ADS-Wocheninformation 05.09.2022

ADS-Wocheninformation 05.09.2022

Internationale Fachkräfte: Für einen fairen Anwerbungsprozess sorgen

Worauf müssen Pflegeeinrichtungen achten, um den Prozess von der Anwerbung bis zur Einarbeitung internationaler Fachkräfte fair zu gestalten? Ann-Christin Wedeking leitet die Geschäftsstelle der Gütegemeinschaft „Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e. V.“ und schildert, was eine ethisch vertretbare, faire Anwerbung ausmacht.
MEHR ERFAHREN

Internationale Fachkräfte gewinnen

Im Praxisdialog am 12. Oktober um 11 Uhr spricht Ann-Christin Wedeking darüber, wie ganzheitliche Prozesse Strukturen schaffen, damit internationale Kolleginnen und Kollegen gut im Arbeitsalltag ankommen können. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Austausch!

Jetzt anmelden

Quelle: Pflegenetzwerk Deutschland, 02.09.2022


BMG plant Aufbau von Gesundheitskiosken

Lauterbach stärkt Heilkundekompetenz von Pflegefachpersonen

01.09.2022 / News – Die Bundesregierung will mit rd. 1.000 sog. Gesundheitskiosken eine bessere niedrigschwellige medizinische Versorgung und eine verbesserte Prävention v. a. in sozial benachteiligten Regionen der Bundesrepublik verbessern. Examinierte Pflegefachpersonen sollen die Leitung und das Personal in diesen Kiosken stellen. Perspektivisch sollen die Pflegenden mit Heilkundekompetenzen im Sinn von Community Health Nurses agieren können. Entsprechende Eckpunkte für eine Gesetzesinitiative hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch in Berlin vorgestellt.

Pflegefachpersonen agieren auf ärztliche Veranlassung

Der Minister sagte: „Beratung, Vermittlung und vorbeugende Maßnahmen sind Beispiele für die Lücken im System, die so in benachteiligten Regionen geschlossen werden sollen.“
Pflegefachpersonen sollen auf ärztliche Veranlassung in verschiedenen Sprachen medizinische Routine-Untersuchungen wie Blutdruck- oder Blutzuckermessungen durchführen, Behandlungen in Arztpraxen und Krankenhäusern vermitteln, chronisch Kranke begleiten oder in Gesundheitsfragen wie Abnehmen oder Raucher-Entwöhnung beraten.
Initiiert werden sollen die Anlaufstellen von den Kommunen.
Die Finanzierung soll zu 74,5 % über die gesetzliche Krankenversicherung, zu 5,5 % über die private Krankenversicherung und zu 20 % über die Kommunen laufen.

Mai hofft auf Tempo bei wichtigen Fragestellungen in der Pflege

Die Pflegekammer in Rheinland-Pfalz begrüßte am Donnerstag den Vorstoß, verwies aber auch darauf, wie wichtig Flexibilität bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Kioske sei. Deren Angebote müssen sich an den spezifischen Bedarfen vor Ort orientieren. Pflegekammerpräsident Markus Mai betonte: „Neben dem unsäglichen Entwurf zur Einführung der PPR 2.0 als auch den desolaten und völlig übersteigerten Überlegungen zum Infektionsschutz in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie dem angedachten Abschmelzen der Finanzierungsreserven der Krankenkassen, die das ja letztlich zahlen sollen, strahlt das Kioskkonzept schon fast als Supernova.“
Den vorgestellten Eckpunkten sollen nun „zeitnah“ gesetzlichen Regelungen folgen. Mai führte dazu aus: „Wir hoffen, dass die Bundesregierung nach einem jetzt mehr als einjährigen Stillstand in der Weiterentwicklung der elementaren Pflegethemen schnell weitere sehr konstruktive und innovative Ansätze zu wichtigen Fragestellungen in der Pflege hat.“

Erst vor wenigen Tagen hatte die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe, Bernadette Klapper, betont, wie wichtig Pflegefachpersonen für die regionale Gesundheitsversorgung sind.

Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/news/lauterbach-staerkt-heilkundekompetenz-von-pflegefachpersonen


BMG legt Eckpunkte für Gesundheitskioske vor

Deutscher Pflegerat: Der Idee der Gesundheitskioske fehlen wesentliche, elementare Grundlagen

Berlin (02. September 2022, Nr. 25/2022) – Die Bundesregierung plant bundesweit 1.000 Gesundheitskioske aufzubauen. Hierzu äußert sich Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):  „Gesundheitskioske sind als Idee gut. Die vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegten Eckpunkte enthalten aber noch viel zu viele Leerstellen. Ungeklärt sind nicht nur der Umfang und die Verantwortung für die Finanzierung. Wer wird dort arbeiten und woher sollen die angesichts der geplanten Aufgaben fundiert ausgebildeten Mitarbeiter*innen kommen? Bereits heute sucht das Pflege- und Gesundheitswesen händeringend nach Mitarbeiter*innen, die ihnen durch den Aufbau der Gesundheitskioske zusätzlich fehlen werden.

Die Eckpunkte enthalten bislang ein Wunschkonzert, dessen tatsächlicher Nutzen nicht geklärt ist. Wer soll genau die Leistungen abrufen? Wo sind die Schwachstellen unseres bisherigen Systems? Was ist mit den Gesundheitszentren, die zusätzlich im Gespräch sind? Deutlich wird, dass bei der Erarbeitung der jetzigen Vorstellungen wohl wieder einmal die Profession Pflege nicht mit einbezogen wurde.

Es ist grundsätzlich die Frage zu stellen, ob vielerorts diese Anlaufstellen nicht bereits bestehen. Die vor Ort arbeitenden ambulanten Pflegedienste erfüllen schon heute viele der jetzt in den Eckpunkten genannten Aufgaben. Auch sollten die etablierten Pflegestützpunkte mit in den Blick genommen und deren Arbeit evaluiert werden.

Es greift zu kurz, das Beispiel Hamburg bundesweit zu übertragen. Dafür sind die Bundesländer wie auch die Regionen zu unterschiedlich. Genau das sollte aber bei möglichen Konzeptionen der Gesundheitskioske berücksichtigt werden.

Der jetzt vorgestellten Idee der Gesundheitskioske fehlen somit wesentliche, elementare Grundlagen.“

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


WeCare4Us Studie 2022

Jetzt kommen die Pflegekräfte zu Wort:

Wie sieht die Zukunft Deutschlands stationärer Pflege aus?
Pflegestationen in Deutschland stehen vor dem Burnout. In Zeiten des demografischen Wandels und der belastenden Corona-Erfahrungen sprechen alle über die Pflegekräfte und den großen Mangel an Personal, aber kaum eine Studie lässt sie dann selbst zu Wort kommen.
Diese Lücke wird nun durch die WeCare4s Studie geschlossen. Im Auftrag der Stiftung Universitätsmedizin Essen haben die opta data Zukunfts-Stiftung und das Institut für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement (IZZ) der Sigmund Freud PrivatUniversität in Wien von 2021 bis 2022 mehr als 200 Pflegekräfte des Universitätsklinikum Essen interviewt. In der WeCare4Us Studie geht es um die zentrale Frage, wie die stationäre Pflege ihre eigene Zukunft einschätzt. Wie sieht der Beruf in 10 Jahren aus? Was verändert sich in der Kommunikation, Digitalisierung und Zusammenarbeit? Und was muss sich heute schon tun, damit die Pflege der Zukunft gesichert ist?

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Die Prognose der Befragten könnte klarer nicht sein: Wenn die Entwicklungen auf den Pflegestationen weitergehen wie bisher, wird „Pflege“ in Deutschland bald zur Fließbandarbeit. 87,4% erwarten, dass die Belastungen in der stationären Pflege in Zukunft weiter zunehmen werden.
Die Befragten sind an ihrer Schmerzgrenze angelangt. Sie kämpfen mit Schuldgefühlen gegenüber den Patienten. Wie soll jemand der selbst durch vor Stress erkrankt noch andere Menschen pflegen?

  • 23 % listen „Belastbarkeit“ als eine essenzielle Fähigkeit für den Nachwuchs auf.
  • 24 % sehen die zu erwartenden medizinischen Kompetenzen und neue Verantwortungen als Belastung an.
  • 36 % erwarten in Zukunft Überforderung und mehr Zeitaufwand durch zu komplexe Software und langesame Geräte.
  • 21 % geben bei der Frage nach Belastungsgrenzen die unzureichenden Fachkenntnisse des Nachwuchses durch die aktuelle Ausbildung an.
  • 56 % denken es braucht in Zukunft einen besseren interdisziplinären Austausch, Informationsfluss & Kommunikation.

Nicht zuletzt sehen 29,3% die Entwicklung der Pflege in Zukunft durchaus positiv. Sie begrüßen, dass momentan überhaupt eine Diskussion um die Pflegeproblematik geführt wird.
Und wer denkt, die Pfleger*innen könnten sich selbst auch nicht weiterhelfen, irrt sich: 39% der Befragten hatten in den Interviews konkrete Vorschläge, wie Digitalisierung, Arbeitsprozesse und Zusammenarbeit besser gestaltet werden könnten. Ohne eine Einbindung der Pflegekräfte in die Entscheidungsprozesse zu ihrer eigenen Zukunft, gehen ihre vielversprechenden Ideen verloren.
Studienleiter Prof. Dr. Thomas Druyen: „Es wäre naiv zu übersehen, dass die längst bekannten Phänomene dieses Pflegedesasters politische und ökonomische Ursachen haben. Das Schicksal von Pflegenden und Gepflegten wird auf dem Krankenhausmarkt und in der Gesundheitsindustrie spekulativ zerrieben. Vor diesem Hintergrund ist es ein Wunder, mit welcher Hingabe sich die meisten Pflegekräfte ihren existentiellen Aufgaben widmen. Das eigentliche Drama steckt in jenem Wertedefizit, das eine Gesellschaft aufweist, wenn sie den Dienst am Menschen nicht belohnt, sondern bestraft.“
Die gesamte Studie ist für die interessierte Öffentlichkeit unter www.optadata-zukunfts-stiftung.de für alle
einsehbar.

Quelle: PM optodata, 02.09.2022


IHRE MEINUNG IST GEFRAGT

„PFLEGEARBEITSPLATZ DER ZUKUNFT“

Das Bundesministerium für Gesundheit befragt alle beruflich Pflegenden, Pflegeazubis und Pflegestudierenden, welche Vorstellungen und Anforderungen sie an ihren Pflegearbeitsplatz in der Akut- und Langzeitpflege haben. Beteiligen Sie sich an der anonymen Umfrage

ZUR UMFRAGE

Quelle: Pflegekammer NRW, 02.09.2022


Diakonie-Zitat: Pflegesystem droht Kollaps

– Reform jetzt angehen!

Berlin, 1. September 2022 – Von heute an sind alle Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste verpflichtet, ihren Mitarbeitenden eine Entlohnung nach Tarif zu bezahlen. Damit steigt der Druck auf die von den Pflegebedürftigen zu bezahlenden Eigenanteile. Diese schnellen bereits wegen der rasant steigenden Energie- und Lebensmittelkosten in die Höhe. So lagen die Eigenanteile in der vollstationären Pflege im Juli bundesweit bereits im Durchschnitt bei 2.048 Euro, wobei sie je nach Bundesland stark schwanken. Die Diakonie appelliert an Bundesgesundheitsminister Lauterbach, nun dringend ein Konzept für eine grundlegende Pflegereform vorzulegen. Dazu sagt Diakonie-Vorständin Sozialpolitik, Maria Loheide: „Schon heute fehlen Zehntausende Pflegekräfte. Der Pflegeberuf muss dringend aufgewertet und attraktiver werden. Dazu gehört auch die tarifliche Entlohnung, die in der Diakonie selbstverständlich ist. Steigende Löhne und steigende Energie- und Lebensmittelpreise werden weiter zu deutlich höheren Eigenanteilen für Pflegebedürftige in Pflegeheimen führen. Wenn nicht endlich eine grundlegende Pflegereform kommt, steht das Pflegesystem absehbar vor einem Kollaps! Die Pflegeversicherung braucht eine Kompletterneuerung.

Die Kosten für die Pflegebedürftigen müssen begrenzt werden. Außerdem muss eine bedarfsgerechte Personalausstattung in den Einrichtungen sichergestellt werden. Familien von pflegebedürftigen Menschen benötigen zudem eine spürbare Entlastung. Dazu ist ein sinnvolles Konzept zur Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten notwendig. Die Diakonie hat dazu bereits ein Konzept vorgelegt.“

Weitere Informationen:https://www.diakonie.de/erwartungen-an-die-politik/pflegereform-umsetzen-gesundheitssystem-staerkenhttps://www.diakonie.de/pflegeversicherung


Christine Vogler im Interview mit rbb 24 Inforadio zur Tarif-Treue-Regelung

Profession Pflege ist damit einen Schritt weiter – Gegenfinanzierung ist nicht bis zum Ende gedacht

Berlin (01. September 2022, Nr. 24/2022) – Anlässlich der seit heute (01. September 2022) geltenden Verpflichtung der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen ihre Mitarbeiter*innen in der Pflege und Betreuung nach Tarif oder nach dem sich aus Tarifvertragswerken und kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen ergebenden regional üblichen Entgeltniveau zu bezahlen, sagte Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), heute im Interview mit rbb 24 Inforadio:

„Mehr Gehalt macht den guten Beruf der Pflege attraktiver, der vernünftig bezahlt werden muss. Mit der Tarif-Treue-Regelung sind wir jetzt einen Schritt weiter. Aber wir haben ein riesiges Problem. Höhere Löhne müssen gegenfinanziert werden. Und wie wir das gegenfinanzieren, darüber haben wir noch lange nicht bis zum Ende gedacht.“

Der Bund habe zwar Mittel zur Gegenfinanzierung bereitgestellt, weist Vogler hin. Versprochen worden sei, alle Lohnerhöhungen würden vollumfänglich von den Pflege- und Krankenkassen refinanziert. Dem sei momentan jedoch nicht so. Die finanzielle Belastung gehe hin zu den Bewohnern und Patienten, die finanzielle Eigenanteile von geschätzten 200 bis 600 Euro pro Monat selbst zu tragen hätten.

Vogler macht deutlich, dass diese Kostenübernahme eine „soziale Ungerechtigkeit ist“. In der ambulanten Pflege befürchtet sie „Spareffekte der Pflegebedürftigen und Patienten, die aufgrund der Kostensteigerungen weniger Leistungen abrufen, weil es für sie nicht mehr bezahlbar ist“. Auf der einen Seite verdienen die Pflegenden der ambulanten Pflegedienste zurecht „mehr Geld, aber auf der anderen Seite kommt das Geld nicht herein“, was zumindest für die Soziale Pflegeversicherung gilt.

Vogler mahnt vor diesem Hintergrund vor einer Verdichtung der Arbeitszeiten, bei der man dann für die Grundpflege anstatt etwa 24 Minuten nur noch 18 Minuten an Zeit habe. „Das ist ein Effekt, den will keiner haben. Das bedeutet, dass wir gesellschaftlich endlich darüber nachdenken müssen, wie wir in Zukunft Pflege tatsächlich finanzieren. Über die Sozialversicherung wird das so nicht mehr funktionieren.“

Durch die sich massiv erhöhenden finanziellen Eigenanteile befürchtet Vogler zudem das Entstehen eines „moralischen Drucks auf die Pflegenden. Das ist kein schönes gesellschaftliches soziales Miteinander, wenn Löhne auf die Preise umgeschlagen werden und Pflegende denken, ich bin schuld“.

„Es ist insgesamt eine ungute Situation. Wir müssen gesellschaftlich endlich anfangen, zu sagen, Pflege kostet Geld, wir wollen das aber auch bezahlen, um eine würdige Gesellschaft zu bleiben.“

Vogler befürwortet die Deckelung der finanziellen Zuzahlungen der Pflegebedürftigen und Patienten. Weiter weist sie darauf hin, dass „wir in Zukunft an einer Steuerfinanzierung der pflegerischen Versorgung nicht mehr vorbeikommen werden“.

Mehr Informationen: Das gesamte Interview mit Christine Vogler können Sie unter inforadio.de hier hören.

Ansprechpartnerin: Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR), Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen, Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: (0 30) 398 77 303, Telefax: (0 30) 398 77 304, E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de, Internet: www.deutscher-pflegerat.de


AOK meldet rund 90 % Rückmeldungen zur Tariftreue

Asim Loncaric – 31. Aug 2022 | Nachrichten – Inzwischen haben rund 90 Prozent aller Einrichtungen eine entsprechende verpflichtende Rückmeldung zur Tariftreue abgegeben, wie der Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zum Ende einer Frist zum 30. April waren es 78 Prozent gewesen. Seitdem gingen knapp 9900 Nachmeldungen von Einrichtungen zur Umsetzung der Regelungen ein.

Der AOK-Bundesverband hat eine Zusammenführung und Plausibilisierung der Rückmeldungen der Pflegeeinrichtungen übernommen. Die Chefin des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, sagte der dpa, für die Pflegekassen und die Pflegeeinrichtungen seien die Regelungen zur Tariftreue mit einem erheblichen Aufwand verbunden. „Aber die Umsetzung ist auf einem guten Weg.“ Grundsätzlich werde das Ziel einer angemessenen Bezahlung der Beschäftigten in der Pflege unterstützt. Unklar seien aber die genauen finanziellen Auswirkungen.
„Fest steht, dass höhere Löhne auch zu höheren Kosten führen werden“, erläuterte Reinmann. „Es besteht die Gefahr, dass sie in Form höherer Eigenanteile auf die Pflegebedürftigen abgewälzt werden.“ Angesichts der dramatischen Finanzlage der Pflegeversicherung, die ohnehin mit dem Rücken zur Wand steht, seien dringend nachhaltige Lösungen nötig.
„Die Politik hat es versäumt, die tarifliche Bezahlung von Pflegekräften – die wir natürlich begrüßen – auch vernünftig gegenzufinanzieren“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Viele Einrichtungsträger und Dienste-Anbieter reichten die Kosten daher an die Pflegedürftigen weiter.
Bentele verwies auch auf Erhöhungen für steigende Energiekosten. Für viele Pflegebedürftige bleibe nur der Gang zum Sozialamt. „Wir befürchten zudem, dass viele zu Hause Gepflegte auf Leistungen verzichten.“ Die Pflegeversicherung müsse endlich alle Pflegeleistungen übernehmen

Quelle: https://www.haeusliche-pflege.net/artikel/2022/8_2022/aok-rund-90-prozent-rueckmeldungen-zur-tariftreue?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=AHI_HP_NL_20220901_Heft

Die neue Personalbemessung in der Altenpflege – 12 FAQs

Ab Juli 2023 startet die neue Personalbemessung für vollstationäre Pflegeheime. Wie funktioniert es? Wo kommt das zusätzlich benötigte Personal her? Wir haben häufige Fragen und Antworten (FAQs) für Sie zusammengefasst

Mehr erfahren

Quelle: Newsletter pflegen-online.de, 31.08.2022


Neue ZQP-Studie:

Unterstützung und Pflege auf räumliche Distanz

Bei der Versorgung pflegebedürftiger Menschen spielen Angehörige oft eine zentrale Rolle. Sie sind im Durchschnitt gesundheitlich stärker belastet als Menschen ohne Pflegeverantwortung.

Eine besondere Situation kann entstehen, wenn beispielsweise pflegebedürftige Eltern und deren erwachsene Kinder voneinander entfernt wohnen – und letztere dann Verantwortung für die Pflege auf räumliche Distanz übernehmen.

Das ZQP hat hierzu eine bundesweite Studie durchgeführt. Die Ergebnisse untermauern, dass solche Pflegesituationen mit speziellen Herausforderungen verbunden sein können:

Zu den beschriebenen Belastungen kommt unter anderem hinzu, dass sich nicht wenige der „Distance Caregiver“ in ihrer Rolle falsch wahrgenommen fühlen. So geben zum Beispiel 41 Prozent der Befragten an, dass der Umfang ihrer Unterstützungsleistung von anderen verkannt werde. Alle Ergebnisse und Hintergründe zur Studie finden Sie auf unserer Webseite.

Zur Studie

Quelle: PM ZQP, 01.09.2022


Franz Wagner erhält Bundesverdienstorden

30. Aug 2022 | News – Der ehemalige Bundesgeschäftsführer des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Franz Wagner, hat den Bundesverdienstorden erhalten.

„Den Deutschen Pflegerat und den Deutschen Pflegepreis würde es ohne Sie heute so nicht geben“, sagte Ulrike Gote, Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Verleihung. Wagner habe sich unermüdlich auf politischer Ebene für Pflegebedürftige und Pflegekräfte eingesetzt. Dieser hat die Auszeichnung bereits am 22. August erhalten.

Der Verdienstorden ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Neben seiner Tätigkeit im DBfK setze sich Wagner unter anderem viele Jahre im Deutschen Pflegerat für die professionelle Pflege ein – erst als Vizepräsident, dann als Präsident. Wagner hatte sich Ende 2021 in den Ruhestand verabschiedet.

Quelle: https://www.altenpflege-online.net/artikel/2022_08/2022_08_30_franz_wagner_erhaelt_bundesverdienstorden?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=AHI_AP_NL_20220830


Bewerbungsaufruf zum Praxisprojekt Sturzprophylaxe

Das DNQP sucht für ein Praxisprojekt zum Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“ Einrichtungen der stationären Langzeitpflege, ambulante Pflegedienste, Krankenhäuser jeder Versorgungsart, Rehabilitationskliniken und Einrichtungen der Kurzzeitpflege, die ihr aktuelles Qualitätsniveau der pflegerischen Sturzprophylaxe auf den Prüfstand stellen und weiter entwickeln wollen.
Kern des Praxisprojekts ist die wissenschaftlich begleitete Erhebung und Analyse des aktuellen Qualitätsniveaus zur pflegerischen Sturzprophylaxe sowie die Erhebung von Kennzahlen zu Qualitätsindikatoren zur pflegerischen Sturzprophylaxe.
Weitere Informationen zum Praxisprojekt und den Bewerbungsanforderungen finden Sie in der Pressemitteilung vom August 2022.
Interessierte Einrichtungen können sich noch bis zum 15. Oktober 2022 für eine Teilnahme an dem Projekt bewerben. Für Rückfragen zum Projekt steht Heiko Stehling (per E-Mail oder telefonisch unter 0541- 969 7003) zur Verfügung

Quelle: DNQP-Newsletter 30. August 2022


Ausschreibung zum Deutschen Preis für Patientensicherheit 2022/2023

Aktionsbündnis Patientensicherheit sucht neue Vorzeigeprojekte zur Umsetzung von Patientensicherheit in Deutschland

Berlin – Bis zum 11. November 2022 sind Einrichtungen des Gesundheitswesens aufgerufen, ihre herausragenden Ideen zur Verbesserung von Patientensicherheit beim Deutschen Preis für Patientensicherheit einzureichen. Hilfsmittel für die Arzneimitteltherapiesicherheit, neue Operations-Techniken, Apps und Zubehör oder systematisierte Abläufe mit innovativen Tools – oft sind es verhältnismäßig kleine Prozessveränderungen, die helfen können, Fehler in der Arztpraxis oder im klinischen Alltag zu vermeiden und die Sicherheit der medizinischen Behandlung zu erhöhen. Diese verändernden Ideen sucht das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) und seine Kooperationspartner, um die besten mit dem renommierten Preis auszuzeichnen. Dabei möchten die Preisausrichter nicht nur den stationären, sondern verstärkt den ambulanten Bereich im Gesundheitswesen ermutigen, starken Konzepte, die täglich Anwendung finden, einzureichen.

Teilnehmende Institutionen und Einrichtungen beim Deutschen Preis der Patientensicherheit haben die Chance auf eine Platzierung unter den ersten drei Plätzen. Die beeindruckendsten Einsendungen sind mit 10.000 Euro für den 1. Platz, 6.000 Euro für den 2. Platz und 3.500 Euro für den 3. Platz dotiert. Der Preis ist innerhalb des Gesundheitswesens mit medialer Aufmerksamkeit verbunden. Dazu gehört auch, dass ein Fachmedium über die Erstplazierten berichtet. Alle Infos und Bedingungen finden Interessierte unter https://www.aps-ev.de/dpfp/.

Zum zehnten Mal schreibt das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern – der Ecclesia Versicherungsdienst GmbH, der Inworks GmbH, der MSD Sharp & Dohme GmbH und der Thieme Gruppe – den Deutschen Preis für Patientensicherheit aus. 33 Leuchtturm-Ideen, die Patientensicherheit fördern und verbessern sollen, prämierte das APS bereits in den vergangenen Jahren. Darunter wurden auch einige spezielle Sonderpreise vergeben.

Eine Jury bewertet die Einreichungen fachlich und wissenschaftlich nach einem transparenten Bewertungsverfahren und wählt die Sieger. Peggy Ahl (Apothekerin, Referentin für Qualitätssicherung im Geschäftsbereich Pharmazie, ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände),  Dr. Franziska Diel (Leiterin Dezernat Versorgungsqualität, Herausgeberin und Co-Autorin der QEP-Werke, KBV – Kassenärztliche Bundesvereinigung), Hannelore Loskill (Bundesvorsitzende der BAG SELBSTHILFE), Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig (Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)), Martin Meilwes, Prokurist der GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH, Birgit Pätzmann-Sietas (Präsidiumsmitglied im Deutschen Pflegerat), Dr. Ahmed Khalifa (Medizinischer Direktor der MSD SHARP & DOHME GMBH, Deutschland), Univ.-Prof. Dr. Claudia Doris Spies (Direktorin der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité© Campus Mitte und Campus Virchow Klinikum), Prof. Dr. Christoph Straub (Vorsitzender des Vorstands der BARMER) und Markus Tannheimer (Geschäftsführung Inworks GmbH) bilden die Jury.

„Wir machen in diesem Jahr ein Jahrzehnt mit Vorzeigeprojekte für Patientensicherheit voll – darauf sind wir stolz und wollen uns in diesem Jahr auch die Zeit nehmen, daraus Entwicklungen der vergangenen Jahre und Trends abzulesen“, erklärt Dr. med. Ruth Hecker, Vorsitzende des APS und Juryvorsitzende des Preises. „Zuletzt hat sich die Beteiligung noch einmal gesteigert und unser Preis zieht immer größere Kreise in der medialen Beachtung. Nun wünschen wir uns, dass noch mehr ambulante Einrichtungen im Gesundheitswesen ihre starken Konzepte selbstbewusst vorzeigen. Wir sind überzeugt, es gibt sie zahlreich.“

Über das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS):

Vertreter der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen sowie aus Industrie und Wirtschaft haben sich im Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland aufzubauen. Zusammen entscheiden und tragen sie die Projekte und Initiativen des Vereins. Das APS wurde im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet. Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden. Patienteninformationen und Handlungsempfehlungen entstehen beim Aktionsbündnis Patientensicherheit durch Erarbeitung in ehrenamtlich tätigen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Patientensicherheitsthemen, aus der Praxis für die Praxis, und bilden das Herzstück der Arbeit. Informationen finden Sie unter www.aps-ev.de


Interessante Termine

 

Kostenfreie Einladung zur online-Veranstaltungsreihe des DPR zur Pflegepersonalbedarfsermittlung im Krankenhaus

PPR 2.0, § 137k SGB V, InPeP und Co.: Bausteine für eine gute Pflege in der Zukunft!?

Weitere Infos:

Teil 1:
14.09.2022: PPR 2.0 als Startpunkt verstehen, u.a. mit MdB Kordula Schulz-
Asche (Bündnis 90/Die Grünen)
Link: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_-YBeQsEfQlmwCnb8u2Oq6w
Teil 2:
28.09.2022: PPR 2.0 verbindlich einführen, u.a. mit MdB Heike Baehrens (SPD)
Link: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_e2KPiMUsTPuOdAvRAno8eg
Teil 3:
18.10.2022: Zukunft der Pflegepersonalbedarfsermittlung im Krankenhaus, u.a. mit MdB Nicole Westig (FDP)
Link: https://us02web.zoom.us/webinar/register/WN_dcju1XBpRNuJ6b08k4loqw


„Einsamkeit im Alter – eine Herausforderung für die Pflege?“

26.10.2022 , Hybrid-Veranstaltung (Präsenz und Online) im Hanns-Lilje-Haus, Knochenhauerstr. 33, Hannover statt.

Das Programm können Sie dem folgenden Link entnehmen: https://www.zfg-hannover.de/Kurse–Tagungen-und-Angebote-ZfG/tagungen-Workshops/2022-Inthorn-Einsamkeit-im-Alter


11. Konsensus-Konferenz in der Pflege am 17. Februar 2023
Vorstellung des Entwurfs eines Expertenstandards zum Thema „Pflege der Haut“ in Osnabrück.

Infos unter: www.dnqp.de


25. Netzwerk-Workshop am 22. September 2023
Vorstellung des Ergebnisse des Praxisprojektes zur Arbeit mit dem Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege, 2. Aktualisierung 2022“ in Osnabrück.

Infos unter: www.dnqp.de



Deutscher Pflegetag 2022

6. + 7. Oktober 2022, CityCube Berlin

Infos unter:
www.deutscher-pflegetag.de
Wir freuen uns, Sie vor Ort oder virtuell in und aus Berlin begrüßen zu dürfen. Spannende Vorträge, wegweisende Diskussionen und inspirierende Personen aus Pflege, Politik und Gesellschaft erwarten Sie! Machen Sie auch ihre Kollegen und Kolleginnen darauf aufmerksam!