Übergabe
ÜG125 – Akademisch Pflegende in der Langzeitpflege (Theresa Laschewski)
Diakonie-Umfrage:
SOS – Ambulante Pflegedienste in Gefahr
Berlin, 11. November 2023 – Die wirtschaftliche Lage der ambulanten Pflegedienste in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Diakonie Deutschland unter ihren ambulanten Pflegediensten und Diakoniestationen. So schätzen 72,7 Prozent der befragten ambulanten Pflegedienste ihre wirtschaftliche Situation als angespannt ein. 54 Prozent haben bereits im Jahr 2022 mit einem Jahresdefizit abgeschlossen. 62 Prozent erwarten für das Jahr 2023 ein Ergebnis im Minusbereich. Etwa ein Drittel der ambulanten Pflegedienste hat nur noch eine Liquiditätsreserve von drei Monaten oder weniger. Fast jeder zehnte Dienst sieht seine Situation als existenziell so gefährdet an, dass er möglicherweise in den nächsten zwei Jahren schließen muss.
„Die Umfrage ist ein Alarmsignal. Die häusliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen ist akut gefährdet. Denn ambulante Pflegedienste sind eine unverzichtbare Säule unseres Gesundheitssystems“, sagt Diakonie-Sozialvorständin Maria Loheide. Von den rund 4,9 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden 84 Prozent zu Hause versorgt. Davon nehmen rund 30 Prozent Pflegesachleistungen durch einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch. Die übrigen 70 Prozent werden teilweise ebenfalls durch ambulante Pflegedienste im Bereich der häuslichen Krankenpflege versorgt.
Zentrale Ursachen der schlechten Wirtschaftslage sind nach Angabe der befragten Dienste der Fachkräftemangel, die wegen der gestiegenen Personal- und Sachkosten nicht mehr ausreichende Vergütung, aber auch der Zahlungsverzug der Kostenträger. „Die Kranken- und Pflegekassen, aber auch viele Kommunen als Sozialhilfeträger lassen sich bei der Bezahlung von Rechnungen sowie bei den Vergütungsabschlüssen zu viel Zeit“, kritisiert Loheide: „Steigende Personalkosten aufgrund von Tarifsteigerungen oder sehr hoher Krankenstände werden von den Kostenträgern nicht oder zu spät anerkannt. Das gleiche gilt für die wegen der hohen Inflation deutlich höheren Sachkosten. Dies alles zusammen treibt die Dienste in eine existenzielle Krise“. Fatal sei, dass pflegebedürftige Menschen die Leistungen der ambulanten Pflegedienste reduzierten oder abbestellten, weil die Leistungen der Pflegeversicherung nicht ausreichten, um die Pflege weiter im bisherigen Umfang zu finanzieren.
Die Diakonie Deutschland fordert Sofort-Maßnahmen zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation der ambulanten Pflegedienste: „Die Pflegedienste können nicht dauerhaft in Vorleistung gehen. Wir brauchen eine bessere Zahlungsmoral. Tarifsteigerungen müssen in den Vergütungen umgehend berücksichtigt werden, Vergütungsverhandlungen dürfen nicht verschleppt werden“, so Diakonie-Sozialvorständin Loheide. Die Bundespolitik müsse umgehend die Situation der Pflegedienste in einem flächendeckenden Monitoring erfassen, die bürokratischen Anforderungen an die Dienste verringern – und nicht zuletzt die Sachleistungen der Pflegeversicherung an den heutigen Bedarf und die deutlich gestiegenen Kosten anpassen.
Nur wenn die Pflegedienste ausreichend finanziert werden, können sie die erforderlichen Fachkräfte gewinnen“, sagt Loheide: „Wenn die wirtschaftliche Sicherung der Dienste misslingt, bekommt Deutschland ein massives Problem bei der Versorgung der pflegebedürftigen Menschen.“
Die Online-Umfrage fand im Sommer 2023 statt.
An der Umfrage haben sich 526 Träger ambulanter Pflegedienste/Diakoniestationen beteiligt, die teilweise mehrere ambulante Pflegedienste betreiben. Das entspricht einer Beteiligung an der Umfrage von 45 Prozent.
Umfrage „Wirtschaftliche Situation in den ambulanten Pflegediensten/Diakoniestationen“ unter:
Quelle: PM Diakonie Deutschland, Gesundheit und Pflege, 11.11.2023
Krieg in Nahost
ICN ruft zu Frieden auf
09.11.2023 / News – Der International Council of Nurses (ICN) hat angesichts des Kriegs in Israel und dem Gazastreifen die anhaltende Gewalt verurteilt sowie einen sicheren Zugang zu Gesundheitsdiensten für alle Betroffenen und den Schutz des Gesundheitspersonals gefordert. Dies geht aus einer Erklärung des Vorstands von Mittwoch hervor.
Der Weltbund der Pflegefachpersonen fordert darin alle Parteien auf, ihre rechtlichen Verpflichtungen im Rahmen des humanitären Völkerrechts einzuhalten und einen Friedensprozess einzuleiten. Es sei von größter Bedeutung, einen Weg zu finden, um allen in den Konflikt verwickelten Menschen einen sicheren Zugang zu medizinischer und humanitärer Hilfe und Unterstützung zu ermöglichen.
ICN dankt Gesundheitspersonal in der Kriegsregion
Der ICN sei zutiefst besorgt um die unschuldigen Zivilistinnen und Zivilisten, insbesondere Frauen, Kinder, ältere und kranke Menschen, die in den Konflikt verwickelt seien. Zudem sprach der Vorstand seine Wertschätzung für den Einsatz und die enorme Opferbereitschaft allen Mitarbeitenden im Gesundheitswesens aus, die während des Kriegs in Nahost allen Menschen Pflege und Unterstützung böten.
„Wir bringen unsere besondere Sorge um die Mitglieder unserer nationalen Pflegeberufsverbände in der Region und um alle Pflegefachpersonen zum Ausdruck, die an vorderster Front ihren Dienst leisten.“
Kampagne #NURSESFORPEACE unterstützen
Menschen, die das Pflegepersonal und das Gesundheitswesen in der Region unterstützen möchten, mögen sich der Kampagne #NURSESFORPEACE anschließen, die Pflegefachpersonen in Kriegsregionen unterstützt. Spenden seien über den ICN Humanitarian Fund möglich.
Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/icn-ruft-zu-frieden-auf
Health 2023
Mehr Handlungsfähigkeiten und Stärkung der Gesundheitskompetenz nötig
Berlin (09. November 2023, Nr. 46/2023)- Auf der Handelsblatt Jahrestagung Health 2023 fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Versorgung neu denken: Wo liegt die Zukunft von Präventionsleistungen, Patienten-Sequenzierung und einer neuen Therapie-Bereitschaft?“ statt. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), betonte dabei: „Deutschlands Bevölkerung wurde über 50 Jahre hinweg darauf konditioniert, dass nur der Arzt über ihre Gesundheit entscheidet. In der ambulanten Pflege sind täglich hunderttausende professionell Pflegende bei den Patienten und Pflegebedürftigen tätig. Es ist an der Zeit, den Schatz an Informationen und Fähigkeiten, den die Profession besitzt, zu nutzen. Die Pflegenden müssen befähigt werden, ihre Kompetenzen wahrzunehmen und Heilkunde auszuüben.
Es ist dringend erforderlich, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Dies wird auch durch die Diskussion um die Rettungsstellen deutlich. Viele Menschen wissen nicht, wie sie zum Beispiel mit Bauchschmerzen umgehen sollen. Wir haben es versäumt, bereits im Kindergarten und in den Schulen Gesundheitskompetenzen zu vermitteln. Gesundheit sollte auf den Stundenplan gehören. Es ist eine enorme Chance, die wir auch zur Entlastung unseres Systems nutzen müssen.“
Ansprechpartner*in:
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de
Kann Digitalisierung die Pflegeversorgung sichern?
Erfolgreiche Fachtagung Gesundheitsförderung & Prävention in der Pflege in Ludwigshafen
Am 6. und 7. November 2023 fand die 3. Fachtagung Gesundheitsförderung & Prävention in der Pflege an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU) statt. Im Fokus standen die Digitalisierung in der Pflege und der Zertifikatskurs PRO*PFLEGE, der für Pflegeethik, Gesundheitsförderung und Professionalität steht. Die Tagungsreihe ist der Beitrag des Forschungsnetzwerkes Gesundheit und der Unfallkasse RLP zur Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.1 des Landes Rheinland-Pfalz. Staatsminister Alexander Schweitzer, Ministerium für Soziales, Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz betonte im Grußwort, die Digitalisierung „kann helfen, dass Pflegefachpersonen im Beruf verbleiben“.
Die Pflegeversorgung ist nur zu sichern, wenn die aktuell extrem belastenden Arbeitsbedingungen verbessert und die Gesundheit der Pflegefachpersonen gefördert wird. Darin waren sich die Vertreter von Landespolitik, Wissenschaft und Praxis bei der 3. Fachtagung „Gesundheitsförderung & Prävention in der Pflege“, die am 06. und 07. November 2023 an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen stattfand, einig. Erfahrene Fachpersonen bleiben gesund im Beruf, der Pflegeberuf ist für den Nachwuchs attraktiv. Die Tagungsreihe ist in der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.1 des Landes Rheinland-Pfalz angesiedelt. Dr. Andrea Kuhn, Leiterin des Forschungsnetzwerks Gesundheit der HWG LU, rief für die diesjährige Tagung das Motto ‚Wollen wir Treiber oder Getriebene sein?‘ aus. Gemeinsam mit Dr. Peter Mudra, Professor und ehemaliger Präsident der HWG LU, moderierte sie die Tagung, zu der trotz Erkältungswelle neunzig Teilnehmende aus Pflegepraxis, Verbänden und Unternehmen kamen.
Am Beispiel des Zertifikats PRO*PFLEGE des Forschungsnetzwerkes Gesundheit konnten sie am ersten Tagungstag erfahren, wie aktuelle Erkenntnisse Anforderungen der Berufsethik lebbar gestalten, Gesundheit fördern und so die Professionalität der Pflege stärken. Impulsvorträge zu Pflegeethik, psychologischen Belastungen im Pflegealltag und zu Personal- und Organisationsentwicklung gaben Einblicke in das Kursprogramm. Die Kursteilnehmenden stellten ihre entwickelten Konzepte zur Gesundheitsförderung in der Praxis vor. Sie sind zum Teil bereits umgesetzt. Repräsentant*innen der Förderer des Betrieblichen Gesundheitsmanagements-Projektes – des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz (MASTD RLP), der Unfallkasse Rheinland-Pfalz, der Franziskus-Stiftung für Pflege sowie der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz – waren anwesend und freuten sich über den Erfolg des Pilotprojektes und die Begeisterung der Teilnehmenden. PRO*PFLEGE stärke Gesundheit und berufliches Wohlbefinden von Pflegefachpersonen und motiviere, selbst Lösungen zu finden.
Wie die Digitalisierung die Pflege entlasten und Gesundheit und Zufriedenheit fördern kann, stand im Zentrum des zweiten Tages. Staatsminister Alexander Schweitzer, MASTD RLP, betonte in seinem Grußwort die besondere Aufmerksamkeit, die der Pflege in RLP zukomme. Er verwies auf die vom Land geförderte Studie „Digi2care“ und die geplante Bildungsoffensive zur Digitalisierung der Pflege. Digitale Abläufe, die im Privaten funktionieren, sollen auch im Beruflichen zur Entlastung genutzt werden. Er sehe die Förderung digitaler Kompetenzen und Vernetzung bei Lehrenden wie Lernenden als Notwendigkeit für die zukünftige Versorgungssicherheit in der Pflege. Dringend erforderliche Maßnahmen für gesündere und attraktivere Arbeitsbedingungen forderte Dr. Christoph Heidrich, Mitglied der Geschäftsführung der Unfallkasse RLP. Er plädierte für den Einsatz digitaler Technologien, ohne jedoch Menschen zu kontrollieren oder gar zu verdrängen. Die Bereitschaft sich darauf einzulassen, sei bei Pflegefachpersonen altersübergreifend gegeben.
Die Chancen digitaler Tools zur Erleichterung der Pflegepraxis sind groß: KI-Systeme zur Delirfrüherkennung, Sensorik-, Projektions- und Videokommunikationssysteme steigern die Sicherheit und das Wohlbefinden der Menschen mit Pflegebedarf. Videovisiten verbessern gerade im ländlichen Raum die professionelle Kommunikation und damit die medizinisch-pflegerische Versorgung. Die Telematikinfrastruktur sichert die Datenübermittlung zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens, wie Apotheken, Praxen oder Pflegediensten. Moderne Skills Labs und digitale Lerntools gewährleisten die qualitativ hochwertige Ausbildung in den Studiengängen der Pflege und des Hebammenwesens der HWG LU. Online abrufbare Lerneinheiten fördern die digitale Kompetenz im Beruf.
„Die 3. Fachtagung bot Pflegefachpersonen ein ineinandergreifendes Themenspektrum: Ausgangspunkt waren unsere Studien, die belegen, dass gute Arbeitsbedingungen für den Berufsverbleib unersetzlich sind und betriebliche Gesundheitsförderung unbedingt ernst zu nehmen ist. Im Heilberuf Pflege bedingen sich Pflegeethik, Gesundheitsförderung und Professionalität gegenseitig. Sie steigern Handlungssicherheit und Performanz. Pflege ist und bleibt dem Menschen zugewandt. Kompetenzzuwachs, gesellschaftliche Wertschätzung und Entlastung durch digitale Tools erhöhen die Attraktivität des Berufs und sichern die pflegerische Versorgung“, erläuterte Organisatorin Andrea Kuhn vom Forschungsnetzwerk Gesundheit der Hochschule. Angeregte Diskussionen, intensives Netzwerken und das Ausprobieren der neuen digitalen Tools auf dem Marktplatz der Möglichkeiten prägten beide Tagungstage, die Impulse wurden angenommen.
Die Zusammenfassungen der Tagungsbeiträge finden Sie auf der Homepage des Forschungsnetzwerks Gesundheit unter: https://forschungsnetzwerk-gesundheit.hwg-lu.de/kommunikation/gesundheitsfoerderung-praevention-in-der-pflege
Quelle: PM Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, 10.11.2023
Innovationspotenziale der Gesundheitswirtschaft
Bernadette Klapper im Werkstattgespräch mit Bundespräsident Steinmeier
Berlin, 9. November 2023 – Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), diskutierte am 7. November 2023 im Werkstattgespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die Innovationspotenziale der Gesundheitswirtschaft für eine sich wandelnde Gesellschaft. Das Gespräch ist Teil der Themenreihe „Werkstatt des Wandels“, in deren Rahmen der Besuch des Bundespräsidenten bei der Siemens Healthineers AG in Erlangen stattfand.
Im Werkstattgespräch ging es darum, Möglichkeiten auszuloten, wie der technologische Wandel in der Gesundheitsversorgung gelingen und das Gesundheitswesen nachhaltig und zukunftsfest umgebaut werden kann.
„Pflege wird in der sich wandelnden Gesellschaft eine zentrale Rolle spielen, das war für alle eindeutig“, berichtet Bernadette Klapper, DBfK-Bundesgeschäftsführerin. „Während der Fachkräftemangel zunimmt, haben wir es mit einer alternden, fragmentierten Gesellschaft zu tun. Menschen leben zunehmend allein, im ländlichen Raum ziehen junge Bürger:innen weg und die älteren bleiben vor Ort. Darauf muss eine Antwort gefunden werden.“
Die Arbeitsgruppe zum demografischen Wandel, deren Ergebnisse Klapper dem Bundespräsidenten vorstellte, war sich einig, dass die Potenziale der Prävention gehoben und Versorgung, Digitalisierung und Zivilgesellschaft verknüpft werden müssen in einer Lebenslaufperspektive, um der Herausforderung standzuhalten. „Die aus unserer Sicht beste Form bieten dazu Primärversorgungszentren, die digital gut aufgestellt sind, in denen Community Health Nurses arbeiten und die gut mit ehrenamtlichen Strukturen vernetzt sind“, so Klapper.
„In der Versorgungspraxis, vor allem in der ambulanten Pflege, müssen Freiräume entstehen für kreatives Lösungshandeln. Mit der jetzigen Regulierungsdichte kann die Vielfältigkeit der Aufgaben nicht bewältigt und können neue digitale Möglichkeiten nicht mit der notwendigen Geschwindigkeit in die Praxis gebracht werden“, so Klappers Fazit.
Fotos des Werkstattgesprächs (Credits: Bundesregierung/Guido Bergmann) finden Sie hier: https://www.dbfk.de/de/presse/meldungen/2023/Werkstattgespraech-Steinmeier.php
Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V. , Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin, Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77 | hild@dbfk.de, www.dbfk.de
Wer die Verantwortung trägt, soll auch die Regeln machen
um eine zukunftsorientierte und qualitätssichernde Weiterbildung für die Praxisanleitung zu schaffen, hat der Bildungsausschuss der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen beschlossen, auch hierfür eine Rahmenvorgabe zu erarbeiten. Der Entwurf wurde in der Kammerversammlung am 24.10.2023 als „Empfehlende Richtlinie“ beschlossen. Die Kammerversammlung möchte damit die politische Diskussion anregen und den Prozess zur Etablierung einer qualitativ hochwertigen Weiterbildung zur Praxisanleiterin/zum Praxisanleiter in Nordrhein-Westfalen voranbringen.
Aufgrund landesrechtlicher Bestimmungen ist das zuständige NRW-Ministerium für Arbeit Gesundheit und Soziales (MAGS) ermächtigt, Regelungen über die Inhalte der berufspädagogischen Weiterbildung für die Praxisanleitung zu erlassen. Pflegekammer NRW und MAGS sind zum Thema in einem lösungsorientierten Austausch. ZUR RICHTLINIE
Quelle: PM Pflegekammer NRW, 10.11.2023
Robotik in der Pflege kontinuierlich auf dem Vormarsch
Robotik in der Pflege hat großes Potenzial, um Pflegekräfte zu entlasten. Allerdings sind Roboter noch nicht für komplexe pflegerische Versorgungsprozesse ausgereift. So können Roboter zwar pflegefremde Aufgaben übernehmen, wie das Servieren von Getränken oder das Ausräumen der Spülmaschine. Für Aufgaben, wie das Heben und Lagern von Patienten oder die Medikamentengabe, sind Roboter nicht in der Lage, die menschliche Expertise vollständig zu ersetzen. Trotzdem sind die Fortschritte gewaltig. KMA Online
Quelle: Care vor9, 10.11.2023
Krisenresilienz:
Was wir aus der Corona-Pandemie für die Langzeitpflege lernen können
Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft allgemein und das Gesundheitssystem im Besonderen vor große Herausforderungen gestellt. Vor allem in der Langzeitpflege ging die Pandemie für alle Beteiligten mit gravierenden Einschränkungen einher. Mittlerweile liegen Analysen zu konkreten Erfahrungen im Umgang mit dieser herausfordernden Zeit. Nun gilt es, aus diesen Erkenntnissen zu lernen und sich für künftige Krisen in der Pflege zu stärken – als Teil der Pandemievorsorge, aber auch darüber hinaus. Vor diesem Hintergrund lädt das Bundesministerium für Gesundheit zu einem gemeinsamen Diskurs im Rahmen der Fachveranstaltung „Lehren aus der Corona-Pandemie und zukünftige Krisenresilienz in der Langzeitpflege“ am 6. Dezember 2023 ein. Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach wird in die Thematik einführen, Impulsgebende aus Wissenschaft und Pflegepraxis werden ihre Analysen, Erfahrungen und Empfehlungen vorstellen. Alle Interessierten sind dazu eingeladen, den Live-Stream über das Pflegenetzwerk zu verfolgen. Im Anschluss wird die Veranstaltung auch als Mitschnitt auf der Webseite des Pflegenetzwerks zur Verfügung gestellt.
Mehr Informationen zu Programm und Anmeldung finden Sie hier:MEHR ERFAHREN
Quelle: PM Pflegenetzwerk Deutschland, 09.11.2023
DRK stößt Debatte über Zukunft der Pflege in Deutschland an
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt (Foto) will eine gesellschaftliche Debatte über die Zukunft der Pflege in Deutschland anstoßen. Nach Abschluss einer Tour durchs Land und vielen Gesprächen mit Beschäftigen vor Ort sieht sie nicht nur die Betriebe und die Politik in der Pflicht. Am Ende beträfen die Herausforderungen der Pflege die ganze Gesellschaft, auch sie müsse mitziehen und mehr Einsatz zeigen. Care vor9
Quelle: Care vor9, 09.11.2023
Judith Gerlach ist neue Gesundheitsministerin in Bayern
München – Viereinhalb Wochen nach der Landtagswahl ist in Bayern mit der Berufung des neuen Kabinetts die Regierungsbildung abgeschlossen. Neue Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention in Bayern ist die bisherige Digitalministerin… [mehr]
Quelle: NL Deutsches Ärzteblatt, 08.11.2023
DGP-Präsidentin:
Schwerkranke alte Menschen brauchen kompetente Gesprächsangebote
BERLIN. Zum zweiten Mal hat die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) den „Anerkennungs- und Förderpreis für Hospizkultur und Palliativkompetenz in Einrichtungen der stationären Altenpflege“ verliehen: Bei den diesjährigen DGP-Mitgliedertagen in Berlin konnte sich die ISA Domizil GmbH über die Auszeichnung für ihr Konzept zur gelebten Hospizkultur und Palliativkompetenz in ihren Einrichtungen freuen. Der Preis in Höhe von 5.000 Euro geht auf eine Initiative der Sektion Pflege der DGP und einer privaten Stifterfamilie zurück.
„Wir möchten mit diesem noch neuen Preis die Einrichtungen der Altenpflege darin unterstützen, sich in punkto Hospizkultur und Palliativversorgung entschlossen auf den Weg zu machen. Denn unsere besondere Sorge gilt den hochaltrigen schwerstkranken und sterbenden Menschen: Schon kompetente und frühzeitige Gesprächsangebote helfen ihnen sehr dabei, über ihre Ängste, Belastungen, Bedürfnisse, Beschwerden und nicht selten über ihre Sterbewünsche offen sprechen zu können.“ betont Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, welche den Stifter:innen wie auch der Sektion Pflege in der DGP für die wichtige Förderpreis-Initiative herzlich dankt.
Die Einrichtung einer Stabsstelle „Palliative Care Fachkraft“ mit einrichtungsübergreifender Zuständigkeit und deren Unterstützung durch eine Palliativbeauftragte bzw. einen Palliativbeauftragten in jeder Einrichtung der ISA Domizil GmbH stellt ein sehr gutes Beispiel dar, wie Einrichtungen ihren Bewohner:innen auch am Lebensende ein möglichst selbstbestimmtes Leben mit einer hohen Lebensqualität ermöglichen können, erklärte Jurypräsidentin Michaela Hach. So sei ein wesentlicher Punkt in der Bewertung der eingereichten Konzepte deren Umsetzbarkeit für andere Einrichtungen gewesen. Auch würdigte sie insbesondere die hohe Anzahl – fast 30 Prozent – der Mitarbeitenden mit einer Zusatzqualifikation von 160 Stunden im Bereich Palliative Care.
Familie Sturm stiftet den Preis im Andenken an Prof. Dr. med. Alexander Sturm (*1930 +2020), ehem. Direktor der Medizinischen Universitätsklinik Marienhospital Herne der Ruhruniversität Bochum (RUB), Gründer des Lukas-Hospizes in Herne, später Lehrbeauftragter der katholischen Fakultät der RUB und Ehrenvorsitzender des Lukas-Hospiz Fördervereins. Während seiner langjährigen Tätigkeit als Arzt begleitete er Menschen in allen Phasen des Lebens und Sterbens. Die zentrale menschliche Frage „Wie wollen wir sterben?“ beschäftigte Prof. Sturm viele Jahre. Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Fördervereins des Lukashospiz Herne förderte er die ambulante Sterbebegleitung und Palliative Care-Ausbildung beruflich Pflegender in Alten- und Pflegeheimen nachhaltig.“
Im Andenken an seinen Vater überreichte Prof. Dr. Andreas Sturm stellvertretend für die Familie den Preis im Rahmen der 5. Mitgliedertage der DGP in Berlin.
Der über fünf Jahre jährlich vorgesehene Preis jeweils in Höhe von 5.000 Euro dient dazu, die Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativversorgung in Einrichtungen der stationären Altenpflege in ihrer Vielfalt darzustellen und bekannter zu machen.
ANERKENNUNGS- UND FÖRDERPREIS ALTENPFLEGE
Über die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
Die 1994 gegründete Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin steht für die interdisziplinäre und multiprofessionelle Vernetzung aller in der Palliativmedizin Tätigen und verzeichnet rund 6.400 Mitglieder aus der Medizin, der Pflege und weiteren in der Palliativversorgung tätigen Berufsgruppen. Anliegen der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ist es, die Fortentwicklung der Palliativmedizin interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend auf allen Ebenen zu fördern.
www.palliativmedizin.de
Quelle: PM DGP, 08.11.2023
Rassismus und seine Symptome
Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors mit Schwerpunkt Gesundheit erschienen
07.11.2023 – Viele Menschen in Deutschland erfahren Diskriminierung oder Rassismus. Diese Erfahrungen unterscheiden sich deutlich in ihrer Art, ihrer Häufigkeit, nach sozialen Gruppen, nach Merkmalen und nach den sozialen Räumen, in denen sie stattfinden. Dies zeigt der erste Bericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors, der heute erschienen ist. Der Bericht ist ein wichtiger Schritt für die Etablierung eines dauerhaften Monitorings in Deutschland. Er zeigt: Wiederholte Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus haben Folgen für die Gesundheit und hängen nachweislich mit einem Vertrauensverlust in staatliche Institutionen zusammen – das kann die Demokratie schwächen und bedrohen.
Die Direktorin des DeZIM-Instituts, Prof. Dr. Naika Foroutan: „Die Intensität sowie die Konsequenzen erlebter Diskriminierung sind in Deutschland ungleich verteilt. Am häufigsten trifft es Bevölkerungsgruppen, die rassistisch markiert sind und deren Zugehörigkeit zu Deutschland immer wieder Gegenstand der öffentlichen Debatten ist: Schwarze, asiatische und muslimische Menschen. Mehr als jede zweite Schwarze Person (54 %) berichtet von Rassismuserfahrungen in der Öffentlichkeit. 41 % der Schwarzen Männer und auch 39 % der muslimischen Männer erleben rassistische Diskriminierung bei der Polizei – im Vergleich zu 9 % der weißen Männer. Aber auch ein Drittel der Schwarzen Frauen (34 %) erlebt Rassismus bei der Polizei – im Vergleich zu 5 % der weißen Frauen. Ebenso schneiden Ämter und Behörden schlecht ab: Etwa jede zweite muslimische Person beschreibt hier rassistische Diskriminierung, aber auch knapp 40 % der asiatischen Menschen – im Vergleich zu 13 % der nicht rassistisch markierten (weißen) Menschen. Das darf in Demokratien nicht passieren, dass gerade deren Ämter und Institutionen nicht alle Menschen gleichbehandeln.“
Der Direktor des DeZIM-Instituts, Prof. Dr. Frank Kalter: „In diesem Bericht haben wir einen Schwerpunkt auf das Gesundheitswesen gelegt. Diskriminierung findet hier an unterschiedlichen Stellen statt. Rassistisch markierte Personen erhalten zum Beispiel schlechter Termine und finden weniger Gehör mit ihren Leiden. Schwarze, muslimische oder asiatische Frauen und Männer geben jeweils mehr als doppelt so häufig wie der Rest der Bevölkerung an, im letzten Jahr medizinische Behandlungen aus Angst vor Schlechterbehandlung verzögert oder vermieden zu haben. Unsere Daten zeigen, dass Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen auch sehr deutlich mit Angststörungen oder depressiven Symptomen zusammenhängen. Gleichzeitig führen sie zu einer schnelleren Aufgabe bei der Terminsuche nach entsprechenden Behandlungen – hier verstärken sich Ungleichheitsmechanismen gegenseitig. Auf Basis der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Berichts können gezielte präventive Maßnahmen entwickelt und Betroffene und zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich täglich für eine demokratische, freie und friedliche Gesellschaft einsetzen, noch besser unterstützt werden.“
Für den aktuellen Monitoringbericht haben die Wissenschaftler*innen des DeZIM-Instituts untersucht, welche Diskriminierungserfahrungen die Menschen in Deutschland machen. Von Juni bis November 2022 haben sie dazu eine umfangreiche repräsentative Befragung durchgeführt, an der mehr als 21.000 Personen in Deutschland teilgenommen haben. Für den Schwerpunkt Gesundheit wurden weitere qualitative Studien durchgeführt und zahlreiche weitere Daten erhoben oder neu ausgewertet.
Der Deutsche Bundestag hat im Juli 2020 erstmals Mittel bereitgestellt, um am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) einen Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) aufzubauen. In seinem Maßnahmenkatalog bekräftigte der Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus im November 2020, die Forschung zu Rassismus am DeZIM ausbauen zu wollen. Diese Aufgabe hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) übernommen, welches das DeZIM als ressortforschungsähnliche Einrichtung hierfür fördert. Die aktuelle Bundesregierung hat die Verstetigung des NaDiRa im Koalitionsvertrag bekräftigt.
Weitere Informationen:
Zentrale Ergebnisse/Pressematerialien:
www.rassismusmonitor.de/bericht-2023-pressematerialien
Der NaDiRa-Bericht 2023 „Rassismus und seine Symptome“ ist abrufbar unter: www.rassismusmonitor.de/bericht-2023
Der Bericht wird am 7. November 2023 auf dem „Forum gegen Rassismus” bei der Staatsministerin im Bundeskanzleramt und der Beauftragten für Integration und Antirassismus Reem Alabali-Radovan dem Fachpublikum und Stakeholder*innen vorgestellt.
Termin: Zur Veröffentlichung des NaDiRa-Berichts am 7. November 2023 findet von 18:00 bis 19:30 Uhr ein Hintergrundgespräch am DeZIM-Institut statt (DeZIM.Saal im 3. OG der Mauerstraße 76, 10117 Berlin).
Anmeldung: https://dezim.limequery.com/964922?lang=de
Quelle: PM DeZIM , 07.11.2023// https://www.dezim-institut.de/presse/presse-detail/rassismus-und-seine-symptome-1/
Wichtige Termine:
Werkstattgespräch „Aufbruch ins Digitale – Best-Practice-Projekt zur digitalen Pflegedokumentation ambulant“
29. November 2023, 12:00 bis 14:30 Uhr (digital); Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen sind jetzt online möglich: https://www.devap.de/werkstattgespraech-29112023-1/
Pflegetag Rheinland-Pfalz
29.11.2023 Rheingoldhalle Mainz; Anmeldung unter: https://www.pflegetag-rlp.de/index.php/startseite.html
Evangelische Akademie „Zuwanderung von Fachkräften in den Gesundheits- und Pflegeberufen“.
- bis 29. November 2023, Link zur Tagung: https://www.loccum.de/tagungen/2371/
2024
„Sterben, Tod und Trauer bei Menschen mit Demenz“
23.01.24, 09:30 – 16:30 Uhr; Anmeldung bis zum 15.12.23 unter: https://www.demenz-sh.de/anmeldung-fachtag.html
26. Netzwerk-Workshop „Hautintegrität in der Pflege“
01. März 2024, Osnabrück, Möglichkeit zur Anmeldung
11. Deutscher Pflegetag
07.-08.11.2024; https://www.deutscher-pflegetag.de/
