zum Scheitern der Pflegekammer in Baden-Württemberg geäußert. „Die Pflege braucht eine berufsständische Vertretung“, kritisiert Moll. „Die Entwicklung und Überwachung von Qualitätsstandards muss aus der Pflege kommen und sollte Quoren nicht zum Opfer fallen.“ Sie fordert eine länderübergreifende Initiative. Care vor9
Quelle: care vor9. 27.06.2024
Experten sehen strukturelle Defizite im Gesundheitssystem
Gesundheit/Ausschuss
Berlin: (hib/PK) Der Gesundheitsausschuss hat sich mit dem Fachkräfte-Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege (SVR) befasst. Ratsmitglieder machten dabei am Mittwoch erneut deutlich, dass Strukturreformen im Gesundheitssystem unerlässlich sind, um trotz knapper Personalressourcen in einigen Bereichen eine gute Versorgung gewährleisten zu können.
Der Vorsitzende des Gremiums, Michael Hallek, wies darauf hin, dass Deutschland im Verhältnis zur Bevölkerung über einen hohen Anteil an Gesundheitsfachkräften verfüge. Dieser Befund überrasche zunächst. Wenn jedoch die Fachkräftezahl in Bezug gesetzt werde zu den Krankenhausfällen, stehe Deutschland nicht gut da. Es gebe zu viele Krankenhausfälle, dadurch entstünden hohe Belastungen für Pflegekräfte und Ärzte. Hallek sprach von strukturellen Defiziten. Eine das System gefährdende Überalterung der Beschäftigten können derzeit aber nicht festgestellt werden
Melanie Messer ging auf die Pflegebranche ein, die von erheblichen Personalengpässen betroffen sei. Als Folgen ergäben sich eine Gefährdung der Versorgungsqualität und der Patientensicherheit sowie eine verminderte Attraktivität des Berufs durch Überlastung des Personals. Die Lage werde sich wegen der demografischen Entwicklung verschärfen.
Messer forderte bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, eine Weiterentwicklung der Arbeits- und Personalplanung mit einer auskömmlichen Schichtbesetzung, den Abbau von Dokumentationspflichten und die Modernisierung pflegerischer Aufgaben. Pflegekräfte sollten erweiterte Aufgaben übernehmen dürfen, auch heilkundliche Tätigkeiten in definierten Bereichen. In der Langzeitpflege sei eine grundlegende Weiterentwicklung der Versorgungsangebote und Strukturen geboten.
Jonas Schreyögg mahnte, die Einstellung ausländischer Pflegefachleute werde nicht ausreichen, um die Engpässe zu überwinden. Die Lösung könne nachhaltig nur durch einen Strukturwandel gelingen. Der zentrale Hebel sei die Reduzierung der stationären Belegungstage. Viele Ärzte und Pfleger seien im stationären Sektor aktiv, für den ambulanten Sektor blieben nicht genügend Fachkräfte übrig. Mit weniger stationären Belegungstagen könne das Problem überwunden werden. Nötig seien etwa eine Notfallreform und eine sektorengleiche Vergütung.
Quelle: 26.06.2024, heute im bundestag – Arbeit und Soziales, Familie und Gesundheit – Nr. 96
„Braucht es in Zukunft völlig neue Konzepte von Pflege?“
DBfK-Präsidentin Vera Lux auf dem Hauptstadtkongress
Berlin, 26.06.2024 – Am 26. Juni 2024 startet der Hauptstadtkongress. Vera Lux, neu gewählte Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), ist wissenschaftliche Leiterin des Deutschen Pflegekongresses im Rahmen des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit. Sie stellt in Anbetracht der Fachkraftsituation in der professionellen Pflege die Frage, ob es für die Zukunft völlig neue Konzepte von Pflege und integrierter Versorgung braucht.
„Wir befinden uns in mehrfacher Hinsicht in einer Umbruchsituation mit riesigen Herausforderungen“, so Vera Lux. „Das betrifft den demografischen Wandel ebenso wie den Klimawandel, die Kriege in der Ukraine und in Nahost ebenso wie die wirtschaftliche Situation. Und eben auch das Gesundheitswesen, das politisch nur allzu oft und schon allzu lange hintangestellt wurde. Der Hauptstadtkongress 2024 bietet eine wichtige Plattform für (Pflege-) Management, Politik, Industrie, Kostenträger und Dienstleister:innen. Hier wird kontrovers und lösungsorientiert diskutiert. Dabei geht es um Versorgungsstrukturen, um Finanzierung, technische Neuerungen, Robotik und Digitalisierung, um neue Wege zur sektorenübergreifenden Versorgung und nicht zuletzt um die Neuverteilung von Aufgaben. Der DBfK als größter Berufsverband ist in dieser Umbruchsituation gefordert. Er muss sich einbringen und die Interessen der Pflege vertreten, wenn die Weichen neu gestellt werden. Letztlich geht es um die qualitative Sicherstellung der Versorgung von pflege- und hilfebedürftigen Menschen. Als neue DBfK-Präsidentin werde ich mich dafür stark machen, dass der Nutzen von Investitionen in die Pflege für eine bessere Versorgung erkannt wird.“
Der DBfK fordert schon lange grundlegende Strukturreformen im Gesundheitswesen und sieht im angekündigten Pflegekompetenzgesetz eine erste wichtige Weichenstellung, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern und zugleich den Pflegeberuf attraktiver zu machen. „Wir brauchen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen eine Ausweitung der Kompetenzen von Pflegefachpersonen und klare Rollenprofile für die unterschiedlichen Qualifikationen in der Pflege“, so Lux. „Es wird vor dem Hintergrund des demografischen Wandels darauf ankommen, dass Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich hinausgezögert wird und pflegende Angehörige professionell begleitet werden, damit die pflegerischen Herausforderungen sie nicht überlasten. Insbesondere akademisch ausgebildete Kolleg:innen können genau das leisten: Prävention, Gesundheitsförderung, Schulung, Beratung und Anleitung – dieses Potenzial muss zwingend gehoben werden. Pflege kann mehr Verantwortung übernehmen, wenn man sie mit mehr Kompetenzen und Befugnissen ausstattet. Neue Versorgungsstrukturen in der ambulanten Versorgung, Gesundheitszentren, Level-1i-Krankenhäuser, Übergangspflege im Krankenhaus oder Community Health Nursing bieten zukünftig vielfältige Einsatzfelder und damit auch neue Chancen, den Pflegeberuf für die nächste Generation wieder attraktiver zu machen. Also ja: Wir brauchen für die Zukunft neue Konzepte von Pflege und integrierter Gesundheitsversorgung.“
Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V., Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin, Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77, presse@dbfk.de, www.dbfk.de
Vor der Sommerpause: Druck wächst für entscheidende Pflegegesetze
Pflegeprofession darf nicht in die Warteschleife geraten
Berlin (26. Juni 2024, Nr. 26/2024) – Deutschland steht hinsichtlich der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung an einem kritischen Punkt: Die Pflegeprofession wartet gespannt auf zwei wegweisende Entwürfe, die die Versorgung der Patienten und Pflegebedürftigen grundlegend verbessern können. Das Pflegekompetenzgesetz und das bundeseinheitliche Gesetz zur Pflegeassistenzausbildung müssen aus Sicht des Deutschen Pflegerats noch vor der parlamentarischen Sommerpause am 5. Juli 2024 auf den Weg gebracht werden.
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), betont die Dringlichkeit: „Nur durch die volle Ausschöpfung aller vorhandenen Kompetenzen der Pflegeprofession, zusammen mit allen Gesundheitsfachberufen, können wir die Qualität der Versorgung langfristig sichern.“ Das Pflegekompetenzgesetz ist genau dafür konzipiert.
Besonders brisant: Das Pflegeassistenzgesetz, das eine bundeseinheitliche und fundierte Ausbildung für Pflegeassistent:innen etablieren soll, scheint in der ministeriellen Bürokratie zur Finanzprüfung festzuhängen. Mit 16 unterschiedlichen Länderregelungen und fehlender Anerkennung über die Landesgrenzen hinweg, ist es höchste Zeit für eine bundesweite Regelung.
Beide Gesetze zusammen sind der Schlüssel zur Aufwertung des Berufsbilds, zur Bekämpfung des akuten Personalmangels in der Pflege und zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung. „Wir müssen den Bremsklotz lösen, der das Pflegeassistenzgesetz auf seinem parlamentarischen Weg hindert. An erster Stelle muss immer die Sicherung der pflegerischen Versorgung stehen. Wir müssen vorankommen, und das schnell“, mahnt Vogler. „Auch für das Pflegekompetenzgesetz gibt es keine Alternative. Pflegefachpersonen und Pflegeassistent:innen können tatsächlich viel mehr als sie heute tun dürfen. Dieser gordische Knoten muss gelöst werden.“
Der Deutsche Pflegerat fordert, dass beide Gesetze schnellstmöglich den parlamentarischen Weg beschreiten. „Die Hoffnung ist groß, dass diese Gesetze nicht nur kurzfristige Lücken schließen, sondern langfristige Verbesserungen in der pflegerischen Ausbildung und Praxis bringen werden. Es ist Zeit zu handeln. Wir können nicht länger warten. Die Lage in der Pflege ist zu kritisch“, so Vogler.
Ansprechpartner*in: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Minister Laumann: Zeichnung der Charta „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege“ ist ein starkes Signal
Nordrhein-Westfalens Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann, hat der Pflegekammer NRW die Charta für „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege NRW“ verliehen. Anlässlich der Verleihung wies er noch einmal ausdrücklich auf die zunehmende Bedeutung von Vereinbarkeitslösungen im Beruf hin. Das Engagement der Pflegekammer NRW sei ein „starkes Signal“ …
Den ganzen Beitrag lesen: https://kda.de/minister-laumann-zeichnung-der-charta-vereinbarkeit-von-beruf-pflege-ist-ein-starkes-signal/
Quelle: PM KDA, 25.06.2024
FACHTAGUNG FÜR PRAXISANLEITENDE – GUT AUFGESTELLT FÜR DIE ZUKUNFT!
27.11.2024, 9:00 Uhr in der Fliedner Fachhochschule
Die Herausforderungen in der Pflegeausbildung sind vielfältig und gute Ideen sind gefragt. Diese Fachtagung soll Ideen zusammenführen, Impulse setzen und Austausch ermöglichen. Sie erwartet ein spannendes und praxisnahes Programm mit Vorträgen und Workshops!
Anmeldung unter: www.vkkd-fachforum.de
Wichtige Termine:
„Sprachlernen im Betrieb – Neue Wege zur Arbeitsmarktintegration“
5. Juli 2024 von 12 bis 13 Uhr; Zur besseren Planbarkeit bitten wir um eine Anmeldung, unter: https://iwak.idloom.events/lunchtalk-juli
Hauptstadtkongress Berlin
26. bis 28. Juni 2024; www.hauptstadtkongress.de
Europäischer Gesundheitskongress
10./11. Oktober 2024, München; Weitere Informationen
ZUKUNFT DER PFLEGEBILDUNG
08.10.2024 | 8:00 – 16:00 Uhr | Bonn
Beim BILDUNGSKONGRESS am 8. Oktober in Bonn geht es um die Zukunft der Ausbildung in der Pflege. Es wird an Ideen für Wissensplattformen und „New Work“ gearbeitet. Auch sozialpädagogische Dienste in Bildungseinrichtungen und Sprachförderung stehen auf dem Programm. Die DRK-Schwesternschaft Bonn organisiert den Kongress in Kooperation mit ADS e.V., BLGS und DBfK Nordwest. ZUM KONGRESS
11. Deutscher Pflegetag
07.-08.11.2024; https://www.deutscher-pflegetag.de/
15. DGP-Hochschultag: Pflegewissenschaft im Dialog
15.11.2024, 10:30 – 17:00 Uhr; Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich für Gesundheit und Pflege; Hier gelangen Sie zur Anmeldung
FACHTAGUNG FÜR PRAXISANLEITENDE – GUT AUFGESTELLT FÜR DIE ZUKUNFT!
27.11.2024, 9:00 Uhr in der Fliedner Fachhochschule, Anmeldung unter: https://www.vkkd-kliniken.de/veranstaltung/fachtagung-fuer-praxisanleitende-gut-aufgestellt-fuer-die-zukunft/
